Drehfenster. Es sind Drehfenster bekannt, welche wäh rend verschiedener Teile der Drehbewegung um zwei getrennte, geometrische Achsen um ungefähr 180 drehbar sind.
Bei den be kannten Ausführungsformen wird für ge wöhnlich das Drehf enster während des ersten Teils der Drehbewegung aus der geschlos senen Lage gebremst, aber es kann vorkom men, dass aus verschiedenen Gründen der Drehwiderstand gegen diese Drehung um die erste Achse zu hoch wird, so dass das Dreh fenster beginnt, sich zu früh um die zweite Achse zu drehen, was unerwünscht ist und Unfälle verursachen kann.
Es hat sich fer ner herausgestellt, dass es schwierig ist, in der Lagervorrichtung eine genügende Brems wirkung zu erzielen, damit das Fenster in der eingestellten Winkellage stehenbleibt, wenn man es mit der Hand loslässt.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Dreh fenster; das während verschiedener Teile der Drehbewegung um zwei getrennte, geo metrische Achsen um insgesamt ungefähr 180 drehbar ist. Das Fenster nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es während des ersten um die erste Dreh achse erfolgenden Teils der Drehbewegung aus der geschlossenen Lage zwangläufig ge führt und gleichzeitig gebremst ist, wobei erst nach Drehung um einen bestimmten Drehwinkel die Drehung des Drehfensters um die zweite Drehachse beginnen kann.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der beigefügten Zeichnung veran schaulicht.
Fig. 1 bis 3 zeigen die Seitenansicht eines Teils der ersten Ausführungsform des Dreh fensters in drei verschiedenen Arbeitslagen, wobei einzelne Teile gestrichelt gezeichnet sind.
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht von dem Teil des Beschlages, welcher an den beweg lichen Rahmen befestigt ist und in den in Fig. 1 gezeigten Teil eingreift. Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungs form.
In Fig. 1 bis 5 der Zeichnung ist 1 der feste Fensterrahmen, in welchem der beweg liche Flügelrahmen drehbar ist. Dieser be steht aus einem äussern und einem innern Rahmenteil 2 bezw. 3, welche lösbar mitein ander verbunden sind.
Die beiden Rahmenteile 2, 3 drehen sich immer gemeinsam, falls sie nicht zwecks Reinigung voneinander gelöst werden. Am Rahmen 1 ist eine Lagerplatte 4 mittels Schrauben befestigt, welche Platte drei auf stehende Flansche 5, 6, 7 hat.
Der Flansch 5 ist am obern Ende 5a erweitert, und der Flansch 7 hat einen Vorsprung 7a, welcher sich nur entlang einem Teil der Länge des Flansches 7 erstreckt und eine Brücke zwi schen den beiden Flanschen 5, 7 bildet. Der Vorsprung 7a bildet mit dem gegenüberlie genden Teil der Platte 4 und mit dem auf stehenden Flanschteil 7 eine V-förmige Nut (Fig. 5).
Die konkaven Flächen der Flansche 6 und 7 haben verschiedene Krümmungshalb- messer, sind einander zugekehrt und bilden Führungs- und Bremsflächen, wie unten näher beschrieben ist.
Ein beweglicher Bremsschuh 8 hat nach dem Flansch 7 gekrümmte, keilförmig ab geschrägte Seitenflächen 8a, welche in die von -den Teilen 4, 7, 7a gebildete V-förmige Nut passen. Dieser Bremsschuh hat zwei Aus sparungen 8b, 8c und eine Stirnfläche 8d, die in einer Endlage des Bremsschuhes gegen den Flansch Z anliegt. Der Vorsprung 7a hat eine Aussparung 7b, die der Aussparung 8b gleich ist.
Der an dem beweglichen Flügelrahmen ?, 3 angebrachte Teil des Lagers besteht aus einer Platte 9 (Fig. 4), die einen Zapfen 10 und einen gekrümmten Flansch 11 trägt. Der Bremsschuh 8 könnte auch, statt durch einen besonderen Teil, durch eine keilförmig ab geschrägte Verlängerung des Teils 11 gebil det sein, welche unter genügender Reibung gegen die Wände der V-förmigen Nut, zwi schen den Teilen 4, 7, 7a, anliegt.
Wenn das Fenster geschlossen ist, haben die Teile die in Fig. 1. gezeigte Lage. Hier bei ruht der an dem Flügelrahmen befestigte Zapfen 10 in der entsprechenden Aussparung 8b des Bremsschuhes 8, und der Flansch 11 greift in die Aussparung 8c dieses Brems schuhes ein. Infolge der Einwirkung des Flansches 11 ist dieser Bremsschuh dann aus seiner untersten Lage hochverschoben.
Beim Öffnen des Fensters bewegt sich der Zapfen 10 nach unten und verschiebt den Gleitschuh 8 in seine unterste, in Fig. 2 ge zeigte Lage; bei. dieser Drehung befindet sich die geometrische Drehachse im Kreis mittelpunkt des Flansches 7. Hierbei ruht das Gewicht des Flügelrahmens auf dem Bremsschuh 8, so dass letzterer in. die V-för mige Nut zwischen den Teilen 4, 7, 7a ge presst und die erforderliche Bremswirkung erzielt wird. Der Flügelrahmen bleibt in folgedessen in jeder Winkellage stehen, so bald man ihn loslässt.
Die Bremswirkung kann dadurch ver stärkt werden, da.ss man eine Schrägfläehe in der Aussparung 7b, und zwar bei deren dem Flansch 7 zunächst liegenden Rand vorsieht. welche Fläche den Zapfen 10 nach links in Fig. 1 und 2 presst, so dass der Flansch 11 mit seiner konvexen Seite gegen den.Flansch 5 und die Erweiterung <I>5a</I> drückt.
Falls aus irgendwelchem Grunde der Bremsschuh 8 zu träge läuft oder hängen bleibt, ehe er seine unterste Lage erreicht hat, verhindert der Flansch 6 den Flansch 11, nach oben zu schwingen und verhindert da durch, dass der Zapfen 10 sich im Verhältnis zum Bremsschuh 8 dreht. Das Fenster -ist somit während dieses Teils der Bewegung zwang läufig geführt.
Erst wenn der Bremsschuh 8 seine unterste Lage erreicht hat und sich mit seiner Stirn- fläche 8d gegen den Flansch 5 anlegt, kann der Teil 11 am Teil 6 vorbeigehen und der Flügelrahmen sich um den Zapfen 10 drehen.
Gewünschtenfalls kann die Aussparung 7b so ausgeführt sein, dass bei dieser Bewe- gung der Flansch 11 unter Reibung gegen den Flansch 5 und dann gegen den Flansch 6 gepresst wird, so dass dadurch eine zusätz liche Bremswirkung erzielt wird.
Darauf legt sich die konkave Fläche des Flansches 11 bremsend gegen die Oberkante des festen Flansches 7 an. Man kann da durch erreichen, dass während praktisch der ganzen Drehung des Flügelrahmens die er forderliche Bremswirkung erzielt wird, so dass das Fenster ruhig schwingt. Die Drehung des Flügelrahmens kann um ungefähr 180 erfolgen.
Wenn man das Fenster schliesst, bewegen sich die Teile in entgegengesetzter Richtung. Der Flügelrahmen kann aus dem festen Rah men nur dann ausgehoben werden, wenn er um ungefähr 180 aus der Schliesslage ge schwenkt worden ist. Eine Gefahr für un absichtliches Ausheben des Flügelrahmens liegt deshalb nicht vor.
In der Ausführungsform gemäss Fig. 6 trägt der feste Rahmen 1 eine Platte 4 mit einem gekrümmten Flansch 7 und einem im Querschnitt rinnenförmig gebogenen Teil 70. An der Platte 4 ist ferner ein im Querschnitt Z-förmig gebogener Teil 71 befestigt, so dass eine Nut 72 zwischen dem Rand dieses Teils und dem Flansch 7 entsteht. Die Platte 4 hat auch einen abgebogenen Lappen 78. In der Rinne 70 ist ein Bremsschuh 8 gelegt.
Der an dem beweglichen Flügelrahmen 2, 3 befestigte Beschlag besteht aus einer Platte 9, welche einen Zapfen 10 und einen ge krümmten Flansch 11 trägt. Der Zapfen 10 hat eine gefräste Umfangsnut 10a, in welche der Rand des Teils 71 eingreift.
Diese Einrichtung hat im wesentlichen dieselbe Wirkungsweise wie die in Fig. 1 bis 5 gezeigten. Der Zapfen 10 ist sicher in der Nut 72 geführt, Lmd weil der Flansch 11 gegen den Lappen 73 anliegt, wird eine Füh- rungs- und Bremswirkung erzielt. Das Fen ster dreht sich zuerst um den Krümmungs- mittelpunkt des Flansches 7 und erst wenn der Bremsschuh seine unterste Lage erreicht hat, um den Zapfen 10.
Durch die zwangläufige Führung unter gleichzeitiger Bremsung wird also erreicht, dass das Drehfenster während des ersten Teils der Drehbewegung immer untersicherer Kontrolle ist, und es ist gerade dieser Teil der Drehbewegung, der bei der Lüftung ver wendet wird. (Der zweite Teil der Dreh bewegung wird nur bei der Fensterreinigung verwendet.) Das Drehfenster kann sich also nicht um die zweite Drehachse drehen, -ehe die hierfür bestimmte Winkellage tatsächlich erreicht ist.
Die beschriebene Vorrichtung kann leicht eingebaut werden. Das Drehfenster kann -nur in einer einzigen Winkellage aus dem festen Fensterrahmen herausgenommen werden,-wes- halb Unfälle infolge unabsichtlich ausge- hobener Drehfenster ausgeschlossen sind.