Verfahren und Vorrichtung zum Reparieren von schlauchlosen Reifen auf der Felge Mit der Einführung der schlauchlosen Reifen für Kraftfahrzeuge hat sich ein neuartiges Reparatur problem ergeben, nämlich durch Nägel und dgl. ent standene Beschädigungen des Reifens auf der Felge zu reparieren, um das Ab- und Aufmontieren des Reifens zu vermeiden.
Dadurch wird nicht nur die schwierige Arbeit des Abnehmens und Wiederauf- setzens des Reifens vermieden und Zeit gespart, son dern es wird zugleich auch den beim Montieren häufig auftretenden Beschädigungen des empfindlichen Wul stes des Reifens oder des Felgenhornes vorgebeugt, welche die Abdichtung beeinträchtigen.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen zum Ausbessern von beschädigten schlauchlosen Reifen haben meistens den Nachteil, dass der Reifen zur Reparatur von der Felge abgenommen werden muss, weil man entweder mit Dichtungskörpern arbeitet, die nach ihrer Gestaltung nur von der Innenseite des Reifens in das Loch eingeführt werden können, oder weil Vorrichtungen verwendet werden müssen, die abwechselnd von der Innen- und der Aussenseite be dient werden müssen.
Andere Verfahren belassen zwar den Reifen auf der Felge, wobei aber von der Aussenseite her mit Hilfe von Ahlen oder ähnlichen Instrumenten vulkani sierte Dichtungskörper verhältnismässig hoher Härte in das Loch eingeführt werden. Bei der Einführung der harten Dichtungskörper muss der Lochkanal ver hältnismässig stark erweitert werden, wobei sich schon vorhandene Risse am Rande des Loches noch weiter ausdehnen können, besonders wenn in die Öse einer Einführahle eingeklemmte, zylindrische Dichtungs körper beim Einführen ;in den Lochkanal sich umlegen und daher samt der Ahle ungefähr doppelte Stärke er halten.
Anderseits bilden die verhältnismässig harten Dichtungskörper im reparierten Reifen Fremdkörper, die entweder als solche beim Fahren im Reifen arbei ten und den Verbund des Reifens gefährden oder aber unter dem hohen Druck und infolge der beim Fahren durch die Walkarbeit erzeugten Wärme eine Alterung erfahren, in deren Verfolg sie so weit schrumpfen können, dass die Reifenluft an ihnen vorbei entwei chen kann.
Die zur Festklebung solcher Dichtungskörper im Reifen bisher verwendeten Gummilösungen und Kleb massen waren auch nicht geeignet, eine dauerhafte, sichere Verbindung zwischen der Aussenwandung des vulkanisierten Dichtungskörpers und der Lochwan dung im Reifen herzustellen. Der Dichtungskörper wurde dabei ohne Verbindung mit dem Reifen in den Lochkanal eingepresst. Ebenso blieben vom Loch ausgehende Risse unverschlossen. Daran könnte auch die Anwendung von Vulkanisierpasten nichts ändern.
Werden als Dichtungskörper Gummihohlkörper ver wendet, so bedingt dies einen verhältnismässig grossen Aussendurchmesser derselben, insbesondere in auf einem Einführstift aufgestecktem Zustand. Infolge dessen wird beim Einführen zunächst der Lochkanal des Reifens verhältnismässig stark erweitert, wobei die vorhandenen Risse noch ausgedehnt werden können. Nach Entfernen des Einführstiftes verliert der Dich tungskörper die Spannung. Er sitzt dann flach gequetscht bzw. gefaltet im Lochkanal.
Auch der Vorschlag, Löcher ohne Einführung eines beson deren Dichtungskörpers nur mit einer härtenden oder vulkanisierenden Paste kittartig zu verschliessen, ist unbefriedigend, weil solche Füllungen dem Innen druck des Reifens nicht standhalten bzw. keine innige Verbindung mit den Lochwänden haben und durch die Erwärmung und das Walken beim Fahren an der innern und äussern Lochmündung herausgepresst wer den. Eine permanente Dichtung lässt sich daher mit Vulkanisierpasten allein nicht erreichen.
Die vorliegende Erfindung soll nun diese Nach teile der bekannten Verfahren vermeiden. Sie betrifft ein Verfahren zum Reparieren von schlauchlosen Rei fen auf der Felge und eine Vorrichtung zur Aus übung des Verfahrens, wodurch eine einfache und sichere Arbeitsweise ermöglicht wird. Das Verfahren ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass ein Dichtungskörper aus vulkanisiertem Kautschuk, der auf seiner Aussenseite mit einer Verbindungs schicht aus unvulkanisiertem Kautschuk überzogen ist, von aussen in das Loch eingeführt und mit einer Vulkanisationsbeschleuniger enthaltenden Paste darin einvulkanisiert wird.
Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens ist erfindungsgemäss dadurch ge kennzeichnet, dass sie ein Gerät zum Bearbeiten des zu verschliessenden Reifenloches und ein Gerät zum Einführen des Dichtungskörpers und einer Vulkani- sierpaste in das Reifenloch aufweist.
Verfahren und Vorrichtung sind nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläu tert.
Fig. 1 a bis 1 c zeigen Ausführungsbeispiele des Dichtungskörpers im Mittellängsschnitt bzw. teilweise in Ansicht.
Fig.2 zeigt im Mittellängsschnitt ein Bearbei tungsgerät für den zu reparierenden Reifen.
Fig.2a zeigt in grösserem Massstab in gleicher Darstellung das Werkzeug desselben.
Fig. 3 zeigt in derselben Darstellung ein Einfüh rungsgerät für den Dichtungskörper und die Paste. Fig. 4 zeigt in grösserem Massstab in gleicher Dar stellung die mit der Paste gefüllte Patrone hierzu. Die Fig. 5A, 5B,<I>6C, 6D,</I> 7E und 7F veranschau lichen in der gleichen Darstellung die aufeinander folgenden Phasen eines beispielsweisen Verfahrens.
Der in Fig. la dargestellte Dichtungskörper weist einen Schaft 1 auf, dessen Länge grösser ist als die gesamte Materialstärke des zu reparierenden Reifens und der auf einem Teil seiner Länge von einer über- zugSschicht 2 ummantelt ist. Der Schaft ist am vor- dern Ende mit einem schirmförmigen Kopf 3 ver sehen, dessen Durchmesser grösser ist als der Schaft durchmesser und der mit dem Schaft aus einem Stück besteht. Der Schaft 1 ist am kopfseitigen Ende zylin- drisch gestaltet bei einem Durchmesser von 6 bis 15 mm.
Anschliessend verjüngt er sich konisch und läuft in das dünnere, hintere Ende aus. Der Kopf 3 ist auf seiner dem Schaft 1 zugewandten Seite ebenfalls mit einer dünnen Schicht des gleichen Ma terials wie die Schicht 2 überzogen, wobei beide Schichten ineinander übergehen und eine Dicke von 0,1 bis 0,6 mm haben. Die Schicht 2 läuft an dem auf den zylindrischen Schaftteil anschliessen den konischen Schaftteil allmählich aus. Der zylin drische Schaftteil kann mit profilierten Erhebungen, Schraubengängen oder lamellenartigen Ausbuchtun gen versehen sein.
Die Dicke und der Durchmesser des Kopfes 3 sind derart bemessen, dass dieser sich unter axialem Druck ausreichend elastisch defor mieren kann, um das Einführen des Schaftes kopf- voran durch ein der Dicke des zylindrischen Schaft teils entsprechendes Reifenloch hindurch zu ermöb lichen. Zum Einführen des Dichtungskörpers in den Lochkanal kann eine zweckmässig ausgebildete Zange, ein Spannrohr, ein geteiltes Röhrchen oder ein Gabel rohr und dgl. verwendet werden.
Zweckmässig ist hierbei der Schaft 1 des Dichtungskörpers gemäss Fig. 1 b in eine glatte Hülse 4 aus Metall, Kunststoff oder dgl. eingezogen, deren lichte Weite derart be messen ist, dass der dem Kopf 3 benachbarte Schaft teil mit Vorspannung elastisch nachgiebig in der Hülse 4 sitzt, welche Schlitze oder Löcher 4a und am freien Endteil einen Bajonettverschlussschlitz zum An setzen eines Haltegerätes besitzt. Der Schaft wird hierzu stark gestreckt, so dass seine dickeren Teile in die Hülse mit wesentlich kleinerem Durchmesser, als der ursprüngliche grösste Schaftdurchmesser be trägt, passt.
Der Kopf 3 muss im Durchmesser und in der Abschrägung so bemessen sein, dass die Schirm innenseite beim Einführen des Dichtungskörpers in das Reifenloch sich allseitig an die den Schaft umgebende Hülse 4 heranklappen lässt und in diesem Zustand noch durch das Reifenloch hindurchgeführt werden kann. Schaft 1 und Kopf 3 des Dichtungskörpers be stehen zum grössten Teil aus vulkanisiertem Kau tschuk mit einer Härte von nicht mehr als etwa 40 bis 45 shore. Die Härte dieser Teile des Dichtungs körpers soll nicht grösser sein als die des Polster gummis und der Zwischengummierung der Cordlagen, die in dem zu reparierenden Reifen den Verbund zwischen Lauffläche und Gewebeschicht gewähr leisten.
Härtere Dichtungskörper sind für den Reifen ausserordentlich schädlich, weil sie im Reifen als Fremdkörper wirken, die beim Fahren gegen die sie umgebende Reifenmasse arbeiten und dabei leicht den Verbund zwischen den Cordgewebelägen zerstören.
Die Mantelschicht 2 und die überzugsschicht des Kopfes 3 bestehen grösstenteils aus unvulkanisiertem Kautschuk und bilden eine Verbindungsschicht zwi schen Dichtungskörper und Reifen, die eventuell Schwefel enthalten kann. Vorteilhaft ist es, bei der Herstellung des vulkanisierten Teils des Dichtungs körpers durch an sich bekannte Zusätze, z. B. Ortho- tolylbiguanid, dafür Sorge zu tragen, dass die ange wendeten Vulkanisationsbeschleuniger in dem vul kanisierten Dichtungskörper festgelegt sind und nicht in die Verbindungsschicht überwandern können bzw.
dass umgekehrt vom vulkanisierten Körper kein Schwefel in die Verbindungsschicht überwandert, wenn dieselbe Ultra-Beschleuniger enthält. In diesem Falle wird der Körper ohne Schwefel mit Tetra- methylthiuramdisulfid vulkanisiert. Dabei kann die Verbindungsschicht wesentlich stärker sein, z. B. bis 2 mm. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die un- vulkanisierte Verbindungsschicht, die für die Qualität der Reifenreparatur von ausschlaggebender Wichtig keit sein kann, praktisch unbegrenzt haltbar und ver wendbar bleibt.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1c ist der Schaft des Dichtungskörpers in eine aus zwei konzen- trischen Zylindern gebildete Hülse aus Metall, Kunst stoff oder dergleichen eingezogen, von denen der äussere, im Mittellängsschnitt dargestellte Zylinder kürzer ist als der innere. Zwischen beiden Zylindern besteht ein schmaler, ringförmiger Hohlraum zum Durchlass von Vulkanisierpaste.
Der Dichtungskörperkopf kann abweichend von der Darstellung in der Zeichnung unter Umständen auch kegelförmig oder kugelförmig ausgebildet sein bzw. es kann der schirmförmige oder kegelförmige Kopf als Spitze einen kugel- oder birnenförmigen Kern aus härterem, vulkanisiertem Kautschuk auf- weisen. Es sind bei der Reparatur von schlauchlosen Rei fen härtende einteilige und vulkanisierende zweiteilige Lösungen und Pasten, wovon die einen Schwefel und die andern Beschleuniger enthalten, bekannt. Die zweiteiligen werden entweder nacheinander bzw. auf einander verwendet oder vor dem Gebrauch in be stimmten Teilen bei Lösungen zusammengerührt, bei Pasten zusammengeknetet.
Für das vorliegende Verfahren wird zweckmässig eine einteilige Vulkanisierpaste verwendet, die aus ihrer Umgebung den Schwefel entnimmt, daher selbst schwefelfrei ist und dadurch jahrelang lagerfähig und für den Gebrauch in der richtigen Viscosität, das heisst ohne Lösungsmittelverlust gehalten werden kann.
In den meisten Fällen wird die Reparatur von schlauchlosen Reifen unterwegs mit noch vorhan denem Luftdruck auf der Felge von aussen durchge führt. In diesen Fällen sind zum Abdichten stark vis kose, das heisst dicke Pasten notwendig. Wenn nach dem Einpressen von Paste in den Lochkanal ausser dem noch grössere Gummi-Dichtungskörper einge führt werden sollen, ist eine besonders gut gleitende Paste notwendig. Durch Verwendung von Kriech mitteln diffundiert die Paste tief in die Lochwan dungen, so dass eine tiefgreifende Vulkanisation durch den eingeführten grösseren Gummikörper mit seiner unvulkanisierten Mantelschicht, die gegebenenfalls Schwefel enthält, und den dadurch entstehenden Schliessdruck bei Fahrwärme erreicht wird.
Eine dicke Vulkanisierpaste mit wenig Lösungsmit- telanteilen und den, vorher beschriebenen Eigenschaften kann folgendermassen hergestellt werden: Vorgebro- chenem Kautschuk werden nachstehende Anteile dis- pergierender Weichmacher, zweckmässigerweise de- polymerisierter Kautschuk, für die Diffundierung bei gemengt.
Dieses Gemisch plastiziert, bis eine pastöse Masse entsteht, die dann mit dem Abstreichmesser abgezogen werden kann. Diesem unvulkanisierten Kautschuk werden 5-30% dispergierende Weich macher, vorteilhaft depolimerisierter Kautschuk, und 1-2,5% Zinkoxyd aktiv, alles gerechnet auf den un- vulkanisierten Kautschuk, einverleibt. Im weiteren Verlauf werden dieser Masse im Kneter bekannte Ultra-Beschleunigerkombinationen und Lösungsmittel wie Trichloräthylen, Benzol-Benzin usw. beigemengt.
Vorteilhaft kann auch als besonderes Gleitmittel zum Einführen des Dichtungskörpers in Lösungsmittel ver teiltes, 5-15% ausmachendes Metallpulver, wie Aluminiumpulver, beigemischt werden. Durch die gute Wärmeleitfähigkeit dieser Beimischung wird die Vulkanisation beschleunigt.
Diese dicke, mit geringen Anteilen Lösungsmittel gleitende Paste wird zweckmässig in Patronen ge füllt und dicht verschlossen, damit die geringen Teile Lösungsmittel auch bei tropischen Temperaturen sich nicht verflüchtigen. Für die einzelne Reparatur wird damit eine jahrelang lagerfähige Vulkanisierpaste ge schaffen, die sich durch die besondere Gleitfähigkeit speziell zum nachträglichen Einführen von stärkeren Dichtungskörpern eignet.
Für die Ausführung des Verfahrens ist es zweck mässig und vorteilhaft, dass das zu reparierende Loch durch ein Schneidgerät so weit kalibriert wird, dass die beim Eindringen des Nagels oder dergleichen unvermeidlich entstehenden seitlichen Risse begrenzt werden, so dass ein weiteres Einreissen beim Einführen des Reparaturkörpers und nach vollendeter Repara tur nicht mehr zu befürchten ist. Aus dem gleichen Grunde empfiehlt es sich auch, an der Lauffläche die Umgebung des Loches durch einen kreisförmigen Einschnitt gegen weitere Einrisse zu schützen.
Diesem Zwecke dient das in den Fig. 2 und 2n dargestellte Gerät zum Bearbeiten der Reifenloch wand. Dieses weist ein am obern Ende mit einem Handgriff 5, am untern Ende dagegen mit einer Son dennadel 8 versehenes dornförmiges Werkzeug auf. Die Nadelspitze ist öhrenartig umgelegt, kann aber auch kugelig ausgebildet sein. Dieses Werkzeug weist griffseitig einen zylindrischen Oberteil 6 mit geriffelter Oberfläche und an diesen Teil 6 anschliessend einen die Sondennadel 8 tragenden, sich konisch verjün genden Unterteil 7 auf.
Dieser sitzt auf dem zapfen förmigen Ende des Teils 6 und weist an seiner Basis einen etwas grösseren Durchmesser auf als der Teil 6. Das dem Griff 5 zugekehrte Ende des Teils 7 ist als ein in eine Schneide auslaufender Ring 7a ausgebildet. Am griffseitigen Ende des dornförmigen Werkzeuges bzw. am Griff 5 sind gemäss Fig. 2 zwei mindestens annähernd halbzylindrische Schalen 9, 10 seitlich auseinanderklappbar angelenkt. Diese umschliessen das Werkzeug in der in Fig. 2 in ausgezogenen Linien dargestellten Lage bis zur Sondennadel 8 und laufen in je eine Schneide aus.
Sie tragen auf ihren Innen seiten in der Nachbarschaft der Schneiden nicht dar gestellte schneidenartige Vorsprünge, beispielsweise kurze Zähne. Die beiden Schneiden ergänzen sich zu einer ringsum laufenden Schneidkante, die dazu dient, die Lauffläche des Reifens um das zu verschlie ssende Loch herum bis zu einer Tiefe von etwa 2 bis 3 mm kreisförmig auszuschneiden. Zur Zentrierung der Schneidkante wird die Sondennadel 8 in den Lochkanal gesteckt.
Durch die auf der Innenseite der Schalen 9, 10 angeordneten Zähne, Haken, Gewinde oder dgl., die schneidenartig ausgebildet sind, wird der durch die Schneidkante aus der Lauf fläche angeschnittene Gummipfropfen erfasst und beim Zurückziehen des Gerätes ausgeschnitten und her ausgehoben. Alsdann werden die Schalen 9, 10 in die in Fig. 2 in strichpunktierten Linien dargestellte Nichtgebrauchslage auseinandergeklappt, wodurch das dornartige Werkzeug zur Bearbeitung der Loch wandung freigelegt wird.
Das in Fig. 3 dargestellte Gerät zum Einführen des Dichtungskörpers und zum Einpressen der Vul- kanisierpaste in das Reifenloch weist ein längliches, gehäuseartiges Handstück 11 auf, das an der einen Schmalseite einen Boden 12 und ein an diesem be festigtes, zentrisch durchbohrtes Kopfstück 13 be sitzt, welches in einer Durchbrechung des Bodens 12 sitzt.
Am Boden 12 ist das eine Ende einer Griffleiste 14 schwenkbar angelenkt, deren anderes Ende mit tels einer Schubstange 15 gelenkig mit einem Druck bolzen 16 verbunden ist, der unter dem Einfluss einer Rückstellfeder 17 steht und derart beweglich angeord net ist, dass er sich parallel zur Längswand des Handstückes 11 gleitend in Richtung auf das Kopf stück 13 zu verschiebt, sobald durch Druck mit der Hand die Griffleiste 14 gegen das Handstück 11 ge drückt wird.
Der Druckbolzen 16 ist an seinem freien Ende mit einem zweckmässig leicht konisch gestalteten Kopf versehen, dessen Durchmesser so gewählt ist, dass er in den obern hohlen Raum 18 eines topfartigen Einsatzdeckels 23 hineinführbar ist, der in einem in das Handstück 11 eingelegten Topf 21 sitzt. Der Topf 21 weist einen leicht gewölbten Boden 22 (Fig. 4) auf, der auf dem Boden 12 des Handstückes 11 zentrisch zu dessen Durchbrechung und zur Bohrung des Kopfstückes 13 frei aufliegt.
Der Topf 21 ist mit Vulkanisierpaste gefüllt und der Deckel 23 dichtschliessend an der Topfwand anliegend in den Topf 21 eingeschoben, aber durch eine ihn übergreifende Umbördelung 24 der Topfwand gegen Herausschieben gesichert und abgedichtet. Topf 21 und Deckel 23 bilden eine als Kolbenspritze ausge bildete Patrone, wobei der Deckel 23 als Kolben dient. der unter der Einwirkung des als Kolbenstange die nenden Druckbolzens 16 in den Topf 21 einschieb bar ist und hierbei die Vulkanisierpaste durch eine zentral im Boden 22 unmittelbar vor dem Ge brauch zu schaffende Durchbrechung in die Durch bohrung des Kopfstückes 13 presst.
Das nutzbare Vo lumen der Patrone ist zweckmässig zur Aufnahme der für eine Lochreparatur ausreichenden Pastenmenge bemessen.
Am Handstück 11 ist ferner eine zentrisch durch bohrte konische Düse 19 schwenkbar angelenkt, die axial dicht vor die Unterseite des Kopfstückes 13 klappbar ist.
Das Kopfstück 13 ist an der vom Boden 12 ab gekehrten Seite mit einer zentralen Ausnehmung ver sehen, in welche die Hülse 4 des in Fig. 1b darge stellten Dichtungskörpers passend einführbar ist und in die ein radial am Kopfstück 13 sitzender Stift 20 hineinragt, der mit dem Bajonettverschlussschlitz der Hülse 4 zusammenarbeitet. Die Füllung ist zweck mässig jeweils für eine Reparatur bemessen. Das anhand der Fig. 3 erläuterte Gerät kann aus Metall, Holz, Kunststoff oder anderem geeigneten Material bestehen.
Die Patrone ist zweckmässig aus Leichtmetall hergestellt, gegebenenfalls auch aus einem Kunststoff und soll in gefülltem Zustande so dicht geschlossen sein, dass Vulkanisierpaste bzw. deren Lösungsmittel vor dem Gebrauch nicht aus der Patrone austreten und nicht verhärten kann und somit die Paste jahrelang lagerfähig ist.
Die Ausübung des Verfahrens geht folgender massen vor sich: Das in Fig. 2 dargestellte Gerät wird mit anein- andergeklappten Schalen 9, 10 durch Anfassen am Griff 5 mit der Sondennadel 8 in das zu dichtende Loch des Reifens eingeführt und an dessen Lauf fläche rings um das Loch herum mit der Schneid kante der Schalen 9, 10 ein kreisförmiger Einschnitt eingedreht und alsdann das freigeschnittene Ma terial herausgehoben. Die dadurch entstandene Aus- nehmung im Reifen ist in Fig.5A, welche diese Arbeitsphase veranschaulicht, mit 27 bezeichnet.
Ge mäss Fig. 5B werden nun die Schalen 9, 10 ausein- andergeklappt. Alsdann wird das dornartige Werk zeug in das Reifenloch eingeschraubt und anschlie ssend wieder herausgeschraubt, wobei durch die Schneide des Ringes 7a der Lochkanal kalibriert wird.
Hierbei wird nur ein kurzzeitiger Druck auf die Griffleiste 14 ausgeübt, damit nur ein Teil der Vul- kanisierpaste aus der Patrone in das Reifenloch ein geführt wird. Zweckmässig wird der Kolbenhub durch eine Raste 25 oder einen Anschlag im gewünschten Ausmass begrenzt. Es genügt, wenn gerade so viel Vulkanisierpaste aus der Patrone herausgedrückt wird, dass der Lochkanal im Reifen völlig ausgefüllt ist. Falls das Handstück 11 ohne die Düse 19 verwendet wird, kann unmittelbar das Kopfstück 13 konzen trisch zum Lochkanal auf die Reifenlauffläche gepresst werden, wie dies in Fig. 6C dargestellt ist.
Danach wird mit Hilfe des Bajonettverschlusses die Metallhülse 4, in welche der Schaft 1 des Dich tungskörpers eingezogen ist, in das Kopfstück 13 ein gesetzt. Alsdann wird durch kräftiges Vorstossen des Handstückes 11 der Dichtungskörper samt der Me tallhülse 4 in das Reifenloch eingeführt, bis der Kopf 3, der sich dicht an die Hülse 4 angeschmiegt hat, auf der Reifeninnenseite aus dem Lochkanal heraus tritt. Beim Verlassen des Lochkanals nimmt der Schirmkopf 3 seine normale Lage und Gestalt wieder ein.
Anschliessend wird die Griffleiste 14 völlig gegen das Handstück 11 gedrückt, so dass der Druckbolzen 16 den gesamten restlichen Inhalt der Patrone an Vulkanisierpaste durch das Kopfstück 13 in den Hohlraum zwischen der Hülse 4 und dem Dichtungs körper und von diesem teilweise durch die Löcher 4a der Hülse 4 gegen die Lochwand und in das Innere des Reifens eingepresst hat (Fig. 6D). Der topfartige Einsatzdeckel 23 der Patrone wird dabei bis an den Boden 22 der Patrone herangeschoben.
Nunmehr wird durch Zurückziehen des Hand stückes 11 die am Kopfstück 13 befestigte Hülse aus dem Reifen herausgezogen, wobei vorerst der Dich tungskörper gleichfalls so weit zurückgezogen wird, bis er sich mit der unvulkanisierten, klebenden Schicht an der Unterseite seines schirmförmigen Kopfes 3 saugnapfartig dicht auf der Reifen-Innenwandung auf setzt (Fig. 7E) und an dieser mit Hilfe der Vulkani- sierpaste anschliessend anvulkanisiert wird.
Falls der Schirmkopf die Form einer Kugel oder eines Kegels aufweist, deren grösste Ausdehnung jeweils grösser als der Schaftdurchmesser sein muss, ist er auf der dem Schaft zugewandten Seite ebenfalls mit einer Schicht aus unvulkanisiertem Kautschuk versehen.
Die zwischen Dichtungskörper und Lochwandung befindliche Paste verschliesst etwaige noch vorhan dene Einrisse. Die überschüssige Paste tritt auf der Innenseite der Reifenwandung in der unmittel baren Umgebung des Reifenloches über die Peri pherie des Kopfes 3 hinaus und bildet hier einen kleinen Wall 26 (Fig. 7E, 7F).
Nach Herausziehen der Hülse aus dem Lochkanal wird der Bajonettverschluss gelöst und die Hülse vom Kopfstück 13 abgezogen. Die ausgepresste Pasten patrone wird aus dem Handstück 11 entfernt. Damit ist das Gerät wieder gebrauchsbereit.
Der aus dem Reifen vorstehende Teil des Schaftes 1 des Dichtungskörpers wird, wie in Fig. 7F ange deutet, mittels einer Schere abgeschnitten. Infolge der radialen Zusammenpressung, die der Schaft 1 durch die ursprüngliche Vorspannung erhalten hatte, erfährt der im Bereich der Ausnehmung 27 des Reifens be findliche Schaftteil eine entsprechende Verdickung, die nach aussen einen nietkopfartigen Verschluss als Schutz gegen Nässe und Sand bildet.
Der vorbeschriebene Dichtungskörper lässt sich für grössere Defekte, insbesondere Gewebeschäden, auch zur Reparatur des Reifens von innen verwenden. In diesem Falle können Dichtungskörper mit grösseren Gummiflicken, evtl. mit Gewebeeinlagen, innen ein vulkanisiert und mit Hilfe der Hülse 4 ihr zylindri scher Schaft durch Einpressen der Vulkanisierpaste von aussen einvulkanisiert werden.