Verfahren zur Herstellung von marmeladenartigen Obstzubereitungen. Es sind Verfahren zur schonenden Trock nung von Fruchtpülpe oder zerkleinerten Früchten bekannt, nach welchen durch Zu satz von Pektin oder Pektin und Zucker ein mehr oder weniger haltbares; pulveriges Trockenerzeugnis mit Fruchtgeschmack und Aroma hergestellt wird, welches sich als Zu satz zu Speisen oder Getränken eignet. Dabei wird die Menge des Pektins und des Zuckers den Erfordernissen der Trocknung angepasst.
Es wurde nun gefunden, dass man eine marmeladenartige Obstzubereitung aus einem obst-, pektin- und zuckerhaltigen Trocken pulver ohne Erhitzung durch Anrühren mit Wasser oder einer andern wässerigen Flüssig keit, wie Milch, Wein, Fruchtsaft oder der gleichen, in sofort genussfähiger Form erhal ten kann durch Einwirkung einer organischen Säure; wie Zitronensäure, Weinsäure oder dergleichen, auf das in Wasser oder derglei chen dispergierte Trockenprodukt.
Gemäss dem Verfahren des vorliegenden Patentes wird zunächst aus Obst, Zucker und Pektin ein Trockenpulver hergestellt, dessen Gehalt an Pektin den natürlichen Pektin gehalt des Obstes übersteigt, dann dieses Trockenpulver in einer wässerigen Flüssig keit dispergiert, wobei das Pektin und die sonstigen löslichen Bestandteile in Lösung gehen, und schliesslich das gelöste Pektin durch Zusetzen einer organischen Säure in der gälte zum Gelieren gebracht, womit das fertige, genussfähige Erzeugnis vorliegt.
Die zugesetzte Säure bewirkt eine Ver schiebung des pH-Wertes nach der sauren Seite dadurch, dass sie auf das Puffersystem des in der wässerigen Flüssigkeit dispergier- ten Obstpulvers einwirkt, womit die Gelie- rung des Pektins in der gälte erfolgt.
Die Herstellung des Zucker-, Pektin- und Obst-Trockenpulvers kann in. verschiedener Weise durchgeführt werden.
In einer Ausführungsform wird zunächst ein Trockenerzeugnis aus Fruchtpülpe oder Fruchtbrei unter schonender Trocknung, z. B. durch Walzentrocknung oder vorzugsweise durch Zerstäubungstrocknung, hergestellt. Diesem Zerstäubungsprodukt wird dann eine bezogen auf die die Marmeladentrockensub- stanz übliche Menge Zuckerpulver beigemengt und ausserdem erfolgt eine Pektinbeigabe, die das spätere Gelieren bei dem Anrühren des Fruchtpulver-Zucker-Pektin-Gemisches mit der entsprechenden Flüssigkeitsmenge sicher stellt.
Die Herstellung eines kalt gelierfähi- gen Obsttrockenpulvers in der angegebenen Weise hat den Vorteil, dass nur die Frucht- pülpe oder der Fruchtbrei selbst der Zerstäu- bungstrocknung unterworfen zu werden braucht, während Zucker und Pektin erst nach der Zerstäubungstrocknung als schon vorliegende Pulver beigemischt werden.
Es hat sich aber nach einer andern Aus führungsform in vielen Fällen auch als vor teilhaft erwiesen, nicht die Fruchtpülpe oder den Fruchtbrei für sich zu zerstäuben, son dern schon eine Lösung des gesamten Zuk- kers bezw. des gesamten Pektins oder eines Teils dieser Substanzen, wie sie für die Her stellung der fertigen, gelierfähigen Trocken zubereitung erforderlich sind, mit zu zerstäu ben, weil so eine besonders intensive Vereini gung der Fruchtbestandteile mit dem Zuk- ker und dem Pektin sichergestellt wird.
Wenn man Fruchtpülpe bezw. Frucht brei, Zucker- und Pektin-Lösung zusammen zerstäubt, so hat man ausser dem Nachteil der Zerstäubung grösserer Mengen noch den wei teren Nachteil, dass das fertige Trockenpro dukt ziemlich hygroskopisch ist. Von Be deutung ist aber auch eine ledigliche gemein same Zerstäubung von Pektin- und Zucker ; lösung, weil Pektin allein schwer löslich ist, während ein kombiniertes Pelitin-Zllelier- Präparat eine erhöhte Löslichkeit aufweist.
Es kann somit zweckmässig sein, als eine weitere Ausführungsform so zu verfahren, dass man zunächst einerseits ein Zerstäu- bungsprodukt aus einer Zucker-Pektin-Lö- sung und anderseits ein reines Obstzerstäu- bungspulver hergestellt und diese beiden ge trennt erhaltenen Zerstäubungsprodukte zu der fertigen Trockenzubereitung, unter Er gänzung des Zuckers auf den richtigen Mar- meladenzuckergehaIt, vereinigt,
demnach also für die Zerstäubung der Zucker-Pektin-Lö- sung nur geringere Zuckermengen anwendet, als sie zur Süssung der Obstzubereitung im Verhältnis zu der Pektinmenge erforderlich sind.
In jedem Fall wird man ein Trockenpul ver herstellen, das den notwendigen Gehalt an Fruchtsubstanz, an Zucker und an mög lichst säurefreiem Pektin für die spätere Gelierung beim Auflösen in Wasser und dergleichen und der sich anschliessenden Säurefällung aufweist.
Das Frucht-Zucker-Pektin-Trockenpräpa- rat kann z. B. noch einer Feinmahlung unter worfen werden.
Die Menge des zusätzlichen Pektins hängt, wie bei der Marmeladenherstellung, von dem natürlichen Gehalt der Früchte an Pektin ab und ist daher auf diesen einzustel len bezw. durch Tastversuche zu ermitteln; die Zuckermenge richtet sich vorteilhaft nach den üblichen 3Tarmeladerezepten.
Wenn man ein Trockenpräparat aus Fruchtbrei, Zucker und einer an und für sich für die Cxelierung ausreichenden Menge Pek tin mit Wasser anrührt, so entsteht zunächst ein flüssiger, süsser Fruchtbrei ohne die mar meladenartigen, d. h. gelierenden Eigenschaf ten. Erfindungsgemäss wird die Gelierung durch die Anwendung einer organischen Säure herbeigeführt, indem das in der Dispersionsflüssigkeit aufgeschwemmte, fer tig zubereitete Fruchtpulver in der gälte z. B. durch die nachträgliche Lösung der organischen Säure in dem Brei oder auch durch Zugabe einer konzentrierten organi schen Säurelösung geliert wird.
Es fällt dann sofort die fertige, kalt zubereitete, verzehr fähige, marmeladenartigeObstzubereitung an.
Man kommt zu bedeutend weniger befrie digenden Ergebnissen, wenn man entgegen der vorliegenden Erfindung die für die Ge- lierung des Pektins notwendige Säuremenge schon von vornherein als Säurepulver dem Trockenpräparat zugibt, da dann bei dem Anrühren des Trockenproduktes in der gälte mit der Dispersionsflüssigkeit kein Auflösen des Pektins mit der anschliessenden erforder lichen Säurefällung möglich ist, sondern die Säure von vornherein die Auflösung des Pek tins verhindert.
%lus <I>f</I> ührungsbeispiel: 45 kg Fruchtbrei oder Fruchtpülpe wer den im Zerstäubungstrockner in üblicher 'Weise für sich allein getrocknet, wobei etwa 4-5 kg Trockenpulver anfallen; dieses Trok- kenpulver wird mit 1-2 kg Trockenpektin und einer entsprechenden Menge, z. B. 56 kg Puderzucker zu 60 kg Fertigtrockenprodukt vermischt.
Das Pektin und der Zucker können auch zunächst in dem Fruchtbrei gelöst werden, worauf sich die Zerstäubung dieses Gemisches anschliesst.
Man kann auch so vorgehen, dass nur ein Teil des Pektins, z. B. 1 kg, Lind/oder des Zuckers, z. B. 25 kg, in dem Fruchtbrei ge löst wird, worauf die Zerstäubungstrocknung erfolgt. In diesem Falle wird bei der Fertig mischung des Trockenpulvers das an Pektin und/oder Zucker nicht mitgetrocknete Quan tum trocken dem Trocknungsprodukt so, zu gemischt, dass die Endmischung wieder auf ein Gewicht von 60 kg kommt.
Dem durch Zerstäubung getrockneten rei nen Obstpulver oder auch dem mit einem Teilzusatz an Pektin und/oder Zucker zer stäubten und getrockneten Fruchtbrei kann auch die Restmenge an Pektin in Form einer getrennt zerstäubten Pektin-Zucker-Lösung, bei der z. B. in 100 kg einer. 10 % igen Pek- tinlösung 50 kg Zucker zur Auflösung ge bracht werden, woraus dementsprechend 60 kg zerstäubter Pektinzucker anfallen, zu gesetzt werden.
Das nach einer der vorliegenden Arbeits weisen erhaltene Trockenprodukt wird dann in nachfolgender Weise in die genussfähige, marmeladenartige Obstzubereitung überge führt: 60 g Trockenpulver werden in 40 g Was ser etwa 2 Minuten verrührt und dann wird 1 g Zitronensäure unter weiterem Rühren darin gelöst, was sich in einer Minute ab spielt. Die Zubereitung geliert darnach inner halb 5-10 Minuten fertig.