Spindelstock für Bearbeitungsmaschinen. Bearbeitungsmaschinen für Metalle, Holz und ähnliche Stoffe wurden meistens für einen ganz bestimmten Zweck gebaut, so dass man zur. Erfüllung eines weitgehenden Arbeitsprogrammes meist mehrere Spezial maschinen benötigte, welche unter anderem sehr viel Platz und Antriebsmechanismen er forderten. Viele Bearbeitungsmaschinen für Metalle und ähnliche Stoffe weisen einen Spindelstock auf, dessen Arbeitsspindel einer seits Werkzeuge oder Aufspannvorrichtun gen aufnimmt und anderseits mittels Riemen lind Riemenrolle mit geeigneter Tourenzahl durch einen Motor angetrieben wird.
Solche Spindelstöcke wurden bisher für die verschie densten Zwecke an Beärbeitungsmaschinen organisch fest eingebaut, so dass sie ein Teil organ dieser Maschinen bildeten.
Vorliegende Erfindung betrifft nun einen Spindelstock für Bearbeitungsmaschinen mit in einem Lagerstück drehbar gelagerter Ar beitsspindel, welche am einen. Ende ein An triebsorgan und am andern Ende einen Spin delkopf zur wahlweisen Aufnahme von Arbeitsorganen aufweist. Die Erfindung er möglicht den Bau einer Maschine, welche man für die verschiedensten Bearbeitungs zwecke verwenden kann, so dass man auf wenig Platz und mit wenig Mitteln einen gro ssen Arbeitsbereich erreicht.
In. beiliegenden Zeichnungen sind ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und mehrere Detailvarianten dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Frontansicht eines Spin delstockes; Fig. 2 zeigt eine Stirnansicht desselben; Fig. 3 zeigt die Detailvariante im Schnitt, und Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf Fig. 2 ; Fig. 5 zeigt einen Spindelstock mit Kreis- sägezusatzeinrichtung; Fig. 6 zeigt einen Spindelstock mit Pendel sägezusatzeinrichtung ; Fig. 7 zeigt einen Spindelstock mit Band sägezusatzeinrichtung; Fig. 8 zeigt einen Spindelstock mit Hub sägezusätzeinrichtung; Fig. 9 zeigt einen Spindelstock mit Dreh bankzusatzeinrichtung ; Fig.10 zeigt einen Spindelstock mit Bohrerschleifzusatzeinrichtung ; Fig.11 zeigt einen Spindelstock mit Planschleifzusatzeinrichtung; Fig.12 zeigt einen Spindelstock mit Polierzusatzeinrichtung ;
Fig.13 zeigt einen Spindelstock mit Werkzeugschleifzusatzeinrichtung; Fig. 14 zeigt einen Spindelstock mit Feilzusatzeinrichtung; Fig.15 zeigt einen Spindelstock mit Bandschleifzusatzeinrichtung; Fig.16 zeigt einen Spindelstock mit Holzhobelzusatzeinrichtung ; Fig.17 zeigt einen Spindelstock mit Kolzkehlzusatzgerät; Fig.18 zeigt einen Spindelstock mit Abrichtschleifzusatzgerät; Fig.19 zeigt einen Spindelstock mit Holzdrechselzusatzgerät. Wie Fig. 1 zeigt, weist der Spindelstock einem Lagerbock 1 mit aufgesetztem,, rohrför migem, horizontalem Lagerstück 2 auf.
Im Lagerstück 2 ist die Arbeitsspindel 3 beid seitig in Kugellagern 4 (oder eventuell in Gleitlagern) drehbar gelagert und ragt beid seitig ein Stück über die Lagerstellen hinaus. Einerseits (arbeitsseitig) ist die Spindel 3 mit einem ein Gewinde aufweisenden Spin delkopf 5 versehen, weicher Kopf zur wahl weisen Aufnahme von Arbeitsorganen, zum Beispiel einem Werkzeug oder einem Auf spannorgan, oder auch einem Antriebsorgan dient. In Fig. 1 zum Beispiel besteht das Arbeitsorgan aus einem Kreissägeblatt 6 mit seiner Nabe 7.
Anderseits trägt das antriebs- seitige Arbeitsspindelende, durch Aufschrau ben befestigt, eine ein Antriebsorgan bildende mehrstufige Antriebskeilriemenrolle 8, wel che mittels eines Keilriemens 9 mit dem An triebsmotor in Verbindung steht. Die Rolle könnte auch nur einstufig sein. Am Lager stück 1 sind arbeitsseitig zwei aus Lappen 10 bestehende Organe vorgesehen, welche dazu dienen, auswechselbare Zusatzgeräte am Lagerstück anzubringen und in einer be- stimmten Lage zur Arbeitsspindel zu halten oder zu führen. An Stelle der Lappen 10 könnten auch Augen vorgesehen sein. Es könnte auch nur ein einziges Organ 10 vor gesehen sein.
Die Lappen 10 sind seitlich am rohrför migen Lagerstück angegossen und besitzen in einem bestimmten Abstand von der Arbeitsspindel je eine vertikale Passbohrung 11. Die beiden Bohrungen 11 stehen winkel recht und zudem masshaltig zur Arbeitsspin del 3, das heisst sie sind genau in einer be stimmten Lage zur Arbeitsspindel angeord net. In die beiden Bohrungen der Lappen 10 passen zapfenförmige Gegenstücke 12, welche Teile von Zusatzgeräten sind und mittels den Muttern 13 in ihrer Lage gesichert werden. An Stelle der Lappen 10 können auch Klemmorgane angebracht sein, welche den gleichen Zweck erfüllen wie die gezeichneten Lappen 10 mit den Bohrungen 11.
Zur besseren Verständlichmachung ist in Fig. 1 der Spindelstock in Verbindung mit einer Kreissägezusatzvorrichtung, die am Spindelstock befestigt ist., dargestellt. Auf dem Arbeitsspindelkopf 5 ist der Kreissäge blattflanseh 7 des Sägeblattes 6 angebracht. Der ein Zusatzgerät bildende Arbeitstisch 14 ist mit den zwei erwähnten Zapfen 12 ver sehen, welche in die Bohrungen der Lappen 10 passen, wodurch der Tisch sehr schnell und leicht mittels der Muttern 13 auf dem Spindelstock montiert oder entfernt werden kann. An Stelle des Kreissägetisches kann natürlich auch ein beliebiges anderes Zusatz gerät angebracht werden.
Für viele Zwecke ist nebst dem Tisch oder an Stelle desselben ein anderes Zusatz gerät anzubringen. Zu diesem Zweck ist im LagerboelL 1 in einem Abstand von der Arbeitsspindel eine Bohrung 15 angebracht, welche genrau parallel zur Arbeitsspindel 3 verläuft. Diese Bohrung 15 ist bestimmt, ver- sehiedenartige, auswechselbare Tragorgane für Zusatzgeräte aufzunehmen, welche aus irgendeinem Grunde genau parallel zur Arbeitsspindel geführt resp. fixiert wer den sollen.
Im gezeichneten Fall ist das zusätzliche Tragorgan eine Welle 16, welche in die Bohrung passend eingeschoben werden kann und mittels zwei Schrauben 17 in ihrer Lage fixiert wird. Falls Bohrung und Welle einigermassen passend sind, genügt diese ein fache Befestigungsart, wenn aber höhere An forderungen es verlangen, kann die Welle resp. das Zusatzorgan 16 auch mit einem Konus 18 versehen werden, welcher in die, in diesem Fall konische Bohrung des Lager stockes 1 passt und mittels einer Mutter 19, welche in Längsrichtung wirkt, fixiert wer den kann.
In Fig. 3 ist eine solche Befesti gungsart dargestellt, welche das Erklärte ver anschaulicht. Das gezeichnete zusätzliche Tragorgan könnte natürlich statt aus einer Welle auch aus einem Rohrstück bestehen oder einen Zentrierzapfen für ein Zusatz gerät bilden, zum Beispiel einer Wange oder eines Tisches.
Fig. 4 zeigt das arbeitsseitige Ende des rohrförmigen Lagerstückes 2 mit dem Spin delkopf 5 und den angebrachten Befestigungs flanschen 10 mit den Bohrungen 11 im Grund riss. Es ist selbstverständlich, dass auch andere Befestigungsorgane an Stelle der Lappen 10 an der arbeitsseitigen Lagerstelle angebracht werden können, wobei das Prinzip der aus wechselbaren Befestigung von Zusatzgeräten am arbeitsseitigen Spindelstockende trotz dem beibehalten würde. Die in der Zeichnung dargestellte und in bezug darauf beschriebene Anordnung hat sich jedoch als besonders zweckmässig erwiesen und für die verschie densten Zusatzorgane sehr gut bewährt.
Es hat sich gezeigt, dass für verschiedene Zwecke die antriebsseitige Stufenrolle mit mehreren Stufen störend wirkt. Um diesem Umstand zu begegnen, kann diese Rolle mehr teilig ausgeführt werden, derart, dass die hin derlichen Riemenstufen abgenommen werden können. Diese Eigenschaft der Antriebsrolle am Spindelstock ist ein weiteres Merkmal, welches sich vorteilhaft auswirkt. Durch die beschriebene Ausbildung kann der Spindel stock den verschiedensten vorkommenden Arbeitsoperationen angepasst werden.
Wie der beschriebene Spindelstock mit den verschiedensten Zusatzgeräten kombiniert werden kann, zeigen die Fig. 5-19 nur fünf zehn Beispiele von den vielen Möglichkeiten.
Fig. 5 zeigt den Spindelstock in Front ansicht mit einer Zusatzeinrichtung als Kreis- säge für Holz oder Metall, wobei die üblichen Führungsanschläge weggelassen sind. Diese Figur zeigt deutlich, dass nur die kleinste Riemenstufenrolle 8' montiert ist, während die übrigen zwei abgenommen sind, da sie über die Tischoberfläche hinausragen wür den und daher hinderlich wären.
Fig.6 zeigt den Spindelstock in Front ansicht mit einer Zusatzeinrichtung als Pen delkreissäge für Metall. Wie leicht ersicht lich, ist der pendelartig gelagerte Tisch 20 auf dem Tragorgan 16 gelagert und kann vor dem Kreissägeblatt 6 vorbeigeschwenkt wer den zum raschen Abschneiden von Metall stücken. Auch bei dieser Anordnung ist es zweckmässig, nur die kleinste Riemenstufen rolle 8' zu montieren, da die grösseren even tuell hinderlich sein könnten.
Fig. 7 zeigt den Spindelstock in Front ansicht mit einer Zusatzeinrichtung als Band säge für Holz oder Metall. Bei diesem Zusatz gerät ist ein Ständer 23 mittels Zapfen in den Lappen 1-0 am arbeitsseitigen Spindelstock ende befestigt, welcher die obere Sägeband rolle 24 trägt und auch als Stütze des Tisches 25 dient. Die untere Bandrolle 26 ist direkt auf dem Arbeitsspindelkopf 5 aufgesteckt. Die üblichen Details sind in dieser Figur zum Teil angedeutet oder weggelassen.
Fig.8 zeigt den Spindelstock in Front ansicht mit einer Zusatzeinrichtung als Hub säge für Holz oder Metall. Wie ersichtlich, trägt in diesem Fall die Arbeitsspindel am Kopf 5 eine Exzenterscheibe 27, welche mit tels einem Pleuel 28 einen Kreuzkopf 29 auf einer Führungsstange 3.0 auf und ab bewegt.
Die greuzkopfführung ist auf dem Trag organ 16 gelagert, während der Tisch 14 wie üblich in den Lappen 10 am @Spindelkopf be- festigt ist. Durch die Rotation der Exzenter scheibe 2-7 wird der Kreuzkopf 29 mit dem untern Sägeblatthalter auf- und abwärts be- wiegt und dadurch die Sägewirkung erzeugt. An einem Bügel 81 ist der obere Blatthalter 32 vermittels einer Zugfeder gelagert, welche für die ständige Anspannung des Sägeblattes 33 sorgt.
Alle übrigen Einzelheiten sind aus der Figur ersichtlich.
An Stelle des Sägeblattes 33 kann selbst verständlich auch eine Feile montiert werden, wodurch die Zusatzeinrichtung zur Fein maschine wird, mit welcher kleine Formen in Matrizen sehr leicht bearbeitet werden können.
Fig. 9 zeigt den Spindelstock in Front ansicht in Verbindung mit einer Drehbank zusatzvorrichtung zur Bearbeitung von Metal len. Bei diesem Zusatzgerät wird in der zur Arbeitsspindel parallelen Bohrung 15 eine Wange 35 befestigt, welche in üblicher Weise als Träger für einen Support 3,6 und einen Reitstock 37 dient. Auf das arbeitsseitige Spindelende kommt eine übliche Material- spa.nnvorrichtung 38 oder ein Werkzeughal ter. Die Arbeitsweise ist alsdann die gleiche wie bei einer gewöhnlichen Drehbank.
Fig. 10 zeigt den Spindelstock in Front ansicht in Verbindung mit einer Schleif scheibe 40 und einer Spannvorrichtung 41 zum Schleifen von Spiralbohrern 42.
Fig. 11 zeigt den Spindelstock in Verbin dung mit einer Schleifscheibe 40 und einem Pendeltisch 43, welcher, zur Aufnahme von Arbeitsstücken 44 geeignet ist, welche plan geschliffen werden sollen. Die Arbeitsweise ist aus der Figur sehr leicht ersichtlich.
Fig.12 zeigt den Spindelstock in An sicht in Verbindung mit einer Spindelverlän gerung 46, welche dazu dient, zum Beispiel eine Polierbürste 47 oder dergleichen auf zunehmen, wodurch die Zugänglichkeit er höht wird und günstiger gearbeitet werden kann.
Fig. 13 zeigt den Spindelstock in Ansieht in Verbindung mit einer Schleifscheibe 40 und einem schwenkbaren Tisch 49 zum Schlei fen von Drehmessern und dergleichen nach dem Pendelverfahren.
Fig. 14 zeigt den Spindelstock in Ansieht in Verbindung mit einer Zirkularfeilscheibe 50, welche dazu dient, Metallstücke sehr schnell feilend zu bearbeiten, wie dies bereits allgemein bekannt ist. Ein Tisch 49, welcher auf dem Tragorgan 16 befestigt ist, dient zur Auflage des Arbeitsstückes.
Fig. 15 zeigt den Spindelstock in Ansicht in Verbindung mit einer Bandschleifzusatz einrichtung, welche dazu dient, flache Arbeitsstricke mittels einem Schmirgelband 5\3 in bekannter Weise zu schleifen.
Fig. 16 zeigt den Spindelstock in Ansicht in Verbindung mit einer Messerwelle. 53, wie sie bei Holzhobelmaschinen. verwendet wer den und einem Tischsupport 54, um Holz- st:iieke zu behobeln, wie dies von grossen Ma schinen her bekannt ist.
Fig. 17 zeigt den Spindelstock in Ansieht in Verbindung mit einer Messerwelle 56 und einem Tisch 57, wie man sie zum Kehlen von Holzstücken in bekannter Art verwendet. Die Messerwelle 56 wird auf der Arbeitsspindel 3 aufgeschraubt und der Tisch 5 7 in den Passbohrungen derart befestigt, dass er leicht verschoben werden kann.
Fig. 1.8 zeigt den Spindelstock in Ansicht in Verbindung mit einer Schleifscheibe 40 und einem Winkeltisch 58, um Arbeitsstücke aus Metall oder anderem Material winklig zu schleifen oder abzurichten, wie dies bereits bekannt ist.
Fig. 19 zeigt: den Spindelstock in Ansieht in Verbindung mit einer Wange 59 zur Auf mit einer Wange 59 zur Auf nahme einer Handauflage 60, um Holzstücke nach dem Drechselverfahren zu bearbeiten.