Einrichtung für die Steuerung von Lichtsignalen in Eisenbahnanlagen. In einer bereits bekannten Einrichtung für die Steuerung von Lichtsignalen in Eisen bahnanlagen ist in den Abhängigkeits- und Signalstromkreisen ein sogenanntes Prüf relais angeordnet, um zu verhindern, dass durch das Erlösehen der einen von zwei an derselben Stromquelle parallel angeschalteten Fahrtlampen ein falsches Signalbild entstehen kann. Im Anschaltstromkreis dieses Prüfrelais, das in Grundstellung der Signalanlage abge fallen ist, befindet sich ein Schliesskontakt des Signal-Wiederholungssperrenrelais, das in Grundstellung der Signalanlage erregt ist und dabei den erwähnten Schliesskontakt geschlos sen hält.
Wenn sich also dieses Relais nicht in Grundstellung, sondern in unerregtem Zu stand befindet, so kann auch das Prüfrelais nicht anziehen, wodurch eine Fahrtstellung des Signals verhindert wird.
In Fig. 1 und 2 der Zeichnung sind zur Erläuterung die :Schaltungen von Teilen eines Ausführungsbeispiels dieser bekannten Ein richtung dargestellt.
In Fig. 1 sind mit 11 bzw. 12 die Spulen des Signal-Wiederholungssperrenrelais bzw. des Prüfrelais bezeichnet. Das erstere ist in der Grundstellung der Signalanlage erregt. Der oben erwähnte Schliesskontakt des Signal- Wiederholungssperrenrelais im Stromkreis des Prüfrelais ist in Fig.1 mit 11'02 bezeichnet> und es ist aus der Anordnung des Strom kreises ersichtlich, dass das Prüfrelais nur an ziehen kann, wenn dieser Kontakt geschlos sen ist. Sollen zum Beispiel beide Fahrtlam- pen A1/F und A2/F durch Betätigung des Signalschalters angeschaltet werden, so wird nebst andern auch Kontakt 4 geschlossen. Ebenso werden die Kontakte 16'03, 16'04 und 16'05 des Signal-Anschaltrelais A2 geschlossen.
Ist nun aber das Prüfrelais 12 abgefallen, so verhindern dessen Kontakte 12'02, 12'03 und 12'04 die Anschaltung der beiden Fahrt lampen.
Im Anschaltstromkreis des Prüfrelais 12 befindet sich ferner noch ein Schliesskontakt 16'02 des Signal-Anschaltrelais A2, das nur zum Anziehen gebracht wird, wenn zwei Fahrt lampen angeschaltet werden, so dass das Prüf relais nur in diesem Fall arbeiten kann. Wird dagegen nur eine Fahrtlampe A1/F bzw. A21F angeschaltet, arbeitet das Prüfrelais nicht mit, weil bei Erregung der Rückmelde relais 13 bzw. 14 die Kontakte 13'01 bzw. 14'01 den Stromkreis des Prüfrelais 12 un terbrechen. Somit wird durch seine Kontakte die Signal-Fahrtstellung nicht beeinflusst, da statt des Signal-Anschaltrelais A2 das Signal- Anschaltrelais A1 erregt und Kontakt 3 des Signalschalters geschlossen ist.
Die Signal Anschaltrelais A1 und A2 sind in Fig. 5 dar gestellt. Ihre Steuerung geschieht im wesent lichen mittels der Kontakte 9 und 10 des Signalschalters.
Eine weitere Ursache, warum das Prüf relais den Fahrtstromkreis des Signals unter Umständen nicht zu unterbrechen vermag, liegt iti der Möglichkeit, dass in dieser Ein richtung das erwähnte Signal-Anschaltrelais A2, das nur zum Anziehen gebracht wird, wenn gleichzeitig zwei Fahrtlampen aufleuch ten sollen und das seinen Schliesskontakt 16'02 im Anschalt-Stromkreis des Prüfrelais 12 (Fig.1) hat, bei der Rücknahme des Signal schalters in die Haltstellung nicht abfällt, z. B. infolge einer eingetretenen mechani schen Hemmung. In diesem Fall fällt auch das Prüfrelais 12 nicht ab und kann unter Um ständen durch seine in dieser Stellung ge schlossenen Kontakte l2'02, 12'03 und 12'04 eine zweite Signal-Fahrtstellung ermöglichen.
Die Wirkung des Signal-Wiederholungs sperrenrelais 11 wird aufgehoben, weil dieses Relais gemäss Fig.1 mittels des spät unter brechenden Kontaktes 2 am Signalschalter bei jeder Signal-Einstellung wieder abgeworfen wird und somit seinen Kontakt 1l'03 in Fig. 2 schliesst, während gleichzeitig einer der Kon takte 3 oder 4 des Signalschalters ebenfalls geschlossen hat. Das gleiche ist der Fall, wenn das Signal-Anschaltrelais A1 zum Bei spiel durch mechanische Hemmung hängen bleibt, da in diesem Fall das Prüfrelais über haupt nicht mitarbeitet und seine Kontakte 12'02 und 12'04 in Fig.2 umgangen sind.
Dieser fehlerhafte Zustand könnte nur ver mieden werden, wenn in einem Stromkreis geprüft wird, ob die Signal-Anschaltrelais nach der Rückstellung des Signalschalters ab fallen. Steht, für eine solche Prüfung kein anderer Stromkreis zur Verfügung, wie dies gewöhnlich bei Anlagen der Fall ist, wo Licht signale in Verbindung mit mechanischen Stellwerken arbeiten, so nützt auch die Prü fung der Anschaltrelais im Stromkreis der Signal-Wiederholungssperrenrelais 11 nichts, wie aus Fig.1 hervorgeht.
Werden solche Prüfkontakte 15'01 bzw. 16'01 im Anschaltstromkreis dieses Relais un tergebracht, der durch den früh öffnenden Kontakt 1 des 'Signalschalters bei der Rück nahme dieses Schalters kurz vor dem Errei chen der Grundstellung wieder geschlossen wird, so würde zwar durch diese Kontakte 15'01 bzw. 16'01 verhindert, dass das .Signal- Wiederholungssperrenrelais 11 nach Rück nahme des Signalschalters wieder erregt. wird und der Prüfkontakt l1'03 dieses Relais im Signalstromkreis (Fig. 2) würde ebenfalls geschlossen bleiben.
Da jedoch der Prüfkon takt des erregten Signal-Wiederholungssper renrelais, welcher sich im Stromkreis der Signal-Anschaltrelais Al und A2 befindet, durch Schliesskontakte der letzteren über brückt ist, wird die Wirkung dieses Prüfkon taktes aufgehoben. Somit wird der gefährliche Zustand, der darin besteht, dass das Signal auf Fahrt gestellt werden kann, ohne dass die Sicherheitsbedingungen erfüllt sind, nicht zur Kenntnis des Beamten gebracht.
Die vorliegende Erfindung betrifft. eine Einrichtung für die Steuerung von Licht signalen in Eisenbahnanlagen., bei der die vorgängig beschriebenen Nachteile vermieden werden. Dies wird dadurch erreicht, dass ein Prüfrelais sowohl bei Anschaltung nur einer Fahrtlampe als auch bei gleichzeitiger An schaltung von zwei Fahrtlampen über Signal schalter-Kontakte angeschaltet wird, und dass seine in den Stromkreiszweigen der Fahrt lampen liegenden Kontakte diese Stromkreis zweige unterbrochen halten, wenn das Signal- Wiederholungssperrenrelais zwischen zwei Signaleinstellungen nicht mehr anzieht.
In den Fig. 3 und 4 sind von einem Aus führungsbeispiel der Einrichtung nach der Erfindung die Schaltungen des Signal-Wieder holungssperrenrelais 21 und des Prüfrelais 22 bzw. der Fahrtlampen A1/F und A2/F dar gestellt. Wie aus Fig.3 Hervorgeht, wird das Prüfrelais nunmehr durch einen Signalschal ter-Kontakt 6 angeschaltet, der sowohl. dann schliesst, wenn nur die Fahrtlampe @ll/F als auch dann, wenn beide Lampen A1jF und A21F angeschaltet werden sollen.
Gemäss Fig.4 liegen Kontakte 22'03 bzw. 22'04 des Prüfrelais 22 in den Stromkreiszweigen, beider Fahrtlampen, und ein Kontakt 22'05 liegt in der gemeinsamen Rückleitung. Werden beide Fahrtlampen angeschaltet, so ist die Funk tionsweise des Prüfrelais die gleiche wie bis her, indem sein Stromkreis nur erhalten bleibt, wenn Kontakte 23'41 und 23'02 des Rück melderelais 23 für die Lampe AlJF und die Kontakte 4'07. bzw. 24'02 des Rückmelde- relais 24 für die Lampe A2/F korrespon dieren, das heisst,
wenn beide gleichzeitig ab gefallen oder beide gleichzeitig erregt sind. Erlischt eine der Lampen A1/F oder A2/F, so korrespondieren die oben erwähnten Kon takte nicht mehr, wodurch das Relais 22 stromlos wird und abfällt. Seine Kontakte ?2'03, 22'04 und 22'05 unterbrechen die Zu leitungen zu den Fahrtlampen endgültig, und da in diesem Moment auch das Rückmelde relais der noch gesund gebliebenen Lampe ab fällt, korrespondieren die Kontakte der Re lais 23 und 24 wieder; der Stromkreis des Prüfrelais wird jedoch nicht mehr geschlos sen, weil das Signal-Wiederholungssperren relais 21 durch Kontakte 25'01 oder 26'01 der Relais Al bzw.
A2 und Kontakte 22'02 des Relais 22 bereits zum Abfallen gebracht wurde, mit seinem Kontakt 21'03 den An schalt-Stromkreis des Prüfrelais unterbrochen hält und der Selbsthaltekontakt des Prüf relais 22'01 ebenfalls unterbrochen ist.
Das Signal-Wiederholungssperrenrelais 21 wird dadurch abgeworfen, dass einerseits eines der Signal-Anschaltrelais A1 bzw. A2 mit seinem Kontakt 25'01 bzw. 26'0l den An schalt-Stromkreis des Relais 21 unterbricht, während gleichzeitig das Prüfrelais im Mo ment, wo es anschaltet, durch seinen Kon takt 22'02 auch den Selbsthaltestromkreis des Relais 21, der sich über dessen Selbsthaltekon takt 21'01 schliesst, unterbricht. Dadurch er gibt sich auch ohne weitere Massnahme die Prüfung des abgefallenen Zustandes der Signal-Anschaltrelais A1 und A2, da der Wie deranschalt-Stromkreis des Relais 21 nur über die geschlossenen Kontakte 25'01 bzw. 26'01 dieser Relais zustande kommen kann.
Gleich zeitig zieht aber das Relais 21 nur an, wenn der Signalhebel selbst in die Grundstellung zurückgeführt wird, da der Kontakt 5 des Signalschalters im letzten Augenblick bei der Rücknahme schliesst, während der Selbsthalte- kontakt 21'O2 des Relais 21 unterbrochen ist. Mit Hilfe des Kontaktes 22'02 des Prüfrelais 22 im Anschalt-Stromkreis des Relais 21 ist es auch möglich, den abgefallenen Zustand des Relais 22 zu prüfen.
Soll im angenommenen Ausführungsbei spiel nur die eine Signallampe A1/F mittels des Anschaltrelais A1 (Kontakte 25'03 und 25'04 in Fig.4) angeschaltet werden, so ist in diesem Zustand im Stromkreis des Prüf relais 22 (Fig. 3) der unterbrochene Kontakt 24'02 des Rückmelderelais 24 der nicht ange schalteten Lampe A2/F durch den Kontakt 26'02 des nicht angeschalteten Relais A2 über brückt.
Dadurch, dass Signalschalter-Kontakte 6 zur Anschaltung des Prüfrelais vorgesehen sind, wird erreicht, dass das Prüfrelais 22 bei Rücknahme des Signalschalters in die Halte stellung stromlos wird. Da anderseits das Prüf relais nur dann wieder erregt wird, wenn das Signal-Wiederholungssperrenrelais 21 erneut erregt ist, das in den erregten Zustand nur dann gelangt, wenn die Signal-Anschaltrelais A1 bzw. A2 abgefallen sind, wird durch die in der Grundstellung offenen Kontakte des Prüfrelais in den Fahrtstromkreisen indirekt geprüft, dass die beiden vorgenannten Relais die Grundstellung einnehmen.