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Baumstütze
Zur Baumabstützung sind bisher nur der Errichtung von Spalieren dienende Bauteile in vorgefertigter Form im Handel erhältlich. In der Praxis wird beim Spalierobstbau zunächst das Spalier hergestellt, dann erst der Baum od. dgl. gesetzt und schliesslich der Baum durch Binde- und Schnittmassnahmen gezwungen, eine dem Spalier entsprechende Wuchsform anzunehmen.
Freistehende Bäume, die im Obstau z. B. in Form von Hochstamm-, Halbstamm-oder Spindelbusch-bzw. Hochbuschbäumen verwendet werden, erhalten gegebenenfalls zur Abstützung besonders reich tragender Äste nachträglich anzubringende und meist aus Holzstangen gefertigte Aststützen. Derartige Aststützen haben eine nur kurze Lebensdauer, ermöglichen meist nur eine Unterstützung der unteren Äste eines Baumes und müssen jeweils auf die erforderliche Stützhöhe angefertigt werden, so dass sich ein beträchtlicher Verschnitt ergibt.
Ein Baum, an dem mehrere derartiger Aststützen angebracht sind, wirkt unschön, der unter der Krone befindliche Raum ist wegen der Vielzahl der Stützen nicht oder nur schwer zugänglich und überdies haben die meisten verwendeten Stützen nur eine geringe Standfestigkeit, so dass sich die Notwendigkeit ergibt, nach stärkeren Kronenbewegungen durch Windangriff die Stützen neu aufzustellen. Gerade während des Windangriffes erhalten die Äste von den bisherigen Stützen somit keine ausreichende Unterstützung, so dass der Zweck der Abstützung vielfach nicht erreicht wird.
Um die Verwitterung von im Boden zu verankernden hölzernen Stützen, wie sie unter anderem auch in der Obst-und Weinkultur Verwendung finden, möglichst zu verzögern, ist es bereits bekannt, für solche Stützen u. dgl., die aus auf die erforderliche Länge abzuschneidenden hölzernen Stangen bestehen, eigene Fussteile aus durch Verwitterung nicht oder nur schwer angreifbarem Material, insbesondere Beton zu verwenden, die die Grundform eines kurzen Pflockes haben, gegebenenfalls im Abstand vom unteren, in den Boden einzutreibenden Ende mit einem für die Auflage auf der Bodenoberfläche
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Stütze durch Einführenöffnung oder mit Hilfe von Schrauben bzw. Klemmringen so befestigbar ist, dass das untere Ende der Holzstütze oberhalb des Erdbodens zu liegen kommt bzw. vor der Erdfeuchtigkeit geschützt wird.
Die vorgesehenen Stützteller können allenfalls Durchbrechungen, Aussparungen u. dgl. aufweisen, die dazu dienen, das Durchwachsen einer oder mehrerer an der Stütze hochzuziehenden Pflanzen, z. B. Weinreben, zu ermöglichen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Baumstütze, die nachträglich auch an älteren bzw. hohen Bäumen angebracht werden kann, im Bereich des Unterstammes einen nur geringen Platzbedarf hat, an die Verhältnisse jedes Baumes angepasst werden kann und eine einwandfreie Abstützung der Äste sowohl zum Zwecke der Kronenerziehung als auch zur Unterstützung bei starkem Fruchtbehang gewährleistet.
Eine aus einem Fuss und einer auf diesen lösbar aufgesetzten Stütze bestehende Baumstütze zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass die Stütze aus mehreren, durch Schraub- oder Steckverbindungen zu einem Mast zusammensetzbaren Teilstücken, insbesondere Rohren besteht, und der Mast mit, vor-
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zugsweise im Übergangsbereich aufeinanderfolgender Teile an jeweils einem dieser Teile befestigten Tellern, Ringen, Stegen od. dgl. versehen ist, die Einhäng- bzw. Durchführungsöffnungen od. dgl. für Spannseile aufweisen.
Durch die Zusammensetzung der Stütze aus mehreren Teilen wird es möglich, die Länge der Stütze an die jeweilige Baumhöhe anzupassen. Der Durchmesser der einzelnen Teilstücke kann, je nach Ausführungsart, von Teilstück zu Teilstück abnehmen oder auch gleich bleiben.
Es ist beispielsweise denkbar, die Stützen aus 1 bis 2 m langen Teilstücken, die aus Gasrohren mit einem Zoll Durchmesser gefertigt sind, zusammenzusetzen. Für die Zusammensetzung kommt jede geeignete Schraub- oder Steckverbindung in Frage. Der Fussteil kann in bekannter Weise aus einem kurzen, für das Eindringen in den Boden bestimmten und gegebenenfalls zugespitzten Ansatz sowie einem breiten Stützteller bestehen.
Die mit Ösen oder Einhäng-bzw. Durchführungsöffnungen versehenen Teller, Ringe oder Stege des Mastes ermöglichen das Einhängen von zu den Ästen führenden Spannseilen. Die Spannseile können zunächst vom Ast nach oben zu einer Öse und dann entlang des Mastes nach unten geführt werden, so dass dadurch, dass man das herabhängende Seilende nach unten zieht, ein Hochspannen des Astes erfolgt. Bei sehr hohen Bäumen kann man am errichteten Mast, der dann nach oben über die Krone hinausragt, zusätzlich Abspannseile, die im Boden ausserhalb des Kronendurchmessers mit Stützpflöcken verankert werden, befestigen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 eine Baumstütze in Ansicht und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.
Die veranschaulichte Baumstütze besitzt im Bereiche des unteren Endes einen Fuss mit einem Stützteller --1--, von dem ein gegebenenfalls zugespitzter, zum Eindringen im Boden bestimmter Ansatz --2-- ausgeht. Der Stützteller-l-ist mit einem Stützenunterteil-3-- verbunden, der oben
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terer Teil--6-- verbunden werden können.
Jeder der Teile --3, 5, 6-- trägt oben einen Teller --4-- und ist mit den andern Teilen zusammengesteckt. Die Teller-4-- besitzen Löcher-7--, in die zu den Ästen führende Spannseile, Drähte od. dgl. eingehängt werden können. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Teile --3, 5, 6-einen von Teil zu Teil abnehmenden Durchmesser auf. Es ist auch ohne weiteres möglich, die Teile --3, 5, 6-- untereinander völlig gleich auszubilden, so dass dann der hergestellte Mast durch Hinzufügung weiterer Teile beliebig verlängert werden kann und zur Herstellung einer Baumstütze nur ein Fuss --1, 2--und mehrere, gleichartige Teilstücke erforderlich sind.