DE247948C - - Google Patents
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- DE247948C DE247948C DENDAT247948D DE247948DA DE247948C DE 247948 C DE247948 C DE 247948C DE NDAT247948 D DENDAT247948 D DE NDAT247948D DE 247948D A DE247948D A DE 247948DA DE 247948 C DE247948 C DE 247948C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
'- M 247948 KLASSE 6/. GRUPPE
Verfahren und Vorrichtung zur Kolonnenspundung.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. August 1911 ab.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Kolonnenspundverfahren unterscheidet sich von
dem bekannten dadurch, daß zwischen den einzelnen Fässern und der zum Spundapparat
führenden Kohlensäuresammelleitung, die entweder durch Verbindung der Fässer untereinander
mittels Gummischläuche oder aus entsprechend zu verlegenden Metallröhren mit ., den nötigen seitlichen Anschlußstutzen besteht,
selbsttätig wirkende Undichteabschalter eingeschaltet werden, welche dauernd mit der
Sammelleitung in unmittelbarer Verbindung stehen, damit ■ neben den etwaigen Undichtheiten
der Fässer auch die auf dem Wege von den Fässern zur Sammelleitung vorkommenden Undichtheiten erkennbar gemacht und
zuverlässig ausgeschaltet werden. Die Spundung wird eingeleitet dadurch, daß die nicht
ganz spundvollen Fässer mit den Undichteabschaltern in Verbindung gebracht werden.
Hierauf bleibt die Sammelleitung vorerst offen, d. h. es wird der den Spundungsdruck regelnde
Spundapparat erst dann angeschlossen, wenn ein gleichmäßiges Durchströmen der Kohlensäure
durch die Wassersäulen der Abschaltapparate wahrzunehmen ist. Ist dies der Fall,
so wird der Spundapparat angeschlossen, und es zeigt sich weiter nach kurzer Zeit, sobald
sich einiger Druck in der Leitung gesammelt
hat, deutlich, ob alle Fässer dicht halten. Sind Undichtheiten an der Kolonne vorhanden,
so wird sofort ein bedeutend schwächeres, nach und nach bis zur gänzlichen Ruhe nachlassendes
Durchfließen der Kohlensäure durch die Wassersäulen der betreffenden Undichteabschalter
wahrzunehmen sein; d. h. also durch den in den dichten Fässern und in der
Sammelleitung sich bildenden Überdruck sind mit Hilfe der Undichteabschalter die undichten
Fässer selbsttätig abgeschaltet, ohne daß sich die Druckverhältnisse in dem dichten Kolonnenteil
auch nur im geringsten ändern können. Die Undichteabschalter für dieses Verfahren und
der Spundapparat haben vorteilhaft die an Hand der Zeichnung nachstehend erläuterte
Ausbildung.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen einzelnen Undichteabschalter, und die Fig. 2 und 3
erläutern den Spundapparat.
Der Undichteabschalter nach Fig. 1 besteht aus einem innen runden, außen sechskantig
ausgearbeiteten Boden 1 an der Gaseintrittsseite und ebensolchen Deckel 2 an der
Gasaustrittsseite sowie einem Glaszylinder 3, welcher zwischen beiden durch Schraubenbolzen
4 unter. Abdichtung bei 5 eingespannt ist. Am Boden 1 ist der Anschlußzapfen 6
verschraubt, dessen Durchgangsbohrung 7 durch ein Lippenrückschlagventil 8 überspannt ist.
Das äußere Gewinde 9 dient zum Anschluß des das Lagerfaß mit dem Undichteabschalter
verbindenden Schlauches. Das Gewinde gestattet aber auch eine unmittelbare Verbindung
mit dem Fasse unter Vermittlung eines Dreiwegehahnes bei Verwendung elastischer 6g
Gummischlauchleitungen oder eine solche mit zwei Fässern unter Vermittlung eines Kreuzstückes
unter Verwendung starrer Metallleitungen. Der Deckel 2 enthält gleichfalls ein den Durchgangskanal 11 überspannendes
Lippenrückschlagventil 12 und hat einen vorteilhaft unmittelbar angegossenen Gewinde
zapfen 13. Dieser obere Gewindezapfen dient zum Anschluß entweder an die Seitenstutzen
starrer Metalleitungen oder mittels eines Kreuzstückes an die die Lagerfässer untereinander
verbindenden Schläuche. Das untere Lippenventil 8 hält das bis zur halben Höhe des Zylinders
3 eingefüllte Wasser in diesem zurück, läßt aber die aus dem Faß kommende Kohlensäure
in zusammengehaltenem, weithin sieht barem Bläschenstrahl ruhig und gleichmäßig
durch die Wassersäule hindurch. Das obere Lippen ventil 12 läßt die so gewaschene Kohlensäure
in die Sammelleitung eintreten, verhindert aber ihr Zurückströmen bei Undichtheiten
und den durch sie verursachten Druckentlastungen vor den Abschaltern. Durch diese
Verhinderung des Rückströmens aus der unter Druck stehenden, zum Spundapparat führenden
Sammelleitung werden Verluste an Kohlensäure aus dem dichten Teil der Spundkolonne
und die mit solchen Verlusten verbundenen Schädigungen des Bieres mit Sicherheit vermieden.
Ein weiterer Vorteil ist die Vermeidung von Zeitverlusten durch langwieriges Suchen nach den undichten Stellen, da, falls
solche vorhanden, diese durch die Ruhe der Wassersäule in dem Glaszylinder des betreffenden
Abschalters sofort deutlich angezeigt werden.
Da beide Ventile als Rückschlagventile wirken und außerdem noch eine Wasserschicht
sich zwischen ihnen befindet, so ergibt sich ein absolut sicherer doppelter Rückverschluß,
welcher etwa vorhandene Undichtheiten aus der Kolonne unter gleichzeitigem Erkennbarmachen
sicher abschaltet, ohne daß sich die durch die Spundapparatregelung bedingten Druckverhältnisse im dichten Teil der Spundkolonne
ändern können. Um auch ein eventuelles Mitreißen von Wasser aus dem Abschalter in die Kohlensäuresammelleitung zu
verhüten, was an und für sich vollkommen unschädlich wäre, kann auch noch eine nicht
dargestellte kleine Schwimmkugel auf die Wassersäule im Apparat aufgelegt werden.
Der Spundäpparat (Fig. 2 und 3) besteht aus drei etagenförmig übereinander angeordneten
Glaszylindern, welche wie die Abschalter durch Schraubenbolzen und Randdichtungen
14 zusammengehalten werden und geradlinig übereinander liegende Etagen A, B, C bilden.
Der halbkugelförmig gewölbte Boden 21 der Waschetage A enthält das den Kohlensäureeintritt
skanal 22 überspannende Lippenventil 23, welches die bis zu etwa halber Höhe
des Glaszylinders eingefüllte Wassersäule in diesem zurückhält, dagegen die aus der Sammelleitung
zuströmende Kohlensäure in gleicher Weise wie bei den Abschalteapparaten in zusammengefaßtem,
gleichmäßigem Bläschenstrahl vollkommen stoßfrei in die Wassersäule deutlich sichtbar eintreten läßt. Im Wasser
werden alle aus den Fässern etwa noch mitgeführten Verunreinigungen zurückgehalten,
welche auf dem weiteren Wege durch den Apparat Störungen verursachen könnten. Der
zwischen den Etagen A und B eingesetzte Boden 24 ist mit dem zylindrischen Gehäuse
25 aus einem Stück hergestellt. Der durchbohrte Gewindestopfen 26 mit angedrehtem
Ventilsitz 26n ist von unten nach oben in
der Mitte des Etagenbodens 24 dicht eingeschraubt, so daß die genau zentrisch im
Ventikylinder 25 stehende Dichtungsschneide
26a bis zu den Austrittsöffnungen 27 über dem
Boden hervorragt. Neben dem Gewindestopfen 26 führt ein Winkelkanäl 29 durch
einen Seitenstutzen 28 nach dem Manometer. In das Ventilgehäuse 25 ist der Ventilhohlkegel
30 mit einem an der Sitzseite plangedrehten Boden 30" und zwei Führungsringen
30* genau, jedoch leicht beweglich eingepaßt. Zur sicheren Abdichtung am Ventilsitz bzw.
der Ringschneide ist zwischen diesem und dem Kegelboden eine leicht auswechselbare Scheibe
31, vorteilhaft aus schwachem Weichgummi, eingelegt. Zur Einstellung eines bestimmten
Spundungsdruckes ist der Ventilkegel 30 durch eine in ihrer Spannung regelbare Druckfeder
32 belastet. Die Feder 32 ist behufs genauer Zentrierung des Belastungsdruckes unter möglichster
Vermeidung einseitiger Reibungen in eine durch den Verschlußstopfen 33 in ihrer Lage gesicherte Führungshülse 34 eingesetzt.
Das über den Verschlußstopfen 33 hinausragende geschlitzte und mit einer Skala versehene
Hülsenende nimmt einen im Schlitz 37 geführten Kolben 38 auf, welcher durch eine
Gewindespindel 36 behufs Änderung der Federspannung verstellbar ist. Der in dem Schlitz
37 gleitende Führungsstift 39 bildet den Zeiger zur Angabe des jeweils eingestellten Spundungsdruckes,
welcher an der verstellbaren Skala 40 abzulesen ist. Die über den Verschlußstopfen
35 hinausragende Verlängerung 41 der Gewindespindel 36 dient als Aufsteckzapfen für einen Steckschlüssel 42, welcher
nach Abnahme der Verschlußkappe 44 durch das mittlere Standrohr 43 der obersten Etage C
hindurch eingeführt werden kann, um die Ein-Stellung des gewünschten Spundungsdruckes
oder dessen beliebige, den Betrieb nicht störende Änderung vorzunehmen. Das Standrohr
43 dient als Schraube zum Einspannen des Glaszylinders der bis zur halben Höhe mit Wasser gefüllten Überwachungsetage C.
Die Anpressung des Zylinders gegen die Dichtungen erfolgt mittels der Mutter 45. Der
Deckel 46 hat eine um die Mutter 45 herumlaufende Rinne 47, von der aus Durchbohrungen
48 in den Zylinder gehen, welche die Kohlensäure austreten lassen und zum Einfüllen
des Wassers dienen. Das Standrohr 43 hat eine seitliche Bohrung 49, welche durch ein
Lippenventil 50 überspannt ist, das durch einen um das Standrohr herumgespannten
Gummigürtel in seiner dichten Lage festgehalten wird. Dieses Lippenventil 50 hält
als Rückschlagventil die Wassersäule in der Überwachungsetage C zurück, läßt dagegen
die in der Etage A gewaschene Kohlensäure, die sich nach dem Durchgang durch das Spundventil
in der mittleren Etage B ansammelt, in gleichmäßigem, zusammengehaltenem Bläschenstrahl
dicht an der Glaswand des Zylinders in der Etage C durch die Wasserschicht hindurch
ins Freie ausströmen. · Da die mittlere Etage B als Windkessel wirkt, so ist die Arbeitsweise
eine absolut ruhige und gleichmäßige, und da weiter das Spundventil nur mittels des Aufsteckschlüssels
. zugänglich ist, so sind unbefugte Beeinflussungen desselben nach Möglichkeit
verhindert. Der Schirm 26* in dem Verschlußstopfen 26 der unteren Etage dient
dazu, bei sehr starkem Kohlensäuredurchfluß ein Mitreißen von' Wasser in die Etage B zu
verhindern, statt dessen könnte auch, wie bei dem Abschalter erwähnt, eine Schwimmkugel
auf die Wassersäule in der unteren Etage A eingelegt werden.
Das bei der dargestellten Ausführungsform angebrachte Kontrollmanometer ist nicht unbedingt
notwendig, sondern der Stutzen 28 kann auch einfach mit einem Gewindestopfen verschlossen werden, weil für die Ventilkegelbelastung
des Spunddruckreglers Druckfedern 32 dienen, welche der Skalaeinteilung entsprechend
geeicht sind, damit bei vorkommenden Auswechslungen oder Verwechslungen derselben
immer genau der Skalaeinteilung entsprechende Druckverhältnisse gewährleistet sind.
Bei Fortfall des Manometers dient die Etage A als Kontrollmittel, ob die Sammelleitung bis
zum Spunddruckregler dicht ist, indem nämlich in diesem Falle bereits vor Erreichung des
eingestellten Druckes Blasen aufsteigen, welche Erscheinung beim Vorhandensein von Undichtheiten
ausbleibt. Die in der 'Etage A angesammelte Kohlensäure tritt erst nach
Überwindung des durch Federspannung entsprechend eingestellten Spundungsdruckes in
die Etage B über und wird von da mittels des Lippenventils durch die Wassersäule der
Etage C geleitet. Die Etage C bildet somit auch zugleich die Kontrolle für das Ventil,
denn es darf nicht eher ein Durchfließen von Kohlensäure in ihr wahrzunehmen sein, bevor
nicht der eingestellte Spundungsdruck erreicht ist.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι Verfahren zur Kolonnenspundung, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Fässern und der zum Spundapparat führenden Kohlensäuresammelleitung selbsttätig wirkende Undichteabschalter angeschlossen werden, während die Sammelleitung noch offen ist, bis die Wassersäulen der Abschalter ein gleichmäßiges Durchströmen der Kohlensäure anzeigen, worauf der Schluß der Sammelleitung durch den Anschluß des Spunddruckreglers erfolgt, derart, daß die undichten Teile der Kolonnen selbsttätig durch die einzelnen Undichteabschalter abgeschaltet werden, ohne daß sich die Druckverhältnisse in dem dichten Kolonnenteil ändern.
- 2. Selbsttätiger Undichteabschalter zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem teilweise mit Wasser gefüllten Glaszylinder besteht, dessen Ein- und Austritt durch ein elastisches Lippenventil abgeschlossen ist, derart, daß das Eintrittslippenventil einerseits das Wasser zurückhält, andererseits die Kohlensäure in zusammengehaltenem, weithin sichtbarem Bläschenstrahl gleichmäßig durch die Wassersäule hindurchtreten läßt.
- 3. Spunddruckregler zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus drei etagenförmig übereinander angeordneten Glaszylindern besteht, von denen der obere und untere die Kohlensäure ebenso wie die Undichteabschalter mittels Lippenventils sichtbar in eine Wassersäule treten lassen, während die mittlere Etage das Spunddruckreglungsventil enthält.
- 4. Spunddruckregler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die oberste, als Kontrollgefäß dienende Etage mit einem mittleren Standrohr versehen ist, um die Einstellung der Belastungsfeder des Reglungsventils von oben her mittels eines Aufsteckschlüssels zu ermöglichen, wobei die Einführung der Kohlensäure in die ■ Wassersäule durch ein seitliches, dieses Standrohr umfassendes Lippenventil erfolgt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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