Rettungsapparat. Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein mindestens eine normalerweise ge öffnete Wasserkammer und mindestens eine, vergasbare Substanz enthaltende Kammer besitzender Rettungsapparat zur Verhütung des Versinkens bezw. Ertrinkens einer Per son.
Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass in der die vergasbare Substanz enthaltenden Kammer eine Blase verpackt ist, dass in der Wasserkammer ein unter Federdruck stehen des, mit einem Ventilkörper den Zutritt des Wassers von der Wasserkammer in die die ver- gasbare Substanz enthaltende Kammer und mit einem Ventilkörper eine nach aussen füh rende Öffnung der Wasserkammer beherr schendes Regulierorgan geführt ist, und dass Auslösungsmittel zur selbsttätigen Auslösung des Regulierorganes vorgesehen sind, das Ganze derart, dass nach Eintauchen des Ap parates in eine bestimmte Wassertiefe die Auslösungsmittel selbsttätig ausgelöst wer den,
so dass das Regulierorgan unter der Wir kung des Federdruckes sich verschiebt und dadurch die Ventilkörper zur Ermöglichung des Wasserzutrittes zur vergasbaren Sub stanz und zur Sperrung des Wasserzutrittes zur Wasserkammer betätigt werden, wodurch Gas entwickelt und die verpackte Blase nach aussen gestülpt und aufgebläht wird.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Apparat im Vertikal schnitt nach der Linie a-b in Fig. 2; Fig. 2 zeigt den Apparat im Grundriss; Fig. 3 stellt einen Teil des Apparates im Vertikalschnitt nach der Linie c-d in Fig. 2 mit Andeutung einer zweiten Stellung einer Einzelheit dar; Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Appa rates.
Auf der Zeichnung bezeichnet 1 ein zy lindrisches, eine Wasserkammer bildendes und oben eine Öffnung 2 aufweisendes Ge häuse. An dieses ist ein zweites zylindrisches oben mit einer verpackten Blase 3 aus Gummi oder dergleichen und mit einem Dek- kel 4 abgeschlossenes Gehäuse 5 angegliedert, und es wird das Verbindungsstück beider Gehäuse durch einen horizontalen, in den Raum beider Kammern vorragenden, als Kolbenzylinder dienenden Mantel 6 mit unten angesetztem Steg 7 gebildet. Dadurch, dass die Blase im Gehäuse 5 untergebracht und dieses durch einen Deckel abgeschlossen ist, kann sie nicht verletzt werden.
Der Deckel 4 ist so gestaltet, dass er die Blase beim Heraustreten aus dem Gehäuse 5 nicht be schädigt. Der untere Rand jedes Gehäuses ruht auf einem je in einen Ringkanal 8 eines gemeinsamen Sockelstückes 9 für die Ge häuse eingelegten Dichtungsring 10, und es ist das Sockelstück mittels einer eine Rippe 11 des Sockelstückes durchsetzenden und in den Steg 7 eingeschraubten Kopfschraube 12 an die Gehäuse 1 und 5 festgezogen. Die Wasserkammer durchzieht, in einem Füh rungsauge 13 des Sockelstückes und in einer zentralen Bohrung eines mit einem Verbin dungsrohr 14 der beiden Kammern ein ge meinsames Stück bildenden Ventilsitzkörpers 15 geführt, ein Regulierorgan 16, an dem zwei Scheibenventilkörper 17, 18 sitzen.
Diese werden unter dem Druck eines bei 19 an der Kammerwandung angelenkten und mittels eines Spornes 20 mit einem im Zy lindermantel 6 wirkenden Kolben bewegungs verbundenen Bügels 21 entgegen der Wir kung einer im Sockelstück lagernden Schrau benfeder 22 auf ihre ''Sitze gepresst und ver hindern dadurch den Durchtritt von Wasser in das Gehäuse 5. Die Dichtungsscheiben der Ventile sind aus weichem, elastischem Material gefertigt und verbürgen bei der ge ringsten Berührung mit dem Ventilsitz eine sofortige vollkommene Abdichtung.
Der im Zylindermantel 6 befindliche Kol ben (nicht dargestellt) wirkt, wie bei so genannten Automaten bekannter Art, gegen Pressluft oder 01 und reagiert bei einem Überdruck von aussen. Beim vorliegenden Apparat ist die Wirkung so abgestimmt, dass dieser zirka einen Meter unter dem Wasser spiegel zu arbeiten beginnt, das heisst, dass der nun wirkende äussere Überdruck den Kol- ben im Mantel 6 verschiebt.
Ein mit dem Kolben wandernder und über die Mantel fläche des Zylinders vorragender Winkelarm 23 verschwenkt beim Verschieben den Sporn 20 des Bügels 21 und diesen selbst über den Kopf des Regulierorganes 16 weg (Fig. 3), worauf letzteres unter der Wirkung der Feder 22 sich bis zum Anschlag des An passes 25 am obern Ventilsitzkörper 15 auf wärts verschiebt und die Ventilkörper 17 und 18 öffnet bezw.
von ihren Sitzen abhebt mit der Wirkung, dass der Ventilkörper 17 die Off- nung 2 des Gehäuses 1 verschliesst und dass das im Gehäuse 1 befindliche Wasser beid seitig der Rippe 1l des Sockelstückes in das Gehäuse 5 strömt und in Verbindung mit der dort befindlichen Substanz Gas entwik- kelt. Vorteilhafterweise wird Karbid als Füllstoff für das Gehäuse gewählt, das sich entwickelnde Acetylengas bläht die farbige Blase auf, welche unter Öffnen des Deckels 4 nach aussen tritt.
Soll der Apparat von Hand betätigt wer den, braucht nur der Bügel 21 über den Kopf des Organes 16 hinweg verschoben zu werden.
Die sehr starke Auftriebskraft der gas gefüllten Blase vermag einen im Wasser be findlichen menschlichen Körper rasch an die Wasseroberfläche zu bringen. Durch die Farbe der aufgeblasenen Blase ist dann der Ort, wo sich der mit dem Apparat versehene Körper befindet, weithin bis auf zirka 1 km sichtbar. Die Abmessungen des Apparates sind derart, dass dieser bequem in einer We stentasche mitgetragen werden kann. Seine Wirkungsdauer bei Belastung beträgt zirka 24 Stunden, innerhalb welcher Zeit das Auf finden eines Körpers bequem zu ermöglichen ist und unter Umständen ein Mensch gerettet werden kann.
An Stelle von Karbid kann eine andere Substanz, die in Verbindung mit Wasser Gas entwickelt, als Füllstoff für das Gehäuse 5 gewählt werden, so zum Beispiel eine Zu sammensetzung von Natriumbikarbonat und Weinsteinsäure. Der beschriebene Apparat kann, soweit es die starren Teile betrifft, aus Metall, Ba kelit oder einem andern geeigneten Material hergestellt sein. Die dauernd miteinander verbundenen Teile des Apparates können ge gossen, z. B. auf dem Wege des Spritzgusses, ausgeführt werden.
Damit der Apparat bequem an einer Schlaufe einer Badehose oder eines Bade kleides getragen werden kann, ist ein durch die Kopfschraube 12 festgezogenes, unten winkelförmig abgebogenes und oben zu einem Haken geformtes Trägerstück 24 am Appa rat vorgesehen (Fig. 4).
Der Apparat könnte auch zwei oder mehr Wasserkammern aufweisen. Ebenso könnten zwei oder mehr Gas entwickelnde Substanz, sowie eine Blase enthaltende Gehäuse bei einem Rettungsapparat nach Erfindung vor gesehen sein.
Durch Lösen der Kopfschraube kann der Apparat zwecks Kontrolle, Reinigung oder Nachfüllens mit vergasbarer Substanz leicht in seine Einzelteile zerlegt werden.