Übertragungsanlage mit symmetrisch verseilten Fernmeldekabeln. Gegenstand der Erfindung ist eine Über tragungsanlage, bei der die einzelnen Nach richten (Signale) mit Hilfe modulierter Träger ströme übertragen werden. Bekanntlich kann man zu diesem Zweck konzentrische Kabel verwenden, über die dann mehrere hundert verschiedene Nachrichten gleichzeitig über tragen werden können. Handelt es sich dabei um Übertragungsanlagen mit vermaschten Netzen, so tritt die Notwendigkeit auf, über Zubringerleitungen, die meistens symmetrisch verseilte Kabel bilden, die einzelnen Nach richten an das konzentrische Hauptkabel heranzubringen.
Da aber die Dämpfung einer symmetrisch verseilten Zubringerleitung mit derFrequenz rascher ansteigt als dieDämpfung des konzentrischen Hauptkabels, so werden zweckmässigerweise die Nachrichten zwecks Ermöglichung einer guten Übertragung über die Zubringerleitung zunächst sämtlich solchen Trägerfrequenzen aufmoduliert, die unterhalb einer bestimmten, für die Zubringerleitung jeweils festzusetzenden obernGrenze des Über tragungsbereiches, beispielsweise unterhalb 60 kHz liegen.
Erst beim Übergang auf das konzentrische Kabel werden die einzelnen, jeweils mehrere Übertragungskanäle umfassen den Frequenzbänder in dasjenige Frequenz gebiet transponiert, das ihnen für die Über tragung über das konzentrische Kabel zuge ordnet ist.
Bei der Zuteilung der Trägerfrequenzen an die zahlreichen Zubringerleitungen ergibt sich nun die Notwendigkeit, mehrere parallel angeordnete Leitungen mit denselben Fre quenzen zu belegen. Dabei tritt die Gefahr eines Übersprechens infolge der magnetischen Kopplungen auf, deren Ausgleich bei träger- frequentem Betrieb grosse Schwierigkeiten macht, da diese Kopplungen ausserordentlich stark frequenzabhängig sind.
Der Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, dass die imaginäre Komponente der magnetischen Kopplung symmetrisch verseilter Fernmelde- kabel im Bereich bis etwa 15-20 kHz mit wachsender Frequenz zunächst stark ansteigt, um sich sodann einem Grenzwert zu nähern, der sich mit steigender Frequenz nicht mehr ändert. In der Abbildung ist eine Kurve dargestellt, die den Verlauf der magnetischen Kopplungen, gemessen in nH = 10-='H, in Abhängigkeit von der Übertragungsfrequenz zwischen zwei Stämmen verschiedener Vierer eines Fernsprechkabels zeigt.
Gemäss der Erfindung liegt nun die untere Grenze des Übertragungsbandes nicht unter 25 kHz. Die imaginäre Komponente der zwischen den verschiedenen Leitungen vor handenen magnetischen Kopplungen ist für alle über 25 kHz liegenden Frequenzen da durch praktisch ausgeglichen, dass ein genauer Abgleich für eine oberhalb 25 kHz liegende Frequenz vorgenommen ist.
Dadurch wird der Vorteil erzielt, dass das Übersprechen infolge magnetischerKopplungen in dein verwendeten Frequenzbereich prak tisch verschwindet. Man braucht in diesem Falle im Gegensatz zu bekannten Vorschlägen auf die Frequenzabbängigkeit der magne tischen Kopplungen und die dadurch beding ten Schwierigkeiten beim Ausgleich keine Rücksicht zu nehmen. Der Ausgleich ge staltet sich vielmehr äusserst einfach. Im andern Falle wäre man gezwungen, verhältnis mässig grosse Mittel für den Ausgleich auf zuwenden und würde doch nur in einem kleinen Frequenzbereich eine vollständige Beseitigung der Kopplungen erzielen, während man sich im übrigen mit einem annähernden Ausgleich begnügen müsste.
In den Fällen, in denen neben der ima ginären Komponente der magnetischen Kopp lungen auch eine reelle Komponente auftritt, gleicht man zweckmässigerweise auch diese aus. Da jedoch hier auch bei höheren Fre quenzen noch eine, wenn auch geringe, Fre- quenzabhängigkeit vorhanden ist, wird dem Ausgleich dieser Komponente der magne tischen Kopplungen zweckmässigerweise der Wert der reellen Komponente zugrunde gelegt, der bei der mittleren Frequenz des verwendeten Frequenzbandes auftritt. Der Ausgleich kann in beliebiger, an sich bekannter Weise erfolgen. Da zahlreiche Verfahren hierfür bekannt sind, erübrigt es sich, im einzelnen hierauf einzugehen.
Anlagen nach der Erfindung können so wohl Anlagen sein, bei denen konzentrische Hauptkabel und symmetrisch verseilte Zu bringerleitungen vorhanden sind, als auch Anlagen; bei welchen die gerammte Über tragung der trägerfrequenten Ströme über symmetrisch verseilte Kabel erfolgt. Ins besondere sind für solche Anlagen Kabel mit einem Übertragungsbereich bis etwa 200 kHz vorgeschlagen worden.