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Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen Nach dem Verfahren der deutschen
Patentschrift 517195 erhält man durch Kondensation von Naphthoylenaryl- (oder -alkylaryl)
-imidazol-peri-dicarbonsäuren oder deren Anhydriden mit o-Diaminen asymmetrisch
gebaute Küpenfarbstoffe, die sich sehr gut zum Färben und Drucken von Baumwolle,
Zellwolle und Viskosekunstseide eignen. Sie haben die folgende Zusammensetzung
worin R1 und R2 substituierte oder unsubstituierte Arylreste bedeuten, die voneinander
verschieden sind. Soweit Gemische von Isomeren vorliegen, können diese z. B. nach
den Verfahren der deutschen Patentschrift 536 911 oder dessen Zusatzpatenten 538
314, 567 210, 576 132 und 607 945 voneinander getrennt werden.
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Alle diese Farbstoffe besitzen zwar ein ausgeprägtes Ziehvermögen
zur pflanzlichen Faser, ferner gute Wasch-, Chlor- und eine sehr gute Lichtechtheit,
aber ihre Sodakochechtheit läßt vielfach zu wünschen übrig. Auch ist es nicht möglich,
diese Farbstoffe nach den bisher bekanntgewordenen zahlreichen Verfahren in ihre
Leukoschwefelsäureester überzuführen.
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Es wurde nun gefunden, daß man Küpenfarbstoffe erhält, die auch hinsichtlich
der Sodakochechtheit hohen Ansprüchen genügen und sich überraschenderweise nach
den verschiedensten Verfahren über ihre Leukoverbindungen in deren Schwefelsäureester
überführen lassen, wenn man Naphthoylen-arylimidazol-peri-dicarbonsäuren oder deren
Anhydride mit substituierten oder unsubstituierten 1,2-Diäminoanthrachinonen in
Gegenwart von organischen Lösungs- bzw. Verdünnungsmitteln oder in wäßriger Suspension
bei höheren Temperaturen kondensiert. Als 1,2-Diaminoanthrachinone kommen beispielsweise
Verbindungen von der folgenden allgemeinen Formel in Betracht:
worin R Wasserstoff, eine Alkoxy-, Benzoylamino-, Chlorbenzoylamino- oder Fluorbenzoylaminogruppe
bedeutet.
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Die neuen Farbstoffe zeichnen sich durch eine große Farbkraft aus.
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Beispiel 1 340 Gewichtsteile Naphthoylen-benzimidazol-peii-dicarbonsäureanhydrid
und 250 Gewichtsteile 1,2-Diaminoanthrachinon werden mit 3000 Gewichtsteilen Trichloibenzol
etwa 15 Stunden auf 210°C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 150°C wird abgesaugt und
der Filterrückstand mit 2000 Gewichtsteilen heißem Trichlorbenzol ausgewaschen.
Das anhaftende Lösungsmittel wird mit Methanol oder Äthanol entfernt und der Preßkuchen
getrocknet. Man erhält auf diese Weise in sehr guter Ausbeute ein tiefdunkelbraunes,
kristallines Pigment, das aus rotbrauner Küpe Baumwolle in einem klaren Kupferton
färbt. Der Farbstoff besitzt eine sehr gute Wasch-, Chlor-, Sodakoch- und Lichtechtheit.
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Beispiel 2 38 Gewichtsteile Naphthoylen-benzimidazol-peri-dicarbonsäureanhydrid
und 40 Gewichtsteile 1,2-Diarnino-4-benzoylaminoanthrachinon werden in 380 Gewichtsteilen
Trichlorbenzol 15 Stunden zum Sieden erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel
1 angegeben. Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle aus rotbrauner Küpe in blaustichigen
rotbraunen Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften.
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Beispiel 3 374 Gewichtsteile Naphthoylen-4'-chlorbenzimidazolperi-dicarbonsäureanhydrid
und 250 Gewichtsteile 1,2-Diaminoanthrachinon
werden mit 3000 Gewichtsteilen
Chinolin 10 Stunden am Rückfluß gekocht. Der entstandene Farbstoff wird noch heiß
abgesaugt, der Preßkuchen zunächst mit heißem Chinolin und nach dem Abkühlen mit
Methanol gewaschen. Das erhaltene dunkelbraune Kristallpulver färbt Baumwolle aus
rotbrauner Küpe in kupferfarbigen Tönen.
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Beispiel 4 20 Gewichtsteile Naphthoylen-4'-äthoxy-benzimidazolperi-dicarbonsäureanhydrid
und 10 Gewichtsteile 1,2-Diaminoanthrachinon werden mit 150 Gewichtsteilen Chinolin
6 Stunden am Rückfluß erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel 3 angegeben.
Der in guter Ausbeute erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle aus rotbrauner Küpe in
tiefen dunkelbraunen Tönen. Beispiel 5 In ein aus 200 Gewichtsteilen u-Picolin und
40 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei 20 bis 25°C bereitetes Veresterungsgemisch
werden 20 Gewichtsteile des in Beispiel 4 beschriebenen Farbstoffes und 15 Gewichtsteile
Kupferpulver bei 35°C eingetragen. Es wird 1 Stunde bei 25 45°C gerührt und dann
die entstandene dunkle Masse in eine Mischung von 500 Gewichtsteilen Wasser, 500
Gewichtsteilen Eis und 10 Gewichtsteilen Kieselgur eingetragen. Der dunkle Niederschlag
wird abgesaugt, mit kaltem Wasser gewaschen und in eine Lösung von 40 Ge- 3o wichtsteilen
Ätznatron in 1000 Gewichtsteilen Wasser eingetragen. Durch Vakuumdestillation wird
das a-Picolin entfernt und die Esterlösung geklärt. Die klare, braune Lösung des
Leukoschwefelsäureesters wird mit Kochsalz ausgesalzen. Der getrocknete und durch
Zusatz 35 von Soda stabilisierte Leukoschwefelsäureester färbt nach den bekannten
Färbeverfahren Baumwolle, Viskosekunstseide und Zellwolle in dunkelbraunen Tönen,
die dem ursprünglichen Küpenfarbstoff entsprechen und die gleichen sehr guten Echtheitseigenschaften
aufweisen.
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Beispiel 6 100 Gewichtsteile Naphthoylen-benzimidazol-peri-dicarbonsäureanhydrid
werden mit 115 Gewichtsteilen 1,2-Diamino-4-(4'-chlorbenzoylamino) -anthrachinon
in 1000 Volumteilen Trichlorbenzol unter kontinuierlichem Abdestillieren des Reaktionswassers
20 Stunden zum Sieden erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel 1 angegeben.
Der erhaltene Farbstoff färbt Baumwolle aus brauner Küpe in kräftigen rotbraunen
Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften. Beispiel 7 50 Gewichtsteile Naphthoylen-benzirnidazol-peri-dicarbonsäureanhydrid
und 65 Gewichtsteile 1,2-Diamino-4-(2'-fluorbenzoylamino)-anthrachinonwerden in
1000 Volumteilen a-Chlornaphthalin 20 Stunden zum Sieden erhitzt. Das Kondensationsprodukt
wird nach den Angaben des Beispiels 1 aufgearbeitet. Man erhält einen rotbraunen
Pigmentfarbstoff, der Baumwolle aus brauner Küpe in stark blaustichigrotbraunen
Tönen von sehr guten Echtheitseigenschaften färbt.