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Verfahren zum Drucken von Cellulosefasern mit Gemischen von Küpenfarbstoffen
Es wurde gefunden, dass man wertvolle Drucke auf Cellulosefasern erhalten kann, wenn man zum Drucken Küpenfarbstoffmischungen verwendet, die einerseits erhebliche Mengen indigoider Farbstoffe der Zusammensetzung
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worin R ein Naphthalinradikal, das in l-Stellung mit dem Schwefelatom und in 2-Stellung mit der Carbonylgruppe verbunden ist, und jR ein Benzolradikal darstellt, und anderseits blau bis violett färbende Farbstoffe der Benzanthronreihe sowie gegebenenfalls zum Einstellen von Schwarztönen gebräuchliche orange, braun und gelb färbende Küpenfarbstoffe enthalten.
Blau bis violett färbende Farbstoffe der Benzanthronreihe sind z. B. Farbstoffe der Dibenzanthron-, der Isodibenzanthron-und der Benzanthronpyrazolanthronreihe. Die indigoiden Farbstoffe der obigen allgemeinen Formel können z. B. durch Kondensation von 1,2-Naphththio-indoxylen bzw. deren 2'-Carbonsäuren mit reaktionsfähigen 2'-Derivaten von Isatinen erhalten werden.
Besonders wertvoll sind diejenigen Farbstoffmischungen, die Farbstoffe der Dibenzanthronreihe sowie indigoide Farbstoffe der allgemeinen Formel
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worin Rl ein halogenhaltiges Benzolradikal darstellt, enthalten,"nd von diesen Mischungen geben diejenigen die besten Resultate, die den Farbstoff Dibenzanthron und den indigoiden Farbstoff der Formel
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der durch Kondensation von 8-Chlor-l, 2-naphththioindoxyl mit S-Bromisatin-7. -chlorid erhalten werden kann, enthalten.
Ausser den angeführten Farbstoffen können die Farbstoffmischungen die zum Einstellen von Schwarztönen üblichen orange, braun und gelb färbenden Farbstoffe enthalten ; diese Farbstoffe können der anthrachinoiden Reihe, wie z. B. der Flavanthren-, Dibenzpyrenchinon-, Pyranthron-und Anthanthronreihe oder der indigoiden Reihe angehören. Geeignete Farbstoffe sind z. B. Flavanthren, Pyranthron, das orangefärbende Kondensationsprodukt aus 1 Mol 1,4, 5,8-Naphthalintetracarbonsäure und 2 Mol o-Phenylendiamin, 2,2, 2', l'-Naphththioindigo und das Kondensationsprodukt aus 8-Chlor-l, 2naphththioindoxyl mit dem 2- (p-Dimethylaminoanil) des 2,1-Naphththioindoxyls.
Die Farbstoffmischungen, die die einzelnen Farbstoffe in verschiedenen Mengenverhältnissen enthalten können, können in beliebiger Weise, beispielsweise durch Mischen der Farbstoffpulver und Überführung in Farbstoffteige oder durch Mischen der Farbstoffteige, hergestellt werden oder es können die einzelnen Farbstoffe dem
Druckansatze beigegeben werden. Diese Farb- stoffpulvLr und Farbstoffteige können die Farbstoffe in nicht reduziertem oder reduziertem
Zustande, gegebenenfalls als Leukoester, ent- halten ; ferner können sie die verschiedensten im
Druck geeigneten Zusätze enthalten ; solche sind beispielsweise Phenole, wie z. B. Rohkresol, ferner wasserlösliche Alkohole, wie z. B. Glycerin, Äthylenglykol, Thiodiglykol, ferner hydrotrope
Mittel, wie z.
B. p-Toluolsulfonsäure, Harnstoff, Sulfitcelluloseablauge, Benzylanilinsulfonsäure, höher molekulare aliphatische oder hydroaro- matische Säuren bzw. deren Salze, die mindestens acht Kohlenstoffatome enthalten, zusammen mit
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organischen Basen, ferner Netz-und Emulgiermittel, weiter Reduktionskatalysatoren, wie z. B. 2, 6-anthrachinondisulfonsaure Alkalien, Anthrachinon, Oxyanthrachinone und deren Salze, weiter Schwermetallsalze, wie z. B. Eisensulfat, weiter Füllstoffe, wie Dextrin, Stärke und Zucker, weiter Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumhydrosulfit, sowie endlich Alkalien, wie z. B.
Ätzalkali, Ätznatron, Ammoniumhydroxyd, Soda, Magnesiumhydroxyd oder Pottasche.
Die Farbstoffmischungen können bei allen Arten des Textildrucks angewendet werden ; sie zeichnen sich durch rasche Fixierung aus und geben, beispielsweise auf cellulosehaltiger Faser, wie z. B. Baumwolle und Kunstseide aus regenerierter Cellulose, sehr echte, volle, schwarze Drucke.
Es ist aus den deutschen Patentschriften Nr. 570556 und 625779 sowie aus den schweizerischen Patentschriften Nr. 166224,193314 und 195303 bekannt, Farbstoffmischungen, die im wesentlichen nur aus Anthrachinonküpenfarbstoffen bestehen, zum Färben und zum Teil auch zum Drucken zu verwenden. Diese Farbstoffmischungen zeigen zum Teil eine schlechte Ausgiebigkeit im Druck, soweit sie blau bis violett färbende Farbstoffe der Benzanthronreihe enthalten, auch die Eigenschaft, auf Baumwolle und Viskosekunstseide stark von einander abweichende Töne zu erzeugen.
Gegenüber Druckverfahren unter Verwendung der indigoiden Farbstoffe der obigen Formeln allein erzielt man nach dem vorliegenden Verfahren eine überraschend beschleunigte Fixierung der Drucke, wobei gleichzeitig der Nachteil, auf Baumwolle und Viskosekunstseide stark abweichende Töne zu erhalten, trotz der Anwesenheit von Benzanthronfarbstoffen im wesentlichen vermieden wird.
Beispiel 1 : 120 Teile einer Mischung, bestehend aus 45 Teilen des Farbstoffes aus 8-Chlor-
1,2-naphththioindoxyl und 5-Bromisatin--chlorid
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haltend 1-64 Teile 21, 2', 1'-Naphththioindigo, 15 Teilen Flavanthren Teig, enthaltend 2-5 Teile Flavanthren, werden eingerührt zu 700 Teilen einer Verdickung, bestehend aus
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<tb> HO <SEP> Teilen <SEP> Weizenstärke
<tb> 170 <SEP> Teilen <SEP> Wasser
<tb> 250 <SEP> Teilen <SEP> Traganthschleim <SEP> (60 <SEP> Teile <SEP> in
<tb> 1000 <SEP> Teilen <SEP> Wasser)
<tb> 200 <SEP> Teilen <SEP> Britishgummi <SEP> Pulver
<tb> 170 <SEP> Teilen <SEP> Pottasche
<tb> 100 <SEP> Teilen <SEP> Glycerin
<tb>
1000 Teile, zusammen i Stunde verkocht und 100 Teilen Hydrosulfit R konz. Dazu gibt man 50 Teile benzylsulfanilsaures Natrium sowie 30 Teile Wasser.
Somit ergeben sich 1000 Teile Druckansatz.
Nach zweistündigem Stehen des Druckansatzes wird gedruckt, z. B. Baumwolle, im Matherplatt 5 Minuten gedämpft, durch 1 Minute langes Wasserwaschen entwickelt, geseift und getrocknet. Die Baumwolle ist in echten schwarzen Tönen bedruckt.
Beispiel 2 : 18 Teile des Farbstoffes aus 8-Chlor-l, 2-naphththioindoxyl und 5-Bromisatinchlorid werden mit 28 Teilen Dibenzanthron Teig, enthaltend 7-2 Teile Dibenzanthron, 15 Teilen Flavanthren Teig, enthaltend 2-5 Teile Flavanthren, 12 Teilen 2,1, 2', I'-Naphththil' : 1igo, enthaltend 1-96 Teile 2, 1, 2', 1'-Naphththioindigo, 10 Teilen Glycerin, 40 Teilen benzolsulfonsaurem Natrium und einem Dispergiermittel, z. B. 2 Teilen Sulfitcelluloseablauge, in einer Mühle, z. B. einer Zylinderkugelmühle, gemahlen, bis ein homogener Teig entstanden ist ; dieser Teig wird auf 100 Teile, z. B. auf dem Wasserbad, eingeengt und zur Homogenisierung nochmals gemahlen und gesiebt.
Mit 120 Teilen (pro 1000 Teile Druckansatz) dieses Teiges nach Beispiel 1 hergestellte Drucke stellen ein echtes, volles Schwarz dar.
Beispiel 3 : 45 Teile des Farbstoffes aus 8-Chlor-l, 2-naphththioindoxyl und 5-Bromisatin- '1. -chlorid, 75 Teile Dibenzanthron Teig, enthaltend 19-3 Teile Dibenzanthron, 37-5 Teile Flavanthren Teig, enthaltend 6-25 Teile Flavanthren, 25 Teile 2, 1, 2', 1'-Naphththioindigo Teig, enthaltend 4-10 Teile 2, 1, 2', l'-Naphththioindigo, werden mit 70 Teilen Dextrin, 100 Teilen cymolsulfonsaurem Natrium und etwa 300 Teilen Wasser z. B. in einer Kugelmühle gut vermahlen, in geeigneter Weise, z. B. in einem Zer- stäubungstrockner, getrocknet und fein gemahlen. Man erhält ein Farbstoffpräparat, das in analoger Weise, wie es in Beispiel 1 angegeben ist, im Druck verwendet werden kann und dabei echte, schöne, schwarze Drucke liefert.