-
Verfahren und Einrichtung zur Steigerung der Bildfrequenz bei kinematographischen
Aufnahmeapparaten mit optischem Ausgleich Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich
auf ein Verfahren Emd eine Einrichtung, durch welche es ermöglicht wird, unter Beibehaltung
des aufzunehmenden Bildausschnittes und der für die Belichtung des Films angewandten
Lichtintensität die Aufnahmefrequenz um ein Mehrfaches zu steigern oder unter Beibiehaltung
der Aufnahmefrequenz bei schwächeren äußeren Lichtverhältnissen eine ungeschwächte
Belichtung für jedes Bild zu erhalten.
-
Ddese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch :gelöst, daß auf dem mit
unverminderter Geschwindigkeit laufenden Film eine ununterbrochene Reihe von in,
an sich bekannter Weise durch gleichförmige Verzerrung in Laufrichtung des Films
verkürzten Bildern. hervoxgerufen wird, hier jedoch zu dem neuen Zwecke, im Grade
der Bildverzerrung die Bildfrequenz zu steigern. Das Bild wird vorzugsweise beim
Kopieren oder bei der Projektion auf normale Verhältnisse entzerrt. Bei der Hochfrequenzkinematographie
ist man an eine Durchlaufgeschwindigkeit des Films, die aus technischen Gründen
nicht gesteigert werden kann, .gebunden. Durch die obenerwähnte Verzerrung des Bildes
erhält man bei gleicher Durchlaufgeschwindi;gkeit .eine im Verhältnis der Verzerrung
entsprechend größere Aufnahmefrequenz. Die Belichtungsdauer eines jeden Bildes wird
.entsprechend kleiner, die Belichtungsstärke pro Flächeneinheit des Films durch
die :durch die Verzerr<ing verursachte Einengun;g des Lichtes jedoch entsprechend
größer. Die Belichtungsstärke; des Bildes bleibt demnach, ,abgesehen von den. kleinen
Reflexions- und Brechungsverlusten, unverändert. Soll unter Beibehaltung derselben
Bildfrequenz eine größere Belichtungsstärke eines jeden. Bildes erzielt werden,
so, wird im Verhältnis der Verzerrung die Durchlaufgeschwindigkeit
herabgesetzt.
Ein jedes Bild wird dann gleich lange wie im ursprünglichen Falle belichtet, jedoch
mit konzentriertem Licht, was eine stärkere Belichtung der einzelnen Aufnahme zur
Folge hat.
-
Eine Steigerung der Frequenz kann zwar durch Verwendung von Schmalfilm
herbeigeführt werden. Dies hat ,aber den Nachteil, daß erstens bei gleicher Durchlaufgeschwindigkeit
des Schmalfilms die Vergrößerung der Aufnahmefrequenz proportional der Quadratwurzel
der Bildfiächenverrin,gerung ist, während nach der Erfindung die Steigerung .der
Frequenz in linearem Verhältnis zu der Bildflächenverringerung des Negativs steht,
und daß man zweitens bei Verwendung von Schmalfilm .angewiesen ist, die Durchlaufgeschwindigkeit
herabzusetzen. Beim Durchlauf, insbesondere beim Anlauf des Films, entstehen im
Film bekanntlich große Spannungen, und da der Querschnitt des Schmal-' films kleiner
ist als der des Normalfilms, besteht die Gefahr des Zerreißens, der man, durch Herabsetzen
der Durchlaufgeschwindigkeit vorbeugt.
-
Es ist ferner bekannt, zur Erzielung !einer Bildfrequenzerhöhun,g
prismatische Vorsätze zu verwenden, die' die Bildfrequenz verdoppeln oder vervierfachen;
dabei wird ab: r das Bildaufnahmefeld in gleichem Maße verkleinert. ' In der Photographie
und Kinematographie ist es, wie ,gesagt, ,an sich bekannt, Bilder bei der Aufnahme
zu verzerren und dann wieder zu entzerren, wobei es vorkommt, daß eine unterbrochene
Reihe von Bildern bei unverminderter Geschwindigkeit oder eine ununterbrochene Reihe
bei entsprechend verminderter Geschw=indigkeit aufgeno mmen wird. Die bekannten
Einrichtungen dienen jedoch anderen Zwecken, nämlich zur Filmersparnis, zur Erzielung
anderer Formate und zur Aufnahme von Trickfilmen.
-
Die Anordnung der Verzerrungsoptik erfolgt vorzugsweise mittelbar
oder unmittelbar vor dem Spiegelkranz des Aufnahmeapparates. Der Spiegelkranz des
optischen Ausgleiches behält dann seine Winkelgeschwindigkeit und erhält eine dem
Grade der Verzerrung entsprechend ,größere Anzahl von entsprechend schmäleren Spiegeln.
-
Eine andere Ausführungsform besteht in der Anordnung der Verzerrungsoptik
mittelbar oder unmittelbar hinter dem Spiegelkranz nicht geändert zu werden, muß
aber eine dem. Grade der Verzerrung :entsprechend höhere Umdrehungszahl erhalten.
-
Es liegt im Sinne der Erfindung, die Verzerrungsoptik je nach der
Ausführung sowohl vor als auch hinter dem Objektiv anzuordnen. Die Anordnung der
Verzerrungsoptik kann ferner -zwischen den optischen Teilen des Obj ektiv s angeordnet
sein.
-
Um die Möglichkeit zu besitzen. mit dem Aufnahmeapparat sowohl unverzerrte
als verzerrte Bilder, und zwar von verschiedenem Grade der. Verzerrung aufzunehmen,
ist es zweckmäßig, die Verzerrungsoptik und den Spiegelkranz .auswechselbar .anzuordnen.
-
In der Zeichnung ist in drei Ausführungsbeispielen die Erfindung im
Schema dargestellt.
-
Abb. i zeigt die Anordnung der Verzerrungsoptik unmittelbar hinter
dem Spiegelkranz.
-
Abb.2 zeigt die Anordnung der Verzerrungsoptik unmittelbar vor dem
Spiegelkranz und das Objektiv hinter dem Spiegelkranz.
-
Abb.3 zeigt die Anordnung der Verzerrungsoptik zwischen Objektiv und
Spiegelkranz unmittelbar vor letzterem.
-
In der Zeichnung bedeutet i den Spiegelkranz für den optischen Ausgleich.
2 ist das Aufnahmeobjektiv und 3 das Bildfenster, ist das Filmband. Die Verzerrungsoptik
ist mit 5 bezeichnet, und 6 ist der im Strahlengang befindliche Spiegel des optischen
Ausgleiches.
-
Wie aus der Zeichnung Abb. i bis 3 hervorgeht, wird das kreisförmige
Lichtbündel durch die Verzerrungsoptik 5 in ein ellipsenförmig gehaltenes Lichtbündel
8 umgewandelt. Dadurch erfährt das .auf dem Film entstehende Bild eine wesentliche
Verringerung in seiner Höhe. Der aufgenommene Bildausschnitt bleibt jedoch im Gegensatz
zu dem Bildausschnitt, der bei der Anwendung der bekannten Prismenvorsätze entsteht,
in seiner Größe unverändert.
-
Es liegt im Sinne der Erfindung, die Bildfrequenz noch dadurch zu
steigern, daß man beide Mittel, sowohl die bekannten frequenzerhöhenden Prismenvarsätze
als auch die erfindungsgemäße Verzerrungsoptik, gleichzeitig verwendet. Dadurch
wird beispielsweise bei vierfacher Verzerrung der angewandten optischen Mittel und
vierfacher Bildzerteilung durch den prismatischen Vorsatz bei der ursprünglichen
Frequenz vorn i 5oo Bildern pro Sekunde die Frequenz auf 2q. ooo Bilder pro Sekunde
erhöht.