Verfahren zur Herstellung von Kupferphthaloeyaninsulfonsäure-(2-äthyl)-hexylamiden Es ist bekannt, dass man Metallphthalocyaninsul- fonsäureamide in der Weise herstellen kann, dass man Metallphthalocyanine mit Chlorsulfonsäure bei er höhten Temperaturen behandelt und die erhaltenen Sulfonsäurechloride durch Umsetzen mit Aminen in die entsprechenden Sulfonsäureamide überführt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung von neuen wertvollen Kupferphthalocyanins-ulfonsäureamiden, welche aus Verbindungen der Formel
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worin PC den Kupferphthalocyaninrest, R den Rest
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und R' Wasserstoff oder den Rest
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bedeuten oder aus Gemischen derselben bestehen. Die neuen Kupferphthalocyaninsulfonsäure-(2'- äthyl)-hexylamide zeichnen sich durch den rotstichig blauen Farbton und die vorzügliche Lichtechtheit ihrer Färbungen sowie durch ihre sehr gute Löslich keit in organischen Lösungsmitteln, z.
B. in Aceton oder in Methylcellosolve, und in Lacken verschiede ner Zusammensetzung, wie z. B. in Nitrocellulose-, Acetylcellulose- und Polyvinylmischpolymerisatlak- ken, aus. Ausserdem eignen sie sich sehr gut zum Spinnfärben von Kunstfasern, z. B. von Acetatkunst- seide, und zum Färben von Kunststoffen aller Art.
Das Verfahren zur Herstellung der neuen Kup- ferphthalocyaninsulfonsäure-(2'-äthyl)-hexylamide ist dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol Kupfer- phthalocyanin durch Behandeln mit Chlorsulfon- säure bei erhöhter Temperatur in das Di- oder Tri- sulfonsäurechlorid bzw. in ein Gemisch aus den Di- und Trisulfonsäurechloriden überführt und das Reak tionsprodukt isoliert und mit 2 oder 3 Molen bzw.
mit einem Bruchteil zwischen 2 und 3 Molen 1- Amino-2-äthylhexan in wässeriger Suspension oder in einem überschuss an 1-Amino-2-äthylhexan um setzt.
Die Behandlung des Kupferphthalocyanins mit Chlorsulfonsäure findet vorzugsweise bei<B>100</B> bis 130 C statt. Die Umsetzung der Di- bzw. Trisulfon- säurechloride mit dem 1-Amino-2-äthylhexan erfolgt mit Vorteil in wässeriger Suspension bei niedriger Temperatur und in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, z. B. eines Alkalimetallcarbonats, oder in einem überschuss des 1-Amino-2-äthylhexans, das gleichzeitig als Lösungs- und als säurebindendes Mit tel wirkt.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angege ben.
<I>Beispiel 1</I> 57,6 Teile Kupferphthalocyanin werden in 270 Teile Chlorsulfonsäure eingetragen, und man erhitzt das Gemisch innerhalb von 1 Stunde auf 106 und hält es 5 Stunden lang auf 106-108 . Hierauf wird die erkaltete Reaktionsmasse auf 1200 Teile Eis ge gossen. Man saugt das abgeschiedene Kupferphthalo- cyanindisulfonsäurechlorid ab und wäscht es mit Eiswasser aus. Nun rührt man den feuchten Filter kuchen in ein Gemisch aus 400 Teilen Eis und 200 Teilen Wasser ein.
In die gut gerührte Suspension tropft man 27 Teile 1-Amino-2-äthylhexan ein und streut hierauf noch 15 Teile wasserfreies Natrium- carbonat ein. Nun wird das Gemisch während 5 Stun den bei 0 und dann während 10 Stunden bei Raum temperatur weitergerührt. Man erwärmt die Reak tionsmasse auf 60 , saugt den abgeschiedenen Farb stoff ab, wäscht ihn mit Wasser neutral und trocknet ihn bei 70 im Vakuum. Das Kupferphthalocyanin- disulfonsäure-(2'-äthyl)-hexylamid ist ein blaues Pul ver, welches sich in Aceton mit blauer Farbe löst.
Seine Färbungen auf Aluminium oder in Kunst stoffmassen sind egal und sehr lichtecht.
<I>Beispiel 2</I> Ein Gemisch aus 57,6 Teilen Kupferphthalocya- nin und 270 Teilen Chlorsulfonsäure wird im Ver lauf von 1 Stunde auf 120 erhitzt und dann wäh rend 5 Stunden auf 120-123 gehalten. Die erkal tete Reaktionsmasse wird auf 1200 Teile Eis gegos sen. Man saugt das Kupferphthalocyanintrisulfon- säurechlorid ab und wäscht es mit Eiswasser aus. Hierauf rührt man den Filterkuchen in ein Gemisch aus 400 Teilen Eis und 200 Teilen Wasser ein.
Die gut gerührte Suspension wird bei 0 tropfenweise mit 40 Teilen 1-Amino-2-äthylhexan und dann noch mit 20 Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat in klei nen Portionen versetzt. Die Weiterführung der Reak tion und die Aufarbeitung des Kondensationspro duktes geschehen in gleicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben wurde. Das erhaltene Kupferphthalo- cyanintrisulfonsäure-(2'-äthyl)-hexylamid löst sich sehr leicht in Aceton mit blauer Farbe und eignet sich in hervorragender Weise zum Spinnfärben von Acetatkunstseide in egalen, leuchtend blauen und sehr lichtechten Farbtönen.
<I>Beispiel 3</I> 28,8 Teile Kupferphthalocyanin werden in 135 Teile Chlorsulfonsäure eingetragen. Das erhaltene Gemisch wird innerhalb von 1 Stunde auf 112 er hitzt und während 5 Stunden auf 112-115 gehalten. Man lässt die Reaktionsmasse erkalten und giesst sie auf 600 Teile Eis. Es scheidet sich ein Gemisch von Kupferphthalocyanindi- und -trisulfonsäurechlorid ab, das man absaugt und mit Eiswasser wäscht.
Man rührt den Nutschkuchen in ein Gemisch von 200 Teilen Eis und 100 Teilen Wasser ein, tropft in die gut gerührte Suspension bei 0 20 Teile 1-Amino- 2-äthylhexan ein und gibt ihr dann noch 10 Teile wasserfreies Natriumcarbonat zur Neutralisation des frei werdenden Chlorwasserstoffes hinzu. Hierauf ver fährt man in der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben wurde.
Das erhaltene Gemisch aus Kup- ferphthalocyanindi- und -trisulfonsäure-(2'-äthyl)- hexylamid besitzt ähnliche Eigenschaften wie die nach den Verfahren der Beispiele 1 und 2 hergestell ten Farbstoffe.
<I>Beispiel 4</I> Man bereitet einen Nitrocelluloselack durch Lö sen einer mit 25 Teilen Dioctylphthalat plastifizier- ten Mischung aus 100 Teilen Kollodiumwolle und 250 Teilen Alkydharz in 1000 Teilen eines Lösungs- mittelgemisches, welches aus 225 Teilen Athylgly- kolacetat, 190 Teilen Äthylalkohol, 75 Teilen Me thylalkohol, 75 Teilen Methylacetat,
15 Teilen Bu- tylalkohol und 420 Teilen Äthylacetat besteht.
In 1000 Teile dieses Nitrocelluloselackes trägt man nach und nach 5 Teile des nach Beispiel 3 ge wonnenen Farbstoffes ein und rührt die Masse, bis der Farbstoff vollständig gelöst ist. Die erhaltene Lacklösung wird hierauf durch ein feines Nylonfil- tertuch filtriert und auf die zu färbende Aluminium folie aufgetragen oder gespritzt. Nach dem Trocknen an der Luft ist die Folie in leuchtenden egalen und lichtechten Blautönen gefärbt. Mit den Farbstoffen der Beispiele 1 und 2 erhält man ebenfalls egale, leuchtend blaue, lichtechte Färbungen.
<I>Beispiel 5</I> 100 Teile Acetylcellulose werden mit 300 Teilen eines Lösungsmittelgemisches aus 93 % Aceton und 7 1/o Methylalkohol versetzt. Man lässt die Mischung über Nacht quellen und rührt hierauf in die Acetyl- celluloselösung eine Lösung von 0,5 Teil des nach Beispiel 2 hergestellten Farbstoffes in 70 Teilen des Lösungsmittelgemisches aus 93 /o Aceton und 7 /o Methylalkohol ein.
Die Spinnmasse wird in einem offe nen Gefäss so lange weitergerührt, bis ihr Acetyl- cellulosegehalt infolge Verdunstens eines Teils des Lösungsmittelgemisches wieder ungefähr 25 % be- trägt. Nun presst man sie unter Anwendung von kom primiertem Stickstoff durch ein aus einer Lage Press- filterwatte und einer Lage Baumwollkalmuk bestehen des Filter direkt in den Spinntopf hinein.
Die fil trierte Spinnlösung wird eine Stunde lang bei 50 gehalten, um sie zu entlüften und ihre Viskosität zu erniedrigen, dann bei 50 unter einem Stickstoff druck von 5 Atm. durch die Spinndüsen gepresst. Die Temperatur der Trocknungsluft im Spinnschacht beträgt 90 . Die Spinnfäden weisen einen egalen leuchtenden und lichtechten Blauton auf.