Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 187407. Präparat znm Drucken von Textilstoffen. Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein zum Drucken von Textilstoffen, wie zum Beispiel pflanzliche und tierische Fasern (Baumwolle, Kunstseide aus regenerierter Zellulose, Wolle und Seide) geeignetes Prä parat, @da.s durch einen Gehalt an Farb stoffen, zum Beispiel K'üpen- oder Schwefel- farbstoffen,
und einem wasserlöslichen Salz eines sauren Schwefelsäureesters einer carbo- eyclischen Oxyverbindung gekennzeichnet ist.
Die in dem Präparat enthaltenen Farb stoffe können, wie bereits erwähnt, Küpen- farbstoffe der indigoiden und anthrachinoi- den Reihe oder Schwefelfarbstoffe, wie bei spielsweise Schwefelungsprodukte von Carb- a.zolindophenolen, sein.
Die vorliegenden Präparate können bei allen Arten des Tex tildruckes auf Gewebe, Garn oder losem Material, wie zum Beispiel im Ätzdruck oder im Direktdruck, .angewendet werden.
Wasserlösliche Salze von sauren Schwe- felsäureesteru carbocyclischer Oxyverbindun- gen sind zum Beispiel die wasserlöslichen Salze von sauren Schwefelsäureestern von Phenolen, wie Phenol, gresol, Xylenol, Chlorphenol, Propylphenol, Isopropylphenol, Butylphenol, Amylphenol, Resorcin, Hexyl- resorcin,
Naphthol, oder von hydroaromati- schen Alkoholen, wie Cyclohexanol, Methyl- cyclohexanol, Isopropyleycloheganol, Octa- hydronaphthol, Borneo(.
Besonders wirksam sind beispielsweise die wasserlöslichen Salze der sauren Schwefelsäureester von höher sie denden Teerphenolfraktionen, zum Beispiel aus Tieftemperaturteer. Solche Teerphenol fraktionen enthalten Homologe des Phenols, sehr wahrscheinlich Isopropylphenol und ähnliche alkylierte Phenole. Geeignet sind auch die wasserlöslichen :
Salze der sauren Schwefelsäureester aus den I3ydrierungspro- dukten der angeführten höhersiedenden Teer phenolfraktionen.
Als Salze können Na trium-, Kalium- oder Ammoniumsalze oder auch die aus den sauren Sohwefelsäureestern erhältlichen wasserlöslichen Salze mehrwer tiger Metalle, zum. Beispiel Calcium-, Zinn-, Eisen- oder Kupfersalze verwendet werden.
Auch ,die mit organischen. Basen, wie Ani lin, Äthanolamin oder Pyridin erhältlichen Salze können beim Drucken Anwendung finden.
Die Präparate können; hergestellt werden, indem beispielsweise die wasserlöslichen Salze der sauren Schwefelsäureester -der Druckpaste beigegeben werden, oder indem diese Körper den Farbstoffen, zum Bei spiel durch Mischen oder Zusammenmahlen mit den Farbstoffpasten oder mit den Farb- stoffpulvern, einverleibt werden.
Die Präpa rate können ferner ,auch erhalten werden, wenn man die angeführten wasserlöslichen Salze Farbstoffpräparaten, die für die Ver wendung im Druck hergestellt wurden, zu setzt.
Solche Präparate sind beispielsweise diejenigen, die den reduzierten Farbstoff in seiner beständigen oder unbeständigen Re- duktionsform oder ,den. nicht reduzierten Farbstoff, ferner wasserlösliche Alkohole, wie zum Beispiel Glyzerin, Äthylenglykol, Thiodiglykol, ferner weitere hydrotrope Mit tel, wie zum Beispiel Harnstoff,
Benzyl- anilinsulfensäure oder Salze aromatischer CarbonAuren, ferner Reduktionskataly- satoren, wie zum Beispiel Anthrachinon, Oxyanthrachinone oder deren Salze, ferner Reduktionsmittel, wie zum Beispiel Na triumhydrosulfit, sowie endlich Alkalien, wie zum Beispiel Natriumhydroxyd, Ammo- niumhydrogyd, Natriümcarbonat,
Magne- siumhydroxyd oder Kaliumcarbonat, ent halten.
Die erfindungsgemässen Präparate sind beständig; sie fixieren in vielen Fällen bes ser, und die mit diesen Präparaten erzeug ten Drucke sind im allgemeinen farbstärker als die mit derselben Farbstoffmenge,
jedoch ohne Verwendung der wasserlöslichen Salze der angeführten sauren .Schwefelsäureester erhältlichen Drucke. Auch für die Anwen dung im Pflatseh- oder Klotzverfahren sind diese Farbstoffpräparate hervorragend geeig- net.
EMI0002.0078
<I>Beispiel <SEP> r:</I>
<tb> Eine <SEP> Druckpaste <SEP> wird <SEP> wie <SEP> folgt-ange setzt:
<tb> 100 <SEP> Teile <SEP> Cibabraun <SEP> G <SEP> (P) <SEP> ,dope. <SEP> Teig
<tb> (Schultz, <SEP> Farbstofftabellen, <SEP> 7. <SEP> Aufl.,
<tb> II. <SEP> Band, <SEP> S. <SEP> 6i0),
<tb> 700 <SEP> Teile <SEP> Kaliumcarbonatverdickung, <SEP> die
<tb> in <SEP> 1e00 <SEP> Teilen
<tb> 11 <SEP> Teile <SEP> Weizenstärke,
<tb> 17 <SEP> " <SEP> Wasser,
<tb> 25 <SEP> " <SEP> Traganthschleim <SEP> (,6%ig, <SEP> wäss rig),
<tb> 20 <SEP> " <SEP> Britishgum,
<tb> 17 <SEP> " <SEP> Kaliumcarbonat <SEP> und
<tb> 10 <SEP> " <SEP> Glyzerin <SEP> enthält <SEP> und <SEP> i/2 <SEP> Std.
<tb> gekocht <SEP> wurde,
<tb> 150 <SEP> Teile <SEP> Natriumfarmaldehydsulfoxylat
<tb> und
<tb> 50 <SEP> Teile <SEP> Kaliumsalz <SEP> des <SEP> sauren <SEP> :Sehwefel säureesters <SEP> aus <SEP> hydriertem <SEP> Rohkresol.
<tb> <B>1000</B> <SEP> Teile.
Man druckt, dämpft wie üblich. im Matherplatt, spült und seift kochend.
Der so erhaltene Druck ist farbkräftiger als der in gleicher Weise, jedoch ohne Mit verwen:dung ges angeführten Hilfsstoffes ,hergestellte Druck.
An Stelle des angeführten Farbstoffes kann man mit ähnlichem Erfolg auch Ciba- nongoldorange -G (P) (Schultz, Farbstoff tabellen, 7. Aufl., Band II, S. 62<B>)</B> verwenden. <I>Beispiel 2:</I> Eine Druckpaste wird nach den Angaben des Beispiels 1 angesetzt, wobei man aber als Hilfsstoff das Natriumsalz des :sauren Schwefelsäureesters aus einer höher sieden den Teerphenolfraktiöai verwendet.
Der wie üblich hergestellte Druck ist be deutend farbkräftiger als der in gleicher Weise, jedoch ohne Mitverwendung des an geführten Hilfsstoffes erhaltene Druck.
Zur Herstellung des genannten sauren Schwefelsäureesters kann man wie folgt ver fahren: Man lässt 55 Teile Chlo.rsulfonsäure unter gutem Rühren in etwa <B>IM</B> Teile trockenes Pyridin einlaufen, wobei man die Tempera tur unter etwa<B>10'</B> C hält.
Man lässt darauf 50 Teile Teerphenole aus Vertikalretorten- teer, Siedepunkt etwa 21ss bis 270 C, ge löst in 80 Teilen trockenem Pyridin unter Rühren hinzufliessen und hält,die Tempera tur 4 Stunden auf 40 bis 45 .
Man neutrali siert darauf mit einer .3,0 % igen Natrium- hydroxydlösung, trennt die Lösung von aus geSchiedenen anorganischen Salzen ab, ver dampft zur Trockne, zweckmässig unter ver mindertem Druck und extrahiert den Rück stand mit Äthylalkohol. Nach dem Verdamp fen des Lösungsmittels hinberbleibt das Na triumsalz als ein Pulver.
Wenn man beim Drucken an Stelle des oben angeführten Hilfsstoffes das Natrium salz des sauren Schwefelsäureesters aus R,oh- kresol verwendet, so erhält man ebenfalls einen Druck, der farbkräftiger ist als der in gleicher Weise, jedoch ohne Mitverwendung des angeführten Hilfsstoffes erhaltene Druck.
<I>Beispiel 3:</I> 100 Teile Cibanonblau GCD (P) (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Aufl., Nr. 1234) werden in Form,des fein verteilten Presskuchens mit 200 Teilen 50%iger Sulfitablauge fein ge mahlen und hierauf vorsichtig, zum Beispiel im Zerstäubungstrockner, eingetrocknet.
Das erhaltene Pulver wird mit der gleichen Menge an fein gemahlenem galiumsalz des sauren Schwefelsäureesters aus hydriertem Rahkresol innig vermischt. Wird diese Mi schung ohne vorheriges Verrühren mit Was ser direkt zu einer Natriumformaldehyd- sulfoxylat enthaltenden Kaliumcarbonatver- dickung hinzugefügt, so erhält man Drucke, die farbkräftiger sind als die in gleicher Weise und mit der .gleichen Menge Farb stoff,
jedoch ohne Mitverwendung -des ange führten Hilfsstoffes hergestellten Drucke. Ausser dem angeführten Hilfsstoff kann man auch ganz allgemein hydrotropisch wirkende Stoffe, wie Harnstoff, Diäthylmetanilsäure, Benzylanilinsulfonsäure oder Schutzkolloide, beispielsweise Zucker oder Leim, zu dem Presskuchen des Farbstoffes hinzufügen.
<I>Beispiel 4:</I> <B>100</B> Teile einer wässerigen Paste, enthal tend 16 Teile 2,2'-Naphththioindigo werden zusammen mit 20 Teilen Glyzerin und 10 Teilen Kaliumsalz des sauren Schwefelsäure- esters aus hydriertem Rohkresol vorsichtig auf 100 Teile eingeengt, kurz gemahlen und gesiebt. Das so erhaltene Farbstoffpräparat kann in üblicher Weise auf Druckpasten ver arbeitet werden.
Diese geben beim Drucken nach dem üblichen Verfahren, bei dem der Farbstoff vorreduziert wird, kräftigere Drucke, als wenn man ohne den angeführten Hilfsstoff arbeitet.