CH215864A - Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr. - Google Patents

Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr.

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CH215864A
CH215864A CH215864DA CH215864A CH 215864 A CH215864 A CH 215864A CH 215864D A CH215864D A CH 215864DA CH 215864 A CH215864 A CH 215864A
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CH
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foam
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Leo Dr Loewenstein
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Leo Dr Loewenstein
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G13/00Protecting plants
    • A01G13/06Devices for generating heat, smoke or fog in gardens, orchards or forests, e.g. to prevent damage by frost
    • A01G13/065Frost protection by generating fog or by spraying

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


  



  Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr.



   Es ist bekannt, dass man den schweren Schädigungen, die die Pflanzen durch Froste erleiden, auf verschiedene Weise zu begegnen versucht.



   In der Praxis werden hierzu im wesentlichen zwei Verfahren verwendet, nämlich die Verhinderung der   Austrahlung    durch Rauch oder künstlichen Nebel und die   Bespritzung    mit Wasser.



   Beide Verfahren haben indes Nachteile und helfen auch nur unvollkommen.



   Rauch und Nebel sind bei der Luftbewegung unwirksam.



   Bei der Bespritzung wird das Wasser nach einiger Zeit zusammen mit der Pflanze, die es benetzt, doch zum   Frieren    gelangen, so daB die Pflanze mit dem Was. ser einen Eisklotz bildet und zerstört wird.



   Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Pflanzen gegen Frostgefahr dadurch zu schützen, daB eng anliegende Schutzhüllen   aufgebracht werden. Femer    ist es nicht neu, einen Dünger aufzutragen, der ebenfalls eine wärmeisolierende Wirkung ausübt, ebenso wie es bereits bekannt ist, viskose bezw. halbplastische Flüssigkeiten zu verwenden, die gegebenenfalls belüftet werden können, so dass nach dem Erstarren einzelne Luftbläschen in die feste Decke eingelagert sind.



   Aber auch dies, Verfahren eignen sich nicht zum Schutz der Pflanzen gegen Frostgefahr im praktischen Grossbetrieb, weil sie zu teuer sind, wobei noch hinzu kommt, daB die   Uberzüge    umständlich aufzutragen sind und eine feste, sich über der Pflanze befindliche geschlossene starre Decke bilden, die das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen kann,   wa, s auch    durch eingelagerte Luftblasen nicht verhindert wird.



   Das Verfahren der Erfindung beseitigt diese Nachteile. Zu diesem Zweck wird eine wässrige Lösung eines Schaumbildners verschäumt, und mit dem so erhaltenen Schaum werden die zu schützenden   Pflanzen, Sträu-    cher, Baume, Beete und dergl. bedeckt. Als Schaumbildner wird   vorteilhaft Saponin,    und zwar in einer Menge von etwa 0, 5 g in 100 g Wasser gelost verwendet. Zweckmässig wird zur Herstellung des Schaumes die   Losung    einer mechanischen Behandlung unter Zutritt von Luft unterworfen ; beispielsweise wird die Lösung geschlagen oder mit Rührwerken gerührt. Der Schaum kann aber auch in der Weise erzeugt werden, da¯ in die wÏsserige   Losung    des Schaumbildners Luft oder Gas in feiner Verteilung, beispielsweise mittels einer Filterkerze, eingeleitet wird.

   Auch ist es möglich, das den Schaum erzeugende Gas in der wässrigen L¯sung selbst zu bilden, was dann der Fall ist, wenn dieser   Losung noch    Stoffe zugesetzt werden, die unter   Gas-    bildung aufeinander wirken. Solehe Stoffe sind beispielsweise   Natriumbikarbonat    und Aluminiumsulfat, die Kohlensäure entwickeln. Der Schaumbildner befindet sich hierbei entweder im Reaktionsgemisch oder im Wasser.



   Das Auftragen kann in der Weise erfolgen. daB der Schaum aufgestrichen oder auch aufgespritzt wird, wie dies beispielsweise beim   Feuerloschschaum    der Fall ist. Es ist auch   möglieh,    hiefür Schaumfeuerloschapparate jeder Art unmittelbar zu verwenden.



   Ausser dem Saponin, das sich als besonders wirksamer Schaumbildner erwiesen hat. sind auch noch natürlich und künstlich hergestellte   Schaumbildner      vorgesehlagen    worden. Als Beispiel für die ersteren sei   Süssholzextrakt    genannt und für die letzteren beispielsweise Sulfurierungsprodukte von Fetten, Proteinprodukte und   Oleylaminchlorid.   



   Der auf diese Weise erzeugte Schaum ist ein Gebilde, das aus unzähligen Luftbläschen besteht, die voneinander durch dünne WasserhÏute getrennt sind, so dass eigentlich von einer leichten und elastischen, die Pflanzen selbst in keiner Weise beeinträehtigenden   Lufthülle    gesprochen werden kann, die sich aus vielen, durch die   Schaumwände    voneinander getrennten Luftbläschen oder Gasbläschen zusammensetzt.



   Diese Lufth lle bleibt beim Gefrieren vollständig erhalten, weil lediglich die äusserst dünnen   Schaumwände fest werden.    Beim Gefrieren entsteht   daher auch keine zusammen-    hängende Eismasse, sondern es verbleibt ein leiclites, elastisches und wÏrmeisolierendes Gebilde, das keine   Belastung auch für    die empfindlichsten Pflanzenteile darstellt.



   Der Raum. den die Luft im Schaum einnimmt, ist bei solchen SchÏumen, die ja be  kanntlich    seit langer Zeit zur   Fenerlöschung    benutzt werden, ungefähr das Zehnfache der im Schaum befindlichen Flüssigkeit. Diese Zahl kann sich noch wesentlich erh¯hen. Sie soll aber nicht unter das Fünffache sinken. da sonst zuviel überschüssige Flüssigkeit vorhanden ist. die sich absetzt und beim   Frieren      Eisseliiehten    bildet.



   Im gefrorenen Zustande hat der Schaum, der den vorstehenden Bedingungen   entsprieht.    eine ähnliche Struktur wie leicht über  fjorener Schnee. Auch    die mikroskopische Untersuchung zeigt, dass   der gefrorene Sehaum    dem Schnee sehr Ïhnlich ist. Bekanntlich ist ja Schnee ein ganz besonders guter Schutz gegen den Frost.



   Es hat sich ferner gezeigt, dass es verhält  nismässig lange dauert,    bis der Schaum voll  ständio gefroren ist.    Das ist natürlieh eine sehr wertvolle Seite dieses Verfahrens, da   hierdnrch    gewÏhrleistet ist, dass es sehr lange dauert, bis die Temperatur des Schaumes unter den Gefrierpunkt sinkt. Dies ist auch ein sehr grosser Vorzug gegenüber allen Arten von   Üherziigen    und   Umhiillungen.   



   Es wurde im Winter bei einer Luft  temperatur von minus (-) 13   C    folgender Versuch   mit Azaleen gemacht,    die bekanntlieh. besonders empfindlich gegen Kälte sind.



  Von den beiden Azaleen, die im Freien standen, wurde die eine mit Schaum umgeben, der aus einer 0.5%igen Saponinl¯sung durch Schlagen   hergestellt werden war. so dass    die g Pflanze in den Schaum eingehüllt war. wobei der Schaum die Ïu¯ersten Spitzen der Blätter um einige Millimeter  berragte. Beim Aufbringen hatte der Schaum eine Temperatur von plus (+)   11#C. Nach 50 Minuten    war die Temperatur des Schaumes bis auf den Gefrierpunkt der Fl ssigkeit gesunken. der infolge des gel¯sten Stoffes etwas unter   0#C lag. Er hielt sich dann ungefÏhr    eine Stunde auf dem Gefrierpunkt. Bevor die  Temperatur weiter sank, wurden beide Pflanzen wieder ins Zimmer genommen.

   Die  jenige    Azalee, die nicht mit Schaum bedeckt worden war, war schon bald, nachdem sie in die   galbe    gebracht worden war, erfroren ; diejenige Azalee dagegen, die mit Schaum bedeckt worden war, war nach dem Auftauen und nach der Zerstörung des Schaumes noch ebenso lebensfähig wie vorher ; ihre Blüten und   Enospen    wuchsen weiter.



   In der Praxis sind die Verhältnisse wesentlich günstiger als bei dem vorstehenden Beispiel.



   Es ist natürlich nicht möglich, die Pflanze   gegen winterliche Frostperioden    zu schützen. was ja auch nicht notwendig ist.



   Wohl aber kommt es darauf an, einen Schutz gegen die   Nachtfröste    und die kurzen Frostzeiten im   Frühjahr    zu haben. Hier kommen ja nur für kürzere Zeit geringere   Fruste    in Betracht.



   Sollbe es sich als notwendig erweisen, kann eine nach mehreren Stunden erfolgende Aufspritzung von Schaum auf den gefrorenen Schaum ein weiteres Absinken der Temperatur immer wieder zurückhalten.



   Als sehr vorteilhaft, insbesondere bei   stär-      kerem    Frost, hat sich die Verwendung von Sehäumen herausgestellt, in die   pflanzliehe,    tierische oder mineralische Öle als kleine   Tropfchen eingelagert    sind. Es wurde nämlich gefunden, daB durch eine mechanische Dispergierung von 01 in der schaumbildenden Flüssigkeit die Tröpfchen sich in das Wasser  hautgebäude    des aus dieser Dispersion gebildeten Schaumes homogen einbauen. Es zeigte sich, dass beispielsweise bei einem Gehalt des Schaumes an Paraffinöl von 2 bis   10%    des Schaumgewichtes ausgezeichnete Ergebnisse erzielt wurden.

   Die Pflanze mit den Blüten zeigte auch nach mehrstündigem Aufenthalt im Frost nach dem Auftauen des Schaumes ein v¯llig friches Aussehen, während bei einem nicht mit diesen Zusätzen hergestellten Schaum die eine oder andere Blüte schon etwas   angewelkt    war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässrige Lösung eines Schaumbildners verschäumt wird, und da¯ die vom Frost bedrohten Pflanzen, Sträucher, Bäume, Beete und der. mit dem so erhaltenen Schaum bedeckt werden.
    UNTERANSPRTCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schaum kleine Tröpfchen von Ölen eingelagert sind.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, daB Vorrichtungen zur Schaumfeuerlöschung für die Erzeugung und Verspritzung des Schaumes verwendet werden.
CH215864D 1939-01-24 1939-01-24 Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr. CH215864A (de)

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CH215864D CH215864A (de) 1939-01-24 1939-01-24 Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen Frostgefahr.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2875555A (en) * 1957-01-23 1959-03-03 Dow Chemical Co Shielding plants from frostation by use of foam

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2875555A (en) * 1957-01-23 1959-03-03 Dow Chemical Co Shielding plants from frostation by use of foam

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