Verfahren zur Verpackung von schwefelsauren Verbindungen. Für die Verpackung von Bisulfat ver wendet man in der Regel Bleiblech, verbleite Bleiche, keramisches Material und anderes ge gen konzentrierte Schwefelsäure beständiges Packmaterial. Die gebräuchlichen Packma terialien animalischen und vegetabilischen Ursprungs kommen hier nicht in Betracht, da sie durch die aus Bisulfat bei Zutritt un- getrockneter Luft abgespaltene konzentrierte Schwefelsäure mehr oder minder schnell zer stört werden.
Besondere Verpackungsschwierigkeiten bestehen dann, wenn kleine Mengen klein- stückigen Bisulfats in einer Form verpackt werden sollen, in der sie von Laien gefahrlos gehandhabt werden können. So sind um ständliche Methoden bekannt, um Bisulfat in handlichen Mengen zu lagern und zu verwen den. Das Bisulfat wird in Blöcke gegossen und die Bisulfatblöcke werden paraffiniert oder in Bleiblech verpackt.
Ihre Auflösungs geschwindigkeit ist daher nicht sehr gross, so dass sie in Fällen, wo ihre schnelle Auf lösung erforderlich ist, beim Feuerlöschen und bei der Bäderherstellung, nicht aus reichen.
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, haltbare Packungen von schwefelsauren Verbindungen, die dazu bestimmt sind, mit Alkalikarbonaten oder -bikarbonaten Kohlen säure zu entwickeln, herzustellen, wenn man einen mit den schwefelsauren Verbindungen gefüllten Behälter aus schmiegsamem orga, nischem Material in einem zweiten, grösseren, die Karbonate enthaltenden Behälter so an ordnet, dass er von den Karbonaten vollstän dig umgeben ist.
Bei der Herstellung der Verpackung kann man zum Beispiel wie folgt vorgehen: Trockenes Bisulfat wird in einen Behäl ter, zum Beispiel in eine Tüte, aus regene rierter Zellulose oder Zelluloseumwaildlungs- produkten, Papier, Gewebe oder dergleichen \gebräuchlichen Verpackungsmaterialien ve getabilischer oder animalischer Herkunft ein gefüllt, durch Kniffen in üblicher Weise ver schlossen und dann in einen zweiten Behäl ter, zum Beispiel in eine grössere, mit soviel Soda oder Natriumbicarbonat gefüllte Tüte, Schachtel oder dergleichen aus beliebigem Material so eingebracht,
dass dieses die Bisul- fattüte in einer zusammenhängenden Schicht umschliesst. Durch den Druck, den das Bi- sulfat nach unten und nach den Seiten durch sein Gewicht ausübt, bleibt die zusammen hängende, die Bisulfatpackung umhüllende Schicht des Bicarbonates ständig erhalten.
Es hat sich gezeigt, dass in dieser Verpackung Bicarbonat und Bisulfat viele Monate auf bewahrt werden konnten, ohne dass irgend eine gegenseitige Einwirkung sich kundtat und ohne dass ein Angriff der Bisulfattüte -#ÄTahrzunehmen war.
Bei der Verwendung von Bisulfat hat man bisher durch Verwendung von Unter lagen von Bleiblech oder imprägnierter Tücher dafür sorgen müssen, dass die Bisul- fatstücke nicht in direkte Berührung mit den Badwannen usw. kamen, da diese dadurch angegriffen wurden.
Im vorliegenden Falle kann man dies sehr einfach dadurch errei chen, dass die innere Bisulfattüte aus wasser dichtem Papier oder Gewebe gemacht wird; diese wird, nachdem eine Öffnung vorher hineingeschnitten ist, und nachdem das um gebende Bicarbonat vorher in das fertige Bad geschüttet wurde, mit in das Bad genommen. Das feste Bisulfat bleibt in der Umhüllung. während das Wasser eindringt, das Bisulfat löst und so nach aussen an das Bikarbonat heranbringt.
Durch leichtes Drücken der Tüte und etwas Rühren kann die Geschwindigkeit der Kohlensäureentwicklung nach Belieben geregelt werden.
Eine technisch besonders zweckmässige Form der Verpackung besteht darin, dass auch zur äussern Umhüllung ein wasserdichtes Material, wie imprägniertes Papier oder Ge webe, Metall usw., gewählt wird. I:ässt man nämlich nach hinreichendem Öffnen der Um hüllung Wasser in die Packung hineinfliessen, geht die ganze Umsetzung innerhalb dersel ben vor sieh und es wird sogleich Kohlen säure entwickelt. Diese Packung kann auch als Kohlensäure-Feuerlöschgerät dienen. Die Packung kann auch ins Bad und sogar in offene Gewässer mitgenommen werden, wenn sie zur Entwicklung von Kohlensäure zum Baden verwandt werden soll.
Besonders geeignet ist diese Verpackungs art, wenn kohlensäurehaltige Schaumströme in an sich bekannter Weise zum Feuerlöschen und für die Herstellung von Schaumbädern entnommen werden sollen. Zu diesem Zwecke wird Saponin oder ein anderes schaumbil dendes Mittel beigemengt.
Statt des Bisulfats können sonstige Stoffe, die, besonders bei Hinzutritt äusserer Feuch tigkeit, schwefelsauer wirken, nach diesem Verfahren verpackt werden, also sonstige Sulfate oder Gemische derselben, zum Bei spiel Gemische von Bisulfat und Aluminium sulfat, die besonders für die Schaumentwick lung zweckmässig sind.