Doppelte Kreuzweiche für elektrische Spielzeugeisenbahnen. Die Erfindung betrifft eine doppelte Kreuzweiche für elektrische Spielzeugeisen bahnen, insbesondere solche für Zweizugs systeme mit drei stromführenden Schienen, wobei die Mittelschiene und die eine Aussen schiene in den einen Stromkreis, während die Mittelsehiene und die andere Aussenschiene in einen zweiten Stromkreis zu liegen kom men, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass nur vier, durch einen Elektromagneten über ein Steuergetriebe gleichzeitig betätigbare Weichenzungen vorgesehen sind, derart, dass bei geschlossenen Weichenzungen die zwei geraden und bei geöffneten Weichenzungen die beiden gebogenen Fahrriehtungen befahr bar sind.
In der Zeichnung isst schematisch eine bei- spielsweise Ausführungsform des Erfindungs- gegenstandes dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausfüh rungsbeispiel der doppelten Kreuzweiche, Fig. 2 einen Schnitt gemäss der Schnitt linie I-I der Fig. 1 und Fig. 3 eine Ansieht von unten.
In der Fig. 1 bedeutet 1 eine aus elek trisch isolierendem Material hergestellte Trä gerplatte, die zweckmässigerweise aus Press- stoff hergestellt ist. Die Trägerplatte 1 ist auf der untern Seite hohl, wie aus der Fig. 2 hervorgeht. Sie trägt. auf dieser Seite haupt sächlich ein Getriebe für die Steuerung der Weichenzungen und verschiedene elektrische Verbindungen, während auf der obern Seite hauptsächlich verschiedene stromführende Schienen und Weichenzungen angeordnet sind. Die doppelte Kreuzweiche weist zwei gerade Fahrrichtungen AB bzw. CD und zwei gebogene Fahrrichtungen AD bzw. CB auf.
Bei geöffneten Weichenzungen sind die beiden gebogenen Fahrrichtungen befahrbar, während bei geschlossenen Weichenzungen die beiden geraden Fahrrichtungen befahr bar sind. Die Fahrrichtung AB wird als die Hauptfahrrichtung angesehen. Da auf der obern Seite der Trägerplatte 1 verschiedene stromführende Schienenstücke mit erhabenen Teilen der Trägerplatte abwechseln, so wur den in der Fig. 1, der leichteren Übersicht halber die stromführenden Schienen durch Schraffur kenntlich gemacht und die Wei chenzungen selbst schwarz angelegt, während die erhabenen Teile aus Isoliermaterial und die Trägerplatte selbst weiss gelassen wurden.
In der Fig. 1 sind mit 2 und 3 je ein gebogenes Schienenstück bezeichnet. Mit 4 und 5 sind ferner zwei winkelförmige Schie nenstücke bezeichnet., an deren freien Enden je eine -\V eichenzun;e 6 drehbar aasgelenkt ist. In der Fig. 1 sind diese Weichenzungen in der geschlossenen Stellung gezeichnet.. Mit. 7 sind vier voneinander getrennte Teil- stüeke einer Mittelschiene und mit 8, 9, 10 und 71 weitere Schienenstücke der Weiche bezeichnet.
Vier Überbrüehungsstücke sind anderseits mit den Bezugszeichen 12, 13, 14 und 15 versehen. Mit 16 ist ein drehbar angeordnetes Weichensignal. bezeichnet, wel- ches auf den beiden Schmalseiten ein läng liches, rechteckiges Zeichen aufweist, wäh rend die beiden Breitseiten ein kreisförmiges Zeichen zeigen. Dieses Weichensignal gilt für die Hauptfahrrichtung AB. In der gezeich neten Stellung wird angezeigt, dass die bei den geraden Fahrrichtungen freigegeben sind, die den geschlossenen Stellungen der Weichenzungen 6 entsprechen. Mit 17 ist ferner noch ein Abdeckblech für einen Wei chen-Elektromagneten bezeichnet, und mit 18a und 18b zwei elektrische Anschluss klemmen.
In der Fig. 2 sind bereits bezeichnete Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 versehen. Der Weichen-Elektromagnet 19 ist in dieser Figur gut sichtbar. Derselbe weist einen flachen rechteckförmigen Anker 20 auf, welcher durch eine Feder 21 nach links gezogen wird. Die weiteren in der Fig. 2 angedeuteten Steuerteile werden im Zusam menhang mit der Fig. 3 besprochen und wei sen die gleichen Bezugszeichen auf wie in dieser Figur.
In der Fig. 3 ist eine Ansicht von unten der in der Fig. 1 dargestellten Weiche ge zeichnet. Von der rechten Klemme 18a führt eine elektrische Verbindung direkt zum einen Pol des Elektromagneten 19, dessen zweiter Pol mit einer Montageplatte 22 verbunden ist. Von der linken Klemme 18b verläuft ein Stromkreisteil über die mit ihr verbundene Kontaktfeder 23, welche auf den mittleren Kontakt einer auswechselbaren in der ab nehmbaren Weichensignallaterne 16 befind lichen Steck-Glühbirne drückt, den Leucht- faden und den Sockel der Glühbirne zur hMontageplatte 22.
Der Anker 20 des Elektro magneten 19 ist auf der Montageplatte 22 in einer Längsführung 24 geführt und trägt ein #-förmiges Steuerstück 25, welches um eine mit dem Anker 20 fest verbundene Achse 26 drehbar gelagert ist und mit dem linken Teil bei nicht angezogenem Anker gegen zwei Anschläge 2 7 der Montageplatte 22 unter der Wirkung der Feder 21 drückt, derart, dass es in der Ruhelage stets wieder die gezeichnete Lage einnnimmt.
Das Steuer- stück 25 arbeitet mit einer Steuerscheibe 28 zusammen, welche um eine Achse 29 dreh bar gelagert ist, die mit der Montageplatte fest verbinden ist und durch den Führungs- sehlitz 24 des Ankers 20 hindurchragt. Die Steuerscheibe 28 liegt also oberhalb des An kers, bezogen auf Fig. 3, und das Steuerstück 25 ist durch ein Distanzierstück 25a (siehe Fig. 2) soweit vom Anker 20 entfernt gela gert, dass sein rechtes, mit zwei Spitzen ver sehenes Ende seinerseits oberhalb von der Steuerscheibe 28 zu liegen kommt.
Letztere trägt zwei Steuerstifte 30, 31, die mit dem Steuerstück 25 zusammenarbeiten, und weist am Umfang einen Einschnitt 32 auf, in den ein mit der Montageplatte 22 festverbun dener Anschlag 33 hineinragt, und ferner zwei Einschnitte 34, 35, in die ein mit dem Anker 20 festverbundener Stift 36 eingrei fen kann. Mit der Steuerscheibe 28 ist ein Steuerdraht 37 in Wirkverbindung und über trägt die Drehbewegungen derselben auf das Weichensignal 16. Ausserdem weist die Steuerscheibe noch einen weiteren Stift 38 atü, welcher in einen Schlitz einer Steuer platte 39 greift.
Letztere ist in zwei Längs führungen 40 geführt und trägt an ihren beiden Enden je zwei zueinander geneigte Führungsschlitze 41. Durch die Drehbewe gungen der Steuerscheibe 28 wird die Steuerplatte 39 in Richtung ihrer Längs achse hin- und hergeschoben. In jeden der vier FührLtngssehlitze 41 greift je ein Füh rungsstift ein, welche Stifte ihrerseits je mit einem aus Isolierrnaterial hergestellten Gleitstück 42 verbunden sind.
Durch die Be wegungen der Steuerplatte 39 werden, wie leicht ersichtlich ist., je zwei der vier Gleit- stücke 42 gleichzeitig gegeneinander oder voneinander verschoben. An ihren äussern Enden weisen alle vier Gleitstücke je ein elektrisch leitendes Plättchen 43 auf, das eine Erhebung aufweist und welches durch einen Stift, durch die Trägerplatte 1 hin durch, mit je einer der vier Weichenzungen verbutnden ist.
In der dargestellten Stellung sind alle vier Gleitstücke durch die Führ.ings- platte 39 nach aussen gedrückt worden; die Plättchen 43 sind unter je eine Federzunge 44 geschoben und haben diese vermittels ihrer Erhebungen gehoben, so dass3 die freien Enden der Federzungen 44, welche, wenn sie nicht gehoben sind, auf je einem elektri schen Verbindungsdraht 45 ruhen, von die sen abgehoben sind. Die Verbindungsdrähte 45 dienen zugleich mit je einem Führungs streifen 46 als Führungorgane für die Gleit- stücke 42. Mit 47 sind elektrische Verbin dungsstreifen bezeichnet.
Diese Verbindungs streifen weisen an ihren Enden gebogene Blechstücke 48 auf, die durch Schlitze in der Trägerplatte 1 hindurchgreifen und einer seits zur Befestigung der Schienenteile auf der obern Seite der Trägerplatte dienen und anderseits eine elektrische Verbindung zwi schen den Verbindungsstreifen 47 und den entsprechenden Schienenteilen herstellen. Die Drehpunkte der Weichenzungen 6 sind mit 49 bezeichnet.
Die Montageplatte 22 und damit die eine Klemme des Elektromagneten 19 und die eine Klemme der Steck-Glühbirne der Weichen signallaterne 16 liegen über Leitungen 50 in elektrischer Verbindung mit den Mittel schienen 7 und deshalb, da diese bei in eine Gleisanlage eingebauter Weiche mit der mitt leren Schiene der anschliessenden Fahrbahn schienen in Verbindung stehen, auch in Ver bindung mit der mittleren Klemme der Span- nungsquelle. Von den äussern Klemmen der Spannungsquelle isst je eine einen Schalter enthaltende Leitung zu den Klemmen 18a und 18b der Weiche zu führen.
Dadurch wird erreicht, dass sowohl der Elektromagnet 19 als auch die Weichensignallaterne 16 un abhängig voneinander und unabhängig von den auf der Fahrbahn befindlichen Fahr zeugen gesteuert werden können.
Durch die Kupplung der Fahrbahn schienen mit der Weiche erhalten die Schie nenteile 2, 3, 7 bis 11 die entsprechenden Spannungen. In den Zuführungsleitungen zu den äussern Fahrbahnschienen ist je ein Schalter vorzusehen. Sind diese geschlossen, so befinden sich die den beiden Fahrspan nungen zugeordneten Fahrzeuge auf Fahrt; werden sie geöffnet, so halten die Fahr zeuge an. Alle Motorfahrzeuge weisen in be kannter Weise einen Schleifkontakt. auf, welcher auf der Mittelschiene schleift.
Die Zuordnung der Fahrzeuge zu den beiden Fahrspannungen erfolgt dadurch, dass der Antriebsmotor zwischen dem Schleifkontakt und den Rädern der einen Fahrzeugseite ge schaltet ist. Die bete iebssichere Führung der Fahrzeuge in der gebogenen Fahrrichtung ergibt sich dadurch, dass die Weichenzungen 6 bei der gebogenen Fahrrichtung nur wenig von den gebogenen Schienen 2 und 3 weg gedreht werden, wodurch die Radkränze der auf diesen Schienen aufliegenden Räder ge gen die gebogenen Seiten der geöffneten Weichenzungen anstossen und in die gebo gene Fahrrichtung gezwungen werden.
Dabei ist zu beachten, dass die zwischen den ,Schie nen und den Isolierteilen und zwischen den einzelnen Schienenteilen vorgesehenen Rillen viel schmäler sind als dies in der Fig. 1 dar gestellt wurde.
Die Wirkungsweise der beschriebenen An ordnung ist nun die folgende: In der dargestellten Lage der Steuerteile befinden sich die Weichenzungen 6 in ge- schlossener Stellung. Die Mittelschienen 7 liegen an der Mittelklemme einer Spannungs quelle.
Die gebogene Schiene 2, das winkel förmige Schienenstück 4, die beiden diesen Schienenstücken zugeordneten Weichenzun gen und die Schienenstücke 9 und 11 liegen an der ersten Fahrspannung, d. h. an einer der äussern Klemmen der Spannungsquelle, die gebogene Schiene 3, das winkelförmige Schienenstück 5, die beiden diesem Schienen stück zugeordneten Weichenzungen und die Schienenstücke 8 und 10 fliegen an der zwei ten Fahrspannung, d. h.
der andern äussern Klemme der Spannungsquelle. Die Überbrük- lungsstücke 12 bis 15 sind spannungslos. Dies geht daraus hervor, dass die Gleitstücke 42 auf der Rückseite der beschriebenen Ein richtung die Verbindung zwischen den Federzungen 44 und den Verbindungs drähten 45 aufgehoben haben.
Wird der Weichen-Elektromagnet 19 nunmehr durch einen Steuerimpuls erregt, so zieht er seinen Anker an und das #-för- mige Steuerstück 25 wird durch den Steuer stift 30 nach oben gelenkt, bis der Stift 30 auf den Grund des Einschnittes des Steuer stückes 25 auftrifft. Von jetzt an drückt das Steuerstück 25 gegen den Steuerstift 30 und verdreht damit die Steuerscheibe 28 im Uhr zeigersinn, bis der Anschlag 33 am andern Ende des Einschnittes 32 die weitere Dre hung verhindert. Der mit der Steuerscheibe 28 festverbundene Stift 38 überträgt die Drehbewegung der Steuerscheibe 28 auf die Steuerplatte 39, die nach unten geschoben wird.
Gleichzeitig wird auch das Weichen signal 16 vermittels des Steuerdrahtes 37 um 90 verdreht. Durch die Steuerplatte 39 sind die vier Gleitstücke 42 gegeneinander ver schoben worden, d. h. die Weichenzungen ha ben sich geöffnet. Gleichzeitig haben sich auch die vier 44 gesenkt und die elektrische Verbindung mit den Verbin dungsdrähten zu den vier Überbrückungs stücken 12 bis 15 hergestellt.
Es ist leicht ersichtlich, dass in dieser Weichenstellung alle vier Weichenzungen und die damit ver bundenen, winkelförmigen Schienenstücke 4 und 5 jetzt spannungslos geworden sind, während anderseits die überbrückungsstücke 13, 15 an der ersten und die Überbrückungs stücke 12, 14 an der zweiten Fahrspannung angelegt worden sind, so dass diese jetzt die gleiche Fahrspannung aufweisen wie die Schienenstücke 9, 11 bzw. 8, 10.
Dadurch wird erreicht, dass für die gebogene Fahr richtung nur verhältnismässig kurzzeitige Unterbrechungen der Fahrspannungen statt finden, die für die in Fahrt befindlichen Fahrzeuge ohne nennenswerten Einfluss sind und sich einwandfreie Verhältnisse für das Befahren der beschriebenen Doppelweiche auch in der Stellung mit geöffneten Wei chenzungen ergeben. Da in der gebogenen Fahrrichtung die Schienenstücke 4 und 5, die jetzt kurzzeitig durch die Schleifkon takte der Fahrzeuge berührt werden können, spannungslos sind, ist jede Gefahr eines Kurzschlusses während des Befahrens der Weiche vermieden.
Nach dem Aufhören des Steuerimpulses wird der Anker 20 durch die Feder 21 wieder in die Ruhestellung gezogen. Das #-förnige Steuerstück 25 schlägt dabei mit seinem linken Teil gegen die Anschläge 27 und wird wieder gerade gerichtet, d. h. es liegt wieder in der in der Fig. 3 dargestell ten Stellung. Die Steuerscheibe 28 ist jedoch in .der verdrehten Stellung zurückgeblieben, so dass jetzt der Steuerstift 31 gegenüber der untern Spitze des Steuerstücli:es 25 zu liegen kommt.
Die Einschnitte 34 und 35 sind nur so geformt, dass der mit dem Anker fest ver bundene Stift 36 beim Zurückschnellen des Ankers 20 in die Ruhelage die Steuerscheibe 28 noch ein klein wenig verdreht., so dass beim nächsten Impuls auf den Weichen- Elektromagneten das Steuerstück 25 durch den Steuerstift 31 sicher nach unten abge lenkt wird und die Steuerscheibe 28 in der Folge im Gegenuhrzeigersinn verdreht, wo durch die Weichenzungen wieder geschlossen werden, d. h.
die in den Figuren dargestellte A-Lisgangslage wieder hergestellt ist.
Der Hauptvorteil der erfindungsgemässen doppelten Kreuzweiche liegt darin, dass nur vier bewegliche Weichenzungen vorhanden sind, während andere ähnliche Weichen acht oder sogar zwölf Weichenzungen aufweisen. Ausserdem wird für die Betätigung der Weichenzungen nur ein einziger Antrieb be nötigt, der durch aufeinanderfolgende Im pulse das abwechselnde Schliessen und öff nen der Weichenzungen ermöglicht.