Pyramidenförmiges Gestell für den Lawinenschutz Die Erfindung bezieht sich auf ein pyramiden förmiges Gestell, das im Gelände als Lawinenschutz Verwendung findet. Solche bekannte Gestelle weisen mindestens drei Streben aus Stahlrohren, Profilstahl oder Holzpfählen auf, die eine gerade Pyramide bilden. Sie wurden bislang am Fussende der Streben fest mit dem Boden verbunden.
Die auf solche Weise ausgeführten Gestellpyra- miden haben verschiedene Nachteile. Zu ihrer Auf stellung sind für jede Pyramide, der Anzahl ihrer Streben entsprechend, viele Verankerungspunkte im Gelände notwendig, die je ein Einzelfundament er fordern. Sowohl die Streben der Pyramide als auch die Einzelfundamente in den Unterstützungs punkten werden bei dieser Ausführungsart auf Biegung beansprucht, weshalb es notwendig er scheint, die Einzelfundamente in Beton auszufüh ren. Dies ist umständlich, zeitraubend und kost spielig.
Die Erfindung bezweckt, die aufgezeigten Nach teile zu vermeiden und darüber hinaus noch zu sätzliche Vorteile zu erzielen. Das erfindungsgemässe Gestell ist dadurch gekennzeichnet, dass es minde stens drei Streben aufweist, die durch ein unter Spannung stehendes Zugorgan am Boden verankert sind, das vom Knotenpunkt der Streben zu einer ungefähr in der Mitte der Pyramidengrundfläche liegenden Verankerungsstelle führt.
Es sei erwähnt, dass es bereits bekannt ist, pyra midenförmige Gestelle für Zelte durch ein zentrales Zugorgan mit Spannvorrichtungen am Boden zu ver ankern. Diese Massnahme hat allerdings bei Zelten wegen der Störung der Bewegungsfreiheit im Innen raum durch das Zugorgan keine grosse praktische Bedeutung erlangt; ihre übertragung auf Lawinen schutz-Pyramiden bietet hingegen besondere Vor teile. So kommt das zentrale Zugorgan, ähnlich einer weiteren Strebe, als Widerstand gegen die drückende Schneelast nutzbringend zur Wirkung. Ferner kann dieses Zugorgan, wie noch erläutert wird, zur Abstützung der Schneekolktafeln heran gezogen werden.
Während ferner bisher für die Auf stellung einer zum Beispiel vierseitigen Lawinen schutz-Pyramide vier Verankerungspunkte im Ge lände ausgesucht werden mussten, ist nunmehr bloss ein einziger Verankerungspunkt notwendig, der in jedem Falle und bei jeder Bodenbeschaffenheit leicht gefunden werden kann.
Schliesslich werden bei den erfindungsgemässen Lawinenschutz-Pyramiden, die durch ein einziges Zugorgan am Boden verankert sind, weder die Streben noch das Fundament auf Biegung beansprucht; es können daher sowohl die Streben als auch das Fundament viel geringere Ab messungen erhalten als bei der bisherigen Veranke- rungsart solcher Pyramiden durch Einzelveranke rung am Fussende jeder Strebe.
Die Verankerung für das zentrale Zugorgan kann auf verschiedene Weise erfolgen. So kann zum Beispiel die Verankerung für das Zugorgan aus einem im Boden, vorzugsweise durch Einbetonie rung, befestigten Anker, zum Beispiel einem im, Fels einbetonierten Bolzen, bestehen. Die Veranke rung für das zentrale Zugorgan kann auch aus einem an diesem angreifenden, gegebenenfalls im Boden versenkten Gewicht bestehen, als welches zum Beispiel ein Steinblock von entsprechender Grösse oder ein mit Schotter, Steinen usw. gefüllter Korb aus Drahtnetz, vorzugsweise geschweisstem Drahtnetz, verwendet werden kann.
An den Lawinenschutz-Pyramiden werden übli cherweise sogenannte Schneekolktafeln befestigt. Die erfindungsgemässe Ausbildung des Gestelles lässt dies auf sehr einfache und zweckmässige Weise zu, und zwar dadurch, dass in den vom zentralen Zugorgan zu den Streben verlaufenden Radialebenen Quer arme angebracht werden, die an den Streben be festigt werden und ihrerseits die Schneekolktafeln tragen.
Vorzugsweise sind die Schneekolktafeln so wohl an diesen Querarmen als auch an den in den erwähnten Radialebenen liegenden Verspannungen befestigt. Die Schneekolktafeln bestehen zweckmässig aus einem geschweissten Gitterwerk mit durchfloch tenen Blechstreifen.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil der er findungsgemässen Gestelle für den Lawinenschutz besteht darin, dass die Streben geringere Abmessun gen haben können und dass hierdurch sowie durch die Notwendigkeit von nur einem einzigen Veranke- rungspunkt pro Pyramidengestell erhebliche Einspa rungen an Material und Gewicht erhalten werden, welche sich bei den oft schwierigen Transportver hältnissen im Gelände und insbesondere im Hoch gebirge besonders vorteilhaft auswirken.
In der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel und eine Variante der Erfindung veranschaulicht. Fig. 1 zeigt den Aufbau und die Verankerung der Pyramide im Prinzip. Fig. 2 zeigt die Lawinenschutz- Pyramide in schaubildlicher Ansicht. In Fig. 3 ist die Verankerung der Pyramide mittels Drahtnetz schaubildlich dargestellt.
In Fig. 1 bezeichnet 1 die Streben des pyramiden förmigen Gestelles, die aus Stahlrohren, Profilstählen oder Holzpfählen bestehen können. Die Anzahl der Streben in dem Gestell beträgt mindestens drei. Vorzugsweise sind vier Streben 1 vorhanden, aus denen eine gerade vierseitige Pyramide gebildet ist. Die Streben 1 sind an ihrem Knotenpunkt 2, der am obern Ende der Streben liegt, in geeigneter Weise verbunden. Vom Knotenpunkt bzw. von der Spitze 2 erstreckt sich ein Zugorgan 3 nach unten zu einer Verankerungsstelle 4 am Boden, die unge fähr in der Mitte der Pyramidengrundfläche liegt.
Die Verankerung kann aus einem im Boden be festigten, zum Beispiel einbetonierten Anker, aus einem Gewicht oder einem sonstigen, zum Ver ankern bzw. zum Befestigen des untern Endes des Zugorgans 3 geeigneten Ankerkörper 5 bestehen. Wichtig ist, dass das Zugorgan 3 unter Spannung gesetzt und gehalten wird. Dies kann entweder durch den Ankerkörper 5 oder durch eine Spannvorrich tung, zum Beispiel ein Spannschloss 6, erzielt wer den. Mit 7 sind in Fig. 1 die Schneekolktafeln be zeichnet und angedeutet.
Die zentrale Zugkraft des vorgespannten Zug organs 3 nach unten verteilt sich auf die Streben 1, deren untere Fussenden einfach gegen den Boden gedrückt und dadurch festgehalten werden.
Bei dem in Fig.2 dargestellten Ausführungs beispiel sind in den vom zentralen Zugorgan 3 zu den Streben 1 verlaufenden Radialebenen Querarme 10, 11 bzw 12, 13 angeordnet. Die Querarme 10, 11 und 12, 13 verlaufen kreuzweise zueinander und sind durch Drähte 15 oder dergleichen an den Streben 1 befestigt. Die Schneekolktafeln 7 bestehen nach Fig. 2 aus einem geschweissten Drahtgitterwerk 16, durch das Blechstreifen 17 hindurchgezogen sind.
Diese Ausbildung der Schneekolktafeln ist nicht nur leichtgewichtig, sondern weist auch an den Rändern der Tafeln eine Vielzahl von schmalen Durchbrechungen auf, durch die Befestigungsdrähte 20 oder sonstige Befestigungsmittel, wie zum Bei spiel Laschen, leicht durchgezogen werden können. Zur Befestigung der äussern Ränder der Schneekolk- tafeln dienen Verspannungen 21, 22.
Die in Fig.3 im Detail dargestellte Veranke rung besteht aus einem halbzylindrischen, geschweiss ten Drahtnetz 25, von dessen Ecken Gehänge 26 zur Verankerung 4 führen, die am untern Ende des Zugorgans angreift. Das Drahtnetz 25, das auch die Form eines Korbes haben kann, ist mit einem Ballast aus Steinen, Schotter oder dergleichen be laden und wird in eine Grube 27 im Boden einge senkt.