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Verfahren zum Herstellen bunt vorzuführender Linsenrasterfilme Beim
Aufnehmen farbig wiederzugebender Bilder auf Linsenrasterfilmen werden von den Rasterlinsen
auf der Emulsion Bilder der einzelnen Zonen des Farbfilters entworfen. Die Lage
dieser Bilder gegenüber den Rasterlinsen hängt im wesentlichen vom Abstand des Mehrzonenfilters
vom Film ab. Befinden sich zwischen dem Filter und dem Film Teile eines optischen
Systems, beispielsweise des Objektivs, so ist für die Lage der Filterbildchen unter
den Linsen der Abstand des virtuellen Filterbildes maßgebend.
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Bei der Wiedergabe von Linsenraster filmen tnuß darauf geachtet werden,
daß die auf einem Film aufgezeichnete Filterlage dem Abstand des virtuellen Bildes
des Projektionsfilters entspricht. Im allgemeinen besitzt das Projektionsobjektiv
eine wesentlich größere Brennweite als das bei der Aufnahme benutzte, so daß bei
der üblichen Verwendung des Filters nahe bei oder im Objektiv die obengenannte Bedingung
nicht ohne weiteres erfüllt ist, sofern der Originalfilm selbst vorgeführt werden
soll.
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Man hat zur Wiedergabe von Originalfilmen bei der Aufnahme und bei
der Projektion besondere Maßnahmen getroffen, die Aufnahmefilterlage an die Vorführfilterlage
anzupassen. Beispielsweise wurden Feldlinsen vor den Filmen benutzt oder die Bildfenster
bei der Aufnahme und Wiedergabe in verschiedener Weise gekrümmt. Beide Krümmungen
wurden hierbei so gewählt, daß ihre Differenz die erforderliche Filterlagenänderung
ergab. Die absoluten Werte der Krümmungen waren vorzugsweise so groß, daß Filterlage
und Krümmungsmittelpunkt zusammenfielen. Ein derartiges Vorgehen bedingt jedoch
bei der Aufnahme kleine Krümmungsradien, die die Bildqualität herabsetzen, und bei
der Wiedergabe besondere Anpassung der Projektionsgeräte an die Filme.
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Soll nicht der Originalfilm für die Wiedergabe benutzt, sondern Kopien
angefertigt werden, kann die Anpassung der Filterlage bei der Aufnahme, bei der
Wiedergabe oder auch beim Kopieren erfolgen. Die hierfür zur Verfügung stehenden
Möglichkeiten sind jedoch nicht gleich vorteilhaft, die vorhandenen Vorschläge sogar
mit erheblichen Nachteilen für die Güte der Kopien verknüpft. So ist es zur Herstellung
von vorführfähigen Kontaktkopien bekannt, den Originalfilm bei der Aufnahme so stark
zu krümmen, daß die Flächennormalen die optische Achse des Objektivs zwischen dem
Film und der virtuellen Filterlage schneiden. Es entsteht hierbei auf dem Aufnahmefilm
eine für die Projektion ungeeignete Lage der
Farbfilterzonen unter
den Rasterlinsen, die erst bei der Kontaktkopie in die für die Projektion erforderliche
Lage übergeht. Dieses Verfahren ist für optisch herzustellende Kopien nicht brauchbar,
auch bedingt die erforderliche starke Krümmung des Aufnahmefilmes eine zu große
Abweichung von der Bildebene.
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Die Erfindung besteht darin, daß bei der Aufnahme die Filmkrümmung
dem Kopieren nach dem Projektionsverfahren angepaßt wird, so daß der Originalfilm
bei der Aufnahme nur schwach gekrümmt wird, während bei der Kopie und der Wiedergabe
die Filme zumindest in einer Richtung senkrecht zum Raster, d..11. in der Richtung,
in der die Krümmung einen Einfluß auf die Filterlage hat, vollkon einen geradebleiben.
Es ist hierbei für die Ausübung des Verfahrens gleichgültig, ob zur Vorführung die
erste Kopie benutzt wird oder ob von dieser erst weitere Linsenrasterfiline angefertigt
werden. Die Krümmung des Originalfilmes ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
so gewählt, daß. die Flächennormalen die optische Achse des Objektivs vom Film aus
gesehen jenseits der virtuellen Filterlage schneiden.
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Das neue Verfahren besitzt wesentliche Vorteile auch gegenüber den
Verfahren, die eine Änderung der Filterlage durch Krüminung des Original- oder Kopierfilmes
bei der Kopie oder Krümmung des Vorführfilmes vorsehen. Die zur Filterlagentransformation
erforderliche Krümmung des Aufnahmefilmes ist bei späterer Projektionskopie gegenüber
den bei nachfolgender Kontaktkopie verwendeten Krümmungen so gering, daß noch keine
Verunschärfungen entstehen. Der exakt abgebildete Bereich ist nämlich eine nur leicht
gekrümmte Fläche des Objektraumces, und es spielt bei der relativ großen Tiefenschärfe
der für kinematographische Aufnahmen benutzten kurzbrennweitigen Objektive keine
tZolle, .ob die Punkte der aufgenommenen Szene, die vollständig scharf auf den Film
abgebildet werden, in einer Ebene oder auf einer gekrümmten Fläche liegen. Zuweilen
wird die Abbildung-sogar günstiger sein als bei vollkommen eben geführten Filmen,
da für Linsenra-steraufnahmen verwendete Ob= jektive großer Öffnung oft ein-e geringe
Krümmung der Bildschale im gleichen Sinne und in gleicher Größe besitzen.
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Eine Krümmung eines oder beider Filme hei der Projektionskopie würde
durch die eintretenden Abbildungsunschärfen und infolge der-für den Rand und die
Mitte der Bilder verschiedenen Vergrößerung vollständig unbrauchbare Kopien zur
Folge haben. Eine Filmkrümmung zur Filterlagenänderung bei der Vorführung müßte
zum Objektiv konvex erfolgen, so daß der Film von der bei Projektionsobjektiven
meist vorhandenen konkaven Bildschale unzulässig weit entfernt würde. Eine geringe
Filmkrümmung parallel zum Raster, um in bereits vorgeschlagener Weise ein Geradeliegen
in einer dazu senkrechten Richtung zu erzielen, kann dagegen gleichfalls konkav
erfolgen und ist somit :inbeachtlich. Es zeigt sich also, @daß das erfindungsgemäße
Verfahren, bei dem nur der Originalfilm mit jenseits des Farbfilters liegendem Krümmungsmittelpunkt
in einer Richtung gekrümmt wird, die einen Einfluß auf die Lage der Filterbilder
hat, während die Filme bei Kopie und Wiedergabe gerade sind, gegenüber einem anderen
Vorgehen besonders vorteilhaft ist, so gegenüber Aufnahmeverfahren, bei denen durch
stärkere Filmkrümmung kollimatierte oder überkollimatierte Filme hergestellt werden,
oder auch gegenüber einem solchen, bei dem Feldlinsen benutzt werden, da jede stärker
gekrümmte Feldlinse gleichfalls unscharfe Bilder verursacht. .
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Die Durchführung des neuen Verfahrens sei an Hand der Figuren im folgenden
näher erläutert.
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In Fig. r ist das Aufnahmeverfahren auf einen Linsenrasterfilin dargestellt.
Im Objektiv r befindet sich das Farbfilter 2, das vom Film aus bei 2' gesehen wird.
Der Film 3 ist hohl zum Objektiv gekrümmt. Errichtet man an einer am Rande des Filmbildchens
liegenden Stelle A das Lot auf dem Film und verbindet gleichzeitig A mit der Mitte
des Filterbildes 2', so schließen die Verbindungslinie und das Lot einen Winkel
a ein. Der Winkel a ist kennzeichnend für die Dimensionierung der beim weiteren
Verfahren benutzten Objektive und Filmführungen.
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In Fig. 2 ist dargestellt, wie der Originalfilm 3 mit Hilfe des Kopierobjektivs
4 auf dem Film 5 abgebildet wird. Beide Filme werden beim Kopieren geradegeführt,
und das Kopierobjektiv besitzt vom Originalfilm (und dementsprechend bei r :.r-Abbildung
auch vom Kopierfilm) einen solchen Abstand, daß vom Punkt A aus die Mitte der Objektivöffnung
in einer Richtung gesehen wird, die mit dem Lot im Punkt A den obengenannten Winkel
a einschließt.
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Der Kopierfilm 5 wird schließlich mit der in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Einrichtung projiziert. Es ist angenommen, daß die Rasterlinsen zylindrisch ausgebildet
sind und daß der Schnitt der Fig.3 senkrecht, der Schnitt der Fig. 4 parallel zur
Richtung der Rasterlinsen geführt ist. In der Richtung parallel zu den Rasterlinsen
ist der Film 5, wie sich aus Fig.4 ergibt, in bekannter Weise gekrümmt, damit er
in der dazu senkrechten
Richtung vollkommen gera lebleibt. In letzterer
Richtung würde eine Krümmung einen nicht erwünschten Einfluß. auf die Lage des Filterbildes
ausüben. Der Film wird in bekannter Weise mit Hilfe der Lichtquelle 6 und des Kondensors
.I beleuchtet. Zum Abbilden des Filmes auf dein Projektionsschirm dient das Objektiv
8, in dessen Innern sich das Farbfilter 9 befindet. Es wird vom Film aus bei 9'
gesehen. Verbindet man «nieder den Punkt A', auf dem der Punkt A des Originalfilmes
abgebildet wurde, mit der Mitte des Filterbildes 9', so 'schließt diese Verbindungslinie
mit dein Lot im Punkte A' den Winkel a ein.
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Im vorhergehenden ist ein Verfahren beschrieben, bei dein die Krümmung
des Originalfilmes so bemessen wird, daß dadurch eine vollkommene Anpassung an die
Filterlage bei der Aufnahme erreicht wird. Man kann aber auch die Krümmung bei der
Aufnahme geringer ,bemessen und den Rest der Anpassung beim Kopieren herbeiführen,
ohne jedoch beim Kopieren den Film senkrecht zum Raster zu krümmen. Zu diesem Zweck
kann man z. B. beim Kopieren in bekannter Weise geeignete Feldlinsen benutzen oder
in bereits vorgeschlagener Weise das abbildende System so ausgestalten, daß die
endgültig erforderliche Filterlage entsteht. Diese im folgenden beschriebene Vorrichtung
bildet für sich allein nicht Gegenstand der Erfindung, sondern dieser besteht in
der Benutzung der Vorrichtung zum Herbeiführen des erwähnten Restes der Anpassung.
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Das zum Kopieren dienende optische. System wird entweder durch ein
einzelnes Objektiv gebildet, in das noch eine geeignete, mit drei Öffnungen versebene
Blende gestellt sein kann. Es ist jedoch vorteilhaft, ein optisches System zu verwenden,
das in bereits vorgeschlagener Weise aus einem oder mehreren ruhenden oder bewegten
Objektiven besteht, deren relative Öffnung im Vergleich zur relativen Öffnung der
Rasterlinsen an sich zu klein ist, um alle den verschiedenen Filterzonen entsprechenden
Schichtteile des Originalfilmes auf dem Kopierfilm abzubilden. Durch besondere Hilfsmittel,
z. B. durch geeignet angeordnete ebene Spiegel, wird bei einem solchen optischen
System dafür gesorgt, daß auch Lichtstrahlen, die der größeren Öffnung der Rasterlinsen
entsprechen, durch eines der abbildenden optischen Systeme geleitet und zur Abbildung
des Originalfilmes auf dein Kopierfilm benutzt werden. Eine derartige Kopiermaschine
ist in den Fig. 5 und 6 in zwei zueii'iander senkrechten Schnitten dargestellt.
Vom Originalfilm 3 gelangt das Licht über den ebenen Spiegel io durch die drei Objektive
11, 12 und 13 zu den drei Winkelspiegeln 1q., 15 und 16: Von dort geht das Licht
auf den Kopierfilm 5'. Die Objektivöffnungen werden stark abgeblendet, so daß nur
die kleinen Öffnungen 17, 18 und i9 frei bleiben. Es ist angenommen, daß die Kopiermaschine
dazu bestimmt ist, Vorführfilme zu liefern, die mit einem Objektiv projiziert werden,
bei dem der Abstand des Filterbildes 9' vom Film größer ist als in Fig. 3 und q..
Der Abstand vom Objektiv 17 über den Winkelspiegel 14 zum Film 5' ist dann gleich
dem Abstand, den das Bild des Wiedergabefilters vom Film beim Proji-7ieren hat.
Die Objektive 11, 12 und 13 sind so angeordnet, daß die Öffnungen 17, 18 und f9
vom Film 5' aus in den gleichen Richtungen gesehen werden wie die Mitten der Filterzonen
bei der Wiedergabe. Der Abstand des Originalfilmes 3 vom Objektiv i i, gemessen
über den Spiegel io, ist, wie sich aus vorstehendem ergibt, ebenfalls größer als
der Abstand des Filmes 3 vom Objektiv .4 bei der Einrichtung gemäß Fig. 2.