CH312975A - Verfahren zur Verringerung der Schlammbildung beim Phosphatieren von Metallen - Google Patents
Verfahren zur Verringerung der Schlammbildung beim Phosphatieren von MetallenInfo
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Description
Verfahren zur Verringerung der Schlammbildung beim Phosphatieren von Metallen Es ist bekannt, die Korrosionsbeständigkeit von Metalloberflächen durch Phosphatüber- züge zu verbessern, die aus Lösungen mit den Ilauptkomponenten Phosphorsäure und/oder nichtsehichtbildenden Phosphaten aufgebracht werden. Diese Lösungen enthalten Beschleu niger, wie sie auch für Lösungen schichtbil dender Phosphate üblich sind; ebenfalls kön- Iien geringe Mengen solcher Metallionen zu gegen sein, die schwerlösliche Phosphate bil den.
Nichtschichtbildende Phosphate sind zum Beispiel die sauren Phosphate der Alkali metalle, zum Beispiel Natrium-, Kalium- oder Ammoniumphosphat. Die Lösungen dieser Phosphate arbeiten beispielsweise in einem PH-Bereieh von h;9 bis 4,2. Verfahren, die sieh auf diesen Lösungen aufbauen, sind ge- bräuchlieh zur Behandlung von Oberflächen aus Eisen und Stahl, Zink und andern Me tallen.
Der Vorteil einer Verwendung von nicht- sehichtbildenden Phosphaten gegenüber den bekannten schwermetallhaltigen schichtbilden den Phosphaten liegt darin, dass sich keine unlöslichen Phosphate infolge Dissoziation beim Erhitzen oder Neutralisieren der Bäder ausscheiden, wie es bei den im Gleichgewicht befindlichen Lösungen mit schichtbildenden lIetallphosphaten der Fall ist. Der Verbrauch an Chemikalien sowie das Verkrusten von Heizkörpern und das Verstopfen von Spritz düsen und dergleichen kann in. Bädern mit nichtschichtbildenden Phosphaten auf ein Mi nimum herabgesetzt werden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch bei der Phosphatierung in Bädern, die praktisch keine Zusätze von schichtbildenden Metallen in Lösung enthalten, insbesondere beim Durchsatz von Eisen in Bädern mit Oxyda tionsmitteln als Beschleunigern, infolge der Acidität der Lösungen das zu behandelnde Metall, wenn auch in geringen Mengen, in Lösung geht, und dass bei Übersättigung Nei gung zur Schlammbildung besteht.
In diesen Fällen setzt sich der 'Schlamm oft auf dem Phosphatierungsgut ab und wirkt im weiteren Verarbeitungsprozess störend, insbesondere wenn Lacke oder Farben auf den Oberflächen aufgebracht werden sollen.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Verringerung der Schlamm bildung beim Phosphatieren von Metallen, ins besondere Eisen, Zink, Aluminium und deren Legierungen, mit Phosphatierungslösungen, die nichtschichtbildende Metallphosphate und Beschleuniger enthalten, gekennzeichnet durch die Zugabe von lösliche Komplexverbindun gen mit dem zu behandelnden Metall bilden den 'Stoffen zur Phosphatierungslösung.
Es hat sich nämlich gezeigt, dass durch Zusatz bestimmter zur Komplexbildung mit dein zu behandelnden Metall befähigter Chemikalien die Schlammbildung im Bad ent weder vollständig vermieden oder wenigstens so weit verzögert werden kann, dass sich der Schlamm nicht. unmittelbar auf den Metall teilen ablagert, sondern in der flüssigen Phase erst nach einiger Zeit als 'Trübung entsteht und sieh allmählich als Bodenkörper absetzt.
Die Zusätze sind besonders vorteilhaft zu solchen Lösungen, die aus nichtschichtbilden- den Phosphaten, Beschleunigern und - höch stens in geringen Mengen - schichtbildenden Metallen aufgebaut sind und einen PH-Wert von 2,5 bis 6,5@, vorzugsweise 2;9 bis 4,2, be sitzen, da. sieh die erfindungsgemässe Schlamm verringerung um so stärker auswirkt, je nied riger der pH-Wert. ist. Auch bei höherem pH-Wert sind solche Zusätze möglich und wirksam.
Die die Schlammbildung verringernden Chemikalien werden vorzugsweise erst den Bädern oder Spritzlösungen zugegeben, sobald eine Trübung der Lösung eintritt. Es ist jedoch auch möglich, insbesondere wenn die zum Ansatz und zur Ergänzung dienenden Chemikalien in fester Form verwendet wer den, feste, die Schlammbildung verhindernde Chemikalien bereits dem Ausgangs- und bzw.
oder dem Ergänzungssalz zuzusetzen und, so fern die Acidität beim Lösen des Salzes zu gering oder zu hoch ist, den pH-Wert der Lösung entsprechend einzustellen. Es ist dabei möglich, Ansatz und Ergänzung mit der glei chen Lösung bzw. dem gleichen Salz durchzu führen - und dann den PH-Wert durch Zrt- gabe von Säure, insbesondere Phosphorsäure, oder Alkali, beispielsweise Soda, oder einem alkalisch reagierenden Schlammverhütungs mittel, einzustellen.
Die erfindungsgemäss zu verbessernden Phosphatierungslösungen besitzen vorzugs weise einen gesamten P.05,Gehalt von 3 bis 30 g pro Liter und als Beschleuniger bel- spielsweiseChlorat in Höhe von 2 bis 20 g C103/1, und/oder Nitrat, vorzugsweise Na triumnitrat in Mengen von vorzugsweise 0,3 bis 2,0g N03/1. Der pH-Wert der Lösung wird vorzugsweise eingestellt mit Soda. oder Natronlauge, so dass der Natriumgehalt etwa bei 2;
5 bis 20' g/1 Na.0 liegt. Zu diesen Be schleuniger enthaltenden Phosphatlösungen wird dann der erfindungsgemässe Zusatz, bei spielsweise 1 bis 5 g des Natriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure, zugegeben. Bei Verwendung von wasserärmeren Phosphaten als Orthophosphat arbeitet man vorzugsweise mit Mengen von 1 bis 1'0 g des betreffenden Phosphates, wodurch der Natriumgehalt der Lösung insgesamt etwas höher, das heisst vor zugsweise zwischen 3 und 25 g/1, liegt.
Die Bäder oder allgemein die arbeitenden Lösungen können auch aus festen Salzen an gesetzt werden. Hierbei verwendet man vor zugsweise ein Gemisch von 7 bis 40 g Mononatriumphosphat, <B>22</B> bis 15 g N atriumpy rophosphat, 0,4 bis 3,0 g Natriumnitrat, 3 bis 2'5 g N a.triumchlorat.
Bei der Einstellung der Lösungen aus diesen Salzen wird der zur Erreichung des gewünschten pH--#Vertes fehlende Säuregehalt vorzugsweise in Form von Phosphorsäure ein geführt.
Durch Zusatz des Natriumsalzes der Äthy- lendiamintetraessigsäure oder ähnlich aufge bauter Carbonsäurederivate,wie lösliche Salze der Äthv1endiaminpropionsärlre, der Nitri- lotriessigsäure und der Nitrilotripropionsäure, zu Tauchphosphatierungsbädern in einer Menge, die von der Menge des während der Phosphatierung in Lösung gehenden Metalles abhängt, ist es möglich,
die Entstehung von -Schlamm auch bei hohen Durehsatzzahlen vollständig zu verhindern. Die Mengen an erfindungsgemässen Zusätzen zur Verhinde rung von Badschlamin gehen aus Beispiel 1 hervor.
<I>Beispiele</I> 1. Eine Ausgangslösung mit 142 g/1 P.-05 als NaH.P0,1, 42 g/1 P-05 als H3PO,r, 118 g;1 C10;, als NaC103 und 15 g/1 N03 als NaN03 wurde mit Wasser auf eine Badkonzentration von 4 Volumprozent verdünnt und mit Soda aui einen PH-Wert von 4,5 eingestellt und die Lösung jeweils nach Durchsatz von etwa 1 M2, Blech pro 1 Bad mit Ausgangslösung ergänzt.
Bei 40 C wurden Teile aus Stahlblech im Tauchverfahren 3 Minuten durchgesetzt und zeitweise, jeweils beim Auftreten einer Trü bung, geringe Mengen des Natriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure als Komplex bildner zugesetzt, bis das Bad wieder klar wurde. Insgesamt wurden von dem Zusatz im Durchschnitt 6 g pro m2 durchgesetzte Metall oberfläche benötigt. Die durchgesetzten Pro ben wiesen keine Schlammablagerung auf, wie sie sonst bei gleichen Bädern ohne den genannten Zusatz entstehen, und waren von stahlblau schimmerndem Aussehen.
Zur Verringerung der Schlammbildung in den genannten Bädern sind erfindungsgemäss auch Zusätze von wasserlöslichen Phosphaten als Komplexbildner geeignet, die weniger Wasser im Molekül enthalten als die Ortho- phosphate, wie beispielsweise Pyrophosphate, Metaphosphate und Polyphosphate. Diese was serärmeren Phosphate eignen sich gleich gut für Spritz- und Tauchverfahren, während das Natriumsalz der Äthylendiamintetraessigsäure besonders gute Ergebnisse im Tauchverfahren erzielen lässt.
Um die Hydrolyse der wasserärmeren Phosphate als Orthophosphat, das heisst ihre Umwandlung in Orthophosphate, in bestimm- ten Grenzen zu halten, wählt man vorzugs weise bei niedrigen Temperaturen die hy- drolyseunbeständigeren X.etaphosphate und Polyphosphate und bei höheren Badtempera- turen Pyrophosphate. Es kann vorteilhaft sein, der langsamen Hydrolyse der wasser ärmeren Phosphate bzw,
der wasserärmeren Phosphorsäuren zu @Orthophosphaten oder Orthophosphorsäure in wässerigen Lösungen dadurch Rechnung zu tragen, dass man ent sprechend der jeweils gewählten Arbeitstem peratur zur Ergänzung der Phosphatierungs- bäder mindestens teilweise Pyrophosphate und/oder Polyphosphate verwendet. Konzen tration und Verhältnis der für jeden einzel nen Anwendungsfall geeigneten Stoffe hängt von Temperatur, pH-Wert, Behandlungszeit und Betriebsdauer der Bäder ab.
Die An wendung von Pyrophosphaten ist besonders vorteilhaft für Spritzphosphatierungslösungen in Konzentrationen, wie sie aus Beispiel 2 hervorgehen, 2. Die in Beispiel 1 genannte Ausgangs lösung wurde zum Ansatz einer Spritzphos- phatierungslösung (4 Volumprozent) verwen det und. der Lösung als Komplexbildner neu trales und saures Pyrophosphat zugesetzt, wobei ihr Mengenanteil jeweils so gewählt wurde, dass sich ein p;
i-Wert von 4,0 ein stellte und während des Phosphatierungsvor- ganges aufrechterhalten wurde, Im Verlauf von 100, Einsätzen zu 0,04m2 Blechoberfläche pro Liter Badvolumen bei 400,C und einer Spritzzeit von 1,'5 Minuten wurden 1,0 g P205/m2 als neutrales und saures Pyrophos- phat im Verhältnis 1 : 2 verwendet. Die durch- i gesetzten Bleche waren von stahlblauem Aus sehen und wiesen keine Schlammablagerung auf, wie sie bei der Verwendung von Lösun gen ohne Zusatz an den erfindungsgemässen Zusätzen auftritt.
In der Badlösung hatten sich nur 0,8 g Schlamm pro m2 Metallober fläche gebildet.
Die in den erfindungsgemässen Lösungen zu behandelnden Gegenstände werden vor zugsweise vorher in bekannter Weise entfettet und gebeizt, Zur Entfettung kann dabei neben alkalischer oder Lösungsmittelentfet- tung eine Entfettung mittels Emulsionsreini- ger Anwendung finden. Sind auf der Metall oberfläche nur geringe Mengen von Verun reinigungen, beispielsweise an Öl und Fett, so ist eine besondere Entfettiulg dann nicht erforderlich, wenn die erfindungsgemässe Be handlung im 'Spritzverfahren unter Verwen dung von wasserärmeren Phosphaten als Orthophosphat vorgenommen wird.
Die Ent- fettungswirkung der erfindungsgemässen Lö sungen kann durch Zusatz von oberflächenak tiven Stoffen, beispielsweise Sulfonaten, oder in Bädern bei niedrigem pH-Wert mit nicht- ionogenen oberflächenaktiven Stoffen, bei spielsweise organischen Verbindungen, die an 'Stickstoff gebundene Polyäthergruppen im Molekül enthalten, oxäthylierten, höher molekularen Alkoholen, insbesondere Fett alkoholen, erhöht werden.
Nach der Entfettung, nach der Beizung und nach der Behandlung mit den erfindungs gemässen Lösungen wird vorzugsweise gründ- lieh mit Wasser gespült.
Es ist von Vorteil, die erfindungsgemäss behandelten Gegenstände in an sieh bekannter eise mit einer verdünnten Lösung von Chromsäure, Phosphorsäure oder Oxalsäure und/oder ihren Salzen oder Gemischen dieser Säuren und Salze naehzuspülen, um die Kor rosionsbeständigkeit der Oberflächen zu ver bessern, bevor sie trocknen und Farben oder Lacke aufgebracht werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Verringerung der Schlamm- bildung beim Phosphatieren von Metallen mit Phosphatierungslösttngen, die nichtschiehtbil- dende Metallphosphate und Beschleuniger ent halten, gekennzeichnet durch die Zugabe von lösliche Komplexverbindungen mit dem zu be handelnden Metall bildenden Stoffen zur Phosphatierungslösung. U NTBR.ANSPR.L CI3F 1.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Zusatz zur Ver ringerung der Schlammbildung ein Alkali- salz der t@thylendiamintetraessigsäure verwen det wird. ?.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass als Zusatz wasser ärmere Phosphate als das Orthophosphat ver wendet werden. 3. Verfahren nach Unteranspruch \?, da durch gekennzeichnet, dass ein Pvroplfosplia.t zugesetzt wird.-t. Verfahren nach Unteransprueb \?, da durch gekennzeichnet, dass ein Metaphosphat zugesetzt wird. 5. Verfahren nach Unteranspruch ?, da durch gekennzeichnet, dass ein Polyphosphat zugesetzt wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die zur Komplex bildung befähigten Chemikalien den arbeiten den Lösungen zugesetzt werden. 7. Verfahren nach Unteransprueh 6, da durch gekennzeichnet., da.ss der Zusatz bei beginnender Trübung der Lösung erfolgt. B.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da.ss die zur Komplex bildung befähigten Stoffe den Ausgangs chemikalien zugesetzt werden. 9. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die zur Komplex bildung befähigten Stoffe den zur Aufrecht erhaltung der Badzusammensetzung dienen den Ergänzungschemikalien zugegeben wer den. 10. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass bei einem pH-Wert c zwischen 2,5 und 6,5 gearbeitet wird. 11. Verfahren nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem p"I- Wert von 2,9 bis 4,2 gearbeitet wird. 12.Verfahren nach Unteranspruch 2, da- i durch gekennzeichnet., dass im Spritzverfah- ren gearbeitet wird und die Phosphatierungs- lösung gleichzeitig als Entfettungsmittel dient. 13. Verfahren nach Unteranspruch 12, da durch gekennzeichnet, da.ss zur Verbesserung der Entfettungswirkung oberflächenaktive Stoffe zur Phosphatierungslösung zugesetzt werden. 14.Verfahren nach Patentansprtleh, da durch gekennzeichnet, da.ss an die Behandlung mit der Phosphatierungslösttng eine Nachbe handlung mit einer Lösung solcher Stoffe an geschlossen wird, die die Korrosionsbeständig keit der behandelten Metallflächen erhöhen.
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