CH369619A - Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke - Google Patents

Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke

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CH369619A
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Hechinger Josef
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
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  • Outside Dividers And Delivering Mechanisms For Harvesters (AREA)

Description


  



  Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke aus in einer Reihe nebeneinander gepflanzten, von Unterlagen veredelten Trieben.



   Der Zweck der Erfindung besteht darin, eine selbsttragende,   mehrstämmige,    nach   Freimachung    der Edelsorte sogar ganz oder teilweise wurzelechte   Obst-    hecke, insbesondere aus   Apfel-oder Birnbäumen,    zu schaffen, die eine wesentliche Erleichterung in der Bearbeitung, insbesondere im Ernten mit sich bringt, keinerlei Unterstützungs-oder Haltemittel bedarf, einen höheren Ertrag verspricht und nach Frost oder anderen Schädigungen eine sofortige Erneuerung er  möglicht.   



   Es ist bekannt, Obsthecken ohne Gerüstanlagen zu ziehen. Hierbei werden   einjährige    Veredelungen im Abstand von 2,50 m und in einem Winkel von 30  zur Horizontalen schräg   gegeneinandergestellt    und so tief gepflanzt,   dal3    die Veredelungsstelle unter der Erdoberfläche ist. Infolge der schrägen Stellung sollen sich am Ausgangspunkt des jungen einjährigen Triebes neue Triebe bilden, die in 30 cm Entfernung in entgegengesetzter Richtung ebenfalls in einem Winkel von 30  ungeschnitten weiterentwickelt werden, sobald sie die erforderliche Länge erreicht haben.



  Uberkreuzen sich diese Triebe mit den   Verlängerungs-    trieben der   Nachbarpflanzen,    dann werden sie miteinander verflochten und die Kreuzungsstellen mit schmiegsamem Draht befestigt. Die Drähte an den Kreuzungsstellen müssen laufend mit dem Wachstum ausgewechselt werden, sonst wachsen sie in die Zweige ein und schnüren diese ab, so dass sie leicht abbrechen können. Werden die Drähte an den Kreuzungsstellen zu lose gebunden, um ein häufiges Auswechseln zu vermeiden, so geben sie der Hecke nicht genügend Halt und können bei stärkerem Fruchtbehang ein Verrutschen nicht verhindern. Da an jeder Pflanzstelle nur ein Stamm vorhanden ist, braucht die Hecke verhältnismässig lange Zeit, bis sie voll und der Raum entsprechend ausgenützt ist.

   Darüber hinaus ist es sehr fraglich, welches von den ersten Augen überhaupt den nach der entgegengesetzten Richtung zu ziehenden Zweig treibt. Ausserdem liegt die Veredelungsstelle von der Wurzel aus zu hoch, als dass weitere unterirdische   Bodenaustriebe    möglich sind, so dass bei   Totalschäden    durch Frost oder aus anderen Gründen, wenn überhaupt, ein Regenerieren nur in Form von Wildlingen eintritt. Diese bekannte Hecke hat also wegen der losen Verbindung an den Kreu  zungsstellen    keine genügende Eigenstabilität, so dass sie Stürmen und einem grösseren Fruchtbehang keinen genügenden Widerstand entgegensetzen kann.



   Diese Nachteile sollen durch die Erfindung beseitigt werden. Dies geschieht dadurch, dass man von einer Pflanzstelle ein auf den Wurzelhals einer Unterlage gesetztes Edelauge oder Edelreis ausgehen lässt, den daraus erwachsenen, gegen eine   Nachbarpflanz-    stelle gezogenen Zweig mit dem spiegelbildlich von dieser hergezogenen Zweig schraubenförmig verwindet und dass man die Obsthecke durch weiteres gleichartiges Verwinden der   Neben-und      Seitenzweige    zu einer selbsttragenden Hecke zusammenwachsen lässt.



   In der Zeichnung ist eine aus Doppelokulaten gebildete   mehrjährige    Hecke schematisch dargestellt, und zwar in Fig.   1    in Seitenansicht und in Fig. 2 in Draufsicht.



     1    sind in Abständen von 2 bis 3 m in einer Reihe nebeneinander   ausgepflanzteUnterlagen,    die mit je zwei Okulieraugen 2,3 oder   Edolreisern    veredelt sind. Ausgepflanzt werden ein-oder zweijährige Ver  edelungen.    Das Pflanzen der Unterlagen muss wesentlich tiefer als bisher üblich erfolgen, damit sich neue echte Wurzeln 4 an und über der Veredelungsstelle und neue Triebe zur Verjüngung und Regeneration bilden können. Bei einer Eigenbewurzelung werden die beiden Triebe 2,3, die die Leittriebe für die Hecke bilden, wurzelecht.



   Beim Auspflanzen werden beide Triebe in der Reihenrichtung auseinandergebogen und etwa unter 30  zur Waagrechten, beispielsweise durch in der Erde befestigte Holzhaken, festgehalten. Sind die   Leittriebe    2,3 so lang geworden, dass sie sich mit denen benachbarter Bäume kreuzen, werden sie schraubenförmig umeinandergewunden. Mit der Zeit verwachsen beide Triebe miteinander, so dass sie einen gemeinsamen gewölbeartigen   Gerüstbogen    miteinander bilden.



   Die aus den Leit-oder Haupttrieben kommenden Austriebe werden nun auch weiterhin miteinander verwunden. So werden die aus dem Bogenrücken der   Haupttriebe    kommenden Austriebe 5 in der senkrechten oder Mittelwand und die anderen Austriebe 6 winkelig zu der Mittelwand oder waagrecht verbunden, so dass die Hecke sowohl in der senkrechten als auch in der waagrechten Richtung durch arkadenartige Bögen erhöht und verbreitert wird. Durch eine solche Verbindung kann die Hecke eine Höhe von 2,50 bis   4 m und eine    Breite von 2 m bekommen.



   Ähnlich wie die   Stockaustriebe    bei   Beerenobst-    sträuchern kommen aus dem Erdboden oberhalb der Veredelungsstelle aus beiden   Haupttrieben    2,3 oder Stämmen unterirdische Austriebe 7, die die Hauptreservetriebe bilden und für ein weiteres Verwinden zum Aufbau der Hecke benötigt werden. Diese Reservetriebe ermöglichen bei einer Frost-oder anderen Stammschädigung die notwendige Regenerierung.



   Durch das gegenseitige Verwinden und die damit verbundene Absenkung der Triebe tritt an der Verwindungsstelle eine Saftstauung ein, die die bei Obstbäumen bekannten vorteilhaften Wirkungen hat. Bei   rechtzeitiger    Vornahme des Verwindens erfolgt schon im Jahr des Verwindens ein Blütenansatz, womit der Eintritt der Fruchtbarkeit vorverlegt werden kann.



  Die durch die Verwindung entstehenden Bögen sind selbsttragend, so dass keinerlei   Abstützungs-und    Bindemittel mehr erforderlich sind. Das bezieht sich sowohl auf die aus den   Haupt-oder Leittrieben    gebildeten Bögen als auch auf alle durch das Verwinden der anderen Triebe später entstandenen Bögen. Durch das Verwinden entsteht eine   verhältnis-    mässig niedrige Hecke, wodurch die Bearbeitung und insbesondere das Ernten wesentlich erleichtert wird.



  Sowohl aufgrund der höheren Fruchtbarkeit als auch aufgrund der günstigen Raumausnutzung durch das Verwinden ergibt sich ein höherer Hektarertrag, so dass also die nach dem beschriebenen Verfahren gezogene Obsthecke wesentliche Vorteile mit sich bringt.



   Dadurch, dass jede Unterlage zwei   Edeltriebe    hat, ist von jeder Pflanzstelle aus ein Trieb zur Verbindung mit beiden Nachbarpflanzen vorhanden. Dasselbe Ziel lässt sich erreichen, wenn anstelle von einem   zweitriebigen    zwei eintriebige Bäume in der   entspre-    chenden Weise gepflanzt werden. Da an jeder Pflanzstelle zwei Triebe vorhanden sind, die nach entgegengesetzten Richtungen gezogen werden, wird erreicht, dass die Hecke viel schneller dicht und voll wird.



  Dadurch, dass die Unterlagen tiefer als bisher veredelt und gesetzt werden, können sich Wurzeln an und oberhalb der Veredelungsstelle bilden, so dass eine Eigenbewurzelung stattfindet. Durch die Eigenbewurzelung wird es ermöglicht, dass bei Total-oder   Teil-    schädigungen der oberirdischen Baumteile beispielsweise durch Frost, Befall oder andere Einflüsse ein sofortiger Neuaufbau aus dem wurzelechten unterirdischen Teil erfolgt. Durch das Festlegen und Ziehen der beiden ursprünglichen Edeltriebe in einem verhältnismässig spitzen Winkel zum Boden wird ein tiefer Ansatz der Hecke erreicht.



   An geeigneten Trieben, die die notwendige Länge noch nicht erreicht haben, kann die Förderung der Fruchtbarkeit dadurch erzielt werden, dass sie durch Unterschiebung unter die seitlichen Bögen oder unter andere Triebe und Zweige in die waagrechte Stellung gebracht werden.



   Die für die Veredelung dienenden Unterlagen können Sämlinge sein oder durch vegetative Vermehrung gewonnen werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke aus in einer Reihe nebeneinander gepflanzten, von Unterlagen veredelten Trieben, dadurch gekennzeichnet, dass man von einer Pflanzstelle ein auf den Wurzelhals einer Unterlage gesetztes Edelauge oder Edelreis ausgehen lässt, den daraus erwachsenen, gegen eine Nachbarpflanzstelle gezogenen Zweig mit dem spie gelbildlich von dieser hergezogenen Zweig schrau- benförmig verwindet und dass man die Obsthecke durch weiteres gleichartiges Verwinden der Nebenund Seitenzweige zu einer selbsttragenden Hecke zusammenwachsen lässt.
    UNTERANSPRUCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass von einer inneren Pflanzstelle zwei Edelaugen oder Edelreiser nach entgegengesetzten Seiten gezogen werden.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Edelaugen oder Edelreiser einer Pflanzstelle auf den Wurzelhals einer gemeinsamen Unterlage gesetzt werden.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanzung der Hecke nach ein-oder mehrjähriger Verschulung der Pflanzen erfolgt.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1, 2,3, dadurch gekennzeichnet, dass durch Anhäufelung der gesetzten Augen oder Reiser nach dem Austrieb wurzelechte Stammpflanzen erzielt werden.
CH7250559A 1958-11-11 1959-04-24 Verfahren zum Ziehen einer Obsthecke CH369619A (de)

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DEH34781A DE1060180B (de) 1958-11-11 1958-11-11 Verfahren zum Aufbau einer Obsthecke aus auf Unterlagen veredelten Trieben

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GB875045A (en) 1961-08-16
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