DE1024915B - Verfahren zum Verzieren von Textilgeweben - Google Patents
Verfahren zum Verzieren von TextilgewebenInfo
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Description
DEUTSCHES
kl. 8 b 31/05
INTERNAT. Kt. D 06 C
PATENTAMT
ANM ELDETAG:
B 32135 VII/8b 5. AUGUST 1954
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DEK
AUSLEGESCHRIFT: 27. FEBRUAR 1958
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DEK
AUSLEGESCHRIFT: 27. FEBRUAR 1958
Die Erfindung betrifft die Verzierung von Textilgeweben
durch bleibende plastische Verformung, z. B. durch die Bildung von sich über ihre Umgebung erhebenden
Falten, Kräuseln, Wellen, Narben oder sonstigen erhabenen Stellen. Es ist bekannt, derartige
dekorative Wirkungen bei Textilien außer durch Näharbeit und besondere Webarten durch nachträgliche
Behandlung eines ungemusterten Gewebes zu erzeugen. Die einfachste Behandlung ist das Verdichten bestimmter
Gewebearten durch senkrecht auf sie wirkenden Druck und Festhalten der Verdichtung durch ein
Fixiermittel, um der Gewebeoberfläche eine besondere Glätte (Chintzeffekt) zu verleihen.
Weiter ist es bekannt, auf Gewebe ein Muster mit einem Mittel aufzudrucken, das die Fasern gegen
Feuchtigkeitseinwirkung an den bedruckten Stellen schützt, und dann das Gewebe durch chemische Behandlung
zum Schrumpfen, d. h. künstlichem. Έίη-laufen,
zu bringen, so daß sich an den dabei nicht mitschrumpfenden bedruckten Stellen pocken- oder
narbenartige Erhöhungen bilden. Ähnliche Effekte werden auch dadurch erzeugt, daß man das Gewebe
durch mit ineinandergreifenden Erhöhungen und Vertiefungen versehene Prägewalzen führt, zwischen
denen das Gewebe stellenweise gedehnt wird. Ein Zurückgehen dieser Dehnung1, die z, B. beimi Waschen
eines so behandelten Gewebes eintreten und zum Verschwinden des Musters führen würde, wird durch Behandlung
des gemusterten Gewebes mit Kunstharz oder einem anderen Fixiermittel verhindert. Schließlieh
sind auch Gewebe bekannt, denen dadurch plastische Muster verliehen wurden, daß sie aus teils
schrumpfbaren, teils bereits geschrumpften Garnen gewebt und dann einer Schrumpfbehandlung ausgesetzt
werden. Dabei schrumpfen dann nur die noch schrumpfbaren Fäden, während die bereits geschrumpften
Fäden ihre Länge beibehalten und sich aus der Oberfläche hervorwölben und ausgebeulte
Flächenteile bilden. Gleiche Wirkungen werden auch dadurch erzielt, daß nur bestimmte Bereiche eines
schrumpfbaren Gewebes mit einem Quellmittel behandelt werden, das an den Stellen, an denen es auf das
Gewebe einwirken kann, eine Schrumpfung hervorruft; zwischen den geschrumpften Gewebeteilen
wölben sich dann die nicht geschrumpften Bereiche aus der Gawebeebene.
Sowohl die chemische Behandlung von Stoffen als auch die Bildung von Mustern durch Prägen und dabei
auftretendes Dehnen von Gewebe- und Faserteilen wirken sich nachteilig auf das Gewebe aus und beeinträchtigen
dessen Haltbarkeit. Die Verfahren sind auch vielfach umständlich und teils nur mit Hilfe von
Spezialeinrichtungen durchführbar und führen sämtlich — mit Ausnahme des im übrigen auch keine Muste-Verfahren
zum Verzieren
von Textilgeweben
von Textilgeweben
Anmelder:
Bleacher's Association Limited,
Manchester, Lancashire,
und The Bradford Dyers' Association
Limited, Bradford, Yorkshire
(Großbritannien)
Vertreter: Dr.-Ing. G. Eichenberg, Patentanwalt,
Düsseldorf, Cecilienallee 76
Düsseldorf, Cecilienallee 76
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 11. August und 15. Oktober 1953
Großbritannien vom 11. August und 15. Oktober 1953
Charles Schwabe Parker, Bradshaw, Lancashire,
und Alexander Melville, Southport, Lancashire
und Alexander Melville, Southport, Lancashire
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
rung ergebenden Chintzverfahrens — nur zu unregelmäßigen Musterungen, deren Teile nicht scharf gegeneinander
abgegrenzt sind, sondern fließend ineinander übergehen.
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren, das neben der Erzeugung von Verzierungen,
die den bekannten in der Wirkung weitgehend entsprechen, auch die Herstellung von vielfältigen
Musterungen anderer Art, insbesondere solche mit scharf gegeneinander abgegrenzten Flächenteilen, erlaubt.
Die Erfindung erreicht die Hervorrufung solcher Zierwirkungen auf Geweben durch partielle Aufhebung
einer zuvor dem Gewebe in ganzer Länge und Breite verliehenen Schrumpfung an den Stellen, an
denen Gewebeteile über die im übrigen flache und glatte Gewebeoberfläche hervortreten sollen. Das Verfahren
ist zudem in seiner Anwendung wirtschaftlicher als die bekannten Methoden. Die erzeugbaren
neuartigen Erhebungen haben den Charakter von Handarbeiten und wirken dadurch anziehender als
andere maschinell hergestellte Verzierungen. Zur Durchführung des Verfahrens bedient man sich einer
Kombination verschiedener Gerätschaften, die nacheinander auf an sich beliebige Textilgewebe wieBaum-
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wolle, regenerierte Zellulose, Leinen, Wolle oder auf gewünschten Musters, in Quadraten, Karos od. dgl.
synthetische thermoplastische Gewebe wie Zellulose- aufgebracht werden.
azetat, Nylon und Polyäthylentherephthalat einwirken. Möglich ist es auch, zunächst das ganze Gewebe mit
Nach dem Schrumpfen einer Gewebebahn im ge- einem wärmehärtbaren Fixiermittel zu tränken, es zu
waschenen Zustand unter ihre entspannte Länge be- 5 trocknen, zu schrumpfen und das Fixiermittel z. B.
wirken die dabei in ihr entstehenden Druckspannun- durch den Durchlauf zwischen heißen Walzen oder
gen, daß sich das Gewebe nach dem Benetzen fast heißen Platten, die ein erhabenes Negativmuster der
sofort und sichtbar wieder längt, und zwar bis fast gewünschten Verzierungen tragen, auszuhärten. Das
zu seiner entspannten Länge. Eine wesentliche Stufe Fixiermittel härtet infolgedessen nur an den Stellen,
des Verfahrens nach der Erfindung besteht darin, in io die die heißen Druckwalzen oder -platten berühren,
einer Gewebebahn solche Druckspannungen durch aus. Das Gewebe wird darauf gründlich durchnäßt
Schrumpfen in ganzer Breite zu erzeugen. und getrocknet. Beim Durchnässen durch Waschen
Gemäß der Erfindung erfolgt das Schrumpfen durch werden die nicht ausgehärteten Fixiermittelmengen
Druck, und zwar in solchem Grade, daß sich das Ge- aus den nicht fixierten Flächen ausgewaschen. Das
webe bei Benetzung wieder dehnt. Die Schrumpfung 15 Verfahren ist jedoch nicht so wirtschaftlich wie die
wird an ausgewählten Stellen fixiert, während sie an vorbeschriebene, bevorzugte Methode,
den nicht fixierten Stellen durch Benetzen gelöst wird. Dem Fixiermittel können Farbstoffe zugesetzt wer-Dadurch
dehnen sich die nicht fixierten Stellen und den, so daß die im Schrumpfzustand zu fixierenden
bilden erhabene Muster von gefalteten oder gekräu- Teile des Gewebes zugleich gefärbt werden,
selten Gewebeteilen, die in Form von Streifen, 20 Nach einer anderen Verfahrensweise wird das GePunkten,
Kreisen, Ringen oder in anderer Gestalt webe nach dem Schrumpfen an den gewünschten
neben flachen, glatten Gewebeteilen stehen. Diese Stellen durch Nähen oder Heften oder durch das AufMuster
bleiben nach dem Trocknen erhalten. bringen von Bändern oder sonstigem Versteifungs-Demgemäß
ist Gegenstand der Erfindung ein Ver- material fixiert, worauf es in der beschriebenen Weise
fahren zum Verzieren von Textilgeweben, das sich da- 25 durchnäßt und getrocknet wird.
durch auszeichnet, daß die Gewebebahn in ganzer Der Grad der Verzierung läßt sich durch Variation
Breite unter ihre normale entspannte und räumlich des Schrumpfdrucks regeln. Eine typische, anziehende
stabile Länge unter Druck bis zu einem Grade ge- Zierwirkung läßt sich durch Druckschrumpfen eines
schrumpft wird, bei dem das Gewebe nach dem Be- waschfesten Gewebes um 10 bis 20% seiner Länge
feuchten sich wieder ausdehnt, worauf die Schrump- 30 erzielen. Wird ein nicht waschfestes Gewebe behan-
fung in gewählten Bereichen fixiert und in den un- delt, das beim Waschen um z. B. 5°/o einläuft, so muß
fixierten Bereichen durch Befeuchten des danach zu der Schrumpfgrad entsprechend höher sein,
trocknenden Gewebes wieder aufgehoben wird. Als Fixiermittel kann an Stelle eines wärmehärt-
Das Fixieren der Spannungen kann mit Hilfe be- baren ein thermoplastisches Kunstharz verwendet
kannter, in großer Zahl zur Verfugung stehender 35 werden, wodurch die Aushärtstufe erspart wird. Das
Mittel, in gewissen Fällen aber —· wie noch gezeigt Gewebe wird fixiert, indem man das zuvor er-
werden wird — auch ohne solche besonderen Mittel, wärmte thermoplastische Harz erkalten läßt, bevor das
erfolgen. Beispielsweise kann zu diesem Zwecke ein Gewebe durchnäßt wird.
Fixativ oder ein wärmehärtbares Harz benutzt wer- Textilgewebe aus thermoplastischen Fasern erden,
das z. B. mittels Druckwalzen oder in Form eines 40 fordern normalerweise kein besonderes Fixiermittel,
Films in den gewünschten Negativmustern auf die zu weil die Schrumpfspannungen durch bloße Wärmeeinfixierenden
Stellen aufgebracht wird. Vorzugsweise wirkung auf die betreffenden Ge\vebeteile fixiert werwird
das Fixiermittel vor dem Schrumpfen aufge- den können. Derartige Gewebe werden zunächst bei
tragen und nach dem Schrumpfen ausgehärtet oder unter der Erstarrungstemperatur des Faserwerkstoffs
zum Trocknen gebracht. 45 liegender Temperatur druckgeschrumpft. Danach wer-.
Wenn ein wärmehärtbares Kunstharz zum Fixieren den die zu fixierenden Gewebeteile durch warme
dient, so vollzieht sich die Fixierung durch Erwärmen Walzen oder Platten mit erhabenem Negativmuster,
des Gewebes. Zum Lösen der Spannungen in den nicht wie oben beschrieben, zum Erweichen und anschliefixierten
Gewebeteilen wird das ganze Gewebe durch- ßend durch Abkühlen zum Erstarren gebracht. Das
näßt, z. B. durch Waschen in heißem Wasser, wonach 50 Gewebe wird darauf gründlich in heißem Wasser gesich
die gewünschten Verzierungen in Form von waschen, wobei die nicht fixierten Gewebeteile ihre
Wellen oder sonstigen Erhebungen zeigen. Nach dem Schrumpfspaunung verlieren. Zum Schluß wird das
Wässern wird das Gewebe getrocknet. Die Verwen- Gewebe getrocknet. Die Entspannung kann durch die
dung anderer Quellmittel als Wasser bei Geweben aus Zugabe geeigneter Stoffe zum Waschwasser unter-Zellulosefasern
ist nicht erforderlich. 55 stützt oder beschleunigt werden. Auch kann neben der Das Gewebe kann erfindungsgemäß bei räumlich Wärmebehandlung ein wärmehärtbares Kunstharz als
stabiler Breite oder bei größerer oder geringerer Fixiermittel verwandt werden. In diesem Fall muß
Breite, d. h. quer gedehnt oder gestaucht, behandelt das Gewebe vor dem Waschen erhitzt werden,
werden. Bei einer weiteren Abwandlung der Erfindung hat Das Fixiermittel kann' nach dem Dnickschrumpfen 60 das Fixiermittel die Form thermoplastischen Garns,
und vor dem Erwärmen aufgebracht werden. Dabei das in ein Gewebe aus nicht thermoplastischen Garnen
muß jedoch darauf geachtet werden, daß die Schrumpf- oder Fäden eingewebt oder nachträglich eingebracht
spannungen in den zu fixierenden Gewebeteilen nicht ist. Auf diese Weise kann ein im übrigen aus Baumvorzeitig gelöst werden, was beispielsweise durch Ver- wolle, Kunstseide, Leinen oder Wolle bestehendes Gewendung
von Fixiermitteln mit einem organischen 65 webe durch die Einlagerung thermoplastischen Garns
Lösemittel oder durch Fixieren unter mechanischer in den den zu fixierenden Bereichen des Musters ent-Aufrechterhaltung
der Schrumpfung vermieden wer- sprechenden Gewebeteilen, vornehmlich als Kettfäden,
den kann. verziert werden. Das Gewebe wird dabei nach dem
Das Fixativ oder sonstige Fixiermittel kann in Schrumpfen vorübergehend auf eine Temperatur g<v-Längs-
und Querstreifen oder, je nach der Art des 70 bracht, bei der die thermoplastischen Fäden erweichen.
Nach dem Erkalten fixieren sie die Schrumpfspannungen in den betreffenden Bereichen,. Bei Durchführung
des Schrumpfprozesses bei einer solchen Temperatur erfolgen Schrumpfen und Erweichen der thermoplastischen
Fäden in einem Arbeitsgang. Nach dem Erkalten wird das Gewebe, wie auch bei den anderen
Ausführungsformen des Verfahrens, gründlich durchnäßt, um die Schrumpfspannungen in den nicht
fixierten Bereichen zu lösen, und schließlich getrocknet.
Zum kontinuierlichen Schrumpfen des Gewebes eignen sich besonders solche Apparate, bei denen das
Gewebe auf einer längenveränderlichen Fläche aus Gummi, Filz oder anderem Werkstoff aufliegt. Es
sind jedoch auch Maschinen zum Druckschrumpfen geeignet, bei denen das Gewebe durch Kanäle regelbarer X5
Weite geschoben wird. Geeignete Maschinen beider Arten sind bekannt.
Beim Verzieren kann dem Gewebe ein Glanz- oder sonstiger Oberflächeneffekt verliehen werden. Beispielsweise
beim Druckschrumpfen läßt sich ein solcher Glanz erzeugen. Wird ein Fixiermittel verwendet, so
bleibt der Glanz an den fixierten Stellen zusammen mit den Schrumpfspanniurigen erhalten, verschwindet
aber an den nicht fixierten Stellen beim Auswaschen. Wird das Fixiermittel oder ein thermoplastisches Gewebe
mit Hilfe von Walzen oder Platten an den zu fixierenden Stellen festgelegt, so kann die Glanzwirkung
an diesen Stellen auch durch den Druck der Walzen oder Platten erzeugt werden.
Vor dem Druckschrumpfen wird das Gewebe vorteilhaft angefeuchtet, um das Schrumpfen in an sich
bekannter Weise zu erleichtern.
Die einzelnen Stufen des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens können in kontinuierlicher
Folge durchgeführt werden. Das Fixiermittel kann mit Hilfe einer Netzwalze, einer Druckform, einer
Schablone od. dgl. aufgebracht werden.
Das Gewebe kann vor oder nach dem Verzieren oder auch zugleich mit dem Aufheben der Schrumpfung
durch Anfeuchten gefärbt werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung an schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert, und
zwar zeigt
Fig. 1 ein vollständiges Verfahren zum Verzieren eines z. B. nicht thermoplastischen Gewebes gemäß der
Erfindung,
Fig. 2 eine abgewandelte Verfahrensweise, Fig. 3 ein weiteres vollständiges Verfahren zum
Verzieren aller Arten von Textilgeweben,
Fig. 4 ein vollständiges Verfahren zum Verzieren eines Textilgewebes aus thermoplastischen Fasern,
Fig. 5 eine vergrößerte Ansicht eines Textilgewebes aus nicht thermoplastischem Werkstoff mit eingebetteten,
thermoplastischen Kettfäden und
Fig. 6 eine Darstellung eines Gewebeteiles mit erfindungsgemäß hergestellten Verzierungen.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Verfahren gelangt ein wärmehärtbares Harz zur Verwendung. Es eignet
sich besonders für Gewebe aus nicht thermoplastischem Werkstoff. Die Gewebebahn W wird von einem Wickel
10 abgewickelt und um einen Zylinder 11 geführt. Beim Lauf um den Zylinder 11 wird es in ausgewählten
Bereichen mit einem aus einem Behälter 14 entnommenen wärmehärtbaren Harz mittels einer Druckwalze
13 bedruckt. Der Walze 11 liegt die Bahn W über ein endloses saugfähiges Band 12 an, das über ein nur
teilweise dargestelltes Rollensystem geführt ist und während jedes Umlaufs gewaschen und getrocknet wird.
Nach dem Bedrucken mit Kunstharz wird die Gewebebahn um einen Trockenzylinder 15 geführt, um
das Harz zu trocknen, aber nicht auszuhärten. Darauf wird die Bahn W in der Schrumpfmaschine 16 in
ganzer Breite unter Druck geschrumpft.
Das Gewebe wird darauf im Ofen 17 erhitzt, um die Schrumpfung in den harzgetränkten Bereichen zu
fixieren. Dann wird das Gewebe in einem Waschbehälter 18 gewaschen, um die Schrumpfung in den
nicht fixierten Bereichen wieder aufzuheben. Schließlich durchläuft das Gewebe ein Ouetschwalzenpaar 19
zur Entfernung überschüssiger Feuchtigkeit und eine Trockenkammer 20, in der es vollends trocknet, bevor
es fertig verziert zu einer Rolle 21 aufgewickelt wird.
Fig. 2 zeigt ein abgewandeltes Verfahren für nicht thermoplastische Gewebe. Das von einem Wickel 10
kommende Gewebe W wird durch die Tränkanlage 22 geleitet, in der es mit wärmehärtbarem Harz getränkt
und überschüssige Flüssigkeit abgequetscht wird. Auf dem Zylinder 15 wird das Gewebe getrocknet und in
der Maschine 16 druckgeschrumpft, wie oben beschrieben. Es wird darauf unter Druck und zum Aushärten,
des Harzes· ausreichender Wärme zwischen
Walzen 23 hindurchgeleitet. Die Walzen 23 tragen ein erhabenes, den zu fixierenden Bereichen entsprechendes
Muster und bewirken ein Aushärten des Harzes nur in diesen Bereichen. Das Gewebe läuft dann durch
einen Waschbehälter 18, ein Ouetschwerk 19 und eine Trockenkammer 20, bevor es fertig verziert zu Rolle
21 aufgewickelt wird.
Fig. 3 veranschaulicht ein auf Textilien aller Art anwendbares Verzierungsverfahren. Die Gewebebahn
W wird vom Wickel 10 ohne Zwischenbehandlung zur Schrumpfmaschine 16 geführt. Nach dem
Verlassen dieser Maschine wird die Schrumpfung in gewählten Bereichen mit Hilfe einer Nähmaschine 24
fixiert, die entweder diese Bereiche durchnäht oder Bänder oder sonstige Versteifungen auf sie aufnäht.
Die Schrumpfungwird in den nicht fixierten Bereichen
dadurch wieder aufgehoben, daß das Gewebe im Waschbehälter 18 gewaschen wird. Darauf läuft das
Gewebe durch das Ouetschwerk 19 und die Trockenkammer 20, hinter der es zu einer Rolle 21 aufgewickelt
wird.
Thermoplastische Gewebe können durch das in Fig. 4 schematisch dargestellte Verfahren verziert werden.
Das Gewebe W wird nach dem Abziehen vom Wickel 10 in der Maschine 16 druckgeschrumpft. Die thermoplastischen
Fäden das Gewebes werden dann: in vorgewählten Bereichen beim Durchlaufen zwischen den
auf eine dazu ausreichende Temperatur erwärmten und mit einem diesen Bereichen entsprechenden erhabenen
Muster versehenen Walzen 23 erweicht. Das Gewebe wird dann nach Erkalten und Erhärten des
Harzes, wie vorbeschrieben, gewaschen, getrocknet und aufgewickelt.
Gewebe aus nicht thermoplastischen Fäden lassen sich erfindungsgemäß verzieren, wenn man thermoplastische
Garne oder Fäden in sie einwebt oder sonstwie in sie einbringt. Ein Teil eines Gewebes mit eingewebten
thermoplastischen Fäden ist in Fig. 5 dargestellt. Die thermoplastischen Fäden T liegen in regelmäßigen
Abständen innerhalb der Kette. Die restlichen Kettfäden und alle Schußfäden bestehen aus nicht thermoplastischem
Material. Das Gewebe wird nach dem in Fig. 4 veranschaulichten Verfahren verziert mit der
Abweichung, daß die heißen Walzen 23 nicht notwendigerweise ein der Anordnung1 der thermoplastischen
Fäden im Gewebe entsprechendes erhabenes Muster zu tragen brauchen, sondern glatt sein können, da nur
die von thermoplastischen Fäden durchzogenen Ge-
webeteile sich durch Erwärmen und Wiedererkalten fixieren lassen. Nach der Behandlung weist das in
Fig. 5 gezeigte Gewebe miteinander abwechselnde glatte und gewellte, gekräuselte oder getäfelte Streifen
auf. Gewebe nach dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel 5 ergeben eine Musterung, bei der erhabene Streifen mit
glatten Streifen etwa gleicher Breite nebeneinanderliegen, jedoch lassen sich thermoplastische Fäden mit
anderen Fäden auch zu einem beliebigen anderen Muster verweben.
Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäß verzierten Gewebe. Nach dem Druckschrumpfen
dies ganzen Gewebes wurden die Schrumpfspannungen
in. den· Bereichen W1 fixiert. In, den anderen
Bereichen wurden die Spannungen durch Anfeuchten und darauffolgendes Trocknen gelöst. Dadurch haben
sich diese Flächen zu Zierstreifen W2 in der Gestalt
von Wellen, Falten oder Kräuseln wieder ausgedehnt.
Die folgenden Beispiele beschreiben die Verzierung verschiedener Gewebe mit Hilfe der Verfahren nach
der Erfindung.
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde in Kettrichtung im Verlauf von Streifen von 0,6 cm Breite
mit Abständen von 1,2 cm mit einem Gemisch aus 25 Teilen eines teilkondensierten. Harnstoff-Formaldehyd-Hairzes,
2 Teilen eines Kupfer-Phthaloxyanin-Farbstoffes,
2 Teilen Diammonium-Wasserstoff-Phosphat, 70 Teilen Natrium-Carboxy-methyl-Celluloseverdicker
und 125 Teilen Wasser bedruckt.
Die bedruckte Gewebebahn wurde getrocknet und über ihre ganze Bahnbreite auf eine gegenüber ihrem
entspannten Zustand um 15% geringere Länge druckgeschrumpft. Sie wurde dann zum Aushärten des
Kunstharzes auf einer Temperatur von 150° C 3 Minuten lang gehalten. Schließlich wurde sie gründlich
mit Wasser getränkt und getrocknet.
Das behandelte Gewebe wies eine ansprechende Musterung aus miteinander abwechselnden blauen,
flachen und glatten Streifen von 0,6 cm Breite und weißen, gefalteten Streifen von 1,2 cm Breite auf.
Gewebe aus Kunstseide ergaben nach gleicher Behandlung gleichartige Ergebnisse.
45
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde mit weißen, karoförmigen Mustern von etwa 2,5 cm Breite
mit blauem Rand von 0,6 cm Breite durch Aufbringen einer Mischung aus 10 Teilen eines methylierten Trimethylol-Melamin
-Harzes, 4 Teilen eines Kupfer-Phthalocyanin-Farbstoffs, 0,75 Teilen Ammoniumthiocyanat,
35 Teilen Tragantgummiverdicker und 50 Teilen Wasser bedruckt.
Das Gewebe wurde wie im Beispiel 1 behandelt und zeigte darauf ein Muster aus von durch flache blaue
Streifen von 0,6 cm Breite getrennten weißen, gefalteten Karos. Ein Gewebe aus Kunstseide zeigte nach
gleicher Behandlung gleichartige Effekte.
Ein glattes Baumwollgewebe wurde mit 0,3 cm breiten Streifen in Abständen von 0,3 cm durch Aufbringen
einer Mischung aus 30 Teilen eines nicht trocknenden, ölmodifizierten und harnstoff-formaldehyd-modifizierten
Glyzerol-Phthalat-Harzes, 10 Teilen eines nicht trocknenden, ölmodifizierten Glyzerol-Phthalat-Harzes
und 1 Teil des roten Farbstoffes l-Sulpho-/?-naphthalinazo-/?-naphol bedruckt.
Das Gewebe wurde darauf getrocknet und wie im Beispiel 1 druckgeschrumpft. Dann wurde es 5 Minuten
lang auf 120° C erhitzt, um das Harz auszuhärten, gründlich in Wasser durchnäßt und getrocknet.
Im Ergebnis hatte das Gewebe eine ansprechende Verzierung, bei der glatte und flache rote Streifen von
0,3 cm Breite mit weißen, gefalteten Streifen von 0,3 cm Breite abwechseln.
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde mit 0,6 cm breiten Streifen in einem Abstand von 2 cm bedruckt,
und zwar mit einer Mischung aus 12 Teilen Nitrozellulose, 42 Teilen Azeton, 6 Teilen Dioctylphthalat
und 3 Teilen eines Farbstoffs aus der Kupplung von diazotisiertem m-Nitro-p-toluidin und essigsaurem
Azetoanilid.
Bevor die Mischung trocknen konnte, wurde die Gewebebahn in ganzer Breite auf eine gegenüber ihrem
entspannten Zustand um 15% geringere Länge dtruckgeschrumpft.
Nach völligem Trocknen der Druckmischung wurde das Gewebe gründlich mit Wasser durchtränkt und getrocknet.
Das feirtigbehandelte Gewebe wies miteinander abwechselnd flache gelbe Streifen von 0,6 cm Breite und
gefaltete weiße Streifen von 2 cm Breite auf. Ein in gleicher Weise behandeltes Gewebe aus Kunstseide ergab
gleichartige Effekte.
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde mit 0,6 cm breiten Streifen im Abstand von 2 cm bedruckt,
und zwar mit einer Mischung aus 12 Teilen Zelluloseazetat, 42 Teilen Azeton, 6 Teilen Dimethylphthalat
und 3 Teilen des roten Farbstoffs 2 :4-Dinitrobenzeneazo-/?-naphthol.
Das Gewebe wurde darauf wie im Beispiel 4 behandelt und erhielt dadurch miteinander abwechselnde
flache rote Streifen von 0,6 cm Breite und gefaltete weiße Streifen von 2 cm Breite. Gleiche Wirkungen
wurden bei einem gleichbehandelten Gewebe aus Kunstseide erzielt.
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde mit 0,6 cm breiten Streifen im Abstand von 2 cm bedruckt,
und zwar mit einer Mischung aus 50 Teilen einer Dispersion von Polyvinylchlorid in Wasser (30% Feststoffe),
20 Teilen einer Trikresylphosphatetnulsion, 2 Teilen eines Farbstoffs aus der Kupplung von diazotisiertem
m-Nitro-p-toluidin und essigsaurem Azetoanilid, 25 Teilen Wasser und 10 Teilen Ammoniumpolymethacrylat.
Vor dem Trocknen der Mischung wurde die Gewebebahn in ganzer Breite um 15% druckgeschrumpft und
nach dem Trocknen der Mischung gründlich mit Wasser durchnäßt und getrocknet.
Das erzeugte Gewebe hatte miteinander abwechselnde flache gelbe Streifen von 0,6 cm Breite und gefaltete
weiße Streifen von 2 cm Breite. Gleichartige Wirkungen wurden bei einem gleichbehandelten Gewebe
aus Kunstseide erzielt.
Ein glattes weißes Baumwollgewebe wurde in ganzer Breite um 15% druckgeschrumpft. Darauf
wurde es in Kettrichtung mit 2 cm voneinander entfernten Haftnähten versehen. Das Gewebe wurde dann
gründlich mit heißem Wasser durchtränkt und ge-
trocknet. Es zeigte zwischen den Heftnähten Fältelungen von 2 cm Breite.
Ein glattes Gewebe aus Polyäthylenterephthalatfäden wurde in ganzer Breite bei 50° C zu einer um
15% geringeren Länge geschrumpft. Darauf wurde es zwischen zwei Abquetschwalzen hindurchgeführt, von
denen die eine mit 2 cm breiten Ringnuten von 0,6 cm Abstand versehen war. Die genutete Walze war dabei
auf 175° C beheizt. Nach dem Erkalten wurde das Gewebe gründlich mit warmem Wasser durchtränkt und
getrocknet. Es zeigte gefaltete Streifen von 2 cm Breite zwischen glatten Streifen von 0,6 cm Breite.
Claims (16)
1. Verfahren zum Verzieren von Textilgeweben, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebebahn in
ganzer Breite unter ihre normale, entspannte und räumlich stabile Länge unter Druck bis zu einem
Grade geschrumpft wird, bei dem das Gewebe nach dem Befeuchten sich wieder ausdehnt, worauf die
Schrumpfung in gewählten Bereichen fixiert und in den unfixierten Bereichen durch Befeuchten des
danach zu trocknenden Gewebes wieder aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Erhalten der Schrumpfung in den gewählten Bereichen ein Fixiermittel verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixiermittel mit Hilfe von
Druckwalzen oder in Form eines Films auf die im geschrumpften Zustand zu erhaltenden Bereiche
des Gewebes aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixiermittel vor dem
Druckschrumpfen auf das Gewebe aufgebracht, aber erst nach dem Druckschrumpfen verfestigt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixiermittel nach dem
Druckschrumpfen auf das Gewebe aufgebracht wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Fixiermittel ein
wärmehärtbares Harz verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmehärtbare Harz durch die
Anwendung von Wärme verfestigt wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe in voller
Ausdehnung mit einem wärmehärtbaren Harz getränkt, getrocknet, über seine ganze Breite druckgeschrumpft,
darauf die Schrumpfung in den gewählten Bereichen durch Wärmeeinwirkung auf diese fixiert und anschließend das Gewebe zum
Aufheben der Schrumpfung in den unfixierten Bereichen durchfeuchtet, dabei das ungehärtete Harz
ausgewaschen und schließlich das Gewebe getrocknet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 2, 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Fixiermittel ein thermoplastisches
Harz verwendet und das Fixieren der Schrumpfung durch Erwärmen des Harzes nach dem Druckschrumpfen bewirkt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fixiermittel Farbstoffe
oder sonstige färbende Mittel beigegeben werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Textilgewebe aus thermoplastischen Fäden besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß gewählte Bereiche des geschrumpften Gewebes einer Wärmeeinwirkung
zum Fixieren der Schrumpfung in diesen Bereichen unterworfen werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe hauptsächlich aus
nicht thermoplastischen Fäden besteht, zwischen die in den gewählten Bereichen thermoplastische
Fäden eingewebt oder eingebettet sind, und daß die Schrumpfung durch Erwärmen dieser Fäden fixiert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrumpfung in den gewählten
Bereichen durch Heften, Nähen oder Aufbringen von Bändern oder eines Versteifungsmaterials nach
dem Druckschrumpfen fixiert wird.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß verschiedene Verzierungsgrade
durch Variation des Grades der Druckschrumpfung des Gewebes erzeugt werden.
15. Verfahren nach den Aiiprüchen 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Gewebe an den fixierten Stellen bei der Behandlung Glanz verliehen
wird.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe beim Befeuchten
gefärbt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung C 2439 VII/8b;
»Mellianid Textil Berichte«, 1953, S. 450/451; »Textil-Praxis«, 1953, S. 587 bis 589.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 709 907/111 2.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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