Chiffrier- und Dechiffriervorrichtung. Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Chiffrier- und Dechiffriervorrichtung mit zwei konzentrischen, in bezug aufein ander drehbaren Scheiben, die je eine Reihe auf Kreisbögen in gleichen Winkelabständen angeordnete Zeichen tragen, und von denen die eine Scheibe gezahnt ist, während die andere Scheibe einen Anschlag aufweist und die Elemente eines Schlüssels trägt, die sich über einen Bruchteil eines Kreisumfanges erstrecken, wobei die Winkelabstände der einzelnen Zähne und der Elemente des Schlüssels den Winkelabständen der von den beiden Scheiben getragenen Zeichen gleich sind, das Ganze zum Zwecke,
dass die ge zahnte Scheibe zum Chiffrieren bezw. De chiffrieren eines Textes entsprechend dem gewählten Schlüssel jeweils bis zum An schlag der andern Scheibe gedreht werden kann, so dass sich fortwährend andere Zei chen der von den beiden Scheiben getragenen Zeichenreihen einander gegenüber befinden.
Die Vorrichtung gemäss Erfindung kann verhältnismässig billig hergestellt werden. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Fig. 1 zeigt eine Ansieht einer Chiffrier- und Dechiffriervorrichtung und Fig. 2 einen Achsialschnitt derselben nach Linie II-II der Fig. 1.
Die dargestellte Chiffrier- und De chiffriervorrichtung weist eine Scheibe 1 und eine an derselben mittels einer Büchse 2 drehbar gelagerte Scheibe 3 auf, die aussen von einem Flansch 4 der Scheibe 1 über griffen wird. Die beiden Scheiben sind kon zentrisch zueinander und die Scheibe 1 be sitzt ein halbkreisringförmiges Fenster 5 und einen zweiten Ausschnitt 6.
Zwischen dem Fenster 5 und dem Rand der Scheibe 1 sind auf einem Kreisbogen eine Reihe aus Buch staben bestehende, grüne Zeichen 7 in glei chen Winkelabständen vorhanden und durch das Fenster 5 hindurch sind eine gleiche An zahl roter Buchstaben 8 sichtbar, welche sich auf der Scheibe 3 befinden und sich hier über einen Kreisbogen von<B>360'</B> erstrecken. Da die roten Zeichen 8 die gleichen Winkel abstände haben wie die grünen Zeichen 7, so steht bei entsprechender Einstellung der Scheibe 3 je einem Zeichen 7 ein Zeichen 8 gegenüber. Die roten Buchstaben 8, welche die Chiffrierschrift zeigen, sind in alphabeti seher Reihenfolge angeordnet, und zwar sind die durch das Fenster 5 hindurch sichtbaren Buchstaben 8 auf dem nicht sichtbaren Teil des Kreisbogens auf der Scheibe 3 genau wiederholt.
Die grünen, die Klarschrift zei genden Buchstaben 7 sind nicht alphabetisch angeordnet. Die drehbare Scheibe 3 weist am Rand Zähne 9 auf, deren Teilung dem Winkelabstand der Buchstaben 7, 8 ent spricht. Ein Teil dieser Zähne 9 befindet sich jeweils in dem Ausschnitt 6, längs wel chem in der Scheibe 1 die Ziffern 0-9 vor handen sind, die jeweils einer Zahnlücke zwischen zwei Zähnen 9 gegenüber stehen.
Die beschriebene Vorrichtung wird wie folgt betätigt: Die drehbare Scheibe 3 wird vorerst in eine bestimmte Ausgangslage gedreht. Ge mäss Fig. 1 stimmt in dieser Ausgangslage der Buchstabe zo auf der Scheibe 1 mit dem Buchstaben a auf der Scheibe 3 überein. Diese Ausgangslage kann vorteilhaft in den chiffrierten Text eingeschoben werden. Nun wird der erste Buchstabe chiffriert, d. h. es wird der mit diesem Buchstaben, z.
B. d auf der Scheibe 1 übereinstimmende Buchstabe, 7n, auf der Scheibe 3 abgelesen. Nacb dem Chiffrieren des ersten Buchstabens wird die Scheibe 3 entsprechend der ersten Ziffer des Schlüssels gedreht, indem mit einem Finger oder einem dünnen Gegenstand in die dieser Ziffer entsprechende Zahnlücke zwischen zwei Zähnen 9 gegriffen und die Scheibe in der angegebenen Pfeilrichtung gedreht wird bis der Finger oder der dünne Gegenstand an der rechten Endfläche des Ausschnittes 6 anschlägt. Nun wird der zweite Buchstabe chiffriert, darauf die Scheibe 3 entsprechend der zweiten Ziffer des Schlüssels weiter ge dreht usw. Nach der letzten Ziffer des Schlüssels wird wieder mit dessen erster Zif fer begonnen.
Zum Dechiffrieren wird die Vorrichtung in die gleiche Ausgangslage eingestellt wie zum Chiffrieren. Nun wird der erste chiffrierte Buchstabe auf der Scheibe 3 ge sucht und der diesem gegenüberliegende Buchstabe auf der Scheibe 1 abgelesen. Dar auf wird die Scheibe 3 in gleicher Weise wie beim Chiffrieren entsprechend der ersten Ziffer des Schlüssels gedreht usw.
Beim dargestellten Beispiel sind die Kreisbögen für die Buchstaben 7, 8 in 29 Teile eingeteilt, auf welchen sieh 29 ver schiedene Buchstaben befinden. Diese Ein teilung kann natürlich auch anders sein und es können ausser Buchstaben auch andere Zeichen, z. B. Zahlen, vorhanden sein. Bei der Wahl des Schlüssels muss darauf ge achtet werden, dass dessen Quersumme mit der Zahl der Teile der Einteilung ausser 1 keinen gemeinsamen Faktor hat, damit die Periode, bis die drehbare Scheibe wieder in die Ausgangslage kommt, möglichst lang ist. Zur Vereinfachung kann an Stelle des Zahlenschlüssels ein Schlüssselwort gewählt werden, dessen Bucbstaben nach ihrer Reihenfolge im gewöhnlichen Alphabet um numeriert werden.
Die Buchstaben 7 auf der festen Scheibe 1 könnten natürlich auch eine beliebig andere als die dargestellte Reihenfolge haben. Um eine weitere Möglichkeit einer Variation beim Chiffrieren zu haben, könnten die Buch staben 7 auch auf einer auf der Scheibe 1 befestigten, auswechselbaren segmentförmi- gen Platte vorhanden sein, welche nach einem besonderen Schlüssel durch andere Platten, auf welchen die Buchstaben eine ver änderte Reihenfolge haben, ersetzt werden kann.
Anstatt dass zwei übereinander angeord nete Scheiben aus undurchsichtigem Mate rial verwendet werden, könnte die obere Scheibe aus durchsichtigem Material herge stellt sein, z. B. Zelluloid, so dass durch diese Scheibe hindurch die Zeichenreihe auf der untern Scheibe sichtbar ist. In diesem Fall könnte das Alphabet nur einmal auf dem ganzen Kreis angeordnet sein, wodurch eine Verkleinerung der Vorrichtung möglich ist.
Statt dass die Scheibe 3 nach jedem Chif frieren bezw. Dechiffrieren eines Zeichens gedreht wird, könnte sie jeweils auch nach dem Chiffrieren bezw. Dechiffrieren von mehreren Zeichen gedreht werden.
Die beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Chiffrier- und Dechiffriervor- richtung kann handlich, klein und leicht her gestellt werden, so dass sie in der Westen tasche mitgetragen werden kann. Das Chif frieren und Dechiffrieren kann rasch und leicht erfolgen und es können keine mechani schen Störungen an der Vorrichtung auf treten.