Verfahren und Einrichtung zum Trocknen von Teigwaren jeder Art. Bekanntlich ist das Trocknen von auf Stangen angeordneten langer Teigwaren zur Zeit wenig rationell, und zwar wegen der Schwierigkeit, ein gleichmässiges Trocknen der gesamten Teigwarenmenge zu erreichen. Diese Schwierigkeit beruht im. wesentlichen darauf, dass die Teigwaren auf verschieden hohen Ebenen im Innern der Trockenkasten oder -zellen eingelagert werden müssen.
Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, bewirkt man das Trocknen von langen auf Stangen angeordneten Teigwaren heute im allgemei nen in der Weise, dass die Stangen in einer einzigen Ebene angeordnet und dann von Hand im Innern der Trockenkammer auf ver schiedene Ebenen verteilt werden.
Ein solches Verfahren ist nicht praktisch und wirtschaft lich minderwertig, weil es unter anderem viel Transportarbeit verlangt, die entweder von Hand oder auf kleinen Karren ausgeführt werden muss, wobei die Stangen mit den Teig waren von der Maschine zu der Aufziehvor- richtung und dann in diese AufzieUvor- richtung hineingebracht werden müssen.
Weiterhin müssen die Teigwaren von der Aufziehvorrichtung zur Trockenkammer ge bracht werden und schliesslich müssen die Stangen von Hand in das Innere der Trocken kammer eingelegt werden. Während des Transportes und des Einlegens der Stangen fallen viele Teigwaren zu Boden, was Ver luste ergibt.
Wenn man die Aufzieharbeit (cartonnage) auf einer einzigen Ebene durchführt, erhält man zwar ein gleichmässiges Aufziehen der Teigwaren, was man von den bekannten Trockenkammern mit mehreren Lagen von Stangen nicht sagen kann. Diese bekannten Trockenkammern kann man in. zwei Katego rien einteilen:
Die zur ersteren gehörige, bei der die Ventilation in vertikaler Richtung von oben nach unten vor sich geht, ergibt zwar bessere Resultate, hat aber den Nachteil, dass 'die Teigwaren in dem obern, noch trockene Luft aufnehmenden Teil der Trockenvorrichtung viel schneller trocknet, während die andern Lagen, welche von Luft durchzogen werden, die wegen des Durchganges durch die vorher gehenden Lagen schon etwas feucht gewor den ist, langsamer trocknen.
Die zweite Art von Trockenvorrichtungen, die mit in horizon taler Richtung wirkenden Ventilatoren arbei ten, haben aus dem gleichen Grunde den Nachteil, dass derjenige Teil der Teigwaren, der dem Eingang des Luftstromes zunächst liegt, am schnellsten trocknet.
Aus diesen Gründen besteht ein Bedürfnis nach einer Einrichtung, die ein gleichmässiges Trocknen und Aufziehen der Teigwaren auf Stangen erlaubt, die in verschiedenen Lagen übereinander angeordnet sind. Man hat auch bereits versucht, Einrichtungen zu bauen, die es ermöglichen, diese Arbeiten und den Transport der Stangen mittels Wagen in mehreren Lagen auszuführen, derart, dass man die Wagen direkt vor den Pressen oder den automatischen Herstellungsmaschinen mit den Teigwaren beladen kann.
Gemäss dein den Gegenstand der Erfin dung bildenden Verfahren zum Trocknen von Teigwaren jeder Art wird Trockenluft über die in Kammern auf Trägern angeordneten Teigwaren in horizontaler und vertikaler Richtung geleitet, während der Austritt der feuchten Luft an einer Stelle erfolgt, die von der Eingangsstelle der genannten beiden Luft ströme in einer gewissen Entfernung sich be findet. Eine Einrichtung zur Durcbführung dieses Verfahrens Ixeruht darauf, dass minde stens eine Trockenvorrichtung vorgesehen ist.
bei der zwischen Aussenwänden und durch lochten Wänden einer Innenkammür Luftzir- kulationskanäle vorgesehen sind, in denen von Hand steuerbare Klappen und eine fest stehende Schrägplatte sich befinden, die durch ihr Zusammenwirken eine gleich mässige Verteilung der Luft auf die Teig waren bewirken. und die je nach ihrer Ein stellung eine ununterbrochene Frischluftzu- führung bei gleichzeitiger Ableitung der mit. Feuchtigkeit beladenen Luft, oder ein Krei sen des feuchten Luftstromes ohne Frisch luftzuführung, oder eine diese beiden Arten der Luftzirkulation vereinigende Gemischt zirkulation ermöglichen.
Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längs schnitt der Einrichtung mit einer Klappe, die in ihrer Stellung den maximalen Frisch lufteintritt und eine Ventilation sowohl im horizontalen wie auch im vertikalen Sinne er gibt; Fig. 2 ist ein ähnlicher Schnitt, welcher die gleiche Einrichtung zeigt, jedoch bei einer Klappeneinstellung, die eine vertikale Ven tilation und eine innere Zirkulation ohne irgendwelche Frischluftzuführung ergibt; Fig. 3 zeigt die Einrichtung in Drauf sicht;
Fig. 4 zeigt mehrere hintereinander- gereihte Einrichtungen dieser Art. die zu sammen einen Tunnel zum ununterbrochenen Aufziehen und Trocknen von Teigwaren bil den, wobei das Einschieben von Wägelchen von der einen Seite erfolgt, während das Aus schieben derselben mit den darauf ruhenden gleichmässig aufgezogenen und getrockneten Teigwaren auf der andern Seite stattfindet.
Die dargestellte Einrichtung besitzt eine Aussenkammer, die ganz oder teilweise aus Mauerwerk, Holz oder anderem geeigneten Material gebaut sein kann und eine Innen kammer 1 aufnimmt. in deren Vorderwand Türen 3 vorgesehen sind, durch welche, Trockengestellwägelchen 2 eingeführt wer den. Die Innenkammer 1 ist von Ventilations kammern 4, 5, 6 mit durchlochten Wandun gen 10, 11, 12 umgeben, welche Kanäle nach aussen durch die äussern Wände 7, 8, 9 der Aussenkammer begrenzt sind.
In der Wand 7 befindet sich auf halber Höhe die Öffnung 13. die in Verbindung mit dem Trichter 14 für den Eintritt der Trocken luft: vorgesehen ist, welche von einem oder von mehreren mechanisch oder elektrisch an getriebenen Ventilatoren angesaugt wird. 16 ist eine untere mit einem ,Schieber 17 ver sehene Öffnung für den Austritt feuchter Luft. Im Innern der vertikalen Ventilations kammer 4 ist die Klappe 18 um die horizon tale Achse 19 schwenkbar gelagert. Mit Hilfe des mit Einkerbungen 21 versehenen Hand griffes 20 kann diese Klappe verstellt wer den. An die Wand 7 ist eine Gegenklappe 22 mit der Drehachse 23 angelehnt, die den Ver stellungen der Klappe 18 folgt.
Letztere ist ferner mittels einer über die Leitrolle 25 laufenden Schnur 24 mit der die Austritts öffnung der feuchten Luft schaltenden Klappe 17 verbunden.
In der horizontalen Ventilationskammer 5 sind je nach der Grösse der Trockenvorrich tung ein oder mehrere Ventilatoren 15 an geordnet. In dieser Kammer befindet sich die Klappe 26 mit ihrer Drehachse 27. Durch ein Gegengewicht 30, das an einer über eine Rolle 29 laufenden Schnur 28 hängt, welche an das freie Ende der Klä#ppe 26 angreift, wird diese im Gleichgewicht gehalten.
In der vertikalen Kammer 6 ist die ge neigte Luftverteilungsplatte 31- befestigt. Ausserdem ist dort, um eine Achse 33 dreh bar, die Klappe 32 angeordnet, die mit einer Rolle 34 versehen ist, welche sich gegen die Unterseite der Klappe 26 legt. Die Klappe 32 ist mit der Klappe 18 mittels der Stange 35 und eines zweiarmigen um die Achse 37 schwingbar gelagerten Hebels 36 verbunden, der seinerseits durch ein Koppelglied 38 mit der Klappe 18 in Verbindung steht.
Die Handhabung und Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende: So bald die Klappe 18 mittels des Handgriffes 20 aus der in Fig. 1 strichpunktierten Lage in die oben einwärts geneigte Lage gebracht wird, schwingt die gegenüberliegende Klappe 32 im Innern derart aufwärts, dass gleich zeitig die ausbalancierte Klappe 26 gehoben wird.
Unter diesen Voraussetzungen saugen der oder die Ventilatoren Trockenluft durch den Trichter 14 und die Öffnung 13 an, drücken sie über den horizontalen Kanal 5 von oben in den vertikalen Kanal 6 und zwingen sie, durch die Lochungen der Wände 11 und 12 hindurchzutreten, während die ge neigten Klappen 26 und 32 und die feste Schrägplatte 31 die gleichmässige Verteilung der Luft über die gesamte Oberfläche der durchlochten Wände 11 und 12 sicherstellen. Nachdem die Luft an den Teigwaren vorbei gestrichen ist, strömt sie durch die durch lochten Wände 10, wird dann gesammelt und durch die oben nach einwärts geneigte Klappe 18 nach der Ausströmöffnung 16 geleitet, deren Klappe 17 weit geöffnet ist.
Aus Fig. 1 sieht man deutlich, wie die Luftmengen, die auf die Teigwaren auftref fen, um so feuchter werden, je mehr sie zu nehmen. Das Gleiche gilt auch für den Durchtritt durch die vordern Schichten, je mehr sich die Luftströme von der Eingangs öffnung entfernen.
Wenn die Klappe 18 mit tels des Handgriffes 20 und der Einkerbun gen 21 in die Lage eingestellt wird, die Fig. 2 zeigt, dann können der oder die Ventilatoren 15 die Luft nicht mehr durch die Eingangs öffnung 13 ansaugen; die feuchte Luft, die an den Teigwaren vorbeistreicht, kann auch nicht mehr durch die Öffnung 16 entweichen, da diese durch die Klappe 17 verschlossen ist. Bei der oben nach aussen geneigten Stellung der Klappe 18 ist auch die Klappe 32 gleich zeitig nach vorn gezogen und die Klappe 26 gesenkt, so dass die Verbindung zwischen dem Ventilationskanal 5 und dem vertikalen Ven tilationskanal 6 geschlossen ist.
Bei dieser Stellung der Teile saugen der oder die Venti latoren 15 durch den Luftführungskanal 4 die gesamte feuchte Luft an, die durch die Teigwaren hindurchgegangen ist, um sie dann von neuem zu verwenden, resp. durch die Teigwaren hindurchzudrücken, jedoch ledig lich in senkrechter Richtung, so dass ein ge schlossener Luftweg, ein Kreislauf ange feuchteter Luft entsteht. Das Verhältnis zwi schen dem vertikalen und dem horizontalen Luftstrom ist somit je nach den Mengen der wieder verwendeten Luft veränderlich.
Unter solchen Verhältnissen kann die obere Lage der Stangen nicht schneller trock nen als die darunter liegende; denn es wird die ganze angefeuchtete Luft wieder zurück geführt, derart, dass, sobald die Luft voll kommen mit Feuchtigkeit gesättigt ist, sich ein Feuchtigkeitsgleichgewicht in der ganzen Masse einstellt.
Aus dem Vorhergesagten ergibt sich, dass. wenn die Klappe 18 mittels des Handgriffes 20 und der Einkerbungen 21 in einer mittle ren Lage festgemacht wird, beispielsweise in senkrechter Lage, sich Bedingungen ergeben, die zwischen denjenigen liegen, die den oben genannten Grenzlagen entsprechen. Auch hier wird in jedem Falle eine gleichmässige Trock nung der gesamten Masse erzielt.
Wenn man mehrere Innenkammern mit ihren Trocken- und Ventilationseinrichtungen hintereinander anordnet, wie es in Fig. 4 dar gestellt ist, erhält man einen Tunnel für einen oder mehrere in Längsrichtung fortbewegbare Wagen, die sowohl für das Aufreihen als auch für das Trocknen langer oder kurzer Teigwaren dienen sollen. Diese Wagen, die auf der einen Seite eingeführt werden, treten auf der andern Seite mit den gleichmässig auf gezogenen und getrockneten Pasten wieder heraus und ermöglichen auf diese Weise eine kontinuierliche Arbeit.
Selbstverständlich werden die Zahl der Wagen und der Abtei lungen, durch welche diese hindurchgehen, sowie die Dimensionen, die Formen und die Anordnungen, je nach den Umständen, je weils nach Bedarf verschieden gewählt.
Aus dem Vorstehenden erhellt, dass die Trocknungsgeschwindigkeit nicht nur von dem Wärmegrad bezw. der relativen Trocken heit der Ventilationsluft, die auf die Paste auftrifft, abhängt, sondern auch von der Luftmenge und ihrer Geschwindigkeit.
In folgedessen sind die Luftströme derart ange ordnet, dass die Teigwaren, die von Luftströ men getroffen werden, welche infolge des Durchganges durch die vorgelagerten Schich ten mehr und mehr feucht geworden sind, mit einer wachsenden Menge Frischluft be strichen werden. Anderseits ist es dadurch, dass die feuchte Luft ganz oder teilweise zum Ventilator zurückströmt, möglich, die Feuch tigkeit auf diejenigen Teile der Teigwaren zurückzuleiten, die dem Lufteintritt benach bart sind. In der mittleren Kammer kann man dann wiederum die Trocknung verlang- sauren und auf diese Weise eine Störung im Gleichgewicht vermeiden.
Eine solche Ein richtung kann sowohl für die Zwecke des Aufziehens, wie auch die des Trocknens, von Hand oder mittels Wagen in mehreren Lage beschickt werden. Im letzteren Falle kann sie, wie bereits erwähnt, direkt im Maschinensaal beschickt werden, so dass der Transport, das Aufziehen und die Trocknung immer mittels Stangen oder Rahmen vorgenommen werden kann, die auf Wägelchen mit mehreren La gen angebracht worden sind. In den gleichen Einrichtungen können auch geschnittene Teigwaren getrocknet werden, indem man Wägelchen mit Rahmen hineinführt, die am Boden Metallgewebe tragen.
Diese erlauben bei geeignetem Abstand den Durchtritt der Luft auch in waagrechter Richtung und ge währleisten infolgedessen eine gleichmässige und ausgezeichnete Trocknung.