AT226466B - Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben - Google Patents

Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben

Info

Publication number
AT226466B
AT226466B AT321459A AT321459A AT226466B AT 226466 B AT226466 B AT 226466B AT 321459 A AT321459 A AT 321459A AT 321459 A AT321459 A AT 321459A AT 226466 B AT226466 B AT 226466B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
hedge
shoots
fruit
plants
branches
Prior art date
Application number
AT321459A
Other languages
English (en)
Inventor
Josef Hechinger
Original Assignee
Josef Hechinger
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Josef Hechinger filed Critical Josef Hechinger
Application granted granted Critical
Publication of AT226466B publication Critical patent/AT226466B/de

Links

Landscapes

  • Cultivation Of Plants (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben 
Der Zweck der Erfindung besteht darin, eine selbsttragende,   mehrstämmige,   nach Freimachung der Edelsorte sogar ganz oder teilweise wurzelechte Obsthecke, insbesondere aus Apfel- oder Birnbäumen zu 
 EMI1.1 
 dern Schädigungen eine sofortige Erneuerung ermöglicht. 



   Es ist bekannt, Obsthecken ohne Gerüstanlagen zu ziehen. Hiebei werden einjährige Veredelungen im Abstand von 2, 50 m und in einem Winkel von 300 zur Horizontalen schräg gegeneinander gestellt und so tief gepflanzt, dass die Veredelungsstelle unter der Erdoberfläche ist. Infolge der schrägen Stellung sollen sich am Ausgangspunkt des jungen einjährigen Triebes neue Triebe bilden, die in 30 cm Entfer- nung in entgegengesetzter Richtung ebenfalls in einem Winkel von 300 ungeschnitten weiterentwickelt werden, sobald sie die erforderliche Länge erreicht haben. Überkreuzen sich diese Triebe mit den Ver- längerungstrieben der Nachbarpflanzen, dann werden sie miteinander verflochten und die Kreuzungsstel- len mit schmiegsamem Draht befestigt.

   Die Drähte an den Kreuzungsstellen müssen laufend mit dem
Wachstum ausgewechselt werden, sonst wachsen sie in die Zweige ein und schnüren diese ab, so dass sie leicht abbrechen können. Werden die Drähte an den Kreuzungsstellen zu lose gebunden, um ein häufiges
Auswechseln zu vermeiden, so geben sie der Hecke nicht genügend Halt und können bei stärkerem Fruchtbehang ein Verrutschen nicht verhindern. Da an jeder Pflanzstelle nur ein Stamm vorhanden ist, braucht die Hecke eine verhältnismässig lange Zeit, bis sie voll und der Raum entsprechend ausgenützt ist. Dar- über hinaus ist es sehr fraglich, welches von den ersten Augen überhaupt den nach der entgegengesetzten Richtung zu ziehenden Zweig treibt.

   Ausserdem liegt die Veredelungsstelle von der Wurzel aus zu hoch, als dass weitere unterirdische Bodenaustriebe möglich sind, so dass bei Totalschäden durch Frost oder aus andern Gründen, wenn überhaupt ein Regenerieren nur in Form von Wildlingen eintritt. Diese bekannte Hecke hat also wegen der losen Verbindung an den Kreuzungsstellen keine genügende Eigenstabilität, so dass sie   Stürmen   und einem grösseren Fruchtbehang keinen genügenden Widerstand entgegensetzen kann. 



   Es sind ferner Spalierhecken bekannt, bei denen ein einzelner Stamm auf eine bestimmte Höhe zurückgeschnitten wird, um dann zwei Triebe zu bilden, die nach entgegengesetzten Seiten gezogen werden. Diese Stämme werden im Abstand voneinander in der Mitte eines kastenförmigen Gerüstes gesetzt, welches aus Pfählen, Latten und Drähten besteht. Bei dieser als"belgische Hecke"bekannten Hecke ist also ein recht umständliches und kostspieliges Gerüst notwendig und der Stamm ist nicht wurzelecht. 



   Schliesslich sind als Abdichtung dienende Hecken beispielsweise aus Weiden bekannt, bei denen im geringen Abstand voneinander gesetzte Schösslinge korbartig miteinander verflochten werden. 



   Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Dies wird dadurch erreicht, dass auf den Wurzelhals jeder Unterlage zwei Edelaugen oder Edelreiser gesetzt, die daraus erwachsenden, in an sich bekannter Weise nach entgegengesetzten Seiten gezogenen Zweige mit den korrespondierenden der Nachbarpflanzen zu beiden Seiten schraubenartig verwunden werden und die Obsthecke durch weiteres gleichartiges Verwinden der Neben- und Seitenzweige sich zu einer selbsttragenden Hecke verwächst. Durch die beschriebene Erziehung der Zweige zeigt sich an Anlagen wie bei Spaliererziehungen eine Beschleunigung des Blütenansatzes und ein zeitiges Fruchten.

   Durch das gegenseitige schraubenförmige Verwinden werden ferner die miteinander verbundenen Stämme und Zweige gegeneinander absolut festgelegt, so 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 dass dadurch stabile, selbsttragende Bögen gebildet werden, die selbst schweren Obstbehang ohne zusätz- liche Unterstützungsmittel tragen können. 



   Dadurch, dass jede Unterlage zwei Edeltriebe hat, ist von jeder Pflanzstelle aus ein Trieb zur Ver- bindung mit beiden Nachbarpflanzen vorhanden. Dasselbe Ziel lässt sich erreichen, wenn an Stelle von einem zweitriebigen zwei eintriebige Bäume in der entsprechenden Weise gepflanzt werden. Da an jeder
Unterlage zwei Triebe vorhanden sind, die nach entgegengesetzten Richtungen gezogen werden, wird er- reicht, dass die Hecke viel schneller dicht und voll wird. Dadurch, dass die Unterlager-tiefer als normal veredelt und gesetzt werden, können sich Wurzeln an und oberhalb der Veredelungsstelle bilden, so dass eine Eigenbewurzelung stattfindet.

   Durch die Eigenbewurzelung wird es ermöglicht, dass bei Total- oder
Teilschädigungen der oberirdischen Baumteile beispielsweise durch Frost, Befall oder andere Einflüsse ein sofortiger Neuaufbau aus dem wurzelechten unterirdischen Teil erfolgt. Durch. das Festlegen und Ziehen der beiden ursprünglichen Edeltriebe in einem   verhältnismässig   spitzen Winkel zum Boden wird ein tiefer
Ansatz der Hecke erreicht. 



   An geeigneten Trieben, die die notwendige Länge noch nicht erreicht haben, kann die Förderung der
Fruchtbarkeit dadurch erzielt werden, dass sie durch Unterschiebung unter die seitlichen Bögen oder unter andere Triebe und Zweige in die waagrechte Stellung gebracht werden. 



   In der Zeichnung ist eine ausDoppelokulaten gebildete   mehrjährige   Hecke schematisch dargestellt, u. zw. in Fig. l in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht. 



   1 sind in Abständen von 2 bis. 3 m in der gewünschten Reihenrichtung ausgepflanzte Unterlagen, die mit zwei Okulieraugen 2,3 oder Edelreisern veredelt sind. Ausgepflanzt werden ein-oder zweijährige
Veredelungen. Das Pflanzen der Unterlagen muss wesentlich tiefer als normal erfolgen, damit sich neue echte Wurzeln 4 an und über der Veredelungsstelle und neue Triebe zur Verjüngung und Regeneration bil- den können. Bei einer Eigenbewurzelung werden die beiden Triebe 2,3, die die Leittriebe für die Hecke bilden, wurzelecht. 



   Beim Auspflanzen werden beide Triebe in der Reihenrichtung auseinandergebogen und etwa unter   300   zur Waagrechten beispielsweise durch in der Erde befestigte Holzhaken festgehalten. Sind die Leittriebe 2,3 so lang geworden, dass sie sich mit denen benachbarter Bäume kreuzen, werden sie schraubenförmig umeinandergewunden. Mit der Zeit verwachsen beide Triebe miteinander, so dass sie einen gemeinsamen gewölbeartigen Gerüstbogen miteinander bilden. 



   Die aus den   Leit-oder Haupttrieben kommenden   Austriebe werden nun auch weiterhin miteinander verwunden. So werden die aus dem Bogenrücken der Haupttriebe kommenden Austriebe 5 in der senkrechten oder Mittelwand und die andern Austriebe 6 winkelig zu der Mittelwand oder waagrecht verbunden, so dass die Hecke sowohl in der senkrechten als auch in der waagrechten Richtung durch kettengliedartige Bögen erhöht und verbreitert wird. Durch eine solche Verbindung kann die Hecke eine Höhe von 2, 50 bis 4 m und eine Breite von 2 m bekommen. 



   Ähnlich wie die Stockaustriebe bei Beerenobststräuchern kommen aus dem Erdboden oberhalb der Veredelungsstelle aus beiden Haupttrieben 2,3 oder Stämmen unterirdische Austriebe 7, die die Hauptreservetriebe bilden und für ein weiteres Verwinden zum Aufbau der Hecke benötigt werden. Diese Reservetriebe ermöglichen bei einer   Frost- oder andern Stammschädigung   die notwendige Regenerierung. 



   Durch das gegenseitige Verwinden und die damit verbundene Absenkung der Triebe tritt an der Verwindungsstelle eine Saftstauung ein, die die bei Obstbäumen bekannten vorteilhaften Wirkungen hat. Bei rechtzeitiger Vornahme des Verwindens erfolgt schon im Jahr des Verwindens ein Blütenansatz, womit der Eintritt der Fruchtbarkeit verfrüht werden kann. Die durch die Verwindung entstehenden Bögen sind selbsttragend, so dass keinerlei   Abstützungs- und   Bindemittel mehr erforderlich sind. Das bezieht sich sowohl auf die aus den Haupt- oder Leittrieben gebildeten Bögen, als auch auf alle durch das Verwinden der andern Triebe später entstandenen Bögen. Durch das Verwinden entsteht eine verhältnismässig niedrige Hekke, wodurch die Bearbeitung und insbesondere das Ernten wesentlich erleichtert wird.

   Sowohl auf Grund der höheren Fruchtbarkeit als auch auf Grund der günstigen Raumausnutzung durch das Verwinden ergibt sich ein höherer Hektarertrag, so dass also die neue Obsthecke ganz wesentliche Vorteile mit sich bringt. 



   Die   tür   die Veredelung dienenden Unterlagen können Sämlinge sein oder durch vegetative Vermehrung gewonnen werden. 

**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Aufbau einer aus in einer Reihe nebeneinander gepflanzten Einzelpflanzen beste- henden Obsthecke aus von Unterlagen veredelten Trieben, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Wurzel- <Desc/Clms Page number 3> hals jeder Unterlage zwei Edelaugen oder Edelreiser gesetzt, die daraus erwachsenden, in an sich bekannter Weise nach entgegengesetzten Seiten gezogenen Zweige mit den korrespondierenden der Nachbarpflanzen zu beiden Seiten schraubenförmig verwunden werden und die Obsthecke durch weiteres gleichartiges Verwinden der Neben- und Seitenzweige sich zu einer selbsttragenden Hecke verwächst.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzung der Hecke nach ein-oder mehrjähriger Verschulung der Pflanzen erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch Anhäufelung der gesetzten Augen oder Reiser nach dem Austrieb wurzelechte Stammpflanzen erzielt werden.
AT321459A 1958-11-11 1959-04-28 Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben AT226466B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE226466X 1958-11-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT226466B true AT226466B (de) 1963-03-25

Family

ID=5866024

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT321459A AT226466B (de) 1958-11-11 1959-04-28 Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT226466B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2944186B1 (de) Herstellungsverfahren für obstbäume mit horizontalem leitast
DE102018005775B4 (de) Verfahren zur Gestaltung eines Radikalschnitt-Trapezformtriebzuordnung-Reberziehungssystem
DE2210120A1 (de) Verfahren zum vegetativen Vermehren von Wurzelstöcken von Zwergapfelbäumen
US2988850A (en) Method of cultivating a fruit hedge from grafted wood
DE60027882T2 (de) Verfahren, Vorrichtung und Gewächshaus zum Züchten von Nutzpflanzen und Pfropfen dazu
CH369619A (de) Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke
EP3616500A1 (de) Verfahren zur herstellung eines präformierten jungbaums, für äpfel und birnen, ein verfahren zur erstellung von obstplantagen, umfassend einen solchen jungbaum mit verbesserten merkmalen für die automatisierte mechanische ernte
AT226466B (de) Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben
DE805575C (de) Verfahren zur Herstellung einer lebenden Umzaeunung von Gaerten, Feldern u. dgl.
DE960865C (de) Verfahren zur Behandlung von Pflanzen, vorzugsweise beim Pflanz- bzw. Erntevorgang, sowie Umhuellung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens
DE818137C (de) Stuetzstab fuer Pflanzen
DE813467C (de) Spalier fuer Garten-, Obst- und Weinbau
AT226469B (de) Verfahren zur Anzucht wurzelechter Zwetschen- und Pflaumenpflanzen
AT209626B (de) Stützpfosten, insbesondere für reihenweise gepflanzte Weinreben
DE804976C (de) Spalier zum Hochziehen, Hochranken und/oder Stuetzen von Pflanzen, insbesondere von Tomatenpflanzen
DE2139813A1 (de) Gitterartiger zaun aus lebenden gewaechsen und verfahren zu dessen herstellung
DE10025679A1 (de) Verbissschutz
DE527199C (de) Metallpfahl fuer Pflanzungen aller Art
DE738757C (de) Rankgestell fuer Erbsen u. dgl.
CH211620A (de) Verfahren und Einrichtung zur Aufzucht von Spalier-Obstbäumen mit je zwei Leittriebpaaren.
DE19723816A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Zäunen oder von Objekten für die Gestaltung von Spielplätzen und Parkanlagen
DE498620C (de) Vorrichtung zum Tragen von Spalierdraehten von Weinbergen
DD212879A1 (de) Verfahren zum anbau von hopfen
CH636749A5 (en) Clamping bracket for securing stakes on a tension wire, particularly for viticulture
DE872411C (de) Verfahren zur Erziehung von Pflanzen, insbesondere Reben