Verfahren zur Herstellung eines kapillaraktiven Mittels. Dass Hauptpatent Nr. 190:15ä betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kapillar aktiven Mittels, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man ein Gemisch von Alkylkresolen, da.s durch Kondensation von synthetischem olefinreichem Benzin mit in Hauptsache Or- thokresol enthaltendem technischem Kresol in Gegenwart von Kondensationsmitteln er halten wird,
in Gegenwart von Hydrierungs- katalysatoren perhydriert und das erhaltene Hydrierungsprodukt durch Behandlung mit Sulfonierungsmitteln in wasserlösliche Form überführt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kapillar aktiven Mittels, das dadurch gekennzeichnet ist, da.ss man ein Gemisch von Alkyl-ortho- kresyl-ketonen, das durch Veresterung von Kokosfettsäuren mit o-Kresol und Behand lung des Estergemisches mit Aluminiumchlo rid hergestellt werden kann,
in Gegenwart von Hydrierungskatalysatoren hydriert und das Hydrierungsprodukt anschliessend durch Behandlung mit Sulfonierungsmitteln in wasserlösliche Form überführt.
Das als Ausgangsstoff zur Verwendung gelangende Gemisch von Alkyl-orthokresyl- ketonen kann beispielsweise dadurch ge wonnen werden, dass man Kokosfettsäuren mit vorwiegend -o-Kresol enthaltendem tech nischem Kresol verestert und das Ester gemisch :durch Behandlung mit Aluminium chlorid nach Fries in die Ketone überführt.
Die Hydrierung kann nach bekannten Methoden unter Verwendung von Katalysa toren, wie Nickel, Kupfer, Kobalt, Chrom, Zink, Cadmium, Mangan oder Edelmetallen bezw. aus diesen Metallen gemischten Ka talysatoren erfolgen, ferner können auch Ka talysatoren, die gegen einen !Schwefelgehalt unempfindlich. sind, wie Molybdän, Wolfram und dergl. verwendet werden.
Die Sulfonierung kann mit :den üblichen Sulfonierungsmitteln, wie konz. Schwefel säure, S03-enthaltender Schwefelsäure, SO;,, Chlarsulfonsäure oder Anlagerungsproduk- ten von S 3 an Tertiärbasen und dergl. er folgen, wobei man in Gegenwart oder Ab wesenheit von wasserentziehenden Mitteln, ferner von Lösungs- oder Verdünnungemit: teln arbeiten kann.
Es ist. zweckmässig, das saure Sulfonie- rungsprodukt zu seiner praktischen Verwen dung in Salze überzuführen, so vorzugsweise in die Alkalisalze sowie .die Ammoniumsalze oder .deren organische Substitutionoprodukte. Beispiel:
Ein durch Veresterung von Kokosfett säuren mit vorwiegend o-Kresol enthalten dem technischem Kresol und Behandlung des Estergemisches mit Aluminiumchlorid ge wonnenes Gemisch von Alkyl-orthokresyl- ketonen wird in Gegenwart eines Nickelkata- lysators bei etwa 200' und 100 atü Wasser stoff hydriert. Nach Abtrennen vom Kata lysator erhält man das Hydrierungsprodukt als eine farblose Kristallmasse.
150 Gewichtsteile des Hydrierungspro- duktes werden sodann sulfoniert, wobei als Sulfonierungsmittel das bei der Einwirkung von 100 Gewichtsteilen wasserfreiem Pyridin nach einer Temperatur zwischen -f-5 bis<B>50'</B> aus 67,
5 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure entstehende Produkt verwendet wird. Die Sulfonierung .des Hydrierungsproduktes wird bei einer Temperatur zwischen i6:0 bis 65 vorgenommen. Nach beendeter 3ulfonierung wird das Reaktionsprodukt bei Temperaturen von etwa 85 bis. 40' mit der erfoiderlichen Menge Natronlauge neutralisiert.
Nach der Abtrennung .des Pyridins und nach ,der Auf arbeitung des Neutralisationsproduktes wird als Enderzeugnis ein weisses wasserlösliches Pulver erhalten, das ausgezeichnete kapillar aktive Eigenschaften besitzt.
Das neue kapillaraktive Mittel kann ins besondere in Form seines wasserlöslichen Na triumsalzes überall da verwendet werden, wo die kapillaraktiven Eigenschaften von Flüssigkeiten, insbesondere von wässrigen Lösungen oder Emulsionen, erhöht werden sollen.
Beispielsweise kann man .das neue kapillaraktive Mittel zur Schaumerzeugung, zum Emulgieren, Dispergieren, Benetzen, Imprägnieren, Peptisieren, Stabilisieren, Ega lisieren, Verteilen, Lösen und dergl. in den verschiedenartigsten Industrien verwenden. So lässt es sich z.
B. bei den verschiedensten Prozessen und Veredlungsverfahren in der Textilindustrie, ferner als Seifenersatzstoff, als Hilfsstoff in der Leder- oder Pelzindu strie, sowie beim Waschen und Reinigen von Textilien, Wäsche und dergl. benutzen. Es kann ferner auch im Gemisch mit andern be kannten kapillaraktiven Stoffen, sowie mit Reinigungsmitteln usw.
Anwendung finden, so beispielsweise in Mischung mit .Salzen wie Alkalikarbonaten, Trinatriumphosphat und andern Alkaliorthophosphaten, Alkalipyro- und -metaphosphaten, Poly- und Hypophos- phaten, ferner mit Wasserglas,
Alkalimeta- silikaten oder Alkaliboraten. Vorteilhaft ist auch eine Kombination des neuen kapillar aktiven Stoffes mit Mitteln, wie Natrium sulfat, naphthalinsulfonsaures Natrium u. a-, sowie mit sauerstoffabgebenden Verbindun gen, wie beispielsweise Peroxyden, Perbora- ten, Persulfaten, Perkarbonaten, Perphospha- ten usw.
Ferner kann man das. neue kapillar aktive Mittel im Gemisch mit Lösungsmit teln, wie organischen gohlenwasserstoffen, Alkoholen und dergl., oder in Mischung mit Überfettungsmitteln, ferner Enzymen, wie ITrease oder Pankreatin, oder als Bestandteil von Putz- oder Scheuermitteln verwenden.
Auch im Gemisch mit desinfektbrisch wirksamen Phenolen, so z. B. mit p-Chlor- metakresol, kann man .das neue kapillar aktive Mittel vorteilhaft verwenden.
Es lässt :sich in eine ausgezeichnete Ver kaufsform bringen, wobei man sich ge gebenenfalls der Vorteile der bekannten Zer- stäubungsverfahren zur Überführung in schüttige Pulverform bedienen kann.