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Azetylenentwickler. Seitdem sich das Azetylen als Brennstoff zum Autogenschweißen
allgemeiner eingeführt hat, werden an die Apparate zu seiner Erzeugung immer größere
Anforderungen gestellt.
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Bisher ergab sich die größte Schwierigkeit im Betriebe solcher Apparate
aus der Notwendigkeit, den entstehenden Kalkschlamm aus dem Entwickler zu entfernen.
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Bei der Herstellung von Azetylen wird Kalziumkarbid mit Wasser umgesetzt.
und es bildet sich Kalkhydrat, welches mit dem Wasser einen zähen Schlamm bildet,
der sich am Boden des Entwicklers ablagert und nach und nach in diesem emporsteigt.
Gleichzeitig wird aber auch Wärme frei, die zu einer solchen Erhitzung des Entwicklungswassers
führt, daß Wasserdämpfe entstehen,, die das im Behälter freilagernde Karbid zersetzen
und zum Versagen der Beschickungsvorrichtung führen.
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Diese beiden Erscheinungen bedingen Störungen im Betriebe der Azetylenapparate
und geben zu Gefahren Veranlassung, die vielfach zu Explosionen geführt haben.
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Wenn man aus dem Entwickler eines Azetylenapparates während seines
- Betriebes den gebildeten Kalkschlamm. entfernt und an seiner Stelle frisches Wasser
zuführt, dann lassen sich solche Unzuträglichkeiten verhindern. Es gibt bereits
zwei Bauarten von Azetylenapparaten, bei denen während des Betriebes der gebildete
Kalkschlamm ausgeschieden und durch frisches Wasser ersetzt wird. Sie sind in der
deutschen Patentschrift hTr. 125888 und in der amerikanischen Patentschrift Nr.
665442 beschrieben. Beide Ausführungsarten haben den Nachteil, daß der Entwicklungsraum
nach dem Prinzip .der kommunizierenden Röhren mit einem seitlichen Schacht verbunden
ist; wobei durch Diffusion und insbesondere bei der @ durch den Betrieb bedingten
Wasserbewegung nicht unerhebliche Mengen von Gas verlorengehen. Auch ist die Herstellung
dieser Apparate infolge ihrer -komplizierten Bauart. sehr kostspielig.
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Der den Gegenstand der Vorliegenden Erfindung bildende Azetylenapparat
hat den bekannten Bauarten gegenüber den Vorteil, daß die im Betriebe eintretenden
Gasverluste äüf ein _Minimum reduziert sind, und daß durch -eine beliebige Einstellung
des Frischwasserzulaufs die Entschlammung geregelt und die Temperatur im Apparate
auf bestimmter und gewollter Höhe gehalten werden kann. Der Entwickler kann kleiner
sein als bei allen _ anderen Apparatekonstruktionen und ist wesentlich billiger
herzustellen.
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Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt: Fig. i einen Längsschnitt durch
den Entwickler, _ Fig. 2 einen um 45' verschobenen Durchsdhnitt durch den Kopf desselben,
Fig. 3 eine Aufsicht auf den Beschickungsmechanismus, Fig. 4 eine seitliche Ansicht
desselben.
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i ist der Wasserbehälter, 2 der Karbid-- behälter, 3. die Beschickungsvorrichtung
für das Karbid, deren Betätigung durch eine mittels Stopfbüchse abgedichtete drehbare
Welle von außen erfolgt, 4 ist ein in das Entwicklungswasser reichendes unten offenes
Rohr, 5 ist ein um dieses Rohr ringförmig gelagerter Schwimmer, der durch zwei Stäbe
17 mit einem Verbindungsbalken 18 in Verbindung steht. An
diesem
ist in der Mitte eine Kette ig befestigt, die an ihrem unteren Ende die Ventilkugel.2o
trägt, vermittels der die Entschla.mmüngsöffnung 21: des Entwicklers verschlossen
wird: 16 ist eine an der inneren Blechwand befestigte Führung für die Stäbe 17.
Über dem Schwimmer 5 ist ein ringförmiges und von einer Reihe nach unten mündender
Löcher durchbohrtes Wasserzuführungsrohr angeordnet, welches mit einer außerhalb
des Apparates befindlichen Spülvorrichtung in Verbindung steht. Diese Spülvorrichtung
ist so eingerichtet, däß - bei jedesmaligem Niederdrücken des Hebels 8 eine bestimmte
und durch eine Stellschraube regulierbare Menge von Wasser aus der angeschlossenen
Wasserleitung in den Entwickler geführt wird. Der Hebel 8 trägt eine halbkreisförmige
Platte g. An der zum Betriebe der Karbidbeschickungsvorrichtung dienenden Rolle
ist ein Zahnrad xi fest aufmontiert; welches durch eine -geeignete Bewegungsübertragung
von der Gasbehälterglocke aus betätigt wird. Die Betätigung kann aber auch auf andere
geeignete Art, wie z. B. durch einen nach Bedarf automatisch ein- und ausschaltbaren
Elektromotor erfolgen.
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Auf der Welle ist ferner noch frei drehbar eine Hülse io angeordnet,
die einen- mit Gewicht belasteten Hebel 13 trägt, und an 'der das Klinkrad 14 sich
befindet, welches gleichzeitig mit dem fest auf der Welle befindlichen Zahnrad durch
den zwei ' KIinkvorrichtungen 13 tragenden Hebel 12 betätigt wird. Die Hülse
io hat weiter noch einen Hebel 27, der gegen denHebelarm 15 um 45' versetzt ist.
Auf diese Ärt wird bewirkt,. daß bei jeder Betätigung der Karbidzuführungsvoxrichtung
auch das Zahnrad der Hülse io mitgenommen . wird, welches durch eine zweite. Sperrklinke
28 am Rückgleiten verhindert wird. Nach und "nach wird der Hebel 15 bis in die Senkrechte
gerückt, und sobald der Schwerpunkt seines Gewichtes noch weiter verrückt wird,
kippt dieser Hebel mit den sämtlichen an der drehbaren Hülse befestigten Teilen
um, wobei eine am Hebel 27
befindliche Rolle 26 die Metallscheibe g des Hebels
8 vorübergehend niederdrückt und wieder freigibt, so daß die Spülvorrichtung 7 betätigt
wird.. Es strömt nun durch die Bohrungen im ringförmigen Rohr.6 frisches Wasser
auf die Oberfläche des Entwicklungswassers, in dem es, da es immer kühler ist als
das letztere, bis zum erfolgten Wärmeausgleich abwärts sinkt und die im Wasser suspendierten
Kalkteilchen an den Sitz des Entschlammungsventiis niederschlägt. Die oberen Partien
des Entwicklungswassers bleiben auf diese Art klar, so daß die Umsetzung zwischen
Karbid und Wasser immer iri leichtflüssigem und reaktionsfähigem Wasser erfolgt.
Um zu bewirken, daß das Karbid dem Wasser immer frische und unverkalkte Flächen
bietet, ist in dem Entwickler der Rost 29 eingebaut, auf dem sich das Karbid während
seiner Umsetzung auflagert. Die freiwerdende Reaktionswärme dient zur Erwärmung
des Wassers, weshalb dieses infolge seiner durch die Erwärmung bedingten Verringerung
seiner spezifischen Schwere nach oben abströmt und eine beständige Wasserzirkulation
bewirkt, so daß von dem Karbid alle gebildeten Kalkteilchen kräftig abgespült werden
und dem- Wasser immer frische Angriffsflächen geboten sind, Mit jeder Betätigung
der - Spülvorrichtung erhöht sich das Niveau des Wassers im Entwickler. Der Schwimmer
5 wird hierdurch angehoben und es öffnet sich das Entschlammungsventil äö, 21, und
es wird nun der hier niedergeschlagene Kalkschlamm aus dem Apparate ausgestoßen,
bis sich das Ventil wieder zu schließen vermag.
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Im Kopfe des Entwicklers ist weiter-,iloch in bekannter Weise ein
trichterförmiger Boden 22 sowie die Karbidzuführungsvornchtung 23 mit dem
Abschlußbehange 24 angeordnet, während die Füllöffnung für das Karbidgefäß 2 vermittels
des Deckels 25 verschlossen ist. -Im Betriebe eines solchen Apparates muß bei jeder
einzelnen- Umdrehung der Karbidbeschickungstrommel 3 eine bestimmte und immer annähernd
gleiche Menge von Karbid in das Entwicklungswasser befördert werden, während gleichzeitig
bei jeder Umdrehung eine bestimmte und regulierbare Menge von frischem Wasser in
den Entwicklungsraum und eine äquivalente von schwerem Kalkschlamm aus ihm gebracht
wird. Infolge dieser beständigen Schlammausscheidung und Wassererneuerung bedarf
.es nur einer verhältnismäßig sehr kleinen Menge von Wasser im Entwicklerraumer--der
infolgedessen ungleich kleiner sein kann als bei anderen Ausführungsarten von annähernd
gleicher Leistung.