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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken und/oder Färben von hochflorigen Warenbahnen, in welchem die Warenbahn nach dem Farbauftrag durch einen Dämpfer geleitet wird.
Verfahren dieser Art sind bekannt, man trägt dabei Farbstoff auf die Florseite der Warenbahn auf und führt sie anschliessend mit der Florseite nach oben durch einen Dämpfer, um einerseits durch Schwerkrafteinwirkung auf den Farbstoff das Durchfärben des Flores und der Träger zu verbessern und anderseits um den Farbstoff auf dem Florhaar unter Einwirkung des Dampfes zu fixieren. Für eine hochwertige
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auch die Trägerbahn mit Farbstoff versehen wird, weiters verlangt man beim Drucken eine möglichst hohe
Konturenschärfe.
Bei den bisherigen Verfahren geht man vorzugsweise von der Verwendung hochviskoser Farbstoffe mit etwa 1000 cps bei 12000 cps aus. Dies deshalb, weil man die Erfahrung machte, dass niederviskose Farbstoffe, insbesondere beim Dämpfungsprozess, zu einem Ineinanderfliessen der Konturen fuhren und darüber hinaus den sogenannten Frostingeffekt begünstigen. Dabei kommt es beim Eintritt der hochflorigen, mit dem Farbauftrag versehenen Warenbahn in den Dämpfer zur Kondensation von Heiss- oder Sattdampf an den kalten Florhaaren, wodurch der zu diesem Zeitpunkt noch nicht fixierte Farbstoff, der Schwerkraft folgend, zur Trägerbahn hin absinkt. Die Fole davon ist, dass die Spitzen der Florhaare aus Mangel an Farbstoff die Warenbahn wie mit einem Schleier überzogen erscheinen lassen.
Besonders stark zeigt sich dieser Effekt an hochfloriger Ware aus
Kunstfaser, die durch ihre gegenüber Naturfaser schuppenfreie, glatte Oberfläche dem Farbstoff kaum Verankerungsmöglichkeit bietet.
Diese Mängel vermeidet das erfmdungsgemässe Verfahren dadurch, dass die Warenbahn mit der mit dem
Farbauftrag versehenen Florseite nach abwärts in den Dämpfer eingeführt wird und diesen zumindest in seinem ersten Teilbereich in dieser Lage durchläuft.
Durch diese Massnahme ist es möglich, niederviskose Farbstoffe zu verwenden, die an sich bereits ein leichteres Eindringen in den Flor und das Trägermaterial gewährleisten und die vorzugsweise mit einer
Schwerkraftdruckmaschine aufgetragen werden, ohne dass die bereits erwähnten Nachteile auftreten.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird nachfolgend an Hand von Beispielen, beim Druck sogenannter
Nadelflorteppiche, näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Druckmaschine mit nachfolgendem Dämpfer. In Fig. 2 ist ein Dämpfer mit geänderten Konstruktionsmerkmalen dargestellt. Die Fig. 3 und 4 zeigen konstruktive Einzelheiten des Mitläufers, der die Warenbahn im ersten Teilbereich des Dämpfers trägt.
In Fig. 1 wird der Teppich--1--mit der Florseite nach oben durch die Schwerkraftdruckstationen --2-- einer Druckmaschine geführt, wo ein niederviskoser Farbstoff mittels Schwerkraft durch rotierende
Siebzylinder hindurch auf das Florhaar aufgetragen wird. Das Eindringen in die Tiefe des Teppichmaterials wird dadurch unterstützt, dass der Teppich nach der Druckmaschine noch über eine längere Wegstrecke --3--- im wesentlichen horizontal in der Bewegungsrichtung-4-gefuhrt wird.
Am Ende dieser Wegstrecke-3- wird der Teppich über eine umlenkwalze --5-- nach abwärts in den Dämpfer --6-- geführt und dort mit der bedruckten Seite nach abwärts auf einen besonders konstruierten Mitläufer --7-- aufgelegt. Dieser bewegt sich in Richtung des pfeiles --8--. Während der Wegstrecke --3-- hatte die relativ dünnflüssige Farbe in den
Kapillaren des Teppichs Zeit, um den Teppich von seiner Oberfläche bis zu seinem gewebten Untergrund zu durchdringen, d. h. die Farbe konnte innerhalb dieser Wegstrecke der Schwerkraft folgend nach abwärts fliessen.
Im Dämpfer, während des Transportes am Mitlaufen--7--, kann nun die Farbe in der umgekehrten Richtung fliessen und wird gleichzeitig auf den Teppichhaaren zufolge der Einwirkung des im Dämpfer befindlichen Heiss- oder Sattdampfes auf den Härchen fixiert. Auch bei dem erfindungsgemässen Verfahren kommt es zur erwähnten Kondensation des Dampfes und zu einem dadurch bedingten Absinken des Farbstoffes, der sich jedoch zufolge der Lage der Warenbahn nicht im Teppichboden, sondern eher an den Spitzen des Florhaares ansammelt und dort in ausreichender Menge fixiert werden kann.
An der Umlenkwalze --9-- wird der Teppich vom Mitläufer --7-- an das Transportband--10-- übergeben und wandert in Richtung des Pfeiles--11--zum Dämpferausgang--13-und von hier weiter zu den Wäschern --14-- und den nicht mehr dargestellten Abquetschwalzen und dem Teppichtrockner.
Der in Fig. 1 gezeigte Dämpfer --6-- gestattet selbstverständlich auch den Durchlauf des Teppichs nach der konventionellen Art, nämlich mit der bedruckten Seite nach oben. Zu diesem Zweck wird der Teppich nach der dünn strichliert gezeichneten Bahnlinie --15-- durch den Dämpfer gefuhrt.
In Fig. 2 wird eine andere Bauweise eines Dämpfers gezeigt. Es gelten die gleichen Bezeichnungen wie früher. Nachdem der Teppich --1-- die obere Wegstrecke --3-- oberhalb des Dämpfers --6-- über eine Anzahl von Tragrollen --22-- durchlaufen hat, wird er nach der Urnlenkwalze --5-- dem Mitläufer --7-- übergeben. Dieser Mitläufer --7-- besteht erfindungsgemäss aus einer Anzahl von Nadelbalken--23--, die kettengliederartig zusammengehalten werden und eine Anzahl von Trägernadeln in statistischer Verteilung, wie dies noch später in Fig. 3 und 4 gezeigt werden wird, tragen.
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auf das untere Transportband--10--aufgelegt, das z.
B. ein gewöhnlicher grobmaschiger teflonisierter Glasfaser- oder ein grossmaschiger Polyestermitläufer ist. Auf diesem Transportband--10--wird der Teppich - 1-- nun in Pfeilrichtung --1-- zur Umlenkwalze --25-- und dem Dâmpferausgang--26- transportiert. Von hier geht der fertig gedämpfte Teppich --1-- zu den nicht mehr dargestellten Wasch- und Trockeneinrichtungen der Anlage.
Der Mitläufer --7-- durchläuft bei diesem Dämpfer ausserhalb des Dämpfers die Wascheinrichtung - -27, 29,30, 31,32, 33--, in welche er durch die Umlenkwalze --28-- geführt wird und bewegt sich dann über die Umlenkwalze --34-- wieder zur Dämpfereintrittsöffnung-35--.
Grundsätzlich kann auch dieser Dämpfer im konventionellen Betrieb arbeiten, wenn der Teppich entweder nur über das Transportband --10-- geführt wird, wobei er bei der öffnung --36-- in den Dämpfer eingeführt werden muss oder es kann auch die Durchlaufrichtung des Mitläufers --7-- umgekehrt werden; der Teppich läuft dann bei der Öffnung --37-- in den Dämpfer ein und verlässt bei der Öffnung --38-- den Mitlaufen--7--. Die Dampfzuführung im Dämpfer erfolgt durch die Dampfdüsen --39 und 40--.
In Fig. 3 und 4 ist die Umlenkwalze --24-- und der Mitläufer --7-- genauer dargestellt. Zweck dieses erfindungsgemässen Mitläufers ist es vor allem, den Teppich --1-- mit der Florseite nach abwärts so durch den ersten Teilbereich des Dämpfer --6-- zu tragen, dass einerseits keine sichtbaren Druckstellen im Teppichflor zurückbleiben und anderseits der Teppich--1--im wesentlichen waagrecht und ohne Durchhang transportiert wird, um ein Zusammenlaufen von Farbstoff an durchhängenden Bereichen des Teppichs--1--zu vermeiden.
Die einzelnen Nadelbalken--23--bestehen aus einem gekröpften Blechprofilträger --41-- und tragen die Nadeln --42--. Wie man insbesondere aus Fig. 4 erkennt, enden die Nadelspitzen in der Ebene-43der verlängert gedachten Auflagefläche --44-- zwischen dem Kröpfungsteil --45-- des Nadelbalkens --23-- und dem Polygonrad --46-- der Umlenkwalze --24--. Durch diese konstruktive Massnahme ist es erfindungsgemäss möglich, dass der Teppich auch bei Durchlaufen des Bereiches der Umlenkwalze --24-- keine Dehnung zwischen den einzelnen Nadelbalken--23-erfâhrt. Die Nadeln --42-- sind in unregelmässigen Abständen--47--imgekröpftenBlechprofilträger--41--befestigt.
DieseAbstände--47--schwanken statistisch entsprechend einer Gauss'schen Verteilungsfunktion um einen Mittelwert von z. B. 5 bis 15 cm. Eine solche statistische Schwankung in den Nadelabständen erschwert sehr das Erkennen eventueller durch die Auflagerung erzeugter Druckstellen.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Bedrucken und/oder Färben von hochflorigen Warenbahnen, in welchem die Warenbahn
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Warenbahn mit der mit dem Farbauftrag versehenen Florseite nach abwärts in den Dämpfer eingeführt wird und diesen zumindest in seinem ersten Teilbereich in dieser Lage durchläuft.