DE78462C

DE78462C - Vorrichtung zum selbstthätigen Desinficiren von Spülaborten

Info

Publication number: DE78462C
Application number: DENDAT78462D
Authority: DE
Original assignee: RHEINISCHES BLECHSTANZ- UND EMAILLIRWERK EUGEN VOM RATH, Köln-Ehrenfeld
Anticipated expiration: 1914-01-31

Description

KAISERLICHES

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbstthätigen Desinficiren von Spülaborten, und zwar insbesondere zum Desinficiren ganzer Gruppen von Aborten. Die Vorrichtung besteht aus einem die Desinfectionsflüssigkeit enthaltenden Behälter, der seinen Inhalt jedesmal, wenn eine Spülung der Abortbecken erfolgt, in das Rohr austreten läfst, welches zum Speisen des Bassins dient, das mit den verschiedenen Becken einer Abortgruppe in Verbindung steht.

Auf beiliegender Zeichnung ist diese Vorrichtung in zwei Ausführungsformen dargestellt.

Der Behälter b, Fig. 1, welcher die Desinfectionsflüssigkeit enthält, ist durch ein Rohr ρ mit dem senkrechten Hauptwasserleitungsrohr ο verbunden, welches zu dem gemeinschaftlichen Speisebassin führt, aus welchem die verschiedenen Aborte einer Anlage mit Spülwasser versehen werden. Die Verbindung des Rohres 0 mit diesem Bassin kann durch einen durch einen Schwimmer bewegten Hahn abgesperrt werden. Dieser Absperrhahn befindet sich aber in jedem Falle - unterhalb des Behälters b, etwa bei vv. Im Deckel und im Boden des Behälters b befinden sich Oeffnungen für den Einlafs und für den Auslafs der Desinfectionsflüssigkeit. Die Oeffhung im Deckel ist durch ein Rohr g mit einem Vorrathsbehälter für die Desinfectionsflüssigkeit verbunden, während die Oeffnung im Boden in das Rohr ρ mündet.

Die beiden Oeffnungen liegen senkrecht über einander und die sie schliefsenden Ventile / und d sitzen auf einer gemeinschaftlichen Stange derart, dafs, wenn das eine Ventil geschlossen, das andere offen ist.

Die Bethätigung . der Ventile erfolgt selbstthätig durch den Druck im Wasserleitungsrohr 0.

Wenn nun das durch Rohr 0 gespeiste Bassin gefüllt, der Absperrhahn 0 also geschlossen ist, dann herrscht Druck im Leitungsrohr 0 und im Zweigrohr p. Infolge dessen wird das. untere Ventil d gehoben und gegen seinen Sitz q gedrückt, während gleichzeitig das Ventil f von seinem Sitz abgehoben wird, so dafs Desinfectionsflüssigkeit durch Rohr g nach dem Behälter b fliefsen und diesen füllen kann.

Sobald aber das von 0 gespeiste Bassin zwecks Spülung der Abortbec'ken entleert wird, öffnet sich der Absperrhahn im Rohr 0 und es fliefst Wasser durch 0, infolge dessen eine Druckverminderung in 0 eintritt, welche in Gemeinschaft mit der durch das. Düsenrohr o¹ erzeugten Saugwirkung ein Senken der Ventile d und f herbeiführt. Hierdurch wird das Ventil d geöffnet, so dafs der Inhalt von b in das Leitungsrohr 0 strömen kann, während das Ventil/ die Eintrittsöffnung für die Desinfectionsflüssigkeit geschlossen hält. Das Luftventil r gestattet den Eintritt von Luft in den Behälter b während des Austrittes der Desinfecfionsfiüssigkeit.

Diese Vorrichtung kann auch so abgeändert werden, wie in Fig. 2 dargestellt ist, wo die Ventile / und d nicht auf einer gemeinschaftlichen Stange sitzen und das Auslafsventil d

durch einen Schwimmer t gesteuert wird. Letzterer befindet sich in dem Raum unterhalb b, der mit ρ in Verbindung steht. Auf dem Schwimmer t ist das Ventil d angeordnet, das hier einen cylindrischen, mit Auslafsöffhungen <P versehenen Kragen d³ besitzt, und eine Ventilstange i⁴, die bis nahe unter das Einlafsventil/ reicht.

Infolge dieser Anordnung wird, wenn sich der Schwimmer unter der Wirkung des in ρ eintretenden Druckwassers hebt, zunächst das Auslafsventil geschlossen, und dann erst wird bei weiterem Aufwärtsgang von d und t das Ventil f von der Stange dⁱ geöffnet, und der Eintritt der Desinfectionsflüssigkeit nach b erfolgt daher erst, nachdem das Auslafsventil d geschlossen ist.

Fliefst aber das in ρ und im Schwimmerraum befindliche Wasser infolge der Spülung der Abortbecken aus, so senkt sich der Schwimmer mit dem Ventil £?; die Auslafsöffnungen d² desselben werden aber erst frei, nachdem das von der Stange d^ freigegebene Ventil f sich unter dem Druck der darüber stehenden Desinfectionsflüssigkeit geschlossen hat.

Durch diese Einrichtung wird vermieden, dafs bei dem langsamen Schliefsen des in ο eingeschalteten Absperrhahnes Wasser aus ρ in den Behälter b eintreten kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine _ψ Vorrichtung zum selbstthätigen Desinficiren von Spülaborten, bei welcher das flüssige Desinfectionsmittel in einem Behälter enthalten ist, der einerseits mit einem Vorratsbehälter und andererseits mit der Spülwasserleitung verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dafs die den Eintritt der Desinfectionsflüssigkeit in den Behälter und den Austritt aus demselben regelnden, auf einer gemeinsamen Stange über einander angeordneten Ventile f und d durch den in der Spülwasserleitung herrschenden Druck abwechselnd geschlossen und geöffnet werden.

2. Eine Ausführungsform der unter !.gekennzeichneten Vorrichtung, bei welcher nur das

. Auslafsventil (d) durch den Druck in der Spülwasserleitung bethätigt und durch einen Schwimmer t gesteuert wird, während das Einlafsventil f durch den Anstofs der Stange dⁱ des Ventils d geöffnet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.