Acetylengaserzeuger. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Acetylengaserzeuger.
Die bisherigen Acetylenapparate mit Ladenbetrieb haben bekanntlich den Nachteil starker Nachgasung, die das einmal in Gaserzeugungsbehälter eingeflossene Wasser und den am Carbid anhaftenden Kalk schlamm noch zu nachträglicher Gasbildung führt, auch wenn kein neues Wasser mehr zufliesst. Das Nachgasen verursacht aber viele Gasverluste.
Zweck der hier vorliegenden Erfindung ist, die Nachgasung in Acetylengaserzeugern zu verkleinern und damit den Betrieb spar samer zu gestalten. Das wird erfindungs gemäss dadurch erreicht, dass der zur Auf nahme des Gärbids bestimmte Gaserzeu- gungsbehälter drehbar gelagert ist, und dass er auf einem Teil seines Umfanges einen wasserundurchlässigen Wandteil und auf dem übrigen Teil seines Umfanges einen Wandteil aus Gitterwerk aufweist,
um in einer gewissen Drehlage des Gaserzeugungs- behälters Carbidschlamm durch das Gitter- werk aus dem Behälter austreten lassen zu können.
Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes.
Fig. 1 und 2 zeigen in Längs- und Quer schnitt eine erste Ausführungsform. a ist ein als Lade zur Aufnahme von Carbid dienen der Gaserzeugungsbehälter. Der untere Teil seiner Umfangswand besteht aus Vollblech und ist völlig wasserdicht.
Ein oberer Teil seiner Umfangswand besteht aus einem Gitterwerk a' (Fig. 2), durch welches in einer Stellung des Behälters Wasser von oben eintropfen oder in einer um etwa<B>180'</B> ge drehten Stellung Carbidschlamm oder klei nere Stücke Carbid aus dem Behälter her ausfallen können. b bezeichnet die Carbid- charge, welche den Behälter a fast völlig an füllt.
c ist ein Gehäuse, in welchem der Be hälter a drehbar gelagert ist. Der untere Teil des Gehäuses c bildet eine Kammer d, welche zur Aufnahme einer Schublade d' für die Sammlung der Carbidrückstände be stimmt ist. e und ei sind Verschlussdeckel am obern Teil des Gehäuses c bezw. an der Kammer d des Gehäuses c. Dort, wo die Kammer d sich an den obern, den Gaserzeu- gungsbehälter a aufnehmenden Teil des Gehäuses c anschliesst, sind verstärkende Zugstangen feingebaut.
Aus einem über dem Gehäuse c gelager ten Wassergefäss g wird durch die Leitung lt und die Zweigrohre h' Wasser nach Massgabe der Steuerung eines Ventils i, in den Behäl ter a eintropfen gelassen, indem es durch das Gitterwerk a' desselben auf das Carbid fällt, um dasselbe zu vergasen.
An einem Ende ist der Behälter a mit einer Achse h: verbunden, die durch das Ge häuse c hindurchreicht und dort einen Steuersektor 7n trägt, mittels dessen der Be hälter von aussen von Hand gedreht oder ge schwenkt werden kann.
Der Steuersektor m ist mit einem Sperr werk na kombiniert (Fig. 3), das den Steuer sektor m normalerweise in einer solchen Stellung festlegt, dass das Gitterwerk a' des Behälters a nach oben gekehrt wird, so dass beim Öffnen des Wasserventils i das Wasser zur Carbidbeschickung im Behälter a zu tropfen kann. Nach Lösen des Sperrwerkes n kann der Behälter a gedreht werden.
Der Steuersektor na steht durch ein Zwi schengetriebe mit dem Wasserspeiseventil i in Verbindung, derart, da.ss bei Drehung des Behälters a das Ventil i zum Abstellen des Wassers geschlossen wird.
p ist das Gasabzugsrohr am Gehäuse c und r ist ein Sicherheitsventil mit Mano meter.
Die Carbidlade a ist mit der Achse 1c des Steuersektors m. durch eine nicht dargestellte lösbare Kupplung verbunden, so dass sie von der Achse k gelöst oder wieder an sie ange kuppelt werden kann.
Der Betrieb dieses Apparates geht folgen dermassen vor sich: Nach Öffnen des Deckels e am Gehäuse c wird der ausserhalb des Ge häuses c mit Carbid beschickte Behälter a auf im Gehäuse c vorgesehene Rollen s ein geschoben, so dass er an die Achse h: ange kuppelt wird und das Gitterwerk des Be hälters nach oben gekehrt ist. Die untere Lade d' ist leer. Das Wasser wird nun durch das Ventil<I>i</I> und die Leitung h, hl eingelas sen. Es bildet sich Acetylengas.
Die obersten Carbidstücke der Beschickung bedecken sich mit feuchtem Kallz-hy drat, welches die dar unter liegenden Carbidstücke an der Berüh rung mit Wasser hindert und welches nach her zur Nachgasung führen kann.
Nach einer gewissen Dauer ' des Betrie bes, z. B. nach 10, ?U oder<B>30</B> Minuten, aber spätestens zu Ende der Gasentnahme, wird nun mittels des Sektors ira. die Carbidlade a gedreht, so dass das Gitterwerk a' nach un ten zu liegen kommt und das gebildete krümelige Kalkhydrat nach unten durch das Gitterwerk a1 durchfallen kann. Das Kalk hydrat sammelt sich in der untern Lade d'.
Die Carbidlade a wird zweckmässig mehrere Male hin- und hergeschwenkt und dann wieder, während sie noch Carbid enthält, in die ursprüngliche Stellung gebracht, so dass der Blechboden der Lade wieder nach unten und das Gitterwerk a1 wieder nach oben kommt, in welcher Stellung das Sperrwerk n. am Klinkenteil des Sektors m unter der Wirkung einer Feder rc sperrend einfällt. um die Carbidlade in der Ausgangsstellung festzulegen.
Damit wird auch vom Steuer sektor<I>m</I> aus das Wasserspeiseventil <I>i.</I> ge- ; öffnet werden. Wenn dann von neuem Was ser der Carbidlade zufliesst, so begegnet es wieder in derselben den hinreichend von Hydrat befreiten Carbidstücken, -elche in der Zwischenzeit auch keine Nachgasung , erlitten haben, da sie sich eben von anhaften dem Hydrat befreit haben. Nach gewissem Weiterbetriebe kann die Lade a wieder ge schwenkt werden.
Es ist von Wiebtigkeit, dass die untere s Seite der Carbidlade aus Blech, das heisst aus wasserundurchlässi-em Material besteht, damit alles einfliessende Wasser zur Carbid- benetzung herangezogen wird und nicht un benützt nach unten durchfallen kann.
s Die Drehung oder Schwenkung der Carbidlade a kann auch motorisch oder auto matisch erfolgen, oder durch den Druck des erzeugten Acetylengases gesteuert werden, oder durch eine mit Handkurbel versehene Welle t (Fig. 5) oder einen: mit dem Steuer sektor m verbundenen Handhebel<I>v</I> (Fig. 4) von einem entfernten Standpunkt aus herbei geführt werden; letzteres würde sich beson ders bei einem auf einem Automobil ange brachten Acetylengasapparat eignen, wo der Handhebel vom Führersitz aus bedienbar wäre;
in diesem Fall (Fig. 4) stehen der Handhebel v und der Gaserzeugungsbehälter auch unter der Wirkung einer Spannfeder x, die den. Gaserzeugungsbehälter nach dem Ausklinken des Handhebels in die Anfangs- stellung zurückführen kann.
Die Carbidlade des beschriebenen Appa rates kann vollständig mit Carbid gefüllt werden, im Gegensatz zu den bisherigen Schubladenapparaten, welche nur zum Teil mit Carbid gefüllt werden durften, da das Carbid beim Vergasen aufquillt und die un ten liegenden Stücke abschliesst. Man konnte deshalb bisher die Schichthöhe in der Car bidlade nur mässig gross halten, z. B. 10 bis 2V' cm hoch. Mit dem beschriebenen Apparat aber kann man die Lade ganz füllen, z. B. auch 30 bis 50 cm Schichthöhe herstellen.
Wenn alles Carbid vergast ist, wird die Schlammlade dl herausgenommen und ent leert.
Man erkennt an dem leichten Gang des Steuersektors m, ob der Carbidvorrat in der Lade a noch gross ist oder bereits der Er schöpfung entgegengeht.
Die Vorteile des beschriebenen Apparates sind die folgenden: 1. Geringe Nachgasung, 2. Gute Ausnützung des Carbids, 3. Bequeme Ladung des Carbids und Entfernung des Kalkhydrates, 4. Grosse Aufnahmefähigkeit der Car bidlade, 5. Geringere Erhitzung des Apparates.
Im Getriebe zwischen dem Steuersektor m und dem Wasserventil<I>i</I> ist ein Gestänge w eingebaut, welches dafür sorgt, dass bei nach oben gedrehtem Blechboden der Carbid- lade das Wasser abgestellt ist oder dass im Falle der automatischen Verschwenkbarkeit der Carbidlade a bei Unterbindung des Wassereintrittes, z. B. bei Erreichung des zulässigen Gasdruckes, der Sektor m gedreht wird.
Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 6 und 7, wovon Fig. 7 ein Schnitt nach Linie VII-VII in Fig. 6 darstellt, besitzt der Apparat zwei getrennte Gaserzeugerbehälter oder Carbidladen a mit Gehäuse c und Zubehör, zwecks wechselweiser Benutzung, mit einem gemeinsamen Wasseranschluss g'. Die Gehäuse c sind in einem gemeinsamen Wasserkühlkasten z untergebracht.
In einem besonderen Ausführungsbei spiel kann das Entwicklerwasser ein Flügel rad durchlaufen, das ein Uhrwerk antreibt, welches in gewissen Zeitabständen einen elektrischen Kontakt bedient zur Steuerung eines Elektromotors, der die Carbidlade in Drehung versetzen würde. Die Carbidlade könnte aber auch direkt durch ein Uhrfeder werk periodisch bewegt werden.