Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr.276417. Verfahren zur Herstellung eines Azofarbstoffderivates. Es wurde gefunden, dass man zu einem wertvollen Azofarbstoffderivat gelangt, wenn man auf 1 Mol des Azofarbstoffes der Formel
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mindestens 2 yIol eines Halogenids der Formel
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worin ein V eine Oxygruppe und das andere Y ein Halogenatom bedeutet, einwirken lässt.
Das neue Parbstoffderivat stellt ein orange braunes Pulver dar, das sich in Wasser mit orangebrauner Farbe kalt, klar und leicht auf löst. In der wässerigen Lösung wird das Reak tionsprodukt durch Zugabe von verdünnten Alkalien rasch zum unlöslichen scharlachroten Ausgangspigment wieder verseift.
Der Ausgangsfarbstoff der angegebenen Formel lässt sich in einfacher Weise herstellen durch Vereinigen von diazotiertem 5-Chlor-2- methyl-l-aminobenzol mit. 1-(2'-Oxy-3'-naph- thoylamino) -2-äthoxybenzol.
Es eignen sich in erster Linie diejenigen Halogenide, die die Gruppe -GO-Halogen, insbesondere die Gruppe -COCl enthalten, wobei die an sich ebenfalls zur Bildung eines Säurehalogenids befähigte -S03H-Gruppe nicht in die Gruppe -S0,#-Halogen umgewan delt ist.
Das Säurechlorid der Formel
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kann zum Beispiel erhalten werden, indem man Furan-2-carbonsäure mit Chlorsulfon- säure umsetzt. Die Herstellung erfolgt zweck mässig in der Weise, dass man die betreffende Säure bei Zimmertemperatur in einen Über schuss von Chlorsulfonsäure einträgt, dann das Gemisch während einiger Zeit bei höherer Temperatur, z. B. bei etwa 100 , reagieren lässt, abkühlt und auf Eis giesst, das entstan dene Säurechlorid in ein organisches Lösungs mittel, z. B. in Äther, aufnimmt, die erhaltene Lösung entwässert und schliesslich das Lö sungsmittel abdestilliert.
Säurehalogenide der allgemeinen Formel
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lassen sieh zum Beispiel herstellen, indem man ein Furan-2-carbonsättrehalogenid sulfoniert. Die Sulfonierung lässt sich zum Beispiel mit tels Schwefeltrioxyd bei tiefer Temperatur in flüssigem Schwefeldioxyd durchführen.
Eine besonders zweckmässige Methode zur Herstellung von Säurehalogeniden der Formel
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stellt die Umsetzling von Furan-2-carbonsäure- 5-sulfonsäure mit Hilfe von aromatischen Sul- fonsäurehalogeniden, wie Benzolsulfonsäure- chlorid oder p-Tollolsulfonsäurechlorid oder, was sich als besonders vorteilhaft erweist, finit, Hilfe von Phosgen dar. In der Regel ist es zu empfehlen, diese Reaktion in Gegen wart einer tertiären organischen Base, z. B.
von Trimethy lamin, Triäthylamin, N-Methyl- morpholin oder vorzugsweise Pyridin vor zunehmen.
Arbeitet. man in Abwesenheit von Pyridin und in Gegenwart von Tri- inethylamin oder Triäthylamin, so ist für den glatten Verlauf der Reaktion im allgemeinen ein Zusatz eines inerten organischen Lösungs- mittels, wie Benzol, Chlorbenzol, o-Dichlorben- zol, 1,2,4-Trichlorbenzol, Nitrobenzol, Dioxan usw., vorteilhaft.
Diese Methoden bieten über dies den Vorteil, dass die so erhaltenen Ge mische, welche die gewünschten Halogenide der Puran-2-carbonsäure-5-sulfonsäure enthal ten, ohne weiteres zur Umsetzung mit dem Farbstoff gemäss vorliegendem Verfahren ver wendet werden können.
Solche Gemische werden zum Beispiel zweckmässig in der Weise hergestellt, dass man zuerst die Furan-2-carbonsäure-5-sulfonsäure in Pyridin einträgt und hierauf bei etwas er höhter Temperatur, z. B. bei 30 bis 40 , das Säurehalogenid (z. B. p-Toluol-sulfonsäure- chlorid) zugibt bzw. gasförmiges Phosgen ein leitet.
Ein besonders wertvolles Acylierungsmit- tel erhält man, wenn man dem nach der so eben beschriebenen Weise erhaltenen Gemisch noch eine stärkere tertiäre Base als Pyridin, z. B. Trimethylamin oder vorzugsweise Tri- äthylamin, hinzufügt. So kann man beispiels weise die Furan-2-carbonsäure-5-stilfonsäure mit Pyridin vermischen, dann das Säurehalo genid zugeben oder Phosgen einleiten und schliesslich noch Triäthylamin beifügen.
Fer ner kann man auch die Pnran-2-carbonsäure- 5-sulfonA.ure mit einem inerten organischen Lösungsmittel, einer geeigneten tertiären Base (vorzugsweise Triäthylamin) und dem Farb stoff vermischen und dann in dieses Gemisch das Säurehalogenid eintragen bzw. Phosgen einleiten. Schliesslich kann man aueh Furan-2- carbonsäure-5-sulfonsäurechlorid oder Furan- 2-carbonsäurechlorid-5-sulfonsäure (z.
B. her gestellt nach einer der weiter oben erwähnten Methoden) unter Zusatz eines inerten, organi schen Lösungsmittels mit. Triäthylamin und dem Farbstoff vermischen und die Acylierung des Farbstoffes dann bei erhöhter Temperatur durchführen.
Auf alle diese Arten wird sehr leicht zweimal der Rest
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in das Farbstoffmolekül eingeführt, und zwar wird einerseits die Hydroxylgruppe des Re stes der Kupplungskomponente verestert, und anderseits tritt ein zweiter Acylrest in die NH-Acylgruppe ein.<I>Auch</I> bei der Acylie- , rang mit den Säurehalogeniden der Formel
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erhält man Aeylderivate dieser Zusammenset- zung und nicht etwa solche mit dem Acylrest
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(vgl.
auch Ruggli, Helv. Chim. Aeta, Bd.24, S.197, 1941).
Da das hierbei entstehende Farbstoffderi- vat in Wasser leicht löslich ist, kann es leicht kontrolliert werden, ob im Reaktionsgemisch kein Ausgangsmaterial mehr vorhanden ist, indem man feststellt, ob eine mit angesäuertem Wasser verdünnte Probe keinen wasserunlös lichen Farbstoff mehr enthält.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches kann zum Beispiel erfolgen, indem man das Ganze nach erfolgter Abkühlung in verdünnte Mineralsäure, beispielsweise Schwefelsäure, giesst, aus der sauren Lösung das Farbstoff derivat durch Zugabe von Natriumchlorid ab scheidet und abtrennt und gegebenenfalls durch Lösen in schwach angesäuertem Wasser und Wiederausfällen mit Natriumehlorid rei nigt.
Beispiel: 19,2 Teile Furan-2-carbonsäure-5-sulfon- säure werden in 90 Volumteilen trockenem Pyridin unter Rühren gelöst und 18,4 Teile des Azofarbstoffes aus diazotiertem 5-Chlor- 2-methyl-1-aminobenzol und 1-(2'-Oxy-3'-naph- thoylamino)-2-ät.hoxybenzol zugegeben. Zu diesem Reaktionsgemisch werden noch 22,8 Teile p-Toluolsulfochlorid zugefügt und dar auf das Reaktionsgemiseh unter Rühren auf 90 bis 95 erhitzt.
Nach etwa einer halben Stunde Reaktionsdauer wird die Temperatur zur Durchführung der vollständigen Acylie- rung auf 110 bis<B>1150</B> erhöht, wobei nach einer weiteren Viertelstunde Reaktionsdauer das Pigment gelöst ist und eine Probe des Reaktionsgemisches in Wasser klar löslich ge worden ist. Das auf Raumtemperatur abge kühlte Reaktionsgemisch wird nun in eine ;Mischung von 350 Teilen Wasser und 40 Tei len konzentrierter Schwefelsäure eingerührt, 25 Teile Natriumchlorid zugegeben und auf 40 bis 50 erwärmt, wonach sich das Reak tionsprodukt in harziger Form gut abschei det und absetzt.
Nach dem Abgiessen des sauren Pyridinwassers wird der Rückstand in 400 Teilen Wasser unter Erwärmen auf 40 bis 50 gelöst, das Reaktionsprodukt mit. 40 Teilen Natriumchlorid bei 40 bis 50 wie der ausgesalzen, das Salzwasser abgetrennt und der Rückstand bei 40 bis 50 im Vakuum getrocknet.