CH315326A - Verfahren zum Weichen von ungegerbten Fellen und Häuten mit eiweissspaltenden Enzymen - Google Patents
Verfahren zum Weichen von ungegerbten Fellen und Häuten mit eiweissspaltenden EnzymenInfo
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Description
Verfahren zum Weichen von umgegerbten Fellen und Häuten mit eiweissspaltenden Enzymen Es ist bekannt, bei der Lederherstellung enzymansche Produkte zum Beizen von ge- äscherten Fellen und Häuten zu verwenden. Weiterhin hat man proteolytische Enzyme als Enthaarungsmittel nutzbar gemacht. Enzyme der Bauchspeicheldrüse hat man ferner als Weichmittel in alkalischer Lösung für Pelz felle und in neutraler Lösung für die Leder herstellung vorgeschlagen. Dabei hat sieh aber gezeigt, dass beim Arbeiten in alkalischer Lösung die Haare gelockert werden, so dass sich dieses Verfahren für die Vorbehandlung von Fellen für die Pelzzurichtung nicht ein führen konnte. Ausserdem ist in alkalischer Lösung und auch in neutralem Medium der Angriff auf die Hautsubstanz so stark, dass sich dieses Verfahren auch für die Lederher stellung nicht bewährt hat. Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Weichen von umgegerbten Fel len und Häuten mit eiweissspaltenden Enzy men, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die Behandlung mit den Enzymen in Gegen wart von Ammoniumsalzen und reduzierend wirkenden Verbindungen bei einem PH unter 7 vornimmt. Es wurde nämlich überraschenderweise ge funden, dass die oben angeführten Nachteile beim Arbeiten nach dem erfindungsgemässen Verfahren vermieden werden. Man kann da bei nicht nur mit Enzymen der Bauchspei- cheldrüse, sondern auch mit andern proteo- lytisehen Enzymen, wie Pilztryptasen und Bakterienproteasen, arbeiten. Die letzteren haben sich sogar als besonders wirksam er wiesen. Zur Erzielung bestimmter Effekte können auch mehrere solcher Enzyme gemein sam verwendet werden. Bei getrockneter Rohware bietet diese Me thode die Möglichkeit, bei der Durchführung der Weiche bei einem pH unter 7 ohne irgend welche Nachteile für die Haut die Weichdauer erheblich abzukürzen. Die Haut wird dabei so gründlich durchgeweicht, dass die Äscher- chemikalien gleichmässig und ohne den ge fürchteten Narbenzug aufgenommen werden. Dieses gründliche Durchweichen der Haut wirkt sieh zudem sehr günstig auf die Auf nahme von Gerbstoffen bei der Pelzzurich tung aus. Diese Vorteile hat man aber nicht nur bei getrockneter Rohware, sondern auch bei Behandlung von gesalzenen Fehlen nach dem vorliegenden Verfahren. Zusammen mit den angeführten Enzymen kann man auch mit diesen verträgliche Netz mittel verwenden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, solche Netzmittel vor der An wendung der Enzyme auf die Felle zur Ein wirkung zu bringen. Als Netzmittel für die Vorbehandlung kommen z. B. Fettalkoholsul- fonate, Fettsäurekondensationsprodukte und Alkylarylsulfonate in Betracht, nichtionogene Produkte, wie z. B. Polyglykoläther, oder kationaktive Produkte, wie z. B. quartäre Ammoniumsalze. Für die gleichzeitige Ver wendung zusammen mit dem Enzym kommen vor allem nichtionogene Netzmittel wie Poly- glykoläther oder andere damit verträgliche, wie N-substituierte Aminocarbonsäuren, in Frage. Die Kombination mit Netzmitteln unter stützt die Enzymwirkung und wirkt zudem günstig auf die Emulgierung von Naturfett. Beispiele 1. Trockene Ziegenfelle werden in der Grube mit 1000 % Wasser und 1% Netzmittel 24 Stunden vorbehandelt. Anschliessend wird im Fass mit 60 % Wasser 1 % Pilztryptase aus Aspergillus parasiticus 0,5 % Ammoniumsulfat 0,5 % Natriumbisulfit 2 Stunden gewalkt. über Nacht wird mit ge wöhnlichem Wasser nachbehandelt. 2. Trockene Schaffelle werden in der Grube mit 1000 % Nasser 1% Pankreastryptase 1 % Natriumbisulfit 1% Ammoniumsulfat 2 Tage bei PH 6 geweicht. 3. Trockene südafrikanische Rinderhäute werden in der Grube mit 1000 % Wasser 2 % Bakterienprotease 1 % Natriumbisulfit 1 % Ammoniumchlorid 3 T e , 3 Tage geweicht. 4. Gesalzene Kalbfelle werden in der Grube mit 500 % Wasser 0,5 % Pilztry ptase 0,3 % Natriumbisulfit 0,3 % Ammonsulfat über Nacht geweicht. 5. Trockene Lammfelle werden mit 1000 % Wasser 1 % Bakterienprotease 0,5 % Polyglykoläther 1 % Ammoniumsulfat 0,3 % Natriumbisulfit geweicht. Mit Vorteil können die Felle und Häute vor, während oder nach dem Weichverfahren mit konservierend wirkenden Verbindungen, wie z. B. mit dem Natriumsalz des para-Di- ehlorkresols, behandelt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zum Weichen von ungegerbten Fellen und Häuten mit eiweissspaltenden En zymen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Behandlung mit den Enzymen in Gegenwart von Ammoniumsalzen und reduzierend wir kenden Verbindungen bei einem pH unter 7 vornimmt. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass spätestens gleich zeitig mit der Behandlung mit den Enzymen, Ammoniumsalzen und reduzierenden Verbin dungen eine Behandlung mit Netzmitteln er folgt. 2.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass spätestens nach Behandlung der Felle und Häute mit den Enzymen, Ammoniumsalzen und reduzierend wirkenden Verbindungen eine Behandlung mit konservierend wirkenden Verbindungen erfolgt.
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