Balkenwaage zum kontinuierlichen Abwiegen gleicher Schüttgutmengen
Die Erfindung betrifft eine Balkenwaage zum kontinuierlichen Abwiegen gleicher Schüttgutmengen mittels eines Waagebalkens, der auf jeder Seite eine Lastschale trägt und auf jeder Seite abwechselnd mit dem der gewünschten Schüttgutmenge entsprechenden Gewicht belastet wird.
Die bekannten Waagen dieser Art haben den Nachteil, dass sie kompliziert sind und eine erhebliche Reibung aufweisen. Ferner geht die Umlenkung des Schüttguttrichters von der einen Lastschale zur andern verhältnismässig langsam vor sich, weil verschiedene Teile zur Erzielung dieser Wirkung nacheinander wirken müssen. In dem verhältnismässig langen Zeitraum zwischen der Erreichung des Sollgewichtes und der tatsächlichen Umlenkung des Schüttgutstromes findet eine Nachfüllung statt. Dieser Umstand zusammen mit den auftretenden grossen Reibungen hat zur Folge, dass ein genaues kontinuierliches Abwiegen bei solchen Waagen nicht erreicht werden kann.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist die Balkenwaage gemäss der Erfindung so ausgebildet, dass auf jeder Seite des Waagebalkens ein gestellfester Gewichtsträger sowie eine Einrichtung vorgesehen sind, mittels deren die gleich schweren Gewichte der beiden Seiten abwechselnd im Verlaufe des Ausschlagens des Waagebalkens in wenigstens annähernd senkrechter Richtung von dem gestellfesten Gewichtsträger abgehoben bzw. auf ihn aufgesetzt werden, und dass eine Fühlvorrichtung vorgesehen ist, die jeweils bei Erreichung des Sollgewichtes einer Lastschale die Umschaltung des Schüttgutstromes von einer Lastschale zur andern steuert. Die Fühlvorrichtung kann mechanischer, elektrischer oder optischer Art sein.
Durch diese Ausbildung kann nämlich erreicht werden, dass die Gewichte jeweils schon bei minimalen Ausschlägen des Waagebalkens gehoben bzw. abgesetzt werden, wodurch auf beiden Seiten des Waagebalkens der Angriffspunkt der Gewichte am Waagebalken nur einen sehr kurzen Kreisbogen durchläuft, dessen Radius verhältnismässig gross ist, nämlich der Länge eines Waagebalkenschenkels entspricht, so dass dieser Weg praktisch eine in senkrechter Richtung stehende Gerade ist. Dadurch ist es wieder möglich, praktisch reibungsfrei mit den Gewichten zu arbeiten.
Zweckmässigerweise sind auf beiden Seiten des Waagebalkens Anschläge über diesen angeordnet, welche dessen Ausschlagbewegungen in beiden Richtungen begrenzen.
Die Wirkungsweise der Balkenwaage kann eine solche sein, dass die eine Seite des Waagebalkens mit dem der abzuwiegenden Schüttgutmenge entsprechenden Gewicht belastet wird, sobald der Lastschale der andern Seite des Waagebalkens das Schüttgut zugeführt wird, und dass nach Erreichung des Sollgewichtes diese erste Lastschale entleert, die zweite Lastschale gleichzeitig gefüllt und der Waagebalken auf der Seite der zweiten Schale entlastet und auf der Seite der sich entleerenden ersten Lastschale mit dem gleichen Gewicht belastet wird, sobald die zweite Lastschale annähernd das Sollgewicht aufgenommen hat.
Dieses Wiegen kann beliebig oft, ohne Pause, durchgeführt werden, so dass sich ein kontinuierliches Arbeiten der Waage ergibt.
Wenn, wie es zweckmässig ist, in an sich bekannter Weise mit Vorfüllung und Nachfüllung gearbeitet wird, wird das Wiegen vorzugsweise so durchgeführt, dass die Gewichtsbelastung der einen Seite des Waagebalkens jeweils erfolgt, spätestens sobald auf der andern Seite die Vorfüllung der Lastschale beendet ist. Der Beginn der Füllung der einen Last schale und die Beendigung der Füllung der andern Lastschale können gleichzeitig erfolgen, so dass der Schüttgutstrom nicht unterbrochen, sondern lediglich umgelenkt zu werden braucht.
Eine Ausführungsform einer solchen Balkenwaage kann nun beispielsweise so ausgebildet sein, dass symmetrisch zur Schneide des Waagebalkens ortsfeste, mit hohlkegelförmigen Sitzen versehene Träger vorgesehen sind, die Abhebegewichte tragen, die je einen kegelförmigen, in den hohlkegelförmigen Sitz des Trägers passenden Teil und an ihrer Unterseite eine kegelförmige Ausnehmung aufweisen, und dass mittelbar oder unmittelbar am Waagebalken unter den Trägern für die Abhebegewichte und in geringem Abstand von diesen kegelförmige Stifte vorgesehen sind, die bei Bewegungen des Waagebalkens die Abhebegewichte aufnehmen und auf die Träger wieder absetzen.
Durch diese besondere Ausbildung der Gewichte, der an den Trägern vorgesehenen Sitze für die Gewichte und der an dem Waagebalken vorgesehenen Stifte kann eine Zentrierung der Gewichte sowie die Beseitigung erheblicher Reibungen und eine stossfreie Bewegung der Gewichte erreicht werden. Dadurch wieder ergibt sich die Möglichkeit einer Erhöhung der Wiegegenauigkeit bei gleichzeitig einfacherer Ausbildung der Waage.
Bei einer solchen Ausführungsform der Waage sind zweckmässigerweise die Abhebegewichte zwischen den Schneiden der Lastschalen und diesen selbst angeordnet. Die Gewichte können eine Ausnehmung zur Aufnahme von Milligrammgewichten aufweisen.
Vorteilhaft sind die Gewichtsträger und die am Waagebalken angeordneten kegelförmigen Stifte in der Höhe einstellbar, wobei die kegelförmigen Stifte vorzugsweise auf einer Brücke der zugeordneten Lastschale angeordnet sind.
Eine zweite Ausführungsform der Balkenwaage kann so ausgebildet sein, dass symmetrisch zu den Schneiden des die Lastschalen tragenden Waagebalkens hinsichtlich ihres Eigengewichtes ausbalancierte, mit einem oder mehreren Gewichten belastete bewegliche Gewichtsträger vorgesehen sind, die im Verlaufe der Bewegungen des Waagebalkens von diesem angehoben bzw. auf den gestellfesten Träger abgesetzt werden.
Im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform sind hier also an Stelle einer der Anzahl der benötigten Einzelgewichte entsprechenden Zahl von beweglichen Gewichtsträgern (Stiften), die je einem Einzelgewicht zugeordnet sind, nur zwei vom Waagebalken trennbare, bewegliche Gewichtsträger vorgesehen. Dadurch kann eine Vereinfachung des Aufbauer und des Betriebes der Waage insofern herbeigeführt werden, als die Gewichte nicht mehr einzeln aufgenommen, abgesetzt und zentriert werden und die dafür geeigneten Einrichtungen nicht mehr vorgesehen werden müssen. Dies ist lediglich noch für die beiden Gewichtsträger erforderlich.
Zweckmässig ist diese Ausführungsform der Balkenwaage so ausgebildet, dass jeder bewegliche Gewichtsträger auf der Schneide eines mit einem Gegengewicht versehenen Hilfswaagebalkens sitzt und mindestens in angehobenem Zustand von einem weiteren Balken parallel geführt wird. Entweder können die Gewichtsträger, ausser von dem zugeordneten Hilfswaagebalken, mindestens in angehobenem Zustand vom Führungsbalken vorzugsweise mittelbar, getragen werden oder die Gewichtsträger können ausser von dem zugeordneten Hilfswaagebalken je von dem einen Schenkel eines Trägerbalkens getragen werden, dessen anderer Schenkel vom Waagebalken be- und entlastet wird.
Auf der Zeichnung ist die Balkenwaage gemäss der Erfindung in verschiedenen beispielsweisen Ausführungsformen dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform der Balkenwaage,
Fig. 2 die Brücke einer Lastschale mit mehreren, je für sich in der Höhe einstellbaren kegelförmigen Stiften und einen gestellfesten Gewichtsträger mit mehreren, verschieden grossen Gewichten,
Fig. 3 in grösserem Massstab ein Gewicht und einen Teil des gestellfesten Gewichtsträgers,
Fig. 4 in grösserem Massstab einen Teilschnitt durch diese Waage,
Fig. 5 einen Grundriss dieser Waage,
Fig. 6 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Balkenwaage,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VIl-VIl der Fig. 6,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 6,
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Waage gemäss Fig. 6,
Fig. 10 eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht der Waage, jedoch ausserhalb der Gleichgewichtsstellung derselben,
Fig.
11 eine dritte Ausführungsform der Balkenwaage,
Fig. 12 einen Schnitt dieser dritten Ausführungsform nach der Linie XII-XII der Fig. 11,
Fig. 13 eine Draufsicht auf diese dritte Ausführungsform der Balkenwaage gemäss Fig. 11,
Fig. 14 einen Schnitt durch diese Balkenwaage nach der Linie XIV-XIV der Fig. 11 und
Fig. 15 einen Schnitt nach der Linie XV-XV der Fig. 11.
Die Waage gemäss den Fig. 1 bis 5 weist einen Waagebalken 1 auf, der durch zwei parallel zueinander verlaufende stabförmige Teile gebildet wird.
Diese sind mittels Schneiden 3 an einem Ständer 2 gelagert, der Gegenschneiden 3' aufweist. An seinen Enden trägt der Waagebalken 1 Lastschalen 4' bzw.
4", die je an einem Bügel 5 aufgehängt sind. Durch die Bügel 5 stehen die beiden stabförmigen Teile des Waagebalkens 1 miteinander in Verbindung. Jeder Bügel 5 weist zwei Gegenschneiden 6' auf, mittels deren er auf Schneiden 6 sitzt, die an den Enden des Waagebalkens 1 vorgesehen sind. Die trichter ähnlich ausgebildeten Lastschalen 4', 4" besitzen je eine Entleerungsklappe 7, die an eine senkrechte Stirnwand der Lastschale mittels eines Scharniers 27 angelenkt ist und in geschlossener Stellung an die parallelen Seitenwände anschlägt. An der Achse jedes Scharniers 27, mit der die zugehörige Entleerungsklappe 7 starr verbunden ist, ist ferner ein Gewicht 28 vorgesehen, das die Entleerungsklappe 7 in ihre Schliessstellung zu bringen sucht.
Das Gewicht 28 ist auf einem mit der Achse des Scharniers 27 starr verbundenen Hebel 29 verstellbar angeordnet und so bemessen, dass es bei entsprechender Einstellung in der Lage ist, bei entleerter Lastschale 4' bzw. 4" die Entleerungsklappe 7 in ihre Schliessstellung zu bringen, dass aber das von ihm auf die Entleerungsklappe 7 ausgeübte Drehmoment durch in der Lastschale befindliches Gut überwunden werden kann. Ferner ist mit jeder Scharnierachse ein bei geschlossener Entleerungsklappe 7 senkrecht stehender Hebel 30 starr verbunden, der zur Verriegelung der Entleerungsklappe 7 dient.
An jeder Brücke 5 ist bei 35 ein doppelarmiger Hebel 36 gelagert, der unter der Wirkung einer einerseits an ihm, anderseits an der zugehörigen Lastschale befestigten Feder 37 steht, die ihn gegen einen an der zugehörigen Lastschale vorgesehenen Anschlag 38 zu drücken sucht. Dicser Anschlag 38 ist so angeordnet, dass der Hebel 36 den Hebel 30 und dadurch auch die zugehörige Entleerungsklappe 7 verriegelt. Die Entriegelung kann je durch einen Elektromagneten 39 erfolgen, der an der Platte 11 beispielsweise mittels eines Winkels 40 befestigt ist.
An ihrem untern Ende sind die Lastschalen 4', 4" durch einen Balken 8 geführt, der wie der Waagebalken 1 aus zwei parallel zueinander verlaufenden stabförmigen Teilen bestehen kann und mittels Schneiden 9 in Gegenschneiden 9' liegt, die an dem Ständer 2 vorgesehen sind. An seinen Enden trägt der Balken 8 Schneiden 10, auf denen die Lastschalen 4', 4" mittels Gegenschneiden 10' sitzen.
Der Ständer 2 ist an der waagrecht angeordneten Platte 11 befestigt, die Ausschnitte 12 für die Lastschalen 4', 4" aufweist.
Auf der waagrechten Platte 11 sind Träger für abhebbare Gewichte 13 befestigt. Diese Träger bestehen je aus zwei Winkeleisenteilen 14' und 14".
Die senkrecht angeordneten Schenkel der Trägerteile 14', 14" sind mittels einer Schraube 15, die durch einen senkrechten Schlitz 16 des einen Trägerteils 14" hindurchgeht, zusammengehalten, so dass der freie Schenkel des Winkeleisenteils 14" in der Höhe einstellbar ist. Wie insbesondere aus Fig. 2, 3 und 4 hervorgeht, weisen die Trägerteile 14" hohlkegelförmige Sitze 17 zur Aufnahme der kegelförmigen Teile 18 der Gewichte 13 auf. Die letzteren besitzen je eine hohlkegelförmige Ausnehmung 19, die auf einen kegelförmigen Stift 20 passt. Solche Stifte sind im dargestellten Beispiel auf den Verbindungsteilen 21 der Brücken 5 in senkrechter Richtung verstellbar angeordnet, beispielsweise dadurch, dass die Stifte 20 einen Gewindeschaft 31 aufweisen, der mittels Muttern 32 an dem Verbindungsteil 21 festgeklemmt wird.
Die Gewichte weisen zweckmässig an ihrer Oberseite eine Ausnehmung 26 zur Aufnahme von Milligrammgewichten auf.
Bei waagrechter Stellung des Waagebalkens 1 bilden also die Achse jedes kegelförmigen Stiftes 20, die Achse des zugehörigen kegelförmigen Sitzes 17 des Gewichtsträgerteils 14", die Achse des kegelförmigen Teils 18 des in diesem Sitz 17 sitzenden Gewichtes 13 und die Achse der kegelförmigen Ausnehmung 19 des betreffenden Gewichtes 13 eine Gerade, die in der Ebene liegt, die durch die Spitzen der zugehörigen Schneiden 6 verläuft.
Über beiden Schenkeln des Waagebalkens 1 sind feste Anschläge 22 vorgesehen, die mit der Platte 11 starr verbunden sein können. Diese Anschläge sind so angeordnet, dass sie bei waagrechter Stellung des Waagebalkens in geringer Entfernung von diesem sich befinden, so dass der Waagebalken nur geringe Ausschläge ausführen kann.
Die Schüttgutzuführung erfolgt durch einen Trichter 23 und einen hosenartigen Verteilerstutzen 24, aus dessen Schenkeln das Schüttgut in die Zuführrinnen 25 gelangt, die es den Lastschalen 4', 4" zuführen. Die Zuführrinnen 25 sind zweckmässig in bekannter Weise als Rüttelförderrinnen ausgebildet, die mittels Federn 33 schwingbar, beispielsweise an der Platte 11, gelagert sind. Durch Wechselstrommagneten 34 können die Zuführrinnen 25 derart betätigt werden, dass sie das Schüttgut aus dem Verteilerstutzen 24 in die Lastschalen 4', 4" fördern.
Wenn die Magneten 34 stromlos sind, stehen die Zuführrinnen 25 still und fördern nicht. Werden hingegen die Magneten 34 durch einen Wechselstrom erregt, so geraten die Zuführrinnen 25 in Schwingungen und fördern das Schüttgut.
In der Mitte des einen stabförmigen Teils des Waagebalkens 1 ist ein nach oben stehender Hebel 41 fest angeordnet, dessen Ende gegabelt ist. An dem Verteilerstutzen 24 ist ein lichtempfindliches Element 42 befestigt, das durch eine nicht darge- stellte punktförmige Lichtquelle so belichtet werden kann, dass die Gabelschenkel des Hebels 41 bei Bewegung des Waagebalkens 1 den Lichtstrahl unterbrechen können. Durch dieses lichtempfindliche Element 42 werden in bekannter und daher nicht besonders beschriebener Weise die Rüttelmagneten 34 und die Verriegelungsmagneten 39 gesteuert.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform einer Balkenwaage ist folgende:
Es sei angenommen, dass das Schüttgut der Lastschale 4" zugeführt wird und die Lastschale 4' leer ist. Durch die Belastung der Lastschale 4"senkt sich der Waagebalken 1 auf dieser Seite und steigt auf der andern Seite. Dadurch treten dort die der Lastschale 4' zugeordneten kegelförmigen Stifte 20 in die Gewichte 13 ein, soweit solche in den gestellfesten Gewichtsträgerteil 14" eingesetzt sind, und suchen das oder die Gewichte aus dem Trägerteil 14" auszuheben. Die Waage spielt. Wenn in der Lastschale 4" das Sollgewicht erreicht ist, heben auf der andern Seite der Waage die kegelförmigen Stifte 20 die Gewichte 13 von ihrem Sitz ab.
Dabei senkt sich der Waagebalken 1 auf der Seite der Lastschale 4" so, dass das lichtempfindliche Element 42 durch den einen Gabelschenkel des Hebels 41 abgedeckt und der das lichtempfindliche Element 42 belichtende Lichtstrahl also unterbrochen wird. Das lichtempfindliche Element 42 steuert so, dass der zur Zuführrinne 25 der Lastschale 4 zugehörige Rüttelmagnet 34 stromlos wird, und dass der zugehörige Magnet 39 kurzzeitig erregt wird, so dass er einen Schenkel des Hebels 36 anzieht, wodurch der Hebel 30 der Lastschale 4" entriegelt wird und die Entleerungsklappe 7 dieser Lastschale sich öffnen kann.
Die Lastschale 4" wird also entleert. Gleichzeitig mit der Stromlosmachung des der Lastschale 4" zu- geordneten Rüttelmagneten 34 wird der der Lastschale 4' zugeordnete Rüttelmagnet 34 erregt, so dass die zugehörige Zuführrinne 25 in Schwingungen versetzt wird und beginnt, die Lastschale 4' zu füllen.
Nach der vorangegangenen Entleerung dieser Lastschale 4' war der zugeordnete Hebel 30 infolge der Wirkung der zugeordneten Feder 37 mittels des Hebels 36 verriegelt worden, so dass auch die Entleerungsklappe 7 dieser Lastschale 4' verriegelt ist, wenn die Rüttelrinne 25 zu fördern beginnt.
Das Entleeren der Lastschale 4" erfolgt etwa in dem Masse, in dem die Lastschale 4' gefüllt wird, und das Entleeren ist beendet, wenn die Vorfüllung der Lastschale 4' beendet ist, das heisst das Sollgewicht in der Lastschale 4' annähernd erreicht ist.
Wenn sich die Entleerung der Lastschale 4" ihrem Ende und die Füllung der Lastschale 4' der Erreichung der Vorfüllung nähert, senkt sich die Lastschale 4' so weit, dass die ihr zugeordneten Gewichte 13, die ja bei der Füllung der Lastschale 4' angehoben worden waren, wieder in ihren Sitz 17 eintreten. Während in der Lastschale 4' die Nachfüllung stattfindet, suchen die der Lastschale 4" zugeordneten kegelförmigen Stifte 20 die zugeordneten Gewichte 13, soweit solche in den Träger eingesetzt sind, anzuheben, und die Waage spielt wieder.
Bei Erreichen des Sollgewichtes in der Lastschale 4' werden die der Lastschale 4" zugeordneten Gewichte 13 endgültig abgehoben, und der Waagebalken steigt auf dieser Seite so weit, dass das lichtempfindliche Element 42 wieder eine Umschaltung der Schüttgut zuführung vornimmt und die Klappe 7 der Lastschale 4' entriegelt, so dass die Lastschale 4' entleert wird.
Nach den Fig. 6 bis 10 besitzt die Waage einen Doppelwaagebalken 101, 101', der an einem Ständer 102 mittels Schneiden 103 gelagert ist. Auf jeder Seite trägt der Waagebalken 101, 101' eine Lastschale 104' bzw. 104", die mittels eines- Bügels 105 an Schneiden 106 des Waagebalkens aufgehängt ist.
Die Lastschalen 104', 104" besitzen je eine Entleerungsklappe 107, die in an sich bekannter Weise gesteuert wird. An ihrem untern Ende sind die Bügel 105 durch einen Balken 108 geführt, der mittels einer Schneide 109 an dem Ständer 102 gelagert ist und an seinen Enden Schneiden 110 aufweist, auf denen die Bügel 105 sitzen.
Der Ständer 102 ist auf einer waagrechten Platte 111 befestigt. Auf der Platte 111 sind symmetrisch zum Ständer 102 je zwei Winkel 127 paarweise parallel zueinander, beispielsweise mittels Schrauben 128, befestigt, die als gestellfeste Träger für bewegliche Gewichtsträger 129 dienen, von denen auf jeder Seite der Waage einer angeordnet ist und die bei Bewegungen des Waagebalkens von diesem angehoben oder auf den gestellfesten Träger abgesetzt werden. Die beweglichen Gewichtsträger 129 sind im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Auf den untern Schenkel 129' sind die Gewichte 130 aufgesetzt.
Der obere Schenkel 129" ist mit kegeligen Ausnehmungen 131 versehen, in die kegelige Stifte 132 von unten eintreten können, die an dem zugeordneten Bügel 105 angeordnet sind.
An der Unterseite des Schenkels 129' jedes be beweglichen Gewichtsträgers 129 ist eine Gegenschneide 133 vorgesehen, in die eine Schneide 134 eingreift, die an dem einen Schenkel 135' eines Hilfswaagebalkens 135 sitzt, dessen anderer Schenkel 135" ein verstellbares Gewicht 136 trägt, das so bemessen und eingestellt wird, dass der zugeordnete bewegliche Gewichtsträger 129, wenn er nicht mit Gewichten belastet ist, ausbalanciert ist. Die beiden Hilfswaagebalken 135 sind mittels Schneiden 137 am Ständer 102 gelagert. Die mittleren Schneiden des Waagebalkens 101, 101' des Führungsbalkens 108 und der Hilfswaagebalken 135 sind in einer senkrechten Ebene angeordnet.
Ausserdem sind die Schenkel der Balken 101, 101' und 108 sowie die die Schneiden 134 tragenden Schenkel 135' der Hilfswaagebalken 135, von Schneide zu Schneide gerechnet, gleich lang. Daraus ergibt sich, dass auf jeder Seite der Waage die Schneiden 106, 110 und 134 ebenfalls je in einer senkrechten Ebene liegen, wenn sich die Waage im Gleichgewicht befindet. Die Abweichungen der zuletzt genannten Schneiden aus der ihnen zugeordneten senkrechten Ebene beim Spielen der Waage sind aber so gering, dass die beweglichen Gewichtsträger 129 praktisch senkrecht auf und ab bewegt werden, so dass praktisch auch kein Fehler wegen Gewichtsverlagerung eintritt.
Die Schüttgutzuführung erfolgt durch einen Trichter 123 und einen Verteilerstutzen 124, aus dessen Schenkeln das Schüttgut in Zuführrinnen 125 gelangt, die es den Lastschalen 104', 104" zuführen.
Die Umschalteinrichtung zur Leitung des Schüttgutes nach der einen oder andern der Zuführrinnen 125 kann in bekannter Weise ausgebildet sein und ist daher nicht dargestellt. Die Umsteuerung kann auch dadurch erfolgen, dass die Zuführrinnen 125 abwechselnd elektromagnetisch gerüttelt werden.
Die Wirkungsweise der Balkenwaage gemäss dieser zweiten Ausführungsform ist folgende:
Es sei angenommen, dass das Schüttgut der Lastschale 104" zugeführt wird und die Lastschale 104' zunächst leer ist (Fig. 6). Durch die Belastung der Lastschale 104" senkt sich der Waagebalken 101, 101' auf dieser Seite und steigt auf der andern Seite, sobald das Sollgewicht in der Lastschale 104" er- reicht ist. Dabei wird der auf der Seite der Lastschale 104' sitzende bewegliche Gewichtsträger 129 vom gestellfesten Gewichtsträger angehoben, während die kegeligen Stifte 132 des auf der Seite der gefüllten Lastschale 104" vorgesehenen Bügels 105 aus den kegeligen Ausnehmungen 131 des auf dieser Seite befindlichen Gewichtsträgers 129 austreten, so dass er auf den zugeordneten gestellfesten Träger zu sitzen kommt.
In dem Augenblick, in dem der auf der Seite der Lastschale 104' angeordnete Gewichtsträger 129 von dem zugeordneten gestellfesten Träger 127 abgehoben wird, wird durch eine Fühlvorrichtung die Schüttgutzuführung so gesteuert, dass das Schüttgut nunmehr der Lastschale 104' zugeführt wird. Darnach wird die Klappe 107 der Lastschale 104" ge öffnet, damit diese Lastschale entleert werden kann.
Dieses Entleeren erfolgt etwa in dem Masse, in dem die Lastschale 104' gefüllt wird, und ist beendet, wenn die Vorfüllung der Lastschale 104' beendet ist.
Die Klappe 107 der Lastschale 104" wird dann wieder geschlossen.
Wenn sich die Entleerung der Lastschale 104" ihrem Ende und die Füllung der Lastschale 104' der Erreichung der Vorfüllung nähert, senkt sich die Lastschale 104' so weit, dass der zugeordnete bewegliche Gewichtsträger 129 sich wieder auf seinen gestellfesten Träger 127 aufsetzt. Gleichzeitig treten auf der Seite der Lastschale 104" die Stifte 132 wieder in die zugeordneten kegelförmigen Ausnehmungen 131 des auf dieser Seite befindlichen Gewichtsträgers 129 ein. Darauf wiederholen sich die Vorgänge.
Die Waage nach den Fig. 11 bis 15 besitzt einen Doppelwaagebalken 201, 201', der an einem Ständer 202 mittels Schneiden 203 gelagert ist. Auf jeder Seite trägt der Waagebalken 201, 201' eine Lastschale 204', 204", die mittels eines Bügels 205 an den Schneiden 206 des Waagebalkens aufgehängt ist.
Die Lastschalen 204', 204" besitzen je eine Entleerungsklappe 207. Die Bügel 205 besitzen einen Quersteg 238, der eine Gegenschneide 239 aufweist, in die eine Schneide 210 eingreift. Die beiden Schneiden 210 sind an einem Balken 208 angeordnet, der mittels einer Schneide 209 an dem Ständer 202 gelagert ist.
Der Ständer 202 ist auf einer Platte 211 befestigt, auf der symmetrisch zum Ständer 202 je zwei Winkel 227 paarweise parallel zueinander befestigt sind, die als gestellfeste Träger für rahmenförmig ausgebildete bewegliche Gewichtsträger 229 dienen, von denen auf jeder Seite der Waage einer angeordnet ist und die bei Bewegung des Waagebalkens von diesem angehoben oder auf den zugeordneten gestellfesten Träger abgesetzt werden. Die Gewichtsträger 229 können am untern Schenkel ihres Rahmens eine Schale oder dergleichen aufweisen, in die Gewichte 230 gesetzt werden können.
An der Unterseite jedes beweglichen Gewichtsträgers 229 ist eine Gegenschneide 233 vorgesehen, in die eine Schneide 234 eingreift, die auf dem einen Schenkel 235' eines Hilfswaagebalkens 235 sitzt, dessen anderer Schenkel 235" ein verstellbares Gewicht 236 trägt, das so bemessen und eingestellt wird, dass der zugeordnete Gewichtsträger 229, wenn er nicht mit Gewichten belastet ist, ausbalanciert ist.
Die beiden Hilfswaagebalken 235 sind mittels Schneiden 237 am Ständer 202 gelagert.
Am obern Schenkel jedes beweglichen Gewichtsträgers 229 ist eine Gegenschneide 240 vorgesehen, in die eine Schneide 241 eingreift, die an dem einen Schenkel 242' eines doppelarmigen Trägerbalkens 242 befestigt ist, der mittels einer Schneide 243 am Ständer 202 gelagert ist und dessen anderer, versetzt zum Schenkel 242' angeordneter Schenkel 242" von einem am Bügel 205 angeordneten Nocken 244, Stift oder dergleichen in dem Sinne beeinflusst werden kann, dass er beim Niedergehen des Waagebalkens auf dieser Seite nach unten gedrückt wird und beim Steigen des Waagebalkens auf dieser Seite diesem wieder nach oben folgen kann, wobei ein Anschlag 245 die letztgenannte Bewegung begrenzt.
Es sind also im ganzen vorgesehen: ein Waagebalken 201, 201' und ein Führungsbaiken 208, zwei Hilfswaagebalken 235 und zwei doppelarmige Trägerbalken 242. Die mittleren Schneiden 203 und 209 des Waagebalkens und des Führungsbalkens, ferner die mittleren Schneiden 243 der Trägerbalken und die mittleren Schneiden 237 der Hilfswaagebalken sind in einer senkrechten Ebene angeordnet.
Ausserdem sind auf jeder Seite der Waage die Schneiden 206 und 210 des Waagebalkens und des Führungsbalkens, die Schneide 241 des Trägerbalkens 242 und die Schneide 234 des Hilfswaagebalkens 235 in einer senkrechten Ebene angeordnet.
Die Schüttgutzuführung erfolgt durch einen Trichter 223 und einen Verteilerstutzen 224, aus dessen Schenkeln das Schüttgut in Zuführrinnen 225 gelangt, die es den Lastschalen 204' und 204" zu- führen.
Im übrigen ist diese dritte Ausführungsform im Prinzip genau so ausgebildet wie die zweite Ausführungsform der Balkenwaage. Soweit nicht besonders erwähnt, ist zu jeder Schneide eine Gegenschneide vorgesehen.
Der wesentliche Unterschied der dritten Ausführungsform der Balkenwaage gemäss Fig. 11 bis 15 gegenüber der zweiten Ausführungsform gemäss Fig. 6 bis 10 besteht darin, dass die beweglichen Ge wichtsträger 229 nicht an den Bügeln 205, sondern an besonderen Trägerbalken 242 aufgehängt sind, wodurch sich eine besondere Fixierung durch kegelige Stifte 132 und kegelige Ausnehmungen 131 er übrigt, und dass die Gewichtsträger 229 vom Führungsbalken 208 nicht mittelbar über die Bügel 105, sondern mittelbar über die Trägerbalken 242 beeinflusst werden.
Die Wirkungsweise der Balkenwaage gemäss Fig. 11 bis 15 ist sinngemäss dieselbe wie diejenige der Ausführungsform gemäss Fig. 6 bis 10.
Alle Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, dass sich annähernd die doppelte Leistung einer gewöhnlichen Balkenwaage erzielen lässt. Ferner wird ein ruhiges Arbeiten des Waagebalkens erreicht, da durch das in der jeweils entleerenden Lastschale noch enthaltene Schüttgut eine Bremswirkung auf die Lastschale, die gerade gefüllt wird, ausgeübt wird. Ferner ergeben sich bei allen Ausführungsformen die geringsten, an sich durch die kreisbogenförmigen Bahnen der an den Hebelschenkeln vorgesehenen Schneiden bedingten Abweichungen aus der an sich erwünschten geradlinigen Gewichtsbewegung. Ferner schliesst die Ausbildung aller Teile praktisch einen Verschleiss und damit das Eintreten von Ungenauigkeiten aus.