CH218084A - Verfahren zur Herstellung von langgestreckten Formkörpern, wie Folien, Fäden usw. aus Polystyrol durch Warmreckung. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von langgestreckten Formkörpern, wie Folien, Fäden usw. aus Polystyrol durch Warmreckung.

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CH218084A
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Fides Gesellschaft Beschraenk
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Fides Gmbh
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/02Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D01F6/20Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds from polymers of cyclic compounds with one carbon-to-carbon double bond in the side chain

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Description


  



  Verfahren zur Herstellung von langgestreckten Formkörpern, wie Folien, Fäden usw. aus Polystyrol durch   Warmreckung.   



   Für die Herstellung von Polystyrol ist ein Verfahren bekannt geworden, Styrol mit einem wasserlöslichen Emulgator, zum Beispiel einer Seife, in Wasser zu emulgieren, dann durch Wärmezufuhr zu polymerisieren und den entstehenden Latex in bekannter Weise auszufällen. Als wasserlösliche Seife wird vor allem   Natriumoleat    und als Fällmittel ein Elektrolyt, zum Beispiel Essigsäure oder dergleichen, verwendet. Um einen   elektrotechnisch    wertvollen Stoff zu gewinnen, empfiehlt es sich, den Emulgator beson  clercs guet    auszuwaschen. Das im Emulsions Polymerisationsverfahren gewonnene Polystyrol ist aus mehreren Gründen, insbesondere durch seine um 15 bis 20  C höhere   Wärmebeständiokeit    den auf andere Weise gewonnenen Polystyrolen überlegen.



   Es wurde nun die   merkwürdige    Beobachtung gemacht, dass ein nach diesem Emulsions-Polymerisationsverfahren gewonnenes Polystyrol im Gegensatz zu nach andern Verfahren (zum Beispiel dem sogenannten Blockpolymerisationsverfahren) gewonnenen Polystyrolen nicht mit Erfolg warm gereckt werden kann. Die Warmreckung des Polystyrols dient bekanntlich der Verbesserung seiner mechanischen Eigenschaften ohne Beeinträchtigung der hervorragenden dielek  trischen    Eigenschaften.

   Während bei dem durch sogenannte Blockpolymerisation gewonnenen Polystyrol die Verarbeitung zu Bändern und Fäden nach entsprechender Durchknetung in der   Ziehmaschine    ohne weiteres gelingt und   Formkorper    mit   ausseror-      dentlich kl, einer    Toleranz herstellbar sind, lässt sich das im Emulsionsverfahren hergestellte Polystyrol in dieser Weise überhaupt nicht verarbeiten. Das Material besitzt ein so gringes Bindevermögen   bezw.    eine so   schleehte Haftfestigkeit in sich, dass    die aus der Maschine kommenden FÏden oder Folien schon nach ganz kurzer Zeit abreissen.



   Die Erfindung schafft nun ein Verfahren, mit dem das in Emulsion polymerisierte Polystyrol entgegen den bisherigen Versuchen doch noch warm gereckt werden kann. Gemäss der Erfindung wird dieses Polystyrol nämlich zunächst einer Depolymerisation unterworfen und erst dann warm   gereekt.    Die Depolymerisation erfolgt am besten, wie die angestellten Versuche gezeigt haben, bei etwa 150   C während mehreren Stunden, zum   Beispiel 4 bis H Stunden,    bei höheren Temperaturen, zum Beispiel 160 bis   200 , genü-    gen entsprechend kürzere Zeiten, zum Beispiel nur 3 bis 5 Stunden.



   Wie Versuche ergaben, tritt bei dieser Depolymerisation eine Veränderung des Poly  stvrols    ein, die seine Verarbeitbarkeit erst ermöglicht,   ohne seine sonstigen wertvollen    Eigenschaften zu gefÏhrden. Die   Depoly-    merisation wird nämlieh nur so weit geführt, dass die besonders langkettigen Anteile des Polystyrols, an denen das im Emulsionsverfahren gewonnene Polystyrol reicher ist als das nach dem   Blockverfahren    hergestellte,    zerstört werden, während die übrigen An-    teile unverändert bleiben. Insbesondere erhÏlt man nach obigem Verfahren keine zu  sätzlichen      niederpolymeren    Anteile in grö sserer   Venge,    welche die Wärmebeständigkeit meist stark beeinflussen.

   Denn aus den durchgeführten Versuchen ergab sicli die Erkenntnis, da¯ f r die Wärmebeständigkeit eines Kunststoffes insbesondere aus Fadenmolekülen (wozu bekanntlich das Polystyrol   gehort) nicht    die Anwesenheit besonders langkettiger   Ioleküle,    sondern das Fehlen der kurzkettigen massgebend ist. Da die Depolymerisation vorsichtig vorgenommen werden mu¯, wird si mit Vorteil bei Anwesenheit eines Schutzgases, zum Beispiel Stickstoff, Wasserstoff oder dergleichen. und gleichzeitiger Abwesenheit von Sauerstoff vorgenommen. Bei Anwesenheit von   Sauer-    stoff besteht nämlich die Gefahr, da¯ sauerstoffhaltige Abbauprodukte entstehen k¯n  nen,    welche die wertvollen dielektrischen Eigenschaften des Polystyrols   versehlech-    tern.

   Ein gemäss der Erfindung   depolymeri-    siertes Polystyrol verändert sich bei der   Warmreckung    nicht mehr, so dass die wertvollen Eigenschaften des im   Emulsionsver-    fahren gewonnenen Polystyrols, insbesondere seine Wärmebeständigkeit, auch bei dem ge  reckten    Polystyrol erhalten bleiben.



   Um die höhere Wärmebeständigkeit des neuen Werkstoffes zu belegen, seien folgende   Zahlenangaben    gemacht : Fäden und Bänder aus dem bisher bekannten (gereckten) Polystyrol haben eine   Wärmel) eständigkeit    von 70¯ C. Bei dieser Temperatur können sie zum Beispiel 24 Stunden gehalten werden, ohne dass die Schrumpfung mehr als   12 bue-    trägt. Bei nur wenige Grade höheren Temperaturen tritt sehr rasch eine   Entreckung    ein, wobei das Material nicht nur seine Form   verliert, sondern auch versprödet.    Ein erfindungsgemäss behandeltes Polystyrol kann demgegenüber ohne Schaden 24 Stunden auf 88¯ C gehalten werden, wobei sogar eine Schrumpfung kleiner als   1      zu verzeiehnen    ist.

   Bei höheren Temperaturen tritt eine ganz   langsame Entreckung ein.    Der neue Werkstoff ist also nicht nur wesentlich wärmebestÏndiger, sondern auch unempfindlicher gegen thermische Überlastung. Ein weiteres Kennzeichen f r die Wärmebeständigkeit des neuen Werkstoffes ist die Temperaturkonstanz, welcher Umstand besonders im Bau elektrischer Kondensatoren bedeutsam ist. Kondensatoren und insbesondere Wickelkondensatoren, die hieraus gefertigt sind, können nämlich bis   80   C    belastet werden, während aus dem bisher bekannten   gereck-    ten Polystyrol gefertigte   Wickelkondensa-    toren im allgemeinen nur bis zn   60   C    belastbar waren, ohne da¯ eine irreversible Kapazitätsänderung auftrat.



   AuBer der höheren   Warmebeständigkeit    sind auch die   mechanischen    Eigenschaften des neuen Werkstoffes besser als die der vorher bekannten   Polvstyrole.    So verhalten   sich zum Beispie ! die Falzzahlen,    die ein  Mass f r die   Biegefähigkeit    sind, wie 1 : 10 (bei einer 20 Á-Folie z. B. 200 : 2000).



     Al.      Anwendungsgebiet    des Erzeugnisses,   ! peziell    im Gebiet der Elektrotechnik, sei   (usser    der Verwendung in elektrischen   gon-    lensatoren noch die Verwendung in elektrischen Kabeln (insbesondere Hochfrequenz  @abeln)    erwähnt. Auch für den Bau von Starkstromkabeln hat die Erfindung Bedeu  tung,    weil das bisherige gereckte Polystyrol für diesen Zweck praktisch aus   Temperatur-    gr nden nicht gen gte.



      PATENTANSPRUOH :       Verfa. hren    zur Herstellung von langgestreckten   Formkorpern aus. Polystyrol       durch'Wa-rmreckung,dadurchgekennzeich-      net,    dass ein im Emulsions-Polymerisationsverfahren gewonnenes Polystyrol zunÏchst einer Depolymerisation unterworfen und hierauf warmgereckt wird.

Claims (1)

  1. UNTERANSPR¯CHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Depolymeri- sati. on bei ber 150 während mehreren Stunden erfolgt.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Depolymerisation bei Abwesenheit von Sauerstoff erfolgt.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekemneichnet,. dass die Depolymen- sation unter einem Schutzgas erfolgt.
CH218084D 1939-03-01 1940-02-29 Verfahren zur Herstellung von langgestreckten Formkörpern, wie Folien, Fäden usw. aus Polystyrol durch Warmreckung. CH218084A (de)

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