Stereoskopisches Laufbildaufnahmegerät. Die Erfindung bezieht sich auf ein stereoskopisches Laufbildaufnahmegerät mit zwei Objektiven, bei welchem das rechts ge sehene Bild auf dem Negativfilm in. Rich tung auf die Schichtseite gesehen ebenfalls rechtsliegend erzeugt wird. Derartige Ge räte haben den Vorteil, dass der Negativfilm, ohne zerschnitten zu werden, beim Kopieren die Einzelbilder in solcher Lage zueinander wiedergibt, dass bei der Projektion des Posi tivfilms auf einen Schirm das in der Natur linksgesehene Bild auf dem Schirm wieder als linkes Bild erscheint und dem linken Auge zugeordnet ist.
Es ist dabei voraus gesetzt, dass der Film mit der Schichtseite nach der Lichtquelle hin und mit der Blank seite nach dem Objektiv hin durchleuchtet wird und dass das Bild von vorn auf den Schirm geworfen wird, damit jedes Einzel bild seitenrichtig und nicht spiegelbildlich wiedergegeben wird.
Bei bekannten Geräten dieser Art verwendete man schwere und teure Prismenvorsätze vor den Objektiven, in denen die zu jedem Objektiv gehörenden Strahlenbüschel dreimal, gespiegelt wurden. Gemäss der Erfindung wird dem rechten Objektiv das linke Bild und dem linken Objektiv das rechte Bild über je :ein Paar parallele, unter entgegengesetzt gleichen Winkeln, zweckmässig unter 45 zur opti schen Achse geneigte, vor den Objektiven derart angeordnete Spiegel zugeleitet, dass der Strahlengang zwischen dem einen Spiegelpaar den Strahlengang zwischen dem zweiten Spiegel des andern Paares und dem dazugehörenden Objektiv kreuzt.
Bei Ver wendung von unter 45 geneigten Spiegeln stehen die Mittelstrahlen zwischen den Spiegeln auf der optischen Achse senkrecht. Spiegel sind gegenüber Prismen leicht und billig, ausserdem findet bei der vorgeschla genen Anordnung nur eine zweimalige Reflexion jedes Bildbüschels statt, so dass die Lichtausbeute grösser ist. Bei der Wiedergabe eines mit dem neuen Gerät aufgenommenen Films wird das auf einen Schirm geworfene Doppelbild zweck mässig über einen Spiegel durch Okulare be trachtet.
Die Zeichnung zeigt- ein Ausführungs beispiel.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung des Strahlenganges in einem gemäss der Er findung ausgebildeten Aufnahmegerät.
Fig. 2 zeigt Strahlengang und Bildlage bei der Wiedergabe.
Fig. 3 veranschaulicht ein bei der Be trachtung des wiedergegebenen Bildes ange wendetes Sonderverfahren.
Das dem linken Augen zugeordnete, vom Objekt kommende Strahlenbüschel sei durch L1 und L2 begrenzt, das dem rechten Auge zugeordnete vom Objekt kommende Strahlen büschel durch R1 und R2. Bei der Aufnahme (Fig. 1) gelangt das linke Strahlenbüschel auf einen Spiegel 1, der unter 45 zur op tischen Achse geneigt ist und das Strahlen büschel auf einen ebenfalls unter 45 zur optischen Achse geneigten, ihm gegenüber liegenden Spiegel 2 wirft, der es seinerseits dem. rechten Objektiv 3 zuleitet, mit dessen Hilfe es auf dem beliebig breiten bezw. schmalen Negativfilm 4 das Bild erzeugt.
Entsprechend wird das rechte Strahlenbüschel von einem Spiegel 5 aufgefangen, von wo es über einen weiteren Spiegel 6 dem linken Objektiv 7 zugeleitet wird, das das rechte Bild auf dem Negativfilm erzeugt.
Der Strahlengang zwischen den Spiegeln 5 und 6 kreuzt den Strahlengang zwischen dem Spiegel 2 und dem Objektiv 3. Die An ordnung kann auch so getroffen sein, dass der Strahlengang zwischen den Spiegeln 1 und 2 denjenigen zwischen dem Objektiv 7 und dem Spiegel 6 kreuzt. In jedem Falle stehen die Mittelstrahlen zwischen den Spiegel paaren beide senkrecht auf der optischen Achse, während die Strahlenräume zwischen den Spiegelpaaren, in Richtung der Achse gesehen, hintereinander liegen. Aus Fig. 1 geht hervor, dass die rechten und linken Bilder bei Betrachtung der Schichtseite auf dem Negativfilm in derselr bei Reihenfolge nebeneinander liegen, wie die von den Augen gesehenen Bilder des Objektes. Das linksgesehene Bild liegt links, das rechtsgesehene rechts.
Wenn Schicht auf Schicht kopiert wird, muss infolgedessen im Positivfilm 18, von der Schichtseite aus be trachtet, das rechte Bild links liegen. Wenn der Positivfilm in der üblichen Weise mit dem Objektiv 8 zugewendeter Blankseite durchleuchtet wird (Fig. 2), ergibt sich auf dem Schirm 9 ein seitenrichtiges Bild.
Bei dem in Fig. 3 veranschaulichten Ver fahren wird der Positivfilm mit dem Wieder gabeobjektiv 8 zugewendeter Schichtseite auf dem Schirm 9 abgebildet. Auf diesem liegt dann das rechte Bild links; ausserdem sind die Seiten jedes Bildes vertauscht. Dieses auf den Schirm entworfene seitenverkehrte Bild wird durch Okulare 11 und 12 in einem Spiegel. 10 betrachtet, wodurch die Bilder hinsichtlich ihrer Lage zueinander wieder seitenrichtig erscheinen. Auch die Seitenver tauschung innerhalb jedes einzelnen Bildes ist dann aufgehoben.
Der voll ausgezogene Strahlengang zeigt die Betrachtung des Spiegels mit parallel zur optischen Achse dem Objektiv entgegenblickenden Okularen, während der eingestrichelte Strahlengang die Betrachtung des Spiegels mit senkrecht zur optischen Achse gerichteten Objektiven ver anschaulicht.