DE2404069A1 - Phthalocyaninverbindungen, ihre herstellung und verwendung - Google Patents
Phthalocyaninverbindungen, ihre herstellung und verwendungInfo
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Description
Dr. V- :
6mr. .
SANDOZ A.G. Case 150-3462
Basel / Schweiz
Phthalocyaninverbindungen, ihre Herstellung und Verwendung.
Es wurde gefunden, dass sich Verbindungen der Formel I
l/n
Me Pc"" * NH-R-
nt
403832/0998
die Symbole
worin Me Kupfer oder Nickel,
Pc einen Phthalocyaninrest,
die η R- unabhängig voneinander einen gegebenenfalls Chlor, Brom, Alkoxy, Cyan, Alkylcarbonyl.
Alkoxycarbonyl, Benzoyl, Alkylcarbonyloxy,
Alkoxycarbonyloxy oder Benzoyloxy als Substituenten tragenden linearen, cyclischen
oder verzweigten aliphatischen Rest, R7 unabhängig voneinander einen Phenylrest,
der als Substituenten, ein Chloroder Bromatom, eine Nitro- oder Cyan oder bis zu zwei Methyl-, Methoxy- oder Aethoxygruppen
tragen kann,
1 oder 2 und
2 oder 3
bedeuten, wobei die Summe m + η 3 oder 4 ist, ausgezeichnet zum Färben von z.B. Kunststoff massen, Papier und Kugel—
schreibertinten eignen.
Die neuen Verbindungen der Formel I sind in Wasser schwer
löslich, dagegen leicht in organischen Lösungsmitteln, sie gehören in die Klasse der sogenannten "spritlöslichen"
Farbstoffe.
In Formel I bedeutet R- vorzugsweise einen linearen oder
verzweigten Alkylrest mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Cyclohexyl- oder Methylcyclohexylrest, der einen der
genannten Substituenten trägt. R~ ist vorzugsweise ein
Phenylrest, der bis zu 2 Methylgruppen als Substituenten
tragen kann. Unter Alkyl und Alkoxy sind vorzugsweise
Reste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen zu verstehen.
409832/0398
Bevorzugt sind die Farbstoffe der Formel I a
[SO0NHR01
ζ 3 η
ζ 3 η
Me Pc^ ^NH-R4 (I a) ,
"SO H * NH = C
worin Me Kupfer oder Nickel,
Pc einen Phthalocyaninrest,
die η R_ unabhängig voneinander einen linearen oder
verzweigten Alkylrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen/ der eine Alkoxygruppe mit
1 bis 4 Kohlenstoffatomen als Substituent tragen kann oder einen Cyclohexylrest,
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R. einen Phenyl-, Toluyl- oder Xylylrest
und η 2 oder 3 bedeuten.
Insbesondere bevorzugt sind die Farbstoffe der Formel I b
^SO0NH Rc „
^r ίθ JtI
Cu Pc SO0NH Rc τ™ _/^>λ
\ 2 6 /ΝΗ-<Ο>
(Ib)f
SO H · NH = C^
worin R und Rg unabhängig voneinander einen linearen,
oder verzweigten Alkylrest mit 3 bis 8
Kohlenstoffatomen, der eine Methoxygruppe als Substituent tragen kann,
bedeuten.
Die Herstellung der neuen Verbindungen ist dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Mol einer Verbindung der Formel II
.(SO9Cl) S 2 ρ
Me Pc^ (II) ,
409832/0998
worin ρ 2, 3 oder 4 und
q O, 1 oder 2
bedeuten und die Summe ρ + q 3 oder 4 ist, mit η Mol
eines Amins oder eines Gemisches aus Aminen der Formel III
- NH2 (III)
kondensiert, die am Umsetzungsprodukt eventuell verbliebenen Sulfochloridgruppen verseift und die Sulfonsäuregruppen
durch Salzbildung an eine Verbindung der Formel IV
^ NH-R0 HN = C (IV)
beziehungsweise an ein Gemisch aus Verbindungen dieser Formel bindet.
Die Metall-Phthalocyaninsulfonsäurechloride werden auf bekannte Weise, z.B. durch Erhitzen von Metall-Phthalocyanin
in Chlorsulfonsäure auf Temperaturen zwischen HO0 und 145°C hergestellt. Bei dreistündigem Erhitzen
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- 6 - Case 150-3462
auf ca. 115°C entsteht ein Produkt, das pro Molekül im Durchschnitt 3 Substituenten und beim Erhitzen auf
über 1350C ein Produkt, das im Mittel 4 Substituenten
pro Molekül enthält. Die Substituenten sind zum grösseren Teil Sulfochloridgruppen und zum kleineren Teil Sulfonsauregruppen.
Durch Reaktion mit z.B. Thionylchlorid können die Sulfonsauregruppen teilweise oder ganz in
Sulfochloridgruppen übergeführt werden. Die Sulfochloride können durch Ausladen in Eis-Wasser-Gemisch
und anschliessende Filtration isoliert werden.
Die Kondensation der Sulfochloride der Formel II mit den Aminen der Formel III erfolgt vorzugsweise in
wässriger Suspension bei Temperaturen zwischen 0° und 1000C, insbesondere zwischen 0° und 60°C, in schwach
saurem, neutralem oder alkalischem Medium, vorzugsweise bei pH-Werten zwischen 5 und 10.
Die Salzbildung mit den Guanidinen der Formel IV erfolgt ebenfalls vorzugsweise in v/ässriger Suspension,
bei Temperaturen zwischen 0° und 100°C, insbesondere
zwischen 20° und 60°C und bei pH-Werten zwischen 4 und 7. Die so hergestellten Verbindungen v/erden, gegebenenfalls
nach Neutralisation der wässrigen Phase, durch Filtration, Auswaschen und Trocknen rein erhalten
und durch Mahlen nach bekannten Methoden in feinteilige Form übergeführt.
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- 7 - Case 150-3462
240AQ69
Die neuen/blauen Farbstoffe eignen sich z.B. zum Färben
organischer Flüssigkeiten, von Kugelschreibertinten, von Papier in der Masse und vor allem von luft- und
ofentrocknenden oder säurehärtenden Lacken, die auf Basis von Nitrocellulose, spritlöslichen Natur- oder
Kunstharzen aufgebaut sind; ausserdem lassen sie sich für die Färbung von Kunststoffen, z.B. Zellglas, Polyäthylen
(-Folien), Acetylcellulose, Polyesterharzen in der Masse sowie für die Lackierung von Metallfolien,
insbesondere Aluminiumfolien, für den Gummidruck, für die Herstellung von Spritzholzbeizen und Kapsellacken
verwenden.
Die erfindungsgemassen Verbindungen zeichnen sich durch
ihre Lichtechtheit, Transparenz, Hitzebeständigkeit und vor allem auch durch ihre gute Löslichkeit in
Alkoholen und Ketonen aus.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile, die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
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- 8 - Case 150-
?Q69
57,6 Teile Kupferphthalocyanxn werden in 270 Teilen
Chlorsulfonsäure eingetragen und unter Rühren 3 Stunden auf 115° erhitzt. Sodann wird die Temperatur auf 80°-
85° gesenkt, langsam 15 Teile Thionylchlorid zugegeben, 2 Stunden bei 85° weitergerührt und auf ein Eis-Wasser-Gemisch
ausgeladen. Das unlösliche Cu-Phthalocyanin,
welches im Mittel pro Molekül etwa 3 Sulfochloridgruppen enthält, wird abfiltriert und mit angesäuertem Eiswasser
gut gewaschen. Der Rückstand wird sodann in 600 Teilen Eiswasser verrührt, mit 18 Teilen Methoxypropylamin versetzt
und durch vorsichtige Zugabe von Natriumhydroxidlösung auf pH 9 gestellt. Die Temperatur wird unter
Rühren, im Laufe von 3 Stunden auf 60° erhöht, wobei der pH-Wert durch laufende Zugabe von Natriumhydroxidlösung
auf 9 gehalten wird. Sobald kein Alkali mehr verbraucht wird, säuert man mit Salzsäure auf pH 5 an.
Man verrührt 23,9 Teile Ν,Ν'-Di-ortho-toluylguanidin in
200 Teilen Wasser, stellt durch Zusatz von Salzsäure auf pH 1, filtriert die Lösung und stellt den pH-Wert
durch Zugabe von kristallinem Natriumacetat auf 4. Die so erhaltene Lösung wird bei 50° zur Farbstoffsuspension
gegossen. Man rührt noch 2 bis 3 Stunden bei 50°, fügt Natriumbicarbonat bis zum Erreichen von pH
zu, filtriert den Farbstoff, der etwa der Formel
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- 9 - Case 150-3462
2404Q69
Cu-Pc
SO H · HN = n^
entspricht, ab, wäscht ihn mit Wasser salzfrei und trocknet ihn bei 80° unter Vakuum. Nach Mahlung gemäss
üblichen Methoden ist das blaue Pulver für die oben angegebenen Zwecke verwendbar.
Wird an Stelle der 57,6 Teile Kupferphthalocyanin die
äquivalente Menge Nicke!phthalocyanin eingesetzt, so
erhält man einen etwas grünstichigeren Farbstoff, dessen sonstige Eigenschaften jedoch mit denen des
Farbstoffs des 1. Beispiels praktisch identisch sind.
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Case 150-3462
2404063
Bei s, pie 1
Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch an Stelle der 18 Teile Methoxypropylamin 9 Teile
Methoxypropylamin und 13 Teile 2-Aethylhexylamin ein.
Der so erhaltene Farbstoff ist ein Gemisch aus Verbindungen der Formeln
Cu Pc
H.C
NH=C'
NH
Cu Pc
SO_H * NH =CX
3 \
NH
H3C
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- 11 - Case 150-3462
Cu Pc SO2NHCH2 CH
dessen Eigenschaften denen des gemäss Beispiel 1 er haltenen Farbstoffs sehr ähnlich sind.
Verfährt man wie im Beispiel 1 angegeben, erhöht jedoch die Temperatur beim SuIfochlorieren von 115° auf 135°
und verwendet an Stelle der 18 Teile 27 Teile Methoxypropylamin, so erhält man einen Farbstoff der etwa 3
Gruppen der Formel - So2NHCH2CH2CH2OCH3 enthält und
eine grünstichigere Nuance, bei sonst praktisch gleichen Eigenschaften wie der Farbstoff des Beispiels 1, aufweist.
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- 12 - Case 150-4362
Die Farbstoffe der folgenden Beispiele werden ebenfalls auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise hergestellt,
an Stelle der 18 Teile Methoxypropylamin werden äquivalente Mengen der folgenden Amine eingesetzt. In ihren
Eigenschaften entsprechen die erhaltenen Farbstoffe dem des Beispiels 1.
Beispiel Amin
5 Cyclohexylamin
6 Aethoxypropylamin
7 n-Propoxypropylamin
8 n-Butoxypropylamin. Ersetzt man im Beispiel 1 die 23,9 Teile N,N'-Di-orthotoluylguanidin
durch äquivalente Mengen der in den folgenden Beispielen angegebenen Guanidine, erhält man ebenfalls
Farbstoffe, deren Eigenschaften ähnlich denen des Farbstoffs aus dem 1. Beispiel sind.
Beispiel No. |
Guanidin |
9 | N,N'-Diphenylguauidin |
10 | N,N,-Bis-(3,5-dimethylphenyl)- |
guanidin | |
ANWENDÜNGSBEISPIELE |
1. Zu einer Mischung aus
28 Teilen ölfreiem Alkydharz 100 %, handelsüblich, 26 Teilen 1,2-Propandiol,
20 Teilen Benzylalkohol,
21,5 Teilen 2-Aethyl-l,3-hexandiol und 4,5 Teilen Oelsäure
20 Teilen Benzylalkohol,
21,5 Teilen 2-Aethyl-l,3-hexandiol und 4,5 Teilen Oelsäure
409832/0998
- 13 - Case 150-3462
werden 35 Teile des gemäss Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffs gegeben und unter Rühren 30 Minuten auf
140° erhitzt. Man erhält so eine qualitativ hochwertige, blaue Kugelschreibertinte.
2. Zu einer Mischung aus
13 Teilen handelsüblichen Vinylmischpolymerisats (PVC, Polyvinylacetat),
handelsüblichen Acrylharz, Dioctylphthalat,
Toluol,
Methyläthylketon und
Aethylenglykol
werden bei Zimmertemperatur langsam, unter Rühren, 5 Teile des gemäss Beispiel 3 erhaltenen Farbstoffs
gegeben; die Lösung bildet sich dabei leicht und rasch, sodass der erhaltene, blaue "Vinylfolienlack"
sofort gebrauchsfertig ist.
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409832/0998
Claims (6)
- Patentansprüche-NH-Rworin MePcdie η R,die SymboleKupfer oder Nickel, einen Phthalocyaninrest,unabhängig voneinander einen gegebenenfalls Chlor, Brom,Alkoxy, Cyan, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Benzoyl, Alkylcarbonyloxy, Alkoxycarbonyloxy oder Benzoyloxy als Substituenten tragenden linearen, cyclischen oder verzweigten aliphatischen Rest, R„ unabhängig voneinander einen Phenylrest, der als Substituenten ein Chlor- oder Bromatom, eine Nitro- oder Cyangruppe oder bis zu zwei Methyl-, Methoxy- oder Aethoxygruppen tragen kann,1 oder 2 und2 oder 3bedeuten, wobei die Summe m + η 3 oder 4 ist.409832/0998- 15 - Case 150-3462
- 2. Die Verbindungen gemäss Anspruch 1, der Formel I aMe Pc^ ,-NH-R4SO H ' NH = C^NH-Rworin Me Kupfer oder Nickel,Pc einen Phthalocyaninrest,die η R unabhängig voneinander einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, der eine Alkoxygruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen als Substituent tragen kann oder einen Cyclohexylrest,R4 einen Phenyl-, Toluyl- oder Xylylrest n 2 oder 3 bedeuten.
- 3. Die Verbindungen gemäss Anspruch 1 oder 2, der Formel I b409832/0998Case 150-3462^SO2NH R5 Cu PC SO0NH R,-SO H · NHH3C(Ib),H3Cworin R und Rfi unabhängig voneinander einen linearen,oder verzweigten Alkylrest mit 3 bis Kohlenstoffatomen, der eine Methoxygruppe als Substituent tragen kann,bedeuten.
- 4. Verfahren zur Herstellung in Wasser schwer, in organischen Lösungsmitteln gut löslicher Verbindungen der Formel IMe Pc'ΛSO2NH-(SO3H-HN =-NH-R.'NH-R(D,409832/0998Case 150-3462worin Me Pc R,die beidenKupfer oder Nickel, einen Phthalocyaninrest,einen gegebenenfalls Chlor, Brom, Alkoxy, Cyan, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Benzoyl, Alkylcarbonyloxy, Alkoxycarbonyloxy oder Renzoyloxy als Substituenten tragenden linearen, cyclischen oder verzweigten aliphatischen Rest,R2 unabhängig voneinander einen Phenylrest,der als Substituenten ein Chlor- oder Bromatom, eine Nitro- oder Cyangruppe oder bis zu zwei Methyl-, Methoxy- oder Aethoxygruppen tragen kann, m 1 oder 2 und η 2 oderbedeuten, wobei die Summe m + η 3 oder 4 ist, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Mol einer Verbindung der Formel IIMe Pc(SO0Cl)(SO-H) 3 g(II),409832/0998- 18 - Case 150-3462worin ρ 2,3 oder 4 und q 0, 1 oder 2bedeuten und die Summe ρ + q 3 oder 4 ist, mit η Mol eines Amins oder eines Gemisches aus Aminen der Formel IIIR1 - NH9 (III)X. «kondensiert, die am Umsetzungsprodukt eventuell verbliebenen Sulfochloridgruppen verseift und die Sulfonsäuregruppen durch Salzbildung an eine Verbindung der Formel IVHN = cNH-Rbeziehungsweise an ein Gemisch aus Verbindungen dieser Formel bindet.
- 5. Verwendung der Farbstoffe der Formel I, gemäss Anspruch 1 zum Färben von Kunststoffmassen und Kugelschreibertinten .409832/0998- 19 - Case 150-3462
- 6. Die mit den Farbstoffen der Formel I, gemäss Anspruch 1 gefärbten Stoffe.3700/HW/HSc409832/0998
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