Es ist eine Methode zum Färben und Bedrucken von Tex tilien bekannt, die weitgehend auf trockenem Wege durchge führt wird und die darin besteht, dass sublimierbare oder ver- dampfbare Farbstoffe, insbesondere Dispersionsfarbstoffe, von einem mit dem Farbstoff beschichteten Träger, vorzugs weise einem Trägerpapier, auf das Textilgut übertragen wer den. Das mit dem Farbstoff versehene Trägermaterial wird dabei auf das Textilgut gelegt und mit einer Presse oder einem Kalander erhitzt, wobei die Farbstoffe in den gasför migen Zustand übergeführt und auf dem Textilgut fixiert werden.
In der FR-Patentanmeldung Nr. 2 164 846 wird ein Ver fahren zum kontinuierlichen Auftragen von pastenförmigen Farbstoffzubereitungen auf eine mindestens teilweise aus synthetischen organischen Fasern bestehende Textilbahn nach der Sublimationstransferdruckmethode beschrieben. Die Farbstoffzubereitung wird dabei ganzflächig oder muster- förmig auf einen gegen mechanische und thermische Bean spruchung stabilen, sowie gegenüber der Zubereitung inerten endlosen Träger aufgebracht und getrocknet, worauf die be handelte Oberfläche des endlosen Trägers mit der zu be druckenden Oberfläche der Textilbahn in Kontakt gebracht und darau Träger und Textilbahn einer Wärmebehandlung von mindestens 13b C unterworfen werden.
Auf dem end losen Träger werden dabei unter Verwendung von Rouleaux-, Film- oder Tiefdruckmaschinen ein- oder mehrfarbige Muster aufgebracht oder das endlose Band wird hintereinander in einem Grundton und anschliessend mit gleichen oder ver schiedenen Mustern bedruckt. Als endloser Träger dient ein porenloses endloses Band mit glatter Oberfläche, das ab waschbar ist, z. B. ein Metallband oder ein gegebenenfalls mit Kunststoff beschichtetes Papier- oder Textilgewebeband. Diese Methode hat jedoch den Nachteil, dass der endlose Träger nach jedem Zyklus vom Auftragen der Farbstoffzube reitung bis zum Trennen der bedruckten Textilbahn vom end losen Träger gereinigt werden muss, was eine besondere Rei nigungsvorrichtung erfordert.
Zudem treten nicht unerheb liche Farbstoffverluste auf und es fällt mit Oberresten der Farbstoffzubereitung verschmutztes Abwasser an, was öko logisch unbefriedigend ist. Ferner besteht bei der Verwendung von Druckpasten mit temperaturbeständigen Bindemitteln bei Temperaturen über 200 C die Gefahr der Verklebung von Träger und zu bedruckendem Gewebe.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile des bekannten Verfahrens zu vermeiden. Gegenstand der Erfindung ist dem nach ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Farbmusterungen auf textilen Flächengebilden unter Ver wendung von sublimierbaren Farbstoffen, wobei die Über tragung des Farbstoffes auf das textile Flächengebilde mittels einer temperaturbeständigen, unbeschichteten, endlosen Tex tilbahn als Trägerband erfolgt, auf welche eine Farbstoff lösung aufgebracht wird und die durch eine Umdruckvorrich tung läuft und in der letzteren mit dem textilen Flächenge bilde in Kontakt gebracht wird. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerband eine Textilbahn verwen det wird, die mit einer Strukturmusterung und/oder einer Reservedruckmusterung versehen ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren hat gegenüber dem be kannten Verfahren den Vorteil, dass es ohne die Verwendung von Rouleaux-, Film- oder Tiefdruckmaschinen die Herstel lung der Farbmusterungen auf textilen Flächengebilden er laubt. Ferner werden keine pastenförmigen Farbstoffzuberei tungen benötigt, sondern es werden Farbstofflösungen ohne Verwendung von Bindemitteln mittels einer Auftragvorrich tung, wie z. B. einem Foulard auf den saugfähigen, porösen, endlosen Träger aufgebracht. Dadurch wird ein gleichmäs- siger Auftrag der Farbstoffe auf den Träger und eine restlose Übertragung der Farbstoffe auf das Textilgewebe erreicht. Ein Auswaschen des endlosen Trägers ist nicht erforderlich und es wird keine Reinigungsvorrichtung benötigt.
Ferner treten weder Farbstoffverluste auf noch fällt mit Farbstoff - überresten verschmutztes Abwasser ab.
Die Farbauftragung auf das endlose Trägerband kann mit tels eines Foulards, einer Sprühvorrichtung, einer Pflat- schwalze erfolgen. Bei Verwendung einer Pflatschwalze oder einer Sprühvorrichtung als Farbauftragsvorrichtung kann nur die eine Seite des Trägerbandes mit Farbstoff beschichtet und mit einer mit Farbmusterungen zu versehenden Bahn eines textilen Flächengebildes in Kontakt gebracht werden, worauf das Trägerband auf das textile Flächengebilde in diesem Zu stand durch die Umdruckvorrichtung geführt wird.
Dabei soll jeweils auf das Trägerband beim Passieren der Pflatsch- walze nur so viel Farbstoff aufgebracht werden, als für die nachfolgende Übertragung auf das textile Flächengebilde be nötigt wird. Bei Verwendung eines Foulards kann das Träger band in die Farbstofflösung eingetaucht und beidseitig mit Farbstoff beschichtet werden. Es ist somit möglich, beide Trägerbandseiten mit je einem mit Farbmusterungen zu ver- sehenden textilen Flächengebilde in Kontakt zu bringen und durch die Umdruckvorrichtung zu führen.
Als Trägerband wird eine Textilbahn mit einer Struktur musterung, die gegebenenfalls noch mit einem Reservedruck muster versehen ist, verwendet, so dass auf dem textilen Flä chengebilde eine gemusterte Färbung erhalten wird.
Zwecks Erhöhung der Festigkeit kann das Trägerband zu sätzlich mit einem endlosen Band aus festem, nicht dehnbaren Material, wie Leder oder Metalldrahtgewebe, verstärkt sein, wobei dieses Verstärkungsband dann auf einer oder beiden Seiten mit einer Textilbahn sandwichartig verbunden ist, die eine Strukturmusterung und/oder eine Reservedruckmuste rung aufweist.
Zur Herstellung von Farbmusterungen auf textilen Flä chengebilden können ferner Trägerbänder verwendet werden, welche aus zwei sandwichartig zusammengefügten Textilbah nen bestehen, von denen die eine mustergemäss mit gegen über den Farbstoffdämpfen undurchlässigen Reserven be druckt ist: Die mit den Reserven bedruckte Textilbahn kann aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern bestehen, während die andere, mit der Farbstofflösung zu versehende Textilbahn vorzugsweise aus natürlichen Fasern besteht. Nach Auftragung der Farbstofflösung auf das Trägerband wird die mit Farbmusterungen zu versehende Textilbahn in der Um druckvorrichtung mit der mit den Reserven bedruckten, als Schablone wirkenden Textilbahn des Trägerbandes in Kon takt gebracht, wodurch eine Einfarbenmusterung erhalten wird.
Die Strukturmusterung der als Trägerband dienenden Textilbahn kann durch besondere Bindungseffekte und/oder Effektgarne hervorgerufen sein. Hingegen wird, wie oben be reits erwähnt, eine Reservedruckmusterung durch Aufdrucken von Reservierungsmitteln auf die als Trägerband dienende Textilbahn erzeugt.
Es ist aber auch möglich, die eine Textilbahn des Träger bandes mit Metallpulver enthaltenden Reserven zu bedrucken und die zu behandelnde Textilbahn mit der mit der Farbstoff lösung imprägnierten Textilbahn des Trägerbandes in Kon takt zu bringen. In der Umdruckvorrichtung befindet sich dann die mit den Reserven bedruckte Seite des Trägerbandes in unmittelbarer Nähe der Heizvorrichtung und die Wärme gelangt, wegen der wärmeleitenden Wirkung der metallpul- verhaltigen Reserven, an den reservierten-Stellen rascher auf die zu bedruckende Textilbahn als an den übrigen Stellen, so dass Ton in Ton-Färbungen entstehen.
Eine Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäs- sen Verfahrens ist in der Figur der Zeichnung schematisch dargestellt, anhand welcher die Erfindung näher erläutert wird. Mit 1 ist das endlose Trägerband, z. B. ein Baumwollge webe bezeichnet, welches in Pfeilrichtung über die Antriebs und Umlenkrollen 2 und 8' läuft. Das Trägerband 1 passiert eine Pflatschwalze 3, welche in einen Behälter 4, der den Farbstoff in Wasser oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst enthält, eintaucht. Mit 12 ist ein Behälter bezeichnet, aus welchem laufend Farbstofflösung nachgeliefert wird. Da nach durchläuft das Trägerband 1 einen Vortrockner 5 und gelangt sodann in die Umdruckvorrichtung.
Diese besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 6 mit perforierter Mantel fläche und einem über letztere und die Antriebs- und Um lenkrollen 8 und 8' geführten, flexiblen, endlosen Transport band 7 aus hitzebeständigem Material, einer Anzahl Wärme strahler 9 zur Erwärmung des Zylinders 6 und des Transport bandes 7 sowie einer nicht dargestellten Einrichtung zur Er zeugung eines Vakuums im Innern des Zylinders 6. Der um laufende Zylinder 6 kann entweder direkt angetrieben sein oder durch das umlaufende Transportband 7 mitgenommen werden.
Die mit Farbmusterungen zu versehende, aufgerollte tex tile Bahn 10 wird über die Rollen 8, 8' geführt, dort mit der mit Farbstoff beschichteten Seite des Trägerbandes 1 in Kon takt gebracht, worauf die Bahn 10 und das Trägerband 1 zu sammen zwischen dem Zylinder 6 und dem Transportband 7 eingeführt werden. Die textile Bahn 10 wird nun unter Ein wirkung des von der Vakuumeinrichtung erzeugten athmo- sphärischen Überdrucks und der durch die Wärmestrahler 9 bewirkten Erwärmung auf ca. 200-250 C durch Sublimation des Farbstoffs und Fixierung desselben auf der Faser gefärbt. Nach Verlassen des Bereichs, in welchem der Zylinder 6 und das Transportband 7 miteinander umlaufen, wird die muster konform gefärbte textile Bahn 10' auf die Welle 11 aufge rollt.