Verfahren zur Aufnahme farbiger Bilder. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufnahme farbiger Bilder, ins besondere bei der Farbenphotographie oder beim Farbfernsehen.
Bei der Aufnahme und Wiedergabe far biger Bilder, sei es bei der Farbenphoto graphie, sei es beim Farbfernsehen, wird all gemein das sogenannte Mehrfarbenprinzip verwendet. Das farbige Original wird in meh rere, auf passend gewählte Grundfarben be zogene Teilfarbbilder aufgeteilt, welche bei spielsweise als Teilfarbauszüge registriert oder als Teilfarbsignale übertragen werden. f )ureh Zusammensetzen der einzelnen Teil bilder mit Licht. entsprechender Farbe erhält. man eine Wiedergabe in den ursprünglichen Farben des Originals.
Jede Farbe ist dabei festoelegt durch das Grössenverhältnis ihrer Teilfarbkomponenten. Jede Verfälschung die ses CTrössenverhältnisses hat Farbfehler zur Folge und, muss soweit als möglich vermieden werden, wenn eine naturgetreue Fa.rbenwie- der-,abe erreicht werden soll. Das Verhältnis der Farbkomponenten kann verfälscht wer den, beispielsweise durch eine niehtlineare oder für die einzelnen Teilkomponenten unter schiedliehe Charakteristik des Wiedergabe verfahrens, durch gegenseitige Beeinflussuntg der Teilkomponenten oder durch äussere Störeinflüsse.
Insbesondere die gegenseitige Beeinflussung und die äussern Störeinflüsse vermögen eine erhebliche Verfälschung des Teilfarbkomponentenverhältnisses zu verursa chen. Im Idealfall werden dagegen die Teil- komponenten bei der Aufnahme ausschliess lich durch Licht des ihnen zugeordneten Spektralbereiches beeinflusst. Dieser Idealfall wird bei den üblichen Parbaufnahmeverfah- ren nicht erreicht.
Die vorliegende Erfindung bemüht sich, auf diesem Gebiet eine Verbesserung herbei zuführen. Sie betrifft ein Verfahren zur Auf nahme farbiger Bilder nach der Mehrfarben methode und ist dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufnahme ein Farbfilter verwendet wird, welches mindestens für eines der Teil- farbbilder den Bereich der einfallenden Strah lung auf das Gebiet. des sichtbaren Lichtes beschränkt.
Vorliegende Erfindung soll nun in fol gendem an Hand von Beispielen erläutert werden.
Die heute verwendeten Mehrfarbenverfah- ren teilen das Bild im allgemeinen in drei Teilbilder auf. Die erforderliche spektrale Aufspaltung wird entweder durch Vorschal ten von Farbfiltern in den Aufnahrnestrah- lengang erreicht oder durch eine entspre chende Auswahl der spektralen Empfindlich keit der zur Aufnahme der Teilbilder die nenden, lichtempfindlichen Glieder. Letztere erfolgt beispielsweise durch geeignete Bemes sung der spektralen Empfindlichkeit der Aufnahmeröhren beim farbigen Fernsehen oder der lichtempfindlichen Schichten bei der Farbenphotographie.
Im allgemeinen begnügt man sich damit, diese spektrale Aufspaltung korrekt innerhalb des Gebietes des sichtbaren Lichtes durch zuführen, indem man bei der Aufnahme die für das jeweilige Teilbild nicht. erforderlichen Spektralbereiche des sichtbaren Lichtes, bei spielsweise durch Farbfilter, ausscheidet. So verwendet man beispielsweise bei der Auf nahme des der roten Grundfarbe entspre- ehenden Teilbildes ein Filter, welches die kurzwellige Strahlung oberhalb der Grenze zwischen dem Bereich der roten und g,,rünen Komponente absorbiert,
langwellige Strah lung dagegen durchlä.sst. Auf die einfallende infrarote oder ultraviolette Strahlung nimmt man dagegen bei der Aufnahme kaum Rüclz- sicht., sondern überlässt ihre Arrsscheidun "- der in diesen Gebieten absinkenden Empfind lichkeit der lichtempfindlichen Glieder oder der ansteigenden Absorption der optischen Elemente, wie Linsen usw.
Dieses Vorgehen ist aber in vielen Fällen unzureichend, da es praktisch keine Farb filter gibt, deren Durchlässigkeitsbereich aus schliesslich auf das Gebiet des sichtbaren Lichtes beschränkt ist. So erstreckt sich einer seits der Durchlässigkeitsbereich des roten und blauen Teilfarbfilters auch in die jeweils angrenzenden Gebiete der infraroten und ultravioletten Strahlung. Anderseits beginnt die Durchlässigkeit der Filter in einem ge wissen Abstand vom eigentlichen. Durehlass- bereieh wieder anzusteigen. So zeigen bei spielsweise die Rotfilter eine im Ultraviolett, die Blaufilter eine im Infrarot wieder an steigende Durchlässigkeit.
Dieses Verhalten kann zu Farbfehlern führen, wenn die zur Bildung der Farbkomponenten verwendeten Elemente in diesen unerwünschten Durchläs sigkeitsbereichen strahlungsempfindlich sind. So zeigen beispielsweise beim farbigen Fern sehen die üblicherweise verwendeten Auf nahmeröhren eine gewisse Empfindlichkeit für Infrarotstrahlungi so dass die Bildung der einzelnen Teilbilder nicht auf den sichtbaren Spektralbereich begrenzt ist. Der gleiche Ef fekt tritt auf bei der Aufnahme photographi scher Bilder, wenn die verwendete, licht empfindliche Schicht auch für infrarote Strahlung empfindlich ist.
Hierdurch wird die Grösse der verschiedenen Farbkonrpo- nenten verfälscht, da ihre Grösse nicht nur von der:- Strahlung innerhalb des für das Auge massgebenden, der jeweiligen Teilfarbe zugeordneten Bereiches des sichtbaren Spek trums abhängt, sondern auch von der zufälli- ;ren (für das Au ce unwirksamen) Grösse der Infrarotstra.hlunf),.
Diese unerwünschte Beeinflussung tritt bei der Farbwiedergabe besonders bei solchen Farben störend in Erscheinung, welche einen starken Gehalt an infraroter Strahlung auf weisen. Diese wird vom Auge nicht wahr- genomrnen, aber von der Aufnahmeapparatur registriert. Die Folge davon ist, da.ss zwei im sichtbaren Gebiet irr ihrer spektralen Charak teristik übereinstimmende und dein Auge gleich erscheinende Farben, als voneinander verschiedene Farben wiedergegeben werden, wenn sie einen (nicht sichtbaren)
Anteil infraroter Strahlung verschiedener Grösse aufweisen, und dadurch voneinander abwei- ehende Teilkomponenten gebildet werden.
Ein solcher Effekt tritt besonders stö rend in Erscheinung bei den Gesichts- und Hautfarben. Umfangreiche :Messungen der spektralen Reflexionscharakteristik solcher Hautfarben ergaben einen verhältnismässig grossen, mit .steigender Wellenlänge anstei genden Infrarotanteil. Wird eine solche Ge sichtsfarbe mit einem für Infrarotstrahlung empfindlichen Aufnahmegerät aufgenommen, so ist eine verfälschte Wiedergabe die Folge.
Diese fällt um so mehr ins Gewicht, als das menschliche Auge gegen eine falsche Wieder gabe gerade der Gresiehts- und Hautfarbe verhältnismässig empfindlich ist.
<B>-</B> #hnlielre störende Effekte können auftre ten, wenn bei der Aufnahme von Farben, welche einen starken Anteil ultraviolette Strahlung enthalten, eine Aufnahmeappara- tur verwendet wird, die für Ultraviolett empfindlich ist. Die Beleuchtung einer Szene mit Queeksilberdampfentladungslampen kann eine solche Bevorzugung des Ultraviolett be wirken.
Alle diese Störeffekte und Farbfehler können nun dadurch behoben werden, dass die spektrale Empfindlichkeit der Aufnahme apparatur durch ein Farbfilter so begrenzt wird, dass mindestens für eines der Teilbilder cler Bereich der einfallenden Strahlung auf das Gebiet des sichtbaren Lichtes beschränkt wird. Dies kann bewirkt werden durch die Vorschaltung eines für Infrarot undurchläs sigen und eines für Ultraviolett undurchläs sigen Filters in den Aufnahmestrahlengang.
Unter Umständen kann es ausreichen, das Verfahren jeweils nur für die beiden, minde stens aber für eine der am Rand des Be- reiclus des sichtbaren Lichtes liegenden Teil farben anzuwenden. Man wird also bei der Aufnahme das rote und/oder blaue Teilbild durch ein Infrarotfilter gegen die Infrarot- st.rahlung schützen und (las rote und/oder blaue Teilbild durch ein Ultraviolettfilter gegen ultraviolette Strahlung.
In manchen Fällen kann es genügen, nur das rote Teilbild in der genannten Weise zu schützen, so dass der Registrierbereieh des Aufnahmeverfahrens auf der Seite der lang welligen Strahlung auf das sichtbare Gebiet beschränkt wird. Dadurch kann eine bereits bedeutende Verbesserung der Parbwieder- @,abe, insbesondere in Anbetracht, der oben geschilderten Eigenart der Hautfarben und ihrer besonders starken Empfindlichkeit ge gen Farbfehler bei der Wiedergabe erreicht werden.
Die Einschaltung der Filter in den Auf nahmestrahlengang richtet sich nach der Art der verwendeten Aufnahmeapparatur. Bei der Verwendung eines Dreischicht-Films werden die Filter dem gemeinsamen Auf nahmeobjektiv vorgeschaltet. Bei der Auf nahme der Teilkomponenten auf getrennte Elemente, beispielsweise getrennte Filme oder Aufnahmeröhren, können sie auch jeweils in den Strahlengang derjenigen Teilkomponen ten eingeschaltet werden, bei welchen eine Begrenzung auf das Gebiet des sichtbaren Spektrums beabsichtigt ist.
Es wird also bei spielsweise das für Infrarot undurchlässige Filter nur in den Strahlengang des roten und/oder blauen Teilbildes eingeschaltet oder das für Ultraviolett undurchlässige Fil ter in den Strahlengang des roten und/oder blauen Teilbildes. Bei der Aufnahme far biger Fernsehbilder wird man in sinngemä sser Weise vorgehen, indem man z. B. bei der Verwendung eines in farbige Sektoren auf geteilten rotierenden Farbfilters die Infra- rotfilter mir vor den Rot- und/oder Blau filtersektor und die Ultraviolettfilter nur vor den Rot- und/oder Blaufiltersektor vor schaltet.