Ringkanalofen. Es ist bekannt, in Durchgangsöfen dem Ofengut eine zonenweise abgestufte Tempe raturbehandlung zu erteilen. Im allgemeinen werden hierbei unter genauer Einhaltung der erforderlichen Endtemperatur des Gutes die frisch eingesetzten kalten Stücke und auch die noch nicht auf voller Temperatur be findlichen Stücke von einer möglichst stark erhitzten Atmosphäre bespült. Ferner ist es vorteilhaft, die fast oder vollständig auf der gewünschten Endtemperatur befindlichen Stücke einem Gasstrom auszusetzen, dessen Temperatur nur wenig über der vorgesehenen Endtemperatur des Gutes liegt, oder, falls die Temperatur des Gutes nach Erreichen der Endtemperatur konstant gehalten werden soll, gleich der Gutendtemperatur ist.
Zur Erzielung einer solchen Temperaturverteilung oder auch einer beliebig, andern Tempera turverteilung für irgend welche besondere Wärmebehandlungsverfahren werden zur Zeit ausschliesslich Durchgangsöfen mit gerad. liniger Förderrichtung verwendet. Die Längs- richtung dieser Ofen ist in Kammern einge teilt, welche vom Gut mittelst eines Förder bandes nacheinander durchlaufen werden und auf verschiedener Temperatur gehaltene oder auch voneinander unabhängig regelbare Heiz körper aufweisen.
Die Zonen verschiedener Temperatur werden nun dadurch auf die Ausdehnung dieser Kammern beschränkt, dass in jeder dieser Kammern je eine beson dere Lüftervorrichtung angebracht ist, welche die Ofenatmosphäre ausschliesslich in der betreffenden Kammer umwälzt. Solche Durch gangsöfen sind in ihrem Aufbau verhält nismässig kompliziert und kostspielig. Die Anwendung der bekannten Durchgangsöfen zur zonenweise abgestuften Temperaturbe handlung des Einsatzgutes ist daher nur bei hohen Förderleistungen und grösseren Ofen wirtschaftlich gerechtfertigt.
Gemäss der Erfindung wird nun eine wesentlich einfachere und hinsichtlich der Anschaffungskosten billigere Konstruktion des Ofens bei gleicher Leistungsfähigkeit dadurch erreicht, dass der Ofen als Ringkanalofen ausgebildet wird, dessen Hohlkern durch Leit- wände in parallel zur Ofenase verlaufende Kammern aufgeteilt ist, diese Kammern Heiz körper oder Gruppen von Heizkörpern ent halten, die wenigstens zum Teil unabhängig von den Heizkörpern der andern Kammern auf verschiedener Temperatur gehalten wer den können und dass ferner zur Umwälzung der Ofenatmosphäre eine axial eingebaute Lüftereinrichtung dient.
In Ringkanalöfen ist es zwar bekannt eine axial eingebaute Lüftereinrichtung zu verwenden; es ist auch bekannt, die Heizkörper im hohlen Ofenkern anzubringen und alle gemeinsam in ihrer Temperatur zu steuern oder einzustellen, so dass das die Heizelemente verlassende Ofen gas in allen Richtungen etwa die gleiche Temperatur besitzt. Nicht bekannt ist hin gegen die erfindungsgemässe Kombination sowie der Gedanke, einen Ringkanalofen zur zonenweise abgestuften Temperaturbehand lung des Ofengutes heranzuziehen und dement sprechend auszuführen.
Die Vorteile solcher Ringkanalöfen gegenüber den in Kammern aufgeteilten Durchgangsöfen mit geradliniger Förderrichtung sind klar zu erkennen. Abge sehen von der wesentlich einfacheren Grund form und dem übersichtlicheren Aufbau der Ringkanalöfen, ist die Anwendung und Her stellung der verwendeten Drehroste bedeutend wirtschaftlicher als die Förderbänder der nor malen Durchgangsöfen. Weitere Vorteile des erfindungsgemässen Ofens bestehen ferner darin, dass ein einziger Lüfter genügt,
um die Umwälzung der Ofenatmosphäre sämtlicher Temperaturzonen vorzunehmen und dass der eigentliche Ofenraum nicht in einzelne Kam mern aufgeteilt zu werden braucht.
Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Ofens ist in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt.
Das zu erwärmende Gut 1 ruht auf dem sich im Sinne des Uhrzeigers drehenden Herd 2. Die Beschickungs- und Entnahme türen des Ofens sind mit $, 4 bezeichnet und erhalten zweckmässig die Höhe des Ring kanals. Durch das axial fördernde Lüfterrad 5 wird die Ofenatmosphäre in der Weise umgewälzt, dass sie senkrecht nach unten durch die Heizwiderstände. gedrückt wird und in radialer Richtung in den Nutzraum gelangt. Hier strömt sie senkrecht durch die Ladung bezw. an dieser vorbei, um 'dann wieder in 'radialer Richtung in das Lüfter rad zu gelangen. Die Umwälzrichtung ist durch Pfeile in Fig. 1 angedeutet.
In dem hohlen Kern sind drei Heizkörpergruppen 6-8 in Kammern angeordnet, die durch den Mantel des Kerns einerseits und durch die Leitwände 9 anderseits gebildet werden. Bei der dargestellten Drehrichtung des Herdes wird sinngemäss die Heizgruppe 6 auf die höchste Regeltemperatur eingestellt, während bei der Heizgruppe ? mit einer geringeren Übertemperatur gearbeitet wird.
Die Heizgruppe 8 wird dann auf eine Tem peratur eingestellt, die praktisch gleich der gewünschten Endtemperatur des Gutes ist, oder nur wenig über dieser liegt. Die Geiz gruppen erhalten daher vorzugsweise ver schiedene Anschlusswerte. Auf diese Weise ist es ohne weiteres möglich, die einzelnen, in der Drehrichtung aufeinanderfolgenden Abschnitte des Ringakanals mit Ofenatmo sphäre verschieden hoher und beliebig ein stellbarer Temperatur zu speisen. Die Anord nung kann auch so getroffen werden, dass das Lüfterrad unterhalb der Heizwiderstände liegt.
In diesem Falle müsste allerdings die Umwälzriehtung in entgegengesetztem Sinne gewählt werden, damit die Zirkulation in wesentlich radialer Richtung und auch in der notwendigen Reihenfolge Heizung-Gut- Lüfterrad erfolgen kann.
In vielen Fällen muss an Stelle von Luft zur Vermeidung der Oxydation des Gutes ein Schutzgas angewendet werden. Der Ofen arbeitet dann lediglich mit dem Unterschied, dass die im Ofenraum enthaltene Sehutzgas- atmosphäre umgewälzt wird. An Stelle der Förderung des Gutes auf einem Drehherd können bei Ringkanalöfen auch andere För derungsarten angewendet werden, z. B. kann das Gut von im rotierenden Deckel ange brachten Gehängen getragen werden. Bei derartigen Öfen ist die Ausbildung der Um wälzung gemäss der Erfindung in gleicher Weise anwendbar.