Verfahren zur Herstellung von m-Ogyphenyl-äthanolamin. Es sind bereits eine Reihe von Aminen vom Typus des Adrenalins bekannt, so z. B. das p-Oxyphenyl-äthanol-methylamin, das p-Oxyphenyl-äthanolamin sowie das m-Oxy- phenyl-äthanol-methylamin. Die entspre chende Nor-Verbindung der letztgenannten Substanz, das m-Oxyphenyl-äthanolamin, wurde bisher in der Literatur noch nicht be schrieben.
Gegenstand der vorliegenden Er findung bildet ein Verfahren zur Darstel- hing von m-Oxyphenyl-äthanolamin, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man m-Oxy- a-aminoacetophenon, gegebenenfalls unter Blockierung der Oxy- bezw. Aminogruppe, mit Reduktionsmitteln behandelt.
Als Reduktionsmittel kommen solche in Frage, die geeignet sind, eine -CO Gruppe in eine -CHOH-Gruppe überzu führen. Es ,sei hierbei verwiesen z. B. auf J. Hauben, Die Methoden der Organischen Chemie, III. Auflage, Bd. 2, Kapitel über Reduktion, insbesondere Seiten 245 und ff. Besonders zweckmässig sind die folgenden Reduktionsmittel: Wasserstoff in Gegen wart von edlen und unedlen Metallen, wie z. B. Palladium, Platin, Nickel, Cobalt, deren Gemisch und dergleichen.
Die erwähnte Blockierung der Oxy- bezw. Aminogruppe während der Reduktion kann z. B. durch Veresterung vorgenommen wer den. Nach erfolgter Reduktion werden dann die Estergruppen verseift und so das freie m-Oxyphenyl-äthanolamin gewonnen. Statt der Veresterung kann natürlich die Blockie rung auch auf andere Art erzielt werden. Man kann z. B. vom Benzyläther ausgehen und den Benzylrest nachträglich oder im Verlaufe der Reduktion wieder abspalten.
Der Endstoff soll therapeutische Ver wendung finden. Gegenüber bereits bekann ten Verbindungen ähnlicher Konstitution hat er den Vorzug der erheblich längeren Wirk samkeit. Zum Beispiel beträgt die Wirkungs dauer bei gleich starker Blutdrucksteigerung am Kaninchen unter gleichen Versuchsbe dingungen (intravenöse Applikation, 1/,0 1e- tale Dosis) im Falle des p-Oxyphenyl- äthanol-methylamins 9 Minuten, des m-Oxy- phenyl-äthanol-methylamins 5-7 Minuten,
wogegen sie im Falle des nach dem vorlie genden Verfahren erhältlichen m-Oxyphenyl- äthanolamins 27 Minuten erreicht. Das eben falls bekannte p - Oxyphenyl - äthanolamin weist eine noch schwächere Blutdruckwirk samkeit -wie Tyramin auf (Heffter, Hand buch der experimentellen Pharmakologie, 11/2, S.
1288 1924]), welches seinerseits schwächer wirkt wie p-Oxyphenyl-äthanol- methylamin. Weiterhin beträgt die gefäss verengernde Schwellendosis am künstlich durchströmten isolierten Kaninchenohr beim p-Oxyphenyl-äthanol-methylamin 0,5 y bei einer Toxizität von 150 mg/kg Kaninchen, beim m - Oxyphenyl - äthanol - methylamin 0,05 y bei der hohen Toxizität von 5 mg/lig Kaninchen und beim m-Oxyphenyl-äthanol- amin 0,
05 y bei der Toxizität von etwa 75 mg/kg Kaninchen, das heisst die letzt genannte neue Verbindung ist bezogen auf die Toxizität somit gegenüber der 1. Verbindung 5mal und gegenüber der 2. Verbindung 15mal wirksamer. Mithin ist die neue Ver bindung überraschenderweise wesentlich stär ker wirksam auf den Blutdruck und auf die Gefässe wie vergleichbare vorbekannte Ver bindungen. Entsprechend diesem Wirkungs verhältnis ist auch die lokale blutstillende Wirkung der neuen Verbindung gegenüber den bekannten Stoffen verstärkt. Dies ist z. B. für die Verwendung als Haemostaticum besonders wichtig.
Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren zur Darstellung von m-Oxyphenyl-äthanolamin, welches dadurch gekennzeichnet ist, da,ss man m-Oxy-co-amino- acetophenon mit Reduktionsmitteln behandelt.
Die neue Verbindung bildet ein Hydro chlorid vom F. 159-160 . Sie soll therapeu tische Verwendung finden. <I>Beispiel:</I> 100 Teile des Hydrochlorids des m-Oxy- co-aminoacetophenons vom F. 220-222 (er halten durch Bromieren von m-Acetoxyaceto- phenon, Umsetzung des Bromketons mit Na- triumjodid, Addition von Hexamethylen- tetramin an das Jodid in einem indifferenten Lösungsmittel und Spaltung des Additions produktes in saurer Lösung)
werden in wässeriger Lösung mit Wasserstoff in Ge genwart von 2 Teilen Palladium-Katalysator geschüttelt bis zur Aufnahme von 2 Atomen Wasserstoff. Hierauf wird vom Katalysator abfiltriert, das Filtrat im Vakuum einge dampft und der kristallinisch erstarrte und vollständig getrocknete Rückstand in abso lutem Alkohol gelöst und mit trockenem Äther gefällt. Das so erhaltene Hydrochlorid des m-Oxyphenyl-äthanolamins bildet weisse Kristalle vom F. 159-160 .
Die so erhaltene Verbindung kann in an sich bekannter Weise in ihre optischen Anti poden gespalten werden.