Mehrphasige Wechselstromschalteinrichtung mit periodisch bewegten Itontaliten. Es sind Wechselstromschalteinrichtungen mit periodisch bewegten Kontakten (Syn chronschalter) bekannt, z. B. Kontaktstrom richter, bei welchen zur Unterdrückung der Funkenbildung an den Kontakten in die periodisch zu unterbrechenden Stromkreise Drosselspulen eingeschaltet sind, die bei niedrigen Strömen ungesättigt, bei hohen Strömen aber gesättigt sind. Diese Drossel spulen sind so bemessen, dass sie den zu un terbrechenden Strom während des für den Schaltvorgang bestimmten Zeitabschnittes klein halten, aber unwirksam werden, sobald der über die Kontakte fliessende Strom einen bestimmten Wert erreicht.
Es ist weiter be kannt, zum Zweck der Verringerung des Spannungsanstieges und der Erleichterung der Kommutierung als Parallelweg zu den Kontakten des Stromrichters eine Impedanz (Kondensator oder dergl.) zu schalten. Bei bekannten Einrichtungen, welche eine Schalt drossel und einen Parallelkondensator in Kombination verwenden, wird zwar am Ende des Stromflusses über die Kontakte eine stromschwache Pause erzeugt, die das fun- kenfreie Öffnen der Kontakte ermöglicht, und es wird der Spannungsanstieg am Parallelkondensator verhindert, bis die Über- schlagsspannung der Kontakte gross genug ist, es besteht aber der Nachteil,
dass der Stromverlauf im Hauptkreis des Kon- taktstromrichters während der stromschwa chen Pause vom Magnetisierungsstrom abhängig ist. Weiterhin ist die richtige Magnetisierung der Schaltdrossel während der Dauer des Kontaktunterbruches nicht unter allen Umständen gewährleistet. Der Stromverlauf durch die Drossel in der Pause, während welcher das Drosseleisen ungesät tigt ist und somit die Drossel einen höheren induktiven Widerstand darstellt als bei ge sättigtem Eisen, ergibt sich aus Fig. 1. Bei diesem Vorgang wird die Schaltdrossel ent gegen der Stromrichtung im Hauptkreis magnetisiert.
Beim Schliessen der Kontakte muss die zugehörige Drossel jedoch wieder in Richtung des Stromes im Hauptkreis magnetisiert sein, um Stromanstiegsverzöge- rungen im eingeschalteten Kontakt zu ver meiden. Die Schaltdrosseln sind gekennzeich net durch das für ihre Ummagnetisierung von + zu -Sättigung notwendige Span n_ungszeitintegral. Bei offenem Kontakt lie gen Schaltdrossel und Kontakt-Parallel- kondensator in Reihe an der zwischen zu gehöriger Wechselstromphase und zugehöri gem Gleichstrompol vorhandenen Spannung.
Diese Spannung hat ein dem Kontaktstrom entgegengesetztes Vorzeichen, steigt nach der Kontaktöffnung auf ein Maximum und fällt vor der nachfolgenden Schliessung des Kontaktes wieder auf Null. Die Spannung an der Kontaktparallelkapazität folgt dieser Spannung nach Massgabe des Ladestromes,
der die Schaltdrossel durchfliessen muss und der durch deren Magnetisierungszustand be grenzt ist. Die Spannungsdifferenz zwischen Kondensatorspannung und der Spannung Wechselstromphase-Gleichstrompol liegt an der Drossel und verläuft gemäss Fig. \?. Sie ist relativ klein und die Drossel-Umma.gneti- sierung erfolgt deswegen nur langsam, so dass bei Drosseln mit grosser Ummagnetisie- rungszeit die erforderliche Sättigung im Einschaltmoment des Kontaktes nicht ge währleistet ist.
Gegenstand der Erfindung ist eine mehr- phasige Wechselstromschalteinriehtung mit periodisch bewegten Kontakten, insbesondere für Kontaktstromrichter, bei welcher Mittel zur Verhütung der Funkenbildung an den Kontakten und zur Erleichterung der Kom- mutierung vorgesehen sind, z. B. Schalt drosseln, und bei welcher die geschilderten Mängel dadurch behoben sind, dass erfin dungsgemäss die periodisch zu unterbrechen den Phasenleitungen des Stromkreises durch Impedanzen miteinander gekoppelt sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel der Erfindung schematisch an einem Kontaktstromrichter in Fig. 3 dargestellt, während Fig. 4 im Diagramm die Um magnetisierungsspannung der Transforma toren im Illauptkreis des Kontaktstromrich- ters zeigt. In Fib. 3 bedeuten a1, a_, a3 die periodisch sich öffnenden und schliessenden Kontakte in den Phasenleitungen R, S, <I>T</I> eines Kontakt stromrichters zum Umrichten von Drei phasenstrom in Gleichstrom.
Der Antriebs motor des Kontaktstromriehters ist mit b be zeichnet. Mit c ist die Glättungsdrossel und mit d die Belastung im Gleichstromkreis dar gestellt. In den Phasenleitungen des Haupt kreises liegen als Koppeltransformatoren e1, e., <I>e,</I> ausgebildete Schaltdrosseln, deren Erregerwielzliiiigen f 1, f @, f a aus dem drei phasigen Hilfskreis lt gespeist werden, wo bei der Hilfsstrom den Verlauf des Haupt kreisstromes in der stromschwachen Pause steuert.
Die Phasenleitungen R, S, <I>T</I> sind durch Impedanzen g1, @'=, g;@ miteinander ge kuppelt, die beispielsweise in Dreieck (Ring) geschaltet und weehselstromseitig unmittel- bar vor den Kontakten a1, a,., a" angeordnet sind.
Als Koppelimpedanzen kommen ausser Kapazitäten auch Induktivitäten, Ohmsche Widerstände oder aus Kapazität. Induktivi- tät und Widerstand gebildete Kombinationen in Betracht. Der Hilfskreis la für die Erre gung der Transformatoren e1, e.,, e3 ist unter Einschaltung des Zwischentransformators i vom Hauptkreis B, <I>S, T</I> abgezweigt.
Die Wirkung dieser Einrichtung ist fol gende: In dem Zeitpunkt, wo der Kontakt a1 in Phase R geschlossen ist, der Kontakt a, in Phase S gerade einschaltet und der Kontakt a" in Phase<I>T</I> offen ist, ist der Transforma tor es über die Parallelschaltung der Impe danzen g;
,, und g., mit dem Gleichstrom Pluspol verbunden und liegt an der Span nung zwischen Phase T und dem Pluspol, abzüglich der von den Impedanzen g. und g3 aufgenommenen Spannung, wodurch er in Richtung des Phasenstromes ummagnetisiert wird. Kontakt a1 in Phase B öffnet, nach dem der Strom in dieser Phase Null gewor den ist. Wenn der Transformator e1 in Phase B gesättigt ist, tritt am Kontakt ctl der Mo mentanwert der Wechselspannung zwischen den Phasen F-S auf.
Weil für diesen Span nungsanstieg die Kopplungsimpedanz g1 mit den in Serie liegenden Kopplungsimpedanzen gy und g3 parallel geschaltet ist, tritt an den letzteren je der halbe Momentanwert der Spannung zwischen den Phasen R und S zu sätzlich zu der dort schon vorhandenen Span nung auf.
Diese stossartig auftretende Zu satzspannung erhöht die am Transformator vorhandene Spannung und wirkt sich somit am Transformator e3 in der Weise aus, dass dessen Ummagnetisierung beschleunigt wird, wie aus Kurve ss (Fig. 4) ersichtlich, in wel cher die Abszisse die Zeit und die Ordinate die Spannung am Transformator e3 dar stellen. Die gleiche Wirkung tritt ein, wenn an Stelle der Dreieck- oder Ringschaltung eine Sternschaltung für die Koppelimpedan zen verwendet wird.
Den noch verhältnismässig grossen Ma gnetisierungsstrom in der stromschwachen Pause x (Fig. 1) kann man kompensieren, wenn dafür gesorgt wird, dass in den Erre gerwicklungen h, f2, f3 der Transformatoren e" e2, e3 ein Strom fliesst, der dem Magneti- sierungsstrom in Form und Grösse entgegen gerichtet ist. Wie Fig. 1 zeigt, ist dieser ein von Null ansteigender Strom, der z.
B. durch einen Wechselstrom mit gleichem Nulldurch- gangspunkt und gleich grossem, jedoch ent gegengesetzt gerichtetem Anstieg kompen siert werden kann. In diesem Fall wird die Abschrägung in Fig. 1 durch eine Horizon tale ersetzt. Der Strom im Hilfskreis h für die Erregung wird unabhängig von der Spannung an den Transformatoren, wenn im Hilfskreis Induktivitäten vorhanden sind, deren Spannung ein Vielfaches der Transfor- matorenspannung ist.
Mit wechselnder Belastung im Haupt kreis<I>R,</I> S, <I>T</I> ändert sich die Überlappung der Ströme der einzelnen Phasen und damit ändert sich auch die Lage und die Grösse der stromschwachen Pause x in Fig. 1. Zur Er zielung einer genügenden Kompensation muss dafür gesorgt werden, dass der Erregerstrom diesen Änderungen sich selbsttätig anpasst, indem die Erregerströme der Transformato ren in Grösse und Phasenlage in bezug auf die Ströme im Hauptkreis regulierbar sind.
Wenn dabei der Hilfskreis h über einen Zwischentransformator ä vom Hauptkreis <I>R,</I> S, <I>T</I> abgezweigt ist, dann kann dieser als Reguliertransformator für die Regelung von Grösse und Phase des Erregerstromes ausge bildet sein.
Der gleiche Zweck kann auch in der Weise erreicht werden, dass in den Hilfs kreis h für die Erregung der Transformato ren Serieschwingungskreise eingeschaltet werden, die aus Kapazitäten k1, k2, kg, In- duktivitäten h, 1" <B>1,</B> und Widerständen ml, m2, <I>m3</I> bestehen.
Die Schwingungskreise werden vorteilhaft so abgestimmt, dass sie an genähert in Resonanz mit der Frequenz im Hauptkreis R, S, <I>T</I> sieh befinden. Dabei kann durch Beeinflussung einzelner Ele mente der Schwingungskreise, nämlich der Induktivitäten, Kapazitäten, Widerstände, die Grösse und die Phasenlage des Erreger stromes gegenüber dem Strom im Hauptkreis geregelt werden.
Die Regelung der Indukti- vität der Schwingungskreise kann beispiels weise durch Änderung ihrer Windungszahl oder durch Änderung des magnetischen Wi derstandes ihres greises erfolgen.
Da die Überlappung sowie die Lage und die Grösse der stromschwachen Pause vom Strom im Hauptkreis abhängig sind, erfolgt bei Kontaktstromrichtern die Beeinflussung des Erregerstromes in Phase und Grösse in Abhängigkeit vom Hauptkreis. In Fig. 3 er folgt der Antrieb des Steuerschalters n für die Veränderung der Induktivitäten in den Serieschwingungskreisen des Hilfskreises h in Abhängigkeit von Änderungen der Be lastung im Gleichstromkreis des Kontakt stromrichters.
Bei gontaktstromrichtern kann ferner die Regelung der Phasenlage und Grösse des Erregerstromes gleichzeitig mit der Einstellung der Phasenlage für die Kon taktgabe an den Stromrichterkontakten er folgen.