Gliederkessel mit Vorrichtung zur Herbeiführung verschiedener Wassertemperaturen in zwei Kesselteilen. Es besteht ein allgemeines Bedürfnis, Gliederkesseln zum Betriebe von Warmwas- seranlagen nicht nur Warmwasser für die Raumheizanlage, sondern auch Betriebswas ser für die Warmwasserbereitung für allge meine Zwecke, zum Beispiel im Haushalt, zu entnehmen.
Diese beiden Anforderungen vertragen sich schlecht miteinander. Das Verbrauchs wasser wird in der Regel das ganze Jahr hindurch mit einer Temperatur von 60-70 C und höher verlangt, die Betriebstemperaturen der Warmwasserheizung aber richten sich nach den jeweils herrschenden Aussentempe raturen und genügen infolgedessen während eines erheblichen Teils der Heizperiode nicht, um heisses Verbrauchswasser zu bereiten. Infolgedessen fällt bei Benützung der be kannten Heizungsanlagen die Verbr auchs- Warmwasserbereitung während eines grossen Teils der Betriebsdauer, soweit der Heizungs- 31essel in Betracht kommt, praktisch aus.
Die Erfindung soll es nun ermöglichen, dem an sich unveränderten Gliederkessel von dem Augenblick an, in dem er überhaupt in Betrieb genommen wird, bis zu seiner Ausserdienststellung jederzeit Betriebswasser von hoher Temperatur zur Heisswasserberei- tung zu entnehmen, ohne dass dabei auf die für die Raumheizanlage erforderlichen Tem peraturen Rücksicht genommen zu werden braucht.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungs formen des Erfindungsgegenstandes beispiels weise dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 den obern Teil des Gliederkessels mit der eingebauten Regelvorrichtung, im senkrechten Schnitt, Fig. 2 in schematischer Darstellung die an den Gliederkessel angeschlossene Heiz- und Warmwasserbereitungsanlage; Fig. 3 zeigt die in ein Abzweigstück ein gebaute Regelvorrichtung; Fig.4 stellt in schematischer Weise die mit diesem Abzweigstück versehene Kessel und Heizanlage im Ganzen dar.
Die einzelnen Glieder<I>a, b,</I> c, <I>d</I> des Kes sels nach Fig. 1 sind in bekannter Weise untereinander durch Nippel e verbunden. In den Verbindungskanal der Glieder ist durch die in der Stirnwand des Kessels vor gesehene Öffnung f die Regelvorrichtung eingesetzt. Die Öffnung ist durch eine Dek- kelplatte y dicht verschlossen. In die Deckel platte ist ein T-Stück h eingeschraubt, des sen oberer Stutzen zur Aufnahme einer Rohr leitung dient, welche das Wasser in der Richtung des Pfeils in die Heizschlange des Warmwasserbereiters führt (siehe Fig. 2).
An dem in den Kessel hineinragenden, wagrechten Stutzen des T-Stückes h ist eine mit Schlit zen<I>i</I> versehene Hülse<I>k</I> befestigt, in deren Ende ein Rohrstück l eingeschraubt ist. Die ses Rohrstück ist durch einen in seinen Flansch eingelegten Dichtungsring na gegen einen der Nippel e abgedichtet, so dass es eine Art Scheidewand zwischen den beiden ersten Gliedern a, b und den übrigen Glie dern herstellt, und bildet zugleich die Füh rung für einen Ventilkolben n, der an einer Stange q befestigt ist und bei Längsver schiebung eine Anzahl seitlicher Öffnungen o zu verschliessen oder freizugeben vermag.
Eine Feder p, die sich auf dem Boden des Führungsrohres abstützt und gegen den Kolbenboden drückt, sucht den Kolben in die Schliessstellung zu schieben. Dieser Be wegung wirkt jedoch ein temperaturempfind licher Dehnungskörper r entgegen, dessen an einer Platte befestigter Stift auf den Kopf q1 der Ventilstange q drückt. Der Dehnungs körper, der von bekannter Form sein kann, ist verschiebbar in einem in dem T-Stück eingeschraubten Führungsrohr s gelagert. Der Boden des Dehnungskörpers stützt sich gegen eine verstellbare Druckschraube t, welche durch eine Stopfbüchse u abgedichtet ist und am Ende einen Vierkant trägt. Für gewöhnlich ist der Vierkant durch eine Schutzhülse v überdeckt.
Wird die Hülse abgeschraubt, so kainn sie in ihrer umgekehr- ten Lage durch Aufsetzen ihrer viereckigen Vertiefung v' auf den Vierkant als Steck- . schlüssel benutzt werden.
Die Fig. 2 zeigt einen Kessel mit sieben Gliedern. Hierbei sind die beiden vordersten Glieder a, b mit Hilfe der in das Rohr l eingesetzten Regelvorrichtung, von deren T-Stück h eine Leitung zu der Heizschlange x des Warmwasserbereiters y und zurück zu den Gliedern führt, abschaltbar. Die übri gen Glieder c, d,<I>dl,</I> d2, d3 sind in üblicher Weise durch Rohrleitungen w mit den Heiz körpern zo' verbunden.
Wünscht man die in den Kessel einge setzte Regelvorrichtung ausser Betrieb zu setzen, so wird die Stellschraube t niederge schraubt, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, wodurch der Dehnungskörper r, die Stange q und der Kolben n unter Überwindung der Spannung der Feder p soweit einwärts ge drückt werden, dass der Kolben die Öff nungen o in dem als Rohr ausgebildeten Absperrorgan l freigibt. Dehnt sich alsdann infolge steigender Wassertemperatur der bei spielsweise mit Äther gefüllte Dehnungskör per aus, so schiebt sich der Kolben n nur noch weiter in das Ende des Rohrstückes l hinein.
Bei der dargestellten Einstellung der Vorrichtung stehen also die sämtlichen Kes selglieder untereinander in freier Verbindung, und das Wasser kann sowohl aus den beiden ersten Kesselgliedern a, b in die andern, als auch von den andern durch die Öffnungen o in die Hülse<I>k</I> und weiter in das T-Stück h und in die Rohrleitung zum Warmwasser bereiter strömen. Diese Einstellung ist bei hohen Aussentemperaturen und entsprechend hoher Temperatur des Wassers im Heizsy stem zu wählen.
Soll die Regelvorrichtung in Betrieb ge nommen werden, so wird die Stellschraube t zurückgesehraubt. Unter dem Druck der Fe der<I>p</I> folgen Kolben<I>n,</I> Stange q und Deh nungskörper r nach, und die Öffnungen o im Rohrstück, l werden vom Kolben ver schlossen. Nun sind die beiden ersten Glieder a, b vollkommen von den restlichen Kessel gliedern<I>c, d,</I> d1.7 d', d3 abgeschaltet.
Infolge- dessen kann sich in -den abgeschalteten Gliedern eine höhere Wassertemperatur ent wickeln, als im andern, nur für die Heiz anlage zo, zu' bestimmten Kesselteil, und das hocherhitzte Wasser kann über das T-Stück h der Heizschlange x zuströmen. Sollte jedoch in den Kesselgliedern<I>a</I> und b die Wasser temperatur übermässig ansteigen, so wird infolge der Wirkung des Dehnungskörpers r wiederum der Kolben n nach rechts gescho ben, die Öffnungen o werden in mehr oder minder erheblichem Masse frei und ein Teil des hocherhitzten Wassers kann in den übri gen Kesselteil abströmen.
Auf diese Weise können durch entsprechende Einstellung des Schraubenbolzens t mittelst der Regelvor richtung je nach Wunsch sehr erhebliche Temperaturunterschiede in den beiden Tei len des Kessels erzielt werden, ohne Ge fahr zu laufen, dass durch Übererwärmung des kleinen Teils eine Beschädigung der An lage eintritt.
Es ist selbstverständlich auch möglich und zulässig, die Leitung zu der Warmwas serheizung mit der Heizschlange x des Warm wasserbereiters y durch eine mit einer Ab sperrvorrichtung versehene Querleitung zu verbinden, so dass zu gewissen Zeiten bei Ausschaltung der Regelvorrichtung unmittel bar mit dem Umlaufwasser der Heizanlage die Warmwasserbereitung durchgeführt wer den kann.
Die Anlage nach Fig. 4 besteht aus einem Kessel, dessen Glieder a bis d3 mit einander wasserleitend verbunden sind, zwi schen den Gliedern b und c jedoch ist die Verbindungsöffnung durch einen Pfropfen z verschlossen. Von dem einen Ende der Kes selanlage geht das Leitungsnetz zu aus, in das die zur Raumheizung dienenden Heiz körper zu' eingeschaltet sind. Vom andern Kesselende führt die Steigleitung in zur Heizschlange x des Warmwasserbereiters y. Von dort führt die Rückleitung j zum Kes sel a zurück. Steigleitung in und Steiglei tung zu der Raumheizungsanlage sind durch eine Querleitung K miteinander verbunden.
Das Abzweigstück H, durch welches die Querleitung .g an die Steigleitung in ange schlossen ist, ist in Fig. 3 vergrössert darge stellt. Es hat die Form eines Kreuzstückes In dem für den Anschluss der Querleitung g bestimmten Rohrstutzen hl des Kreuz stückes ist eine als Absperrorgan dienende, mit Löchern o versehene zylindrische Füh rung<I>L</I> eingebaut, ähnlich dem Rohrstück l in Fig. 1.
Die Arbeitsweise und der Aufbau dieser Einrichtung ist im übrigen ganz analog dem vorhergehenden Beispiel, nur tritt jetzt die Querleitung g an die Stelle der unmittel baren Verbindung zwischen den Kesselteilen b und c.