Alois Moosmann, Stuttgart-Birkach (Deutschland), ist als Erfinder genannt worden Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckluft steuerung für Arbeitsmaschinen, bei denen eine An zahl von Operationen in einer vorbestimmten Reihen folge zur Ausführung eines Arbeitszyklus vorgenom men werden soll. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Steuerung für Werkzeugmaschinen, wie z. B. automatische Drehbänke, Fräsmaschinen, Bohrwerke oder dergleichen. Jedoch kann die Steuerung auch für andere Arbeitsmaschinen, wie z. B. Textilmaschi nen, Verpackungsmaschinen oder sonstige Maschi nen, verwendet werden, bei denen mehrere Arbeits operationen nacheinander ausgeführt werden.
Es ist bekannt, Werkzeugmaschinen oder derglei chen entweder mechanisch mit Hilfe von Kurven- Scheiben, Nocken usw. oder elektrisch oder hydrau lisch in bestimmter Weise zu steuern. Während die rein mechanische Steuerung als veraltet anzusehen ist, haben die elektrischen Steuerungen den Nachteil, dass sie viel Platz brauchen und teuer sind. Die hydrau lischen Steuerungen benötigen verhältnismässig grosse Leitungs- und Ventilquerschnitte. Ausserdem sind die üblichen Steuerschieber der hydraulischen Steuerun gen infolge der erforderlichen hohen Genauigkeit sehr teuer. Abgesehen davon ist die Funktions geschwindigkeit einer hydraulischen Steuerung ab hängig von der Viskosität des Öls, die mit der Tem peratur desselben steigt und sinkt.
Durch die Erfindung wird bezweckt, eine Druck luftsteuerung für Arbeitsmaschinen zu schaffen, wel che die Nachteile der mechanischen, elektrischen oder hydraulischen Steuerungen vermeidet. Zu diesem Zweck werden erfindungsgemäss die einzelnen Opera tionen der Maschine durch ein vorzugsweise in ein zelnen Stufen fortschreitendes Band vorzugsweise aus Stahl gesteuert, welches mit die Reihenfolge der Ope rationen bestimmenden, aufeinanderfolgenden Un ebenheiten wie Vorsprüngen oder Vertiefungen oder Durchbrechungen versehen ist, die auf die Betäti gungsorgane von Druckluftventilen wirken, welche ihrerseits die den Funktionsstellen der Maschine zu geordneten Druckluftanschlüsse mit einer Druckluft-. quelle bzw. mit der Aussenluft verbinden.
Das Steuerungsband ist zweckmässig über eine drehbare Schaltwalze geführt, deren Weiterschaltung durch einen Druckimpuls bewirkt wird, der bei Be endigung einer Operation zum Beispiel durch das betreffende gesteuerte Organ der Maschine selbst aus gelöst wird.
Um den Programmschalter ordnungsgemäss zu betätigen, ist vorteilhaft ein Sammelschalter vorgese hen, welcher mehrere Druckluftimpulsanschlüsse, die verschiedenen Impulsgebern an der zu steuernden Maschine zugeordnet sind, auf einen bestimmten Anschluss des Programmschalters zusammenführt. Dieser Sammelschalter arbeitet zweckmässig mit Im pulskolben zusammen, die derart angeordnet sind, dass sie auf ein gemeinsames Impulsgeberventil wir ken.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Fig. 1 zeigt im Querschnitt den Programmschalter der Steuerung.
Fig. 2 zeigt den Programmschalter in einem Längsschnitt nach der Linie A -B der Fig. 1.
Fig. 3 zeigt in grösserem Massstab eines der Ven tile des Programmschalters im Längsschnitt.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie C -D der Fig. 2 durch den Schrittschaltmechanismus.
Fig. 5 zeigt im Längsschnitt den Sammelschalter der Steuerung.
Fig. 6 zeigt den Sammelschalter teilweise in Vor deransicht und teilweise im Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 5. Fig. 7 zeigt den Sammelschalter teilweise in Rück ansicht und teilweise im Schnitt nach der Linie<B><I>G -H</I></B> der Fig. 5.
Fig. 8 zeigt teilweise geschnitten und teilweise in Draufsicht den eingebauten Programmschalter.
Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt nach der Linie J-K der Fig. 1 durch die Handbetätigungseinrich tung des Programmschalters.
Fig. 10 zeigt die Handbetätigungseinrichtung des Programmschalters in Draufsicht.
Fig. 11 zeigt in grösserem Massstab schematisch einen Ausschnitt aus der Verzahnung der Schritt schalteinrichtung, und Fig. 12 zeigt in grösserem Massstab einen Längs schnitt durch ein Stahlband des Programmschalters. Der Programmschalter hat eine Anzahl von ein zelnen Ventilen 1, beispielsweise insgesamt vierund fünfzig Stück, die alle in einem Ventilblock 2 des Programmschalters untergebracht sind.
Die Ventile 1 erhalten durch eine Bohrung 3 Druckluft zugeführt. In dem in Fig. 3 dargestellten Zustand ist das Ventil geschlossen, das heisst ein zum ' Beispiel aus Gummi bestehender Ventilteller 4, wel cher mit einem Ventilschaft 5 durch Vulkanisierung verbunden ist, wird durch eine Feder 6 und durch Druckluft gegen den Dichtungsrand eines Ventilsitzes 7 gedrückt. In diesem Zustand kann keine Luft durch das Ventil hindurchtreten. Wird aber auf den Ventil stössel 8 und damit auf einen Ventilschaft 9 eine Kraft zur Einwirkung gebracht, so kommt zunächst der Ventilschaft 9 an dem Ventilteller 4 zur Anlage. Wenn dann eine weitere Verschiebung erfolgt, so hebt der Ventilschaft 9 den Ventilteller 4 entgegen der Wirkung der Feder 6 von seinem Sitz ab.
Beim Aufdrücken des Ventilschaftes 9 auf den Ventilteller 4 wird zunächst eine Bohrung 11 im Ven tilschaft verschlossen, und zwar geschieht dies, bevor sich der Ventilteller 4 von seinem Sitz abhebt. Nach dem Abheben des Ventiltellers strömt Druckluft aus der Bohrung 3 in einen Raum 12 und damit in die Bohrung 13. Die Bohrung 13 steht in Verbindung mit einem Rohranschluss 15 (Fig. 1), welcher zu irgend einer Funktionsstelle an der zu steuernden Maschine führt. Der Ventilschaft 9 ist durch eine Manschette 14 abgedichtet.
Soll die durch den Druck im Rohranschluss 15 verursachte Operation beendet werden, so muss der Druck auf dem Ventilstössel 8 aufgehoben werden, damit sich der Ventilschaft 9 in die Ausgangsstellung zurückbewegen kann. Dabei wird zunächst der Ven tilteller 4 unter der Wirkung der Feder 6 wieder auf seinen Ventilsitz 7 gedrückt, wodurch der Zustrom von Druckluft aus der Bohrung 3 unterbrochen wird. Bei weiterer Bewegung des Ventilschaftes 9 unter der Wirkung der Feder 10 hebt sich der Ventilschaft 9 von dem Ventilteller 4 ab. Dadurch tritt der Raum 12 in Verbindung mit der Bohrung 11 des Ventil schaftes und durch die radialen Bohrungen 15' mit dem Raum 16, welcher mit einer Entlüftungsbohrung 17 verbunden ist, durch welche die Luft nach aussen entweichen kann.
Jedes Organ der zu steuernden Maschine, wel ches eine Operation ausübt, ist mit einem derartigen Ventil 1 im Programmschalter verbunden. Die im Ausführungsbeispiel vorgesehenen vierundfünfzig Ventile sind in vier Reihen im Ventilkörper 2 an geordnet, wobei je zwei Reihen mit einer gemeinsa men Druckluftbohrung 3 und einer Abluftbohrung 17 verbunden sind. Die Betätigung der Ventilstössel 8 erfolgt durch je einen Hebel 18. Aus baulichen Grün den sind die Hebel 18 abwechselnd auf einer Achse 19 oder auf einer Achse 20 drehbar gelagert. Von jeder Seite kommen entsprechende Hebel in zwei ver schiedenen Längen, wobei sie je eine Reihe von Ven tilen 1 betätigen. Auf der Rückseite eines jeden Hebels 18 ist eine Rolle 21 drehbar gelagert.
Vor den Hebeln 18 ist eine Schaltwalze 22 dreh bar gelagert. über diese Walze ist ein Stahlband 23 geführt, welches mit Erhöhungen, Vertiefungen oder sonstigen Unebenheiten, vorzugsweise mit Höckern 24 nach Art von Nietköpfen versehen ist. Gelangt ein solcher Höcker 24 vor die Rolle 21 eines Hebels 18, so wird der Hebel 18 über die Rolle 21 um die Höhe des Höckers 24 zurückgedrückt, wodurch das zugehö rige Ventil 1 geöffnet wird. Das Stahlband 23 hat zwei Lochreihen 25, in welche Zapfen 26 der Schalt walze 22 eingreifen und das Stahlband entsprechend der Drehung der Walze 22 filmartig transportieren.
Im Ausführungsbeispiel sind zwei Stahlbänder 23 nebeneinander auf einer gemeinsamen Schaltwalze 22 vorgesehen. Anstatt dessen können auch mehr als zwei Stahlbänder oder nur ein einziges Stahlband verwendet sein. Das Stahlband ist endlos verlötet oder verschweisst, und seine Länge richtet sich nach dem Programm, welches auf dem Band untergebracht werden soll.
Das Stahlband 23 hat ausserdem kleine, in Reihen entsprechend den Rollen 21 angeordnete Löcher 27, in welche entsprechend dem jeweiligen Steuerungs programm die Höcker 24 eingenietet sind. Die Hök- ker sind also derart auf dem Stahlband 23 befestigt, dass sie in der Reihenfolge der Operationen der Ma schine aufeinanderfolgen.
Das Stahlband 23 ist das einzige Element, wel ches bei einer Veränderung des Arbeitszyklus der gesteuerten Maschine ausgewechselt werden muss. Die Auswechslung des Stahlbandes erfolgt in beque mer Weise dadurch, dass mit Hilfe eines Griffknopfes 28 die Achse 29 nach rechts herausgezogen wird (Fig. 2). Daraufhin kann die Schaltwalze 22 frei her ausgenommen werden, so dass ein neues Stahlband eingelegt und die Walze dann wieder eingebaut wer den kann.
Die Achse 29 verbindet mittels eines Vielkeilpro- fils 30 die Walze 22 mit einer Nabe 31, die im Ge häuse drehbar gelagert ist. Auf der Nabe 31 sitzt eine mit derselben starr verbundene Rastenscheibe 32, vor welcher ein Schaltrad 33 drehbar und axial verschiebbar auf der Nabe 31 gelagert ist. Einseitig wirkende Schaltzähne 34 (Fig. 11) stellen in einer Richtung eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Schaltrad 33 und der Rastenscheibe 32 her. Das Schaltrad 33 steht unter der Wirkung einer Druck feder 35, welche die Schaltzähne 34 in axialer Rich tung ineinanderdrückt. Auf das Schaltrad 33 wirkt eine Zahnstange 36, die an einem Ende mit einem Druckluftkolben 37 versehen ist, welcher dicht in einer Zylinderbohrung 38 axial verschiebbar ist.
Kommt durch einen Anschluss 39 ein Druckluftimpuls auf den Kolben 37, so wird derselbe um einen gewis sen Betrag gegen die Wirkung einer Feder 40 axial verschoben. Durch den Eingriff der Zahnstange 36 in das Schaltrad 33 wird bei diesem Hub der Zahn stange das Schaltrad 33 um den Weg eines Schalt zahnes 34 verdreht und damit über die Walze 22 das Stahlband 23 um einen Schaltschritt transportiert. Durch einen Riegelkolben 41, welcher unter der Wir kung einer Feder 42 steht, wird eine Rolle 43 des Kolbens in die Rasten 44 der Rastenscheibe 32 ge drückt.
Am Ende des Hubes drückt die. Zahnstange 36 mit ihrem Zapfen 45 gegen ein Impulsgeberventil 46, welches seinerseits in weiter unten beschriebener Weise den Zusammenbruch des Druckes im Anschluss 39 herbeiführt. Beim Zusammenbruch des Druckes wird der Kolben 37 mit der Zahnstange 36 durch die Wirkung der Feder 40 in die in Fig. 4 gezeigte Aus gangsstellung zurückgeschoben. Ein neuer Schalt schritt kann nunmehr eingeleitet werden.
Die Schaltimpulse für den Anschluss 39 kommen von den verschiedensten Anschlägen und Impuls gebern an der zu steuernden Maschine. Um alle diese Impulse ohne gegenseitige Behinderung einwandfrei auf den Anschluss 39 und damit zur Fortschaltung des Stahlbandes 23 zu bringen, ist ein SammelschaI- ter vorgesehen, welcher entweder in den Block 2 des Programmschalters eingebaut oder separat angeord net sein kann.
Durch Anschlüsse 47, im Ausführungsbeispiel sind es zwölf, kommen die Luftdruckimpulse von den verschiedenen Impulsgebern und Anschlägen an der zu steuernden Maschine auf den Sammelschalter 48. Der ankommende Impuls füllt jeweils den betreffen den Raum 49 mit Druckluft und verschiebt dabei einen Kolben 50 gegen die Wirkung einer Feder 51. Der Kolben 50 ist mit einem Bund 52 versehen, wel cher unter einen Ventilteller 53 greift und denselben beim Impulshub des Kolbens 50 mitnimmt. Der Ven tilteller 53 ist seinerseits mit einer Stossstange 54 ausgerüstet, welche auf- ein Impulsventil 55 wirkt. Dem Impulsventil 55 wird durch den Anschluss 56 Druckluft zugeführt.
Sobald eine Betätigung des Im pulsventils 55 in der beschriebenen Weise beim An kommen eines Impulses durch den Anschluss 47 statt findet, erhält der Anschluss 57 Druck. Der Anschluss 57 ist seinerseits mit dem Anschluss 39 des Programm schalters (Fig. 4) verbunden. Der ankommende Luft impuls bringt in der beschriebenen Weise einen Schaltschritt der Zahnstange 36 zustande. Schliesslich drückt der Zapfen 45 der Zahnstange 36 gegen das Impulsventil 46, welches durch einen Anschluss 58 einen Impuls auf einen Anschluss 59 des Sammelschalters gibt. Dieser ankommende Impuls gelangt in einen Ringraum 60 und drückt die radialen Zahnkolben 61 nach aussen. Diese Zahnkolben 61 stehen im Eingriff mit einer Verzahnung 62 der Im pulskolben 50.
Beim Verschieben der Zahnkolben 61 gegen die Wirkung einer Feder 63 werden die Kolben 50 um ihre Achse verdreht. Am Bund 52 " sind die Impulskolben 50 mit Abflachungen 64 versehen. Diese Abflachungen werden durch den Hub des Zahnkolbens 61 so verdreht, dass sich die Abflachun- gen gegen die Peripherie des Ventiltellers 53 legen, wie auf der linken Seite der Fig. 6 dargestellt ist. Sobald diese Stellung erreicht ist, kann der Ventil teller 53 unter der Wirkung einer Feder 65 in seine Ausgangslage zurückfallen. Der soeben beaufschlagte Kolben 50 kann nun ruhig seine Hublage unter der Wirkung der Druckluft im Raum 49 beibehalten, solange sein Impuls wirksam ist.
Die übrigen elf Kolben sind schaltbereit.
Sobald der Ventilteller 53 in seine Ursprungslage zurückgefallen ist, bricht die Wirkung des Impuls ventils 55 zusammen, die Druckluft im Anschluss 56 wird abgeschlossen und der Anschluss 57, welcher den Impuls in den Programmschalter gegeben hat, wird mit einem Entlüftungsanschluss 66 in Verbindung gebracht. Dadurch wird der Anschluss 57 mit dem Anschluss 39 am Programmschalter entlüftet, und der Kolben 37 kann unter der Wirkung der Feder. 40 in seine Ausgangsstellung zurückfallen. Dabei gibt der Zapfen 45 der Zahnstange 36 das Impulsventil 46 frei, so dass auch dieses entlüften kann und der An schluss 59 druckfrei wird.
Nun werden die radialen Zahnkolben 61 durch die Federn 63 in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt. Dabei drehen sich die Impulskolben 50, und die Bunde 52 greifen wieder unter den Ventilteller 53. Wenn nun durch einen andern Anschluss 47 ein neuer Impuls kommt, so wird derselbe Vorgang wiederholt. Diejenigen Impulskolben 50, welche infolge des noch vorhandenen Luftdruckes im Raum 49 nicht unter der Wirkung ihrer Feder 51 zurückgehen können, legen sich mit ihrer Abflachung beim Zusammenbre chen des Druckes im Ringraum 60 an die Peripherie des Ventiltellers 53, bis durch Aufhören des betref fenden Impulses, z. B. bei einer Drehmaschine durch das Wegfahren des Schlittens von einem Anschluss, oder durch einen sonstigen Vorgang, der Luftdruck im Raum 49 zusammenbricht. Dann ist auch dieser Kolben wieder schaltfähig.
Beim Einrichten einer Maschine für den automa tischen Betrieb ist es notwendig, von Hand die ein zelnen Bewegungen der Maschine einleiten zu kön nen. Bei der vorliegenden Steuerung ist dies in ein fachster Weise dadurch ermöglicht, dass entweder die Walze 22 mit dem Stahlband 23 ganz herausgenom men oder in eine Stellung gedreht wird, in welcher keine Höcker 24 auf die Rollen 21 drücken können.
Anstatt durch die Höcker 24 können die Hebel 18 dadurch auch einzeln betätigt werden, dass ein jeweils zugehöriger Hebel 67, welcher sich in seiner Normal lage mit einer Abflachung 68 gegen den Hebel 18 legt, um etwa 45 geschwenkt wird, so dass die Peri pherie des Kreisbogens 69 gegen den Hebel 18 zu liegen kommt und diesen dadurch so ausschwenkt, dass das zugehörige Ventil 1 betätigt wird. Eine Blatt feder 70 sichert den Hebel 67 jeweils in einer der beiden Stellungen. Durch dieses Ausschwenken der Hebel kann leicht in das System des Programmschal ters eingegriffen werden, um die Maschine einzu richten.
Um auch während des Betriebes der Maschine in wichtige Funktionen des Programmes eingreifen zu können, und um auch beim Einrichten der Maschine eine noch bequemere Betätigung der wichtigsten Funktionen zu erreichen, ist ferner eine Reihe von Hebeln 71 vorgesehen, welche auf einer Achse 72 drehbar gelagert sind und welche anstelle der auf der gegenüberliegenden Seite vorgesehenen Hebel 67 auf je einen zugehörigen Hebel 18 wirken. Die Betätigung der Hebel 71 erfolgt durch Kurvenscheiben 73, deren Kurven 74 auf die Nase 71a der Hebel 71 drücken. Durch eine Feder 75 wird der Hebel 71 gegen die Kurvenscheibe 73 gedrückt. Die Feder 75 dient ausserdem über die Nase 71a zur Arretierung der Scheibe 73. Die übersichtliche Anordnung und be queme Zugänglichkeit der Kurvenscheiben 73 von aussen ist aus Fig. 10 ersichtlich.
Jede Kurvenscheibe 73 arbeitet mit zwei Hebeln 71 zusammen, wie aus Fig. 8 und 9 ersichtlich ist.
Die Wirkungsweise der Steuerung wird nachste hend an einem Revolverschlitten einer Drehbank ge zeigt. Hierbei bleiben alle Vorgänge an der Maschine ausser Betracht, soweit sie nicht den Revolverschlit ten betreffen.
Es sei angenommen, dass die Drehspindel der Maschine läuft und der Revolverschlitten sich in sei ner Ruhestellung befindet. Durch kurzes Drücken einer zugeordneten Kurvenscheibe 73 wird der auto matische Arbeitszyklus für den Revolverschlitten ein geleitet, und zwar in der Weise, dass die Kurven scheibe 73 einen Hebel 71 mittels der Nase 71a um die Achse 72 schwenkt und dabei den zugeordneten Ventilhebel 18 um die Achse 19 schwenkt, wodurch das zugehörige Ventil 1 Druckluft in den entspre chenden Anschluss 15 gibt.
Um einen Schaltschritt des Steuerungsbandes 23 zur veranlassen, ist dieser Anschluss 15 an einen der Anschlüsse 47 (Fig. 5) angeschlossen, so dass bei dem geschilderten Drücken der Kurvenscheibe 73 Druck luft durch den Anschluss 47 in den Raum 49 des Sammelschalters 48 einströmt und dabei einen der beispielsweise zwölf Impulskolben 50 gegen die Wir kung der zugehörigen Feder 51 verschiebt, wodurch mittels des Bundes 52 der Teller 53 gegen die Wir kung der Feder 65 verschoben wird. Bei dieser Ver schiebung wird das Ventil 55 betätigt, so dass aus dem Anschluss 56 Druckluft in den Anschluss 57 gelangt.
Dieser Druckluftimpuls gelangt über den Anschluss 39 auf den Schaltkolben 37 (Fig. 4), wel cher sich nun gegen die Wirkung der Feder 40 ver schiebt und dabei mittels der Zahnstange 36 das Schaltrad 33, die Rastenscheibe 32, die Schaltwalze 22 und damit das Stahlband 23 um einen Schritt weiterschaltet.
In seiner obern Stellung drückt der Zapfen 45 der Zahnstange 36 auf das Impulsventil 46, welches durch diese Einwirkung Druckluft in den Anschluss 58 gibt. Dieser Anschluss 58 führt zum Anschluss 59 des Sammelschalters 48. In dem Ringraum 60 wirkt sich der beschriebene Druckimpuls in der Weise aus, dass er sämtliche radialen Zahnkolben 61 gegen die Wirkung der Feder 63 verschiebt, so dass sich die Abflachungen 64 der Impulskolben 50 in die auf der linken Hälfte der Fig. 6 gezeigte Stellung verdrehen. Unter der Wirkung der Feder 65 fällt der Schalt teller 53 in seine Ausgangsstellung zurück. Damit hört das Einströmen der Druckluft aus dem An schluss 56 in den Anschluss 57 auf, und der Anschluss 57 wird über den Anschluss 66 ins Freie entlüftet.
Der Schaltkolben 37 fällt unter der Wirkung der Feder 40 in seine Ausgangslage zurück, und das Schaltrad 33 wird ebenfalls um einen Zahneingriff der Verzahnung 34 (Fig. 11) zurückgeholt.
Beim Zurückgehen des Zapfens 45 wird das Ventil 46 freigegeben, so dass sich der Anschluss 58 ins Freie entlüftet. Dadurch baut sich der Druck im Raum 60 des Sammelschalters ab, die radialen Zahn kolben 61 gehen unter der Wirkung der Feder 63 in ihre Ausgangsstellung zurück und verschwenken dabei die Abflachungen 54 der Impulskolben 50 wie der in die auf der rechten Hälfte der Fig. 6 gezeigte Stellung, in welcher die Bunde 52 unter den Schalt teller 53 greifen. Damit ist sowohl der Sammelschal- ter 48 als auch der Programmschalter 2 für den näch sten Schaltschritt vorbereitet.
Der vorstehend beschriebene Schaltschritt hat sei nerseits dadurch, dass ein zugeordneter Nietkopf 24 des Stahlbandes 23 über eine Rolle 21 und den zugehörigen Hebel 18 ein Ventil 1 öffnet und Druck luft in den zugehörigen Anschluss 15 gegeben hat, die Kupplung für die Verschiebung des Revolver schlittens aus seiner Ruhestellung in die Richtung gegen das Werkstück eingeschaltet. Der Revolver schlitten läuft nun mit Eilgangsgeschwindigkeit gegen das Werkstück, bis ein dafür vorgesehener Nocken am Revolverschlitten auf ein fest an der Maschine sitzendes Impulsgeberventil stösst.
Der Nocken drückt dieses Ventil auf und gibt damit Druckluft auf einen der zwölf Anschlüsse 47 des Sammelschalters 48, wodurch in der vorstehend beschriebenen Weise ein Schaltschritt des Stahlbandes 23 ausgeführt wird.
Die neue Stellung des Stahlbandes 23 bringt eine Veränderung dadurch, dass der seither in Wir kung gewesene Nietkopf 24 des Stahlbandes 23 in der neuen Stellung fehlt, während dafür ein anderer Nietkopf auf ein entsprechendes Ventil wirkt.
Das jenige Ventil, welches seither die Eilgangskupplung durch die Zulieferung von Druckluft einrückte, lässt die eingeschlossene Luft in die Atmosphäre entwei chen, und das neue zugeschaltete Ventil 1 gibt Druck luft über einen zugehörigen Anschluss 15 auf die Vorschubkupplung, welche den Revolverschlitten in Richtung gegen das Werkstück mit Vorschub geschwindigkeit so lange weiterbewegt, bis ein zwei ter Nocken am Revolverschlitten in der vorstehend beschriebenen Weise auf das bereits erwähnte Im pulsgeberventil einwirkt und damit den nächsten Schaltschritt des Stahlbandes 23 veranlasst.
Bei dem jetzt kommenden Schaltschritt sind die Nietköpfe 24 auf dem Stahlband 23 so angeordnet, dass eine Kupplung Eilgang rückwärts eingeschaltet wird, welche den Revolverschlitten so lange in der Richtung vom Werkstück weg verschiebt, bis ein weiterer Nocken am Revolverschlitten das Impuls geberventil betätigt und mit dem neuen Schaltschritt die Kupplung Eilgang rückwärts dadurch ausser Wirkung setzt, dass das zugehörige Druckluftventil die seither wirksame Druckluft entweichen lässt.
Dieser Steuerungsvorgang ist für einen Revolver schlittenweg und eine Revolverkopfstellung geschil dert. Es wiederholt sich für jede Stellung des Revol verkopfes entsprechend den vorbestimmten Arbeits gängen; auch das Umschalten des Revolverkopfes und die Funktionen weiterer Organe oder Aggregate an der Drehmaschine werden durch entsprechende Niet kopfreihen auf dem Stahlband 23 in gleicher Weise gesteuert.
Die Anordnung des Steuerungsbandes 23 ermög licht eine äusserst vielseitige Verwendung der Steue rung. Die Umstellung einer Maschine auf eine andere Reihenfolge von Steuerungsvorgängen erfolgt in ein fachster Weise durch Auswechseln des Bandes 23.