Selbsttätige Vorrichtung zum Absaugen von Muttermilch.
Bei bekannten Vorrichtungen zum Absau "en von Muttermilch wird der erforderliche Unterdruck mittels eines steifen Gummiballons oder einer kleinen Kolbenpumpe hergestellt.
Bei Verwendung eines Gummiballons kommt die Milch mit Gummi in Berührung, wodurch die Reinigung erschwert und die Milehqualität beeinträehtigt wird. Die Be- dienung einer Kolbenpumpe ben¯tigt eine andere Person, die bei jedem Hub die Íffnung bzw. Schliessung des handbetätigten Saugventils abwarten muB. Die Ausleerung g der Milchdrüse durch diese bekannten Einrichtungen ist langwierig und oft schmerz- haft, weil die stillende Mutter den Unterdruck nieht regulieren kann.
Besonders für Sanatorien und Kliniken. wo die abgesaugte Muttermilch zur Ernährung von schwachen oder schlecht ernährten Säuglinge verwendet wird, sind die obenge- nannten Einrichtungen ungeeignet. Die un vollständige Ausleerung der Milchdrüse, die hei schmerzhafter und unregelmäBiger Behandlung mit den bekannten Einriehtungen oft vorkommt, hat zur Folge, dass die Milchbildung bald vermindert wird.
Die ungeeignete Behandlung verursacht kleine Verletzungen, die manchmal infolge Infektion zu gefährlichen Abszessen f hren.
Alle diese Náehteile werden dureh die vorliegende Erfindung beseitigt.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Absaugen von Muttermilch mit einem Sauggefäss und einer Einrichtung zum Herstellen des Unterdruckes unter Vermeidung die Milch berührender Gummiteile ist dadurch gekenn- zeichnet, dass der Unterdruck ständig durch eine elektrisch angetriebene Pumpe erzeugt wird, wobei er durch Einlassen der Au¯en 1 uft jederzeit auf beliebigen Wert-vermindert werden kann. Das zum Einlassen der Aussenluft dienende Ventil ist vorteilhaft getrennt vom Saugventil angeordnet.
Das Einlassventil kann so angeordnet sein, da¯ dessen Betätigung durch die stillende Mutter selbst ohne Schwierigkeiten erfolgen kann.
Das Einlassventil kann z. B. durch Einstellung der Federspannung auf erw nschten Wert des Unterdruckes eingestellt werden, der dann selbsttätig eingehalten wird. Dieses Ventil wird sofort geöffnet, sobald der Unterdruck im Gerät ber den gewählten Wert zu steigen beginnt. Diese Regulation kann bei geeigneter Anordnung die stillende Mutter je nach Bedarf durchführen. Das Druckventil kann in bekannter Weise durch eine elastische Kolbenmanschette ersetzt sein. Der elektro- motorische Antrieb kann vorzugsweise mittels einer elektromagnetischen Spule mit Stromunterbrechung erfolgen, wobei die bei einem umlaufenden Motor notige I. rmwandlung der Rotationsbewegung in eine geradlinige (Kur belwelle mit Kolbenstange) wegfÏllt. Die Rückbewegung des Kolbens kann z.
B. durch Wirkung einer ähnlichen Induktionsspule, die in entgegengesetziem Sinne arbeitet, erfolgen. Es ist natürlich auch möglich, die Rückbewegung mittels einer Feder durchzu- führen, deren Druek genügt, den Widerstand der ausgedrückten Luft und der Kolbenman- schette zu überwinden. Die Verbindung des SauggefäBes mit der Pumpe erfolgt vorteilhaft durch ein abnehmbares Zwischenstück, das leicht sterilisiert werden kann. Die Mem- brane des Saugventils kann z. B. gemϯ Blatt I, Fig. 2 und 3, mit Íffnungen versehen werden. Die Regelung des Unterdruckes kann wohl auch vom Saugventil getrennt angeord- net werden, z. B. mittels eines kleinen Schraubventils.
Blatt I der Zeichnungen stellt eine'beispielsweise Ausführungsform der Vorrich- tung schematiseh dar.
Auf Blatt II ist die elektromagnetische Antriebsspule mit dem Unterbrecher veranschaulicht.
In Fig. 1 ist die Verbindung des SauggefÏsses 1 mit der kleinen Kolbenpumpe mittels eines Gummirohres 3 mit abnehmbarem Zwischenstück 4 schematiseh dargestellt.
Einen Zwischenteil bildet das durch Einstellung der Federspannung regulierbare Einla¯ventil 5 mit Membrane 6. Die Einstellung der Federspannung erfolgt durch Drehung des mit einem Gewinde verse'henen Knopfes, das unmittelbare Einlassen der Aussenluft durch blases Drücken desselben. Das Druckventil ist durch eine elastische Kolbenman- schette 7 ersetzt. Fig. 2 und 3 (Blatt I) stellen die Membrane des Saugventils 8 in gr¯ sserem Massstab dar.
Blatt II der Zeichnung stellt die einfachste Ausführung des elektrischen Antriebes dar.
In Fig. 4 ist die Seule 11 mit dem Eisenkern 12 dargestellt, der unmittelbar mit dem Kolben 13 verbunden ist. Die ganze Pumpe ist im Mantel 14 eingeschlossen. Das Saugventil ist mit einer Membrane 15 versehen. Fig. 5 und 6 zeigen ein Beispiel des Stromunterbrechers, der vermittels des Schlitzes 16, der in der Stange 17 ausgeführt ist. betätigt wird. Der Hebel 18 ist mit der Nocke 19 verbunden, die den federnden Kontakt 20 abwechselnd auf den andern Kontakt 21 andr ckt.
Die Rückbewegung des Kolbens erfolgt in diesem Beispiel durch die Wirkung der Schraubenfeder 22, die beim Leergang der Pumpe den Kolben nur langsam bewegt : beim steigenden Unterdruck bewegt sich der Kolben schneller, bis der Unterdruck den gewiinschten, durch die Einstellung des Ein lassventils bestimmten Wert erreicht.
Bei Verwendung von zwei in entgegen- gesetziem Sinne arbeitenden Induktionsspulen ist der Unterdruck bei einer bestimmten Einstellung des Einlassventils konstant. Die grobe Einstellung des Unterdruckes kann auch durch einen veränderlichen Widerstand erfolgen. Dieser Widerstand kann jedoch das Einlassventil nicht ersetzen, weil nur das Einlassventil den Unterdruck im GerÏt sofort beheben kann.