Rundkettenwir kmaschine. In der letzten Zeit ist es gelungen, meh rere Arten Rundkettenwirkmaschinen auf den Markt zu bringen, .die mehroder weniger den Ansprüchen der Textilindustrie genügen.
Die ALtsführungen, die mit Zaschen- nadeln, Presse und Abschlagplatinen arbei- 1en, haben den nrossen Nachteil, dass -sie nicht leistungsfähig genug und zu schwül stig in der Ausführung, daher unhandlich sind, vor allem bei Maschinen mit feiner Teilung.
Die Ausführungen mit Zungennadeln sind den vorgenannten Maschinen gegenüber leistungsfähiger, bedürfen aber, um ein ein- warndfreies Arbeiten zu gewährleisten, be sonderer Zusatzeinrichtungen, die auch diese Art Maschinen s.chwü'lstig und unhandlich machen;
vor allem haben eine besondere Art dieser Maschinen einen unbedingt notwen digen Press- oder Druckring, der die Ware vor dem Hochgehen sichern soll, beim Ar- heiten .der Maschine aber ein höchst unlieb- same3 Schlagen und Geräusch in der _11@Ia- schine erzeugt.
Bei den Maschinen, die mit Zaschen-, sowie Zungennadeln arbeiten, kommen meist zwei gegenläufige Fad-enführerringe zur Verwendung, die bei feinen Teilungen ärosse Schivierigkeiten'hereiten"da beiden sehr en -g liegenden Fäden .diese gegenseitig leicht yer- fitzen und, um dies zu vermeiden, beson dere Einrichtungen getroffen werden muss ten.
Auch ist das Einarbeiten und Anknüp fen der neuen Fäden an die abgelaufenen, sehr umständlich und zeitraubend und be .dingt unter Umständen teure Anknüpf- maschinen.
Kurzum, es haben all ,diese Maschinen noch allerhand Mängel, die zu beseitigen unter allen Umständen angestrebt werden muss.
Vorliegende Erfindung beseitigt und ver ringert alle diese Mängel überraschend ein- fach, mit einem. Male. Sie kennzeichnet sich dadurch, dass sich alle geradzahligen Nadeln in der einen Gruppe und alle ungerad- zahligen Nadeln in .der andern Gruppe be finden.
Bei solcher Einrichtung ergeben sich fol gende beachtenswerte Vorteile: 1. Es arbeiten jeweils nur die Hälfte aller Nadeln bei der Masahenbildung, daher bessere Übersichtlzchkeit und Kraftersparnis.
2. Es werden in beiden Fadenführer ringen nur je die Hälfte Fäden benötigt, daher verkürzte Einarbeits- und Anknüpf- zeit um fast 50 %.
3. Die Fadenführerringe sind in ihrer Herstellung einfacher und billiger und kön nen mit gleichbleibender Geschwindigkeit um -den Nadelkranz herum laufen.
4. Dadurch, dass nur die halbe Faden zahl benötigt wird, die Fäden also doppelt soweit auseinanderliegen, als es der Teilung entsprechend sein müsste, ist das Beobachten der Arbeit der Maschine wesentlich erleich tert und .das Verfitzen der benachbarten Fä den vermieden.
5. Das Scheren der Fadentrommel ist ebenfalls erleichtert, weil auch hier die Fäden weiter auseinander liegen und sich nicht ge genseitig verschlingen oder verfitzen.
6. Der sogenannte Press- oder Druckring oder auch die sogenannten Einschlussplatinen mit ihren Betätigungseinrichtungen sind überflüssig.
7. Dadurch, dass der Nadelbarren wech selweise mit einem andern arbeitet und .die F adenführerringe mit gleichbleibender Ge- sehwin.digkeit umlaufen, sind die Erschüt terungen der Maschine auf das äusserste herabgesetzt, so dass die Arbeitsgeschwin digkeit und damit auch die Leistungsfähig keit tder Maschine wesentlich gesteigert wer den kann.
Die Zeichnung veranschaulicht durch Fig. 1 bis 11 zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt: Fig. 1 eine beispielsweise Ausführung für Anordnung von Schwinghebelchen 10 und 11, betätigt durch einen einzigen Barren 18 in Seitenansicht, Fig. 2 dasselbe in Vorderansicht, Fig. 3 bis 6 in schematischer Darstel lung die Stellung der Nadeln in den einzelnen Zeitabschnitten während eines Arbeitsganges für die Bildung einer Doppelmaschenreihe,
Fig. 7 eine beispielsweise Ausführung ohne Schwinghebelchen, aber für zwei Hub barren 21 und 24 in Seitenansicht, Fig. 8 bis 11 die schematische Darstel- iung der Stellung der Nadeln in den ein zelnen Zeitabschnitten während des Arbeits- ganges für die Bildung einer Maschenreihe, aber in anderer Arbeitsweise als in den Fig. 1 bis 6.
Die Nadeln 1, 2, 3, 4, etc. (Fig. 1 und 2). welche in .dem Nadelring 9 auf und ab ver schiebbar in Schlitzen gelagert sind, sind eine um die andere mit den rSchwinghebelchen 10 und 11, ,die um die Zapfen 12 der Lager- platinen 16 schwingen können, gelenkig verbunden. Die Lagerplatinen 16 sitzen gruppenweise in Bleien 17, die an dem untern Teil des Nadelringes 9 befestigt sind.
In die Schwinghebelchen 10 und 11 grei fen gelenkig die Zugplatinen 13 und 15, die federnd, aber starr in den Bleien 14, die an einem einzigen auf- und abbeweglichen Barrenring 18 angeschraubt sind, sitzen.
Die Arbeitsweise ist nun folgende: Der Barrenring 1,8, der in Fig. 1 und 2 in seiner obersten Stellung gezeichnet ist, hat auch idie Zugplatinen 13 und 15 betätigt, und zwar so, dass die Sehwinghebe'lchen 10 mit ihren Mäulern nach unten in ihre tiefste Stellung geschwungen sind und mithin im ganzen Umfang des Nadelringes 9 alle ge- radzahligen Nadeln 2, 4, 6, 8, etc. in ihre tiefste Stellung,
die sogenannte Abschlag- stellung, gezogen haben und die Zugplatinen 15 die Schwinghebelehen 11 und deren Mäu ler, sowie die darin gelagerten Füsschen der ungeradzahligen Nadeln 1, 3, 5, 7 etc. in -die oberste .Stellung gebracht haben.
Von aussen oder von vorn gesehen sieht. die Stellung der Nadeln .dann so aus, wie Fig. 2 zeigt.
Geht nun -der Barren 18 um ein Viertel seiner Gesamtbewegung nach abwärts, so gehen auch alle Nadeln 1, 3, 5, 7 etc. ein Viertel nach abwärts, die Nadeln 2, 4, 6 etc. hingegen ein Viertel nach oben (siehe Fig. 3). Hat der Barren 18 die Hälfte seines Weges nach abwärts erreicht, so stehen auch alle Nadeln 1, 2, 3, 4, 5, 6 ete. in halber Höhe (Fig. 4).
Senkt sich .der Barren 18 um ein weiteres Viertel, so sind auch die Nadeln 1, 3, 5 etc. ein weiteres Viertel tiefer gegangen und die Nadeln 2, 4, 6 ete. um das entsprechende Stück gehoben worden (Fig. 5), und bei Sen kung des Barrens 18 um das letzte Viertel, also bis in seine tiefste Stellung- sind die Na deln 1, 3, 5 ete. in ihre höchste und die Nadeln 2, 4, 6 ete. in ihre tiefste Stellung gebracht worden (Fig. 6). Geht .der Barren 18 wieder hoch, so findet dasselbe in umge kehrter Reihenfolge .statt, bis die Stellung nach Fig. 1 beziehungsweise Fig. 2 erreicht ist.
Es zeigen also innerhalb eines Hub barrenspiels zwei Maschenreihen mit je einer Maschenzahl, die der halben Nadelzahl gleichkommt, gebildet.
Ganz allgemein haben beim Arbeiten mit Zungennadeln diese das Bestreben, wäh rend des Hochgehens auch die Ware mit hochzunehmen. Diese Tatsache erklärt sich wie folgt: Wenn die Nadel hochgeht, muss die alte auf der Nadel befindliche Masche an der Nadel herabgleiten. Sie öffnet dabei zunächst die Zunge der Nadel und muss dann noch weiter 'bis unter die Zunge herabgleiten, um sie beim Abwärtsgehen der Nadel wieder schliessen zu können. Dieser Vorgang darf als bekannt vorausgesetzt werden.
Die Nadelzunge besitzt nun an ihrem freien Ende den sogenannten Löffel, wel cher eine löffelförmige Verbreiterung der Zunge darstellt. Dieser Löffel bedeutet für die herabgleitende Nadel einen Widerstand (die Masche müsste sich weiten, um ihn zu überwinden) und bewirkt, dass die Masche oberhalb des Löffels bleibt und also von der Nadel mithochgenommen wird, falls nicht durch irgend eine Vorrichtung der Stoff ge waltsam unten gehalten wird.
Das geschieht in den bekannten Maschinen durch den soge- nannten Druck- oder Pressring, Einschluss- platinen oder ähnliches.
Beim beschriebenen Ausführungsbeispiel wird die Aufgabe dieser Vorrichtungen durch die Nadeln selbst übernommen. Zu derselben Zeit näm.\lieh, in welcher die eine Nadelgruppe hochgeht, wobei sie gemäss vor stehender Ausführung das Bestreben hat, den Stoff mit hochzunehmen, geht die andere Nadelgruppe abwärts und hält dabei den Stoff unten, so dass also zwangsweise ein Herabgleiten der alten Masichen über die Zungenlöffel erfolgen muss.
Hierdurch ist das Festhalten der Ware .durch den Press- oder Druckring oder die Anordnung voii Einschlussplatinen hinfällig; es braucht nur der sowieso notwendige Abzug ,der Ware in Tätigkeit zu bleiben.
Die Ausführung nach Fig. 7, in welcher die Nadeln 1, 3, 5 etc. von den in den Bleien 20, die auf dem Barren 21 befestigt sind, sitzenden Führungsplatinen 19 und die Nadeln 2, 4, 6 ete. von den Führungsplatinen 22 der auf ,dem Barren 24 befestigten Bleie 23 betä tigt werden, lässt ausser der eben geschilder ten Arbeitsweise, in -welcher hier der Barren 21 abwärts und der Barren 24 gleichzeitig aufwärts geht und umgekehrt, noch eine andere im folgenden beschriebene Arbeits weise zu. In den Fig. 8 bis 11 ist ,dieselbe schematisch dargestellt.
In Fig. 8 steht der Barren 21 und mit hin auch die Nadeln 1, 3, 5 ete. in der höch sten Stellung. Der Barren 24 mit,den Nadeln 2, 4, 6 ete. hingegen steht in tiefster :Stel lung. Während dieser nun in seiner tiefsten Stellung beharrt, geht der Barren 21 und mithin auch seine Nadeln 1, 3, 5 ete. auch in seine tiefste Stellung.
Sobald dies aber erreicht ist (Fig. 9), geht der Barren 24 mit seinen Nadeln 2, 4, 6 ete. hoch und der Bar ren 21 bleibt währenddessen in seiner Ver fassung (Fig. 10), und zwar solange, bis der Barren 24 von seiner Höchststellung wie der in seine tiefste Stellung zurückgekehrt ist (Fig. 11). Nunmehr bleibt der Barren 24 wieder in seiner Ruhelage, während der Barren 2.1 seine auf- und abwärts gehende Bewegung ausgeführt hat (Fig. 8 und 9).
Bei dieser Arbeitsweise hält die in tiefster Stellung verharrende Nadelgruppe die Ware direkt fest, so dass die andere hochgehende Nadelgruppe die Ware nicht mit nach oben nehmen kann.
Beide beispielsweise angeführte Ausfüh- rungen haben stehende Zungennadeln. Es lässt sich dies aber auch für Zas-chennadeln erreichen, .desgleichen aber auch für wag eecht liegende Nadeln beiderlei Art, wie auch für Ausführungen, wo die eine Nadelgruppe wagrecht liegende und die andere Nadel gruppe senkrecht stehende Nadeln hat.