Optisches System für ein Gerät zur Bestimmung der Hornhautkrümmung. Die Erfindung betrifft ein optisches Sy stem für ein Ophthalmometer, das ist ein Gerät zur Bestimmung der Hornhautkrüm- mung, mit zwei der Hornhaut darzubieten den Prüfzeichen und einer Einrichtung, um von jedem der beiden von der Hornhaut ent worfenen Spiegelbilder der beiden Prüf zeichen ein Doppelbild zu erzeugen und die beiden Doppelbilder gegeneinander einzu stellen.
Zur gegenseitigen Einstellung der beiden Doppelbilder benötigt man von diesen nur die beiden mittleren der vier Bilder, während die beiden äussern Bilder für die Messung nur störend sind.
Nach der Erfindung werden Mittel vor gesehen, um diese beiden äussern Bilder durch Auslöschen zum Verschwinden zu bringen. Diese Mittel können z. B. so be schaffen sein, dass zur Erzeugung des Spiegelbildes jedes Prüfzeichens polarisiertes Licht zur Verwendung kommen muss. Vor teilhaft werden zu diesem Zwecke zwei das Licht linear polarisierende Folien, z. B. aus Herapathit, vorgesehen, von denen je eine einem der beiden Prüfzeichen zugeordnet ist und die eine solche Anordnung zueinander haben, dass ihre Schwingungsebenen aufein ander senkrecht stehen.
Dienen zur Verdoppelung der Spiegel bilder der beiden Prüfzeichen doppelt bre chende Kristalle (z. B. ein Wollastonsches Kalkspatprisma) so wirken diese bei geeig neter Anordnung mit den beiden Folien (oder, falls zur Polarisierung des Lichtes zur Erzeugung der Spiegelbilder andere Mittel verwendet werden, mit diesen andern Mit teln) so zusammen,
dass die angestrebte Aus löschung der beiden äussern Bilder ohne wei tere zusätzliche Mittel zustandekommt. Wird die Verdoppelung der Spiegelbilder der bei den Prüfzeichen durch ein System von Keilen bewirkt (z.
B. durch Doppelkeile, die zum Zwecke der gegenseitigen Einstellung der beiden Doppelbilder gegeneinander drehbar angeordnet sind, oder durch ein Biprisma, das zum Zwecke der gegenseitigen Einstel lung der beiden Doppelbilder verschieblich angeordnet ist), so sind zur Auslöschung der beiden äussern Bilder noch zwei dem Svstem von Feilen zugeordnete Analysatoren erfor derlich, von denen jeder in einem der beiden Strahlengänge zur Erzeugung der Doppel bilder beider Prilfzeichen angeordnet ist. Vor teilhaft werden auch hierzu zwei linear po larisierende Folien verwendet, deren Schwin gungsebenen aufeinander senkrecht stehen.
Bei Ophthalmometern mit Verdoppelung der Spiegelbilder der beiden Prüfzeichen durch ein System von Keilen kann zur Aus- löschung der beiden äussern Bilder der durch die Bildverdoppelung erzeugten vier Bilder an Stelle von linear polarisierenden Mitteln auch eine Strahlenfiltereinrichtung Verwen dung finden, die einerseits zwei verschieden farbige, je einem der beiden Prüfzeichen zu geordnete Strahlenfilter enthält, so dass die von der Hornhaut entworfenen Spiegelbilder der beiden Prüfzeichen verschiedene Färbung haben, und die anderseits zwei dem System von Keilen zugeordnete Strahlenfilter ent hält, die verschieden so gefärbt sind.
dass die Farben der beiden mittleren der vier Bilder der beiden Doppelbilder den Farben jener beiden Spiegelbilder entsprechen. während die beiden äussern der vier Bilder für den Beobachter unsichtbar sind.
Bei Ophthalmometern mit mehr als einem Paar zusammengehöriger Prüfzeichen gilt die Erfindung sinngemäss für jedes Prüfzeichen- paar.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs beispiele eines der Erfindung entsprechen den, mit zwei Prüfzeichen versehenen opti schen Systems je in einem Schnitt durch die Achse des zugehörenden Objektives darge stellt. Bei allen drei Ausführungsbeispielen sind zur Auslöschung der beiden äussern der durch Spiegelung an der Hornhaut und Ver doppelung der Spiegelbilder erzeugten vier Bilder der beiden Prüfzeichen linear polari sierende Folien vorgesehen. Die Einrichtun gen zur Bildverdoppelung und zur gegen seitigen Einstellung der beiden Doppelbilder sind bei den drei Ausführungsbeispielen ver schieden.
Bei dem durch Abb. 1 dargestell ten Ausführungsbeispiel ist zu diesem Zwecke ein längs der optischen Achse des Objektives verschiebliches Wollastonsches Prisma vorgesehen, bei dem durch Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ein längs der optischen Achse des Objektives verschieb liebes Biprisma und bei dem durch Abb. 3 veranschaulichten Ausführungsbeispiel ein Paar von Hersehelsehen Drehkeilen.
Abb. 4 zeigt die im Gesichtsfeld des Gerätes erzeug ten beiden Doppelbilder von beiden Prüf zeichen in derjenigen Stellung, in der sich die beiden mittleren Bilder berühren.
In Abb. 1 enthält das optische System ein Objektiv 1, das in einem um die Achse X-X des Objektives 1 drehbar angeordnet zu denkenden rohrförmigen Gehäuse 2 be festigt ist. An dem Gehäuse 2 sind zwei Rohrkörper 3 und 4 befestigt, deren Achsen Y-Y und Z-Z sich in einem Punkt 5 schneiden, der ungefähr der Lage des Krüm- mungsmittelpunktes der Hornhaut 6 eines zu untersuchenden Auges 7 gegenüber dem Gerät entspricht. In dem Rohrkörper 3 ist eine Glasplatte 8 befestigt, auf der ein Prüf zeichen 9 aufgetragen ist. das durch eine Lichtquelle 10 beleuchtet wird.
Zwischen der Glasplatte 8 und einer weiteren Glas platte 11 ist eine das von der Lichtquelle 10 ausgesandte Licht linear polarisierende Hera- pathitfolie 12 eingekittet, deren Schwin gungsebene senkrecht zur Zeichnungsebene liegt. Entsprechend ist in dem Rohrkörper 4 eine Glasplatte 13 befestigt, auf der ein Prüfzeichen 14 aufgetragen ist, das dumh eine Lichtquelle 15 beleuchtet wird. Zwi schen der Glasplatte 13 und einer weiteren Glasplatte 16 ist eine das von der Lichtquelle 15 ausgesandte Licht linear polarisierende Herapathitfolie 17 eingekittet, deren Schwin gungsebene die Zeichnungsebene ist.
Zur Verdoppelung der beiden durch Spiegelung an der Hornhaut 6 entsprechenden beiden Spiegelbilder der beiden Prüfzeichen 9 und 14 dient ein Wollastonsches Prisma, das aus zwei Kalkspatprismen 18 und 19 besteht, deren Schwingungsebenen senkrecht zur Zei chenebene, bezw,, parallel zur Zeichenebene liegen.
Diese Lage der Schwingungsebenen hat bei der oben angegebenen Lage der Schwingungsebenen der beiden Folien zur Folge, dass die beiden äussern der vier Bilder der beidenPrüfzeichen ausgelöschtwerden. Um die beiden sichtbar bleibenden mittleren Bilder gegeneinander einstellen zu können, ist das Wollastonsche Prisma 18, 19 in dem Rohr 2 längs der Achse X-X verschieblich ange ordnet. Die Fassung 20 des Prismas greift mit einem Stift 21 durch einen Längsschlitz 22 des Rohres 2 hindurch in eine schrau benförmige Nut 23 einer Hülse 24 ein, die das Rohr 2 umschliesst und an dem Rohr 2 drehbar gelagert ist.
Eine Verschiebung des Wollastonschen Prismas 18, 19 längs der Achse X-X wird durch Drehen der Hülse 24 gegenüber dem Rohr 2 bewirkt.
Abb. 4 zeigt die in der Bildebene des nicht gezeichneten Okulars des Ophthalmo- meters entstehenden Doppelbilder a', a2 und b', b2 der beiden Prüfzeichen 9 und 14, und zwar in der für die Messung erforderlichen Stellung, bei der sich die beiden mittleren Bilder a' und bi berühren. Die beiden äussern Bilder a2 und b2 sind für den Beob achter unsichtbar, was in der Zeichnung durch Schraffur angedeutet ist.
Das durch Abb. 2 veranschaulichte opti sche System unterscheidet sich von dem durch Abb. 1 dargestellten lediglich dadurch, dass zur Bildverdoppelung statt eines Wolla- stonsehen Prismas 18, 19 ein Biprisma 25 dient, das mit seiner Fassung 20 mit den gleichen Mitteln längs der Achse X-X ver schoben werden kann wie das Wollastonsche Prisma 18, 19.
Damit bei dieser Bauart des optischen Systems die äussern Bilder a2 und b2 der von den beiden Prüfzeichen 9 und 14 erzeugten Doppelbilder ausgelöscht werden, sind die beiden Schrägflächen des Biprismas je mit einer linear polarisierenden Hera- pathitfolie 26 bezw. 27 verkittet, wobei die Schwingungsebene der Folie 26 in der Zeich nungsebene und die Schwingungsebene der Folie 27 senkrecht zur Zeichnungsebene liegt.
Das durch Abb. 3 veranschaulichte opti sche System unterscheidet sich von dem durch Abb. 2 dargestellten lediglich dadurch, dass die Einrichtung zur Bildverdoppelung ein Drehkeilsystem enthält, das im parallelen Strahlengang zwischen den beiden Gliedern 1' und 1" eines zweigliedrigen Objektives angeordnet ist.
Das Keilsystem enthält zwei Ringkeile 28 und 29, deren jeder einen Mittelteil 30 bezw. 31 einschliesst, der die Strahlen in entgegengesetzter Richtung ab lenkt wie der zugehörende Ringkeil. Die beiden Ringkeile 28 und 29 sind in dem Rohr 2 um die Achse X-X drehbar ge lagert, und zwar mittels zweier Kegelräder 32 und 33, die mit einem Kegelrad 34 im Eingriff stehen, das durch einen Triebknopf 35 angetrieben werden kann.
Eine Drehung des Triebknopfes 35 hat eine gegenläufige Drehung der beiden Keilanordnungen 28, 30 und 29, 31 um gleiche Beträge, und damit eine gegenseitige Einstellung der beiden Doppelbilder a1, a2 und b', b2 der beiden Prüfzeichen zur Folge.
Damit die beiden äussern Bilder a2 und b2. ausgelöscht werden, sind in dem Rohr 2 vor den Keilen 28 und 30 zweilinear polarisierende Herapathitfolien befestigt, und zwar vor dem Ringteil 28 eine Ringfolie 36, deren Schwingungsebene senk recht zur Zeichnungsebene liegt, und vor dem Mittelkeil 30 eine Mittelfolie 37, deren Schwingungsebene mit der Zeichenebene zu sammenfällt.
Da bekanntlich eine Lichtabsorption an statt durch das Zusammenwirken zweier Herapathitfolien mit zueinander senkrechten Schwingungsebenen auch durch das Zusam menwirken zweier Farbfilter bewirkt werden kann, deren beide Farben komplementär sind, so tritt bei den optischen Systemen nach Abb. 2 und 3 eine Auslöschung der beiden äussern Bilder a2 und b' auch dann ein, wenn in Abb. 2 und 3 die Folien 9 und 27, bezw. 9 und 36, mit zur Zeichnungsebene senk rechten Schwingungsebenen, durch Rotfilter und die Folien 14 und 26, bezw. 14 und 37,
mit der Zeichnungsebene parallelen Schwin gungsebenen, durch Blaufilter ersetzt -erden.