Verfahren zur Regelung der Energieabgabe eines Stromrichters für Starkstrom . . mit mechanisch bewegten Kontakten. Es ist bekannt, die Kommutierungsbedin- gungen eines Stromrichters für Starkstrom mit mechanisch bewegten Kontakten dadurch zu verbessern, dass in Reihe mit jeder Trenn strecke eine Schaltdrossel angeordnet ist, das ist eine Drossel mit einem Kern aus magne tisch hochwertigem Eisen, der nur bei sehr kleinen Augenblickswerten des Stromes -in der Nachbarschaft des Nulldurchganges un gesättigt ist und sich bei Überschreitung eines vorbestimmten Augenblickswertes, der nur ein Bruchteil des Effektivwertes des Nennstromes ist, sprunghaft sättigt.
Solange sich die Schaltdrossel in ungesättigtem Zu stand befindet, hat sie eine hohe Induktivi- tät, durch welche die Änderung des Stromes verzögert wird, so dass jedesmal in der Nähe des Stromnulldurchganges eine stromschwache Pause entsteht, während welcher die mecha nische Kontakttrennung unter erleichterten Bedingungen vollzogen-wird.
Es ist vorgeschlagen worden, die Schalt drossel mit einer zusätzlichen Erregerwick lung zu versehen, die zur Anpassung der Kommutierungsverhältnisse an Lastschwan kungen mit veränderlichem Strom gespeist wird. Demgegenüber ist es der Zweck der Er- findung; auf einfache Weise eine willkür liche Regelung der Energieabgabe zu ermög lichen.
Dementsprechend besteht das Verfahren nach der Erfindung zum Regeln der Energie abgabe eines Stromrichters für Starkstrom mit mechanisch bewegten Kontakten und einer die Änderung des Stromes durch Ent- sättigung ihres Eisenkernes vorübergehend verzögernden Schaltdrossel darin, dass durch willkürliche Änderung der Vormagnetisie- rung der Schaltdrossel ihr im Einschalt augenblick vorhandener magnetischer Zu stand geändert wird.
Der Stromrichter zur Ausübung des ge- nannten Verfahrens zeichnet sich in einer be vorzugten Ausführungsform dadurch aus, dass sich auf dem Eisenkern der Schaltdrossel eine zusätzliche, aus einem willkürlich regel baren Stromkreis gespeiste Erregerwicklung befindet.
Die Figur zeigt als Ausführungsbeispiel zur Ausübung des Verfahrens nach der Er findung die Gesamtanordnung eines drei- phasigen Stromrichters nebst Zubehör in schematischer Darstellulng. 81 bezeichnet die Primär-; 82 die in Stern geschaltete Sekun därwicklung eines Transformators. An diesen sind über Schaltdrosseln 88, deren gern mit 94 bezeichnet ist, die festen Kontaktstücke 84 angeschlossen, denen die periodisch be wegten Kontaktstücke 85 gegenüberstehen. Letztere werden durch eine gemeinsame Welle 86 mit Nocken 87 entgegen der Kraft der Federn 89 abwechselnd mit den festen Gegenkontakten 84 in Berührung gebracht.
Die Welle 86 wird über eine Kupplung 99, welche eine axiale Verstellung der Welle 86 zulässt, durch einen Motor 90 synchron an getrieben, @d@er über einen, Drehtransförmator 91 ebenfalls an die Sekundärseite 82 des Transformators angeschlossen ist, so dass die Kontakte synchron mit dem Verlauf des Drehstromes geschaltet werden. Mit Hilfe des Drehtransformators 91 kann die Lage der Schaltzeitpunkte gegenüber dem Verlauf des zu schaltenden Stromes verändert werden.
Der Gleichstromkreis führt von den be weglichen Kontakten 85 über eine Glättungs- drossel 92 und die Last<B>93</B> zum Sternpunkt der Transformatorwicklung 82. Zwecks Ver besserung der Kommutierungsbedingungen sind die Eisenkerne 94 durch Erregerwick lungen 95 vormagnetisiert, die für die drei Phasen in Reihe geschaltet und über einen Regulierwiderstand 96 an eine Gleichstrom quelle angeschlossen sind. Die Veränderung dieser Vormagnetisierung bietet eine Mög lichkeit zur Regelung der Energieabgabe des Stromrichters.
Diese Regelmöglichkeit beruht auf dem Gedanken, den Strom nicht sofort bei Beginn der Stromübertragungsperiode, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt mit seinem vollen Augenblickswert einsetzen zii lassen, und diesen Zeitpunkt zu verändern.
An der im Stromkreis des Stromrichters lie genden Schaltdrossel, deren Induktivitätswert in Abhängigkeit von der Gesamterregung sprunghaft veränderlich ist, wird nämlich der Eintritt dieser sprunghaften Änderung innerhalb derStromübertrag ungsperiodedurch Änderung der Vormagnetisierung zeitlich verlagert.
Da der Stromanstieg während der Stromübertragungsperiode erst erfolgen kann, sobald der Induktivitätswert der Schaltdrossel auf einen kleinen Wert gesunken ist, so wird dadurch die Zeit der Stromübertragung zwi schen zwei Elektroden gegenüber der Zeit, während welcher diese beiden Elektroden lei tend miteinander verbunden sind, verkürzt; aus der zu übertragenden Halbwelle des Stro mes wird gewissermassen ein Zeitabschnitt herausgeschnitten und die Übertragung des übrigen Teils nahezu oder ganz unterdrückt. Dadurch wird der Mittelwert des Gleichstro mes und gleichzeitig der Mittelwert der Gleichspannung herabgesetzt.
Zuweilen ist es erwünscht, dass die Schalt drossel im Einschaltaugenblick einen andern Magnetisierungszustand hat als er bei einer mit Rücksicht auf die Ausschaltung bemesse nen Gleichstromvormagnetisierung vorhanden wäre. Zu diesem Zweck kann die zusätz liche Erregerwicklung der Schaltdrossel aus einer regelbaren Wechselstromquelle gespeist, oder der regelbaren Gleichstromvorerregung eine Wechselstromvorerregung überlagert werden.
Mit der Veränderung der Vorerregung kann noch die weitere Möglichkeit vorge sehen sein, die Kontaktschliessungs- und -öff- nungszeitpunkte und damit die Zeitspanne, während welcher sich die mechanischen Kon takte in jeder Übertragungsperiode berühren, zu verändern. Dazu haben die Nocken 87 bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel in Achsrichtung keilförmige Gestalt und die Nockenwelle 86 ist in gleicher Richtung ver schiebbar. Die Verstellung geschieht zum Beispiel mittels einer magnetischen Einrich tung 97 und eines ihr entgegenwirkenden Energiespeichers 98.
Die 1Vlagneteinrichtuug 97 kann auch selbsttätig in Verbindung mit der Vorerregung der Schaltdrosseln oder je nach dem in einem bestimmten Falle ge gebenen Bedarf in Abhängigkeit von der Höhe der zu übertragenden Leistung, der Spannung, der Art der angeschlossenen Stromkreise bezw. Stromverbraucher gesteuert werden.
Wenn mehrere Stromrichter parallel ge schaltet werden und auf einen gemeinsamen Verbraucher, z. B. ein. galvanisches Bad, arbeiten sollen, so braucht man zweck mässigerweise ausser der Einrichtung zum Re geln der Gesamtbelastung, die für alle Gleichrichter der Gruppe gemeinsam ge steuert ist, noch eine zweite Regeleinrichtung für die Lastverteilung auf die einzelnen Gleichrichter und zum Herausnehmen bezw. Hinzuschalten eines Gleichrichters zu der übrigen Gruppe.
Dementsprechend kann von den oben angegebenen Regelmöglichkeiten die eine zur Einzelerregung und die andere zur Gruppenerregung benutzt werden.