CH243852A - Plastische Masse. - Google Patents
Plastische Masse.Info
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Description
Plastische lasse. Es war schon lange erwünscht, einen Stoff zu finden, den man in gleicher Weise wie die gebräuchlichen guttaperchahaltigen Massen verwenden kann. Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine plastische Masse, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie in homogener Mischung mit mindestens einem Weichmacher ein Mischester des Polyvinylalkohols mit Essigsäure und einer höhermolekularen organischen Säure enthält, wobei die höhermolekulare Säure eine so grosse Anzahl von C-Atomen in geradliniger kette aufweist und in so kleiner Menge gegenüber der Essigsäure vorhanden ist, dass eine guttaperchaartige Masse entsteht, welche in mancherlei Hinsicht, z. B. in bezug auf Plastizität, Nicht klebrigkeit, leichtere Verarbeitung, noch bessere Eigenschaften aufweisen kann als die bekannten Guttaperchaprodukte. Es sind zwar Mischester des Polyvinylalkohols mit Essigsäure und andern organi schen Säuren, wie z. B. Buttersäure, bekannt. Diese genügen jedoch bezüglich der Anzahl von C-Atomen und der Menge der höhermolekularen Säure den vorstehend gekennzeichne- ten Bedingungen nicht und weisen daher auch keine guttaperchaartigen Eigenschaften auf. Wesentlich ist bei der erfindungsgemässen Masse, dass der Mischester einerseits eine höhermolekulare Säure enthält, welche eine erheblich grössere Anzahl von C-Atomen als die Essigsäure in geradliniger llette, vorzugsweise mindestens 10 C-Atome, wie z. B. Stearinsäure, aufweist, und dass anderseits diese höhermolekulare Säure nur in kleineren Mengen im Mischester vorhanden ist, z. B. auf 1 Mol Polyvinylacetat 0,5, vorzugsweise 0,3-0,1 Mol, an höherer Säure. Vermischt und homogenisiert man z. B. auf einem Mischwalzwerk solche Misohester mit Weichmachungsmitteln, so erhält man eine plastische Masse, welche weitgehend den mit Naturguttapercha hergestellten Massen entspricht und diese sogar oft in mane. her Hinsicht noch übertrifft. Als Weichmacher kommen z. B. die bekannten Weichmacher, wie Trikresylphosphat, Triphenylphosphat, Triacetin, Alkylphtalate etc., in Betracht. Anstatt den Mischester nachträglich mit dem Weichmacher zu mischen und dann zu homogenisieren, kann man den Weichmacher schon während des Umesterungsprosesses dem Polyvinylacetat zugeben. Die Umesterung und Homogenisierung wird dadurch erleichtert. Je nach der Zusammensetzung des Mischesters sowohl in bezug auf die Art und Mengenverhältnisse des Polyvinylacetats und der verwendeten höheren organischen Säure wie auch in bezug auf die Art des Weichmachers kann man die Eigenschaft der Komposition in mannigfaltigster Weise variieren. So erhält man z. B. beim Umestern von hochmolekularem Vinylacetat mit höheren Fettsäuren zähere, nicht klebende, bei mässiger Wärme sehr plastische Produkte ; mit niedrigmole- kularem Vinylacetat erhält man dagegen leicht schmelzbare, jedoch sprödere Harze. Die Masse kann man in bekannter Weise, eventuell unter Zugabe von Füllstoffen, wie z. B. Kreide, Bolus, Kaolin, usw., und Farbstoffen zu Platten auswalzen. Man kann denselben auch Harze, wie z. B. Phenolharze, und sphäro-kolloidale Stoffe, wie z. B. gunst- kopale von der Art der Albertole, und alkylierte Phenolharze hinzufügen. Die erflndungsgemasse guttaperchaartige Masse kann für die verschiedensten Zwecke dienen. Man wird sie überall dort anwenden, wo man bisher guttaperchahaltige Kompo- sitionen gebraucht hat, z. B. in der Zahntechnik als Füll- und Abdruckmaterial, in der Medizin als Verbandsmittel, im Druckereigewerbe als Abklatschmittel für die Herstellung von Druckstöcken (alichés) usw.; je nach der Wahl der Ausgangs- und Zu satzstofle kann sie den Verwendungszwecken angepasst werden. Für medizinische Zwecke wird man vorzugsweise physiologisch einwandfreie Weichmacher, Füll- und Farbstoffe verwenden, wie z. B. als Weichmacher nicht toxisch wirkende Ester organischer Säuren und Alkohole. Beispiel: 300 Gewichtsteile Polyvinylacetat mittlerer Viskosität werden mit 100 Gewichtsteilen Stearinsäure unter Abdestillieren der frei werdenden Essigsäure partiell umgeestert. Der so erhaltene Mischester wird mit 60 Teilen Trikresylphosphat zu der erfin dungsgemässen guttaperchaartigen Masse zusammengeschmolzen. Die heisse flüssige, homogene Mischung wird dann zu Platten ausgegossen, welche sich in leicht angewärmtem Zustande zu Blättern auswalzen lassen. Man kann die Weichmacher auch bereits bei der Umesterung zugeben, z. B. derart, dass man 50 Gewichtsteile Stearinsäure mit 100 Gewichtsteilen Trikresylphosphat zusam- menschmilzt und in die Schmelze dann 250 Gewichtsteile Polyvinylacetat niedrigmoleku- lar und 50 Gewichtsteile Polyvinylacetat hochmolekular einträgt und weitererhitzt. Nach erfolgter Umesterung und Abdestillieren der frei werdenden Essigsäure erhält man die erfindungsgemässe guttaperchaartige Masse. Diese kann dann, wie oben dargelegt, auf Platten und Blätter weiterverarbeitet werden. Man kann der Masse im Schmelzfluss oder während des Verarbeitungsprozesses verschiedene Zusätze beimischen, wie Farb- und Füllstoffe. Die Eigenschaften der so erhaltenen Produkte decken sich weitgehend mit denen aus Naturguttapercha erhaltenen, zeigen jedoch beim leichten Erwärmen eine noch grössere Plastizität. Sie eignen sich daher vorzüglich als zahnärztliche Füll-und Abdruckmaterialien, wobei man je nach dem Verwendungszweck die hierfür geeignetsten Zusätze auswählt. Gegenüber Massen aus Naturguttapercha haben die erfindungsgemässen Massen den Vorteil, weder durch Lichteinwirkung noch durch langjährige Lagerung zu verspröden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Plastische Masse, dadurch gekennzeichnet, dass sie in homogener Mischung mit mindestens einem Weichmacher einen Mischester des Polyvinylalkohols mit Essigsäure und einer höhermolekularen organischen Säure enthält, wobei die höhermolekulare Säure eine so grosse Anzahl von C-Atomen in geradliniger Kette aufweist und in so kleiner Menge gegenüber der Essigsäure vorhanden ist, dass eine guttaperchaartige Masse entsteht.UNTERBNSPRVCHE: 1. Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die höhermolekulare Säure mindestens 10 C-Atome in der geradlinigen Kette aufweist.2. Masse nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die höhermolekulare Säure aus Stearinsäure besteht.3. Masse nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen Gehalt an Füll- und Farbstoffen.4. Masse nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass sie physiologisch einwandfreie Weichmacher, Füll-und Farbstoffe enthält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH243852T | 1945-10-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
CH243852A true CH243852A (de) | 1946-08-15 |
Family
ID=4463851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH243852D CH243852A (de) | 1945-10-02 | 1945-10-02 | Plastische Masse. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH243852A (de) |
-
1945
- 1945-10-02 CH CH243852D patent/CH243852A/de unknown
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