Lichtsignalanlage, insbesondere Warnanlage an Eisenbahnwegübergängen. Bei Warnlichtanlagen, die als Zugpausen zeichen weisses Blinklicht, bei Annäherung eines Zuges rotes Blinklicht zeigen, wird im allgemeinen die Forderung gestellt, dass bei Durchbrennen der einen Lampe, z. B. der weissen, die andere Lampe, also die rote, ab geschaltet wird und umgekehrt. Es soll da mit erreicht werden, dass der Strassenbenut zer entweder ein vollkommen gestörtes Warn signal, das seine Störung durch dauernde Dunkelheit anzeigt, findet, oder aber ein voll kommen in Ordnung befindliches Signal, das je nach dem Zustand der Eisenbahngeleise weisses oder rotes Blinklicht zeigt.
Man be fürchtet hierbei insbesondere, dass der Stra ssenbenutzer irregeführt wird, wenn er sich zum Beispiel bei weissem Blinklicht dem Wegübergang nähert und das Warnsignal plötzlich dunkel wird, und zwar weil infolge eines sich nähernden Zuges das Weisslicht abgeschaltet, das Rotlicht aber infolge einer Lampenstörung nicht angeschaltet wird. Er konnte ja dann auch denken, dass die weisse Lampe durchgebrannt ist, und dass kein Zug kommt. Um diese Forderung durchzuführen, kann man besondere Lampenüberwachungs relais benutzen, die beim Durchbrennen der dazugehörigen Lampe die andere Lampe mit abschalten. Man hat sich hier bereits durch Verwendung aller möglichen Arten von Re lais bemüht, eine möglichst grosse Verein fachung zu erreichen, z.
B. durch Differen tialrelais, Galvanometerrelais, Relais mit zwei, drei und mehr Wicklungen, mit jeweils verschiedenen Aufgaben und dergleichen. Abgesehen davon, dass der Relaisaufwand trotzdem noch beträchtlich ist, ist die oben erwähnte Forderung auch nicht vollkommen erfüllbar, denn es könnte vorkommen, dass ein solches Relais nicht arbeitet.
Die Erfin dung bezweckt, diese besonderen Relais und die damit zusammenhängenden Nachteile so wie den dadurch erforderlichen Aufwand zu vermeiden und geht dabei von dem Gedan- kengang aus, dass es für den Strassenbenutzer wohl unbedingt erforderlich ist, dass bei durchgebrannter Rotlampe das Weisslicht nicht mehr erscheinen kann, dass es aber um gekehrt nicht notwendig ist, dass bei durch gebrannter Weisslichtlampe auch das Er scheinen des roten Lichtes unmöglich ge macht wird. Im Gegenteil liegt gerade darin ein Vorteil, dass bei gestörter Weisslicht lampe noch nicht das rote Licht an seinem Erscheinen gehindert wird. Das Warnsignal zeigt bei Annäherung des Zuges auf jeden Fall das rote Licht. Das dauernde Verblei ben des roten Lichtes mahnt anderseits auf alle Fälle zur grössten Vorsicht.
]Die Erfindung besteht darin, dass bei Vor handensein einer Weisslichtlampe und einer Rotlichtlampe bei durchgebrannter Rotlicht lampe auch die Weisslichtlampe nicht auf leuchten kann, während umgekehrt bei durchgebrannter Weisslichtlampe die Rot lichtlampe leuchten kann. Geht man von der Erkenntnis aus, dass der Leuchtfaden einer Lampe erst zu glühen beginnt, wenn der Strom eine bestimmte Höhe erreicht hat, so kann man die erfin dungsgemässe Bedingung zum Beispiel da durch erreichen, dass man den Weisslicht strom mittelbar oder unmittelbar über die Rotlichtlampe fliessen lässt, während bei bren nendem Rotlicht die Weisslichtlampe oder das die Weisslichtlampe steuernde Organ minde stens teilweise überbrückt wird, was am ein fachsten in der Weise geschieht, dass die Rot lichtlampe bei eingeschalteter Weisslicht lampe mit dieser in Reihe liegt,
während bei Rotlicht die rote Lampe unmittelbar oder doch wenigstens unter Kurzschluss der wei ssen Lampe an der Stromquelle liegt. Dabei kann durch entsprechende ]Dimensionierung der Lampen, Anzapfung der Stromquellen oder durch andere Hilfsmittel, wie z. B. Zwi schentransformatoren oder dergleichen, dafür gesorgt werden, dass die Rotlichtlampe nicht. aufleuchtet, wenn die Weisslichtlampe brennt.
Letzteres kann zum Beispiel dadurch ge schehen, dass man die Rotlichtlampe für eine niedrige Spannung und einen grossen Strom, die Weisslichtlampe für einen kleinen Strom und eine hohe Spannung bemisst, oder aber, dass man die Weisslichtlampe über einen be sonderen Transformator speist, dessen Pri märwicklung bei brennendem Weisslicht in Reihe .mit der Rotlichtlampe geschaltet ist, wobei die Stromstärke in der Primärwick lung des Transformators erheblich kleiner ist als der Strom, der die Rotlichtlampe zum Leuchten bringt. Man kann schliesslich auch zum Beispiel Lampen verschiedener Leistung nehmen, z. B. für Rotlicht eine 20-Watt- lampe und für Weisslicht eine 5-Wattlampe oder dergleichen.
Man kann schliesslich auch den Weisslichtstrom zum Beispiel mit Hilfe einer im Stromkreis liegenden Sperrdrossel vom Fliessen eines Rotlichtstromes und da mit von dem ordnungsgemässen Zustand der Rotlichtlampe abhängig machen, wobei je doch der durch die Rotlichtlampe fliessende Strom diese noch nicht zum Glühen bringen kann.
Beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes sind im folgenden an Hand der Fig. 1 bis 4 der beiliegenden Zeichnung erläutert. R ist jeweils die rote Lampe, W die weisse. Bei der Ausführungs form nach Fig. 1 sind die rote und die weisse Lampe in Reihe geschaltet. Durch einen Kontaktwechsler 1 eines in der Zeichnung nicht dargestellten Signalsteuerrelais 2 kann die weisse Lampe abgeschaltet und die rote Lampe unmittelbar an den andern Pol der Stromquelle gelegt werden.
Es ist hierbei angenommen, dass die rote Lampe für eine höhere Leistung als die weisse Lampe bemes sen ist, anderseits ist angenommen, dass die weisse Lampe im Betriebe nicht mit der vol len Spannung zu brennen braucht:, so dass ilir der Widerstand der roten Lampe, der bei kühlem Glühfaden besonders niedrig ist., vor geschaltet sein kann.
Verwendet man für rot eine der bekannten Doppelfadenlampen und schaltet die beiden Fäden zum Beispiel par allel, so ist ersichtlich, dass der Leistungs unterschied zwischen dem einen Rollielit- faden und der nur mit einem Faden ver- sehenen Weisslichtlampe nicht gross zu sein braucht.
Fig. 2 veranschaulicht eine Ausführungs form, bei der die Lampen gleiche Leistun gen haben, aber für verschiedene Spannun gen bemessen sind. Hier liegt ebenfalls die weisse und rote Lampe in Reihe, solange das Signalsteuerrelais 2 angezogen ist und daher die weisse Lampe brennt. Die rote Lampe R ist für einen hohen Strom und niedrige Span nung, die weisse Lampe TV für niedrigen Strom und hohe Spannung bemessen. Dem entsprechend erhalten die beiden in Reihe geschalteten Lampen B und W die ganze Spannung einer Batterie ss, während die rote Lampe nach Umschaltung des Kontaktes 1 nur eine Teilspannung der Batterie erhält über die Leitung 4.
Fig. 0' zeigt eine Ausführungsform für Wechselstrom, wobei dafür gesorgt ist, dass mit Lampen gleicher Leistung, Spannung und Stromstärke gearbeitet werden kann. Es ist ein Transformator 5 vorgesehen mit der Primärwicklung 6 und einer Sekundärwick lung 7, die im Punkt 8 eine Anzapfung hat. Dieser Transformator 5 speist beide Lampen, und zwar die Rotlichtlampe R nur durch einen Teil der Wicklung, dagegen beide Lampen durch die ganze Wicklung.
Die weisse Lampe W befindet sich im Sekundär kreis eines Transformators 9, wobei man durch entsprechende Bemessung des Trans formators erreichen kann, dass bei angezoge nem Signalsteuerrelais 2 die rote Lampe durch den Weisslichtstrom nicht zum Glühen gebracht wird. Sobald der Kontakt 1 aber umgelegt ist, erhält die rote Lampe R. die volle Stromstärke.
Fig. 4 zeigt ebenfalls für Wechselstrom eine ähnliche Ausführungsform, bei der ein Transformator 10 vor der Lampe R angeord net ist. Die Lampen können hier ähnlich wie bei Fig. 1 bemessen sein. Der geringe Weiss lichtstrom ist ebenfalls nicht in der Lage, die Lampe R zum Leuchten zu bringen. Sie leuchtet erst auf, wenn der Kontakt 1 um geschaltet ist und die Primärwicklung 11 des Transformators 10 unmittelbar an Span- nung liegt. Durch entsprechende Bemessung des Transformators 10 oder Verwendung eines Steuertransformators bezw. eines Transfor mators mit grossem Leerlaufstrom kann man erreichen, dass der Leistungsunterschied der beiden Lampen verringert wird.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der im Weisslichtstromkreis eine Drosselspule 12 liegt, die mit den zwei Wicklungen 18 und 14 versehen ist. Es ist hierbei wieder angenommen, dass die Lampen mit Wechsel strom gespeist werden. Bei unterbrochenem Kontakt<B>101</B> eines in der Zeichnung nicht dargestellten Signalsteuerrelais 2 leuchtet die Rotlichtlampe nicht auf und die Wicklung 14 erhält über einen Gleichrichter 15 von einem im Stromkreis der Rotlichtlampe lie genden Transformator 16 Gleichstrom. Der Transformator 12 wird dadurch vormagneti siert, verliert somit seinen Wechselstrom widerstand, und die Weisslichtlampe kann brennen. Sobald die Rotlichtlampe durch brennt, hört auch der Gleichstrom in der Wicklung 14 auf. Der Wechselstromwider stand der Drosselspule 12 sorgt dann dafür, dass die Weisslichtlampe nicht brennen kann.
Das gleiche ist der Fall, wenn das nicht dar gestellte Signalsteuerrelais 2 abfällt und den Kontakt 101 schliesst, um die Rotlichtlampe zum Leuchten zu bringen.
Ebenso wie. durch galvanische Verbin dungen und induktive Mittel kann man den Erfindungsgedanken auch mit kapazitiven Mitteln verwirklichen.