DE95633C

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Info

Publication number: DE95633C
Application number: DENDAT95633D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Art von Abdichtungsvorrichtungen für Luft-Radreifen, bei welchen zunächst mittelst einer Schneidevorrichtung an der verletzten Stelle ein Loch in den Radreifen geschnitten wird, in welches alsdann ein Pfropfen eingeführt wird.

Bei den bisher zu diesem Zweck verwendeten Vorrichtungen wird das zu entfernende Stück des Radreifens einfach zwischen einer flachen Scheibe und einem kreisförmigen Stempel oder Messer zusammengeprefst. Hierbei werden aber infolge des Zusammenquetschens die Wandungen des Loches im Radreifen deformirt und es entsteht auch eine zerrissene Lochkante, wenn nicht die Kante des Stempels und die glatte Fläche vollkommen mit einander in Berührung kommen. Letzteres ist aber in der Praxis unmöglich durchzuführen. Auch wird die Kante des Stempels durch das Aufpressen auf die glatte Fläche sehr bald stumpf.

Bei der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildenden Vorrichtung wird dagegen das ,Material aus dem Radreifen durch Abscheeren entfernt, wobei eine Wirkung ähnlich derjenigen beim Schneiden mit einer Scheere erzielt wird.

Zu diesem Zweck besteht die neue Schneidevorrichtung aus einem Messer, welches vortheilhaft auf einem Schraubengewinde angebracht ist, so dafs es gleichzeitig vorwärts bewegt und um seine Achse gedreht werden kann, und welches bei dieser Vorwärtsbewegung über die scharfe Kante eines Blockes oder Kopfstückes auf der entgegengesetzten Seite des auszuschneidenden Materials hinweggeht, wobei es etwa die Function einer Scheerenhälfte erfüllt, welche an der anderen Scheerenhälfte vorbeistreicht.

Die Erfindung erstreckt sich ferner auf eine Vorrichtung zum Auswerfen des aus dem Radreifen ausgeschnittenen Stückes.

Beiliegende Zeichnung stellt die neue Vorrichtung dar, und zwar zeigt Fig. 1 dieselbe im Längsschnitt; Fig. 2 zeigt den abzudichtenden Luft-Radreifen im Querschnitt und die Abdichtungsvorrichtung in Seitenansicht, und veranschaulicht, wie das im Radreifen befindliche Loch zwecks späterer Abdichtung zunächst vergröfsert wird. Fig. 3 stellt eine in ihrer Construction etwas abgeänderte Abdichtungsvorrichtung dar.

Das die neue Vorrichtung bildende Instrument setzt sich aus zwei Armen b und f zusammen, die entweder rechtwinklig (Fig.. 1) oder parallel (Fig. 3) zu einander angeordnet sein können. Sie werden vortheilhaft durch ein gebogenes Zwischenstück g bezw. g¹ mit einander verbunden, welches gleichzeitig als Handgriff dient.

Der Arm b des Instrumentes α endigt in einen konisch gestalteten Kopf c, dessen Oberfläche mit Gewinde. versehen ist, so dafs er eine Bohrerspitze bildet, die bequem durch das abzudichtende Loch im Radreifen hindurchgeführt werden kann.

Der Kopf c besitzt auf seiner Rückseite einen cylindrischen Ring c¹, dessen Durchmesser dem inneren Durchmesser eines hohlen, cylindrischen

Messers d entspricht, so dafs die vordere Schneidkante des letzteren in Gemeinschaft mit der Kante des Ringes c¹ einen scharfen Schnitt ausführen kann.

Das Messer d ist mit einem verstärkten Kopfstück d¹ versehen, welches auf seinem Umfang gerieft ist, so dafs es zur Vorwärtsbewegung des Messers leicht bethätigt werden kann.

Hinter dem verjüngten Theile i des Armes £>, in welchen nach Einschieben des Kopfes c die Wandungen des Loches im Radreifen eintreten, wird vortheilhaft ein Bund oder Ansatz / angeordnet, welcher im wesentlichen denselben Durchmesser besitzt wie die cylindrische Bohrung des hohlen Messers d und als Auswerfer für das durch das Messer ausgeschnittene Radreifenstück dient.

Die Handhabung des neuen Instrumentes ist folgende: Ist die beschädigte Stelle am Radreifen festgestellt, so wird zunächst der Kopf c in die Oeffnung eingeführt, worauf sich die elastischen Wände dieser Oeffnung fest um den verjüngten Theil i des Armes b schliefsen (Fig. 2). Das Messer d wird dann auf dem vortheilhaft mit Gewinde versehenen Theil e des Armes b vorwärts gedreht und schneidet hierbei ein glattes Loch in die Wandung des Radreifens. Der Kopf c wird nunmehr zurückgezogen, wobei der Ansatz / das aus dem Radreifen ausgeschnittene Stück auswirft. Der auf das Ende f¹ des Armes f aufgebrachte Pfropfen h wird alsdann in das Loch des Radreifens eingeführt und hier in bekannter Weise verkittet.

Claims

Patent-Anspruch:

Eine Vorrichtung zum Einschneiden glatter Löcher in Luft-Radreifen zwecks Abdichtung verletzter Stellen mittelst einzusetzender Pfropfen, dadurch gekennzeichnet, dafs das kreisförmige Messer d derart angeordnet ist, dafs seine scharfen Kanten beim Vorrücken sich über die scharfen Kanten eines Kopfstückes c schieben und hierbei ein Abscheeren des zwischen diesen beiden Theilen befindlichen Radreifenstückes bewirken, wobei aufserdem vor dem Kopfstück c ein Ansatz oder Ring / angeordnet sein kann, welcher beim Zurückziehen des Messers d das aus dem Radreifen ausgeschnittene Stück selbstthätig auswirft.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.